Vorlesung 8: Einführung in die Medienproduktion: Einflüsse auf Medienproduktion und Medieninhalte Flashcards

1
Q

Allgemeine Orientierung: Relevanz von Einflüssen auf Medieninhalt

A
  • Viele Indizien für Effekte von Rezeption von Medieninhalten
  • Inhalte und Nutzung von Medien sind somit wichtig
  • Wenn Medieninhalte - wegen Effekte auf Rezipienten, Publikum und somit Gesellschaft - von Interesse sind, ist die Frage, wie Medieninhalte zustande kommen wichtig
  • Wovon werden Meideninhalte beeinflusst?
  • Medienproduktion: Organisation/unternehmen, Teams und Individuen kreieren/erstellen/produzieren Medieninhalte
  • Was beeinflusst diese Organisationen, Temas, Individuen?
  • Was beeinflusst Medienproduktion?
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2
Q

Einflüsse auf Medieninhalte: Modelle

A
  • Medieninhalte und deren Produktion durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst
  • Modelle bieten Wegweiser für Einordnung der Faktoren, bieten möglicherweise eine Hierarchie von Einflüssen (d.h. welche Einflüsse sind stärker?)
  • Modelle sind meist für Journalismus und die Herstellung von Nachrichten konzeptualisiert
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3
Q

Pflichtliteratur “Mediating the Message in the 21st century “Hierarchy of Influences” Modell (Shoemaker & Reese)

& “A Media Sociology for the Networked Public Sphere” (Aktualisierung des “hierarchy of Influences” Modell)

A
  • zentrale Frage Shoemaker & Reese:
  • *Wie wird Medieninhlat innerhalb eines sozialen, beruflichen, institutionellen und kulturellen Kontexts von Individuen produziert?**
    • Sozialwissenschaftliche Perspektive
    • Mediensoziologie
    • Gatekeeper-Forschung
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4
Q

Einflüsse auf Medieninhalte: “Hierarchy of Influences” Modell

A

«Hierarchy of Influences» Modell bietet Gegenüberstellung von Einflüssen auf versch. Ebenen («Levels»)

-> Fokus auf Struktur einerseits, und individueller menschlicher Handlungsfähigkeit («Agency») anderseits, bei der Medienarbeit

  • Wenn individuelle Handlungsfähigkeit betont wird -> Fokus auf persönliche und professionelle Eigenschaften als Einfluss auf Medieninhalt
  • Wenn Makro-Strukturen betont werden, wird individuelle Handlungsfähigkeit stark in Frage gestellt
  • > Arbeit von Medienschaffenden wird vom strukturellen Umfeld sowohl befähigt als auch eingeschränkt
  • Hierarchisches Modell ermöglicht Einordnung von Einflüssen auf Mikro-, Meso- und Makro-Ebenen und bietet Rahmen für Analyse vom Funktionieren der kombinierten Einflüsse auf Medieninhalt
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5
Q

“Hierarchy of Influences” Modell: zentrale Begriffe

A
  • Media content = Medieninhalt=
    «the complete range of visual and verbal information carried in what were once called the mass media and increasingly by smaller more interactive and targeted channels»
  • Mirror :Medieninhalt als objektiverSpiegelder gesellschaftlichen/sozialen Realität -> oft von Medienschaffenden behauptet -> von Forschern widersprochen
  • Media Bias: (Voreingenommenheit der Medien, verzerrte Mediendarstellungen) -> oft von Forschern gefunden: Diskrepanz zwischen Mediendarstellung und anderer Indikatoren von gesellschaftlicher Realität
  • Shoemaker& Reese (2014): Verschiedene Wahrnehmungenvon gesellschaftlicher Realität stehen neben einander, Darstellung in Medien ist eine davon und hat somit Einfluss auf Rezipienten (User, Leser, Zuschauer, Hörer)
  • Wer/was beeinflusst (Produktion der) Medieninhalte?
  • In Forschungssprache:
    Einflüsse sind unabhängige (und womöglich interagierende) Variablen, Medieninhalt ist abhängige Variable
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6
Q

“Hierarchy of Influences” Modell: 5 Ebenen

A

Modell mit fünf Ebenen von Einflüssen auf Medieninhalt -> Von Makro- zu Mikroperspektive:

    1. «social systems» (soziale Systeme)
    1. «social institutions» (soziale/gesellschaftliche Institutionen)
    1. «media organizations» (Medienorganisationen)
    1. «routine practices» (Routinen, Praktiken)
    1. «individuals» (Individuen)
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7
Q

Social System Level: Umbruch und Einflüsse auf Medieninhalte - Bsp.

A

Wiedervereinigung: DDR (Deutsche Demokratische Republik)
-> 1990: Teil von Bundesrepublik Deutschland

Systemwechsel in ehemaliger DDR, von «Sozialismus» zu Konsumkapitalismus

  • Gesellschaftliche Institutionen und Grundbedingungen der Medienlandschaft umgewandelt
  • Medienorganisationen/-unternehmen (RTV Sender, Verlage, Filmstudios) geschlossen, oder von Westdeutschen/internationalen Unternehmen gekauft
  • > Mandate, Ziele neu formuliert, Geschäftsmodelle und Strukturen neu aufgestellt
  • Praktische Medien-Teamarbeit an neuen Modellen, Strukturen und Zielen angepasst: neue Prozesse, Entscheidungsfindung, Zuständigkeiten, Hierarchien, Narrativen, Quellen, usw.
  • Arbeit von individuellen Medienschaffenden gewandelt (für wen, mit wem, wozu, womit und wie informiere/unterhalte ich als Medienschaffende/-r?)

​-> Resultat: radikal andere Medieninhalte als noch in DDR

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8
Q

Social System Level: Einflüsse auf Medieninhalt

A
  • Meist Makro-Level von Einflüssen auf Medieninhalte,
    Zusammenfassung der Befunde schwierig
  • U.S. Forschung basierte lange mehrheitlich auf Annahme von «benign, functionalpluralism»: Ideen, Überzeugungen, Weltbilder konkurrieren gleichberechtigt in Öffentlichkeit, auf freie Meinungsmarkt.
    ​Potentielle Rezipienten wählen aus Medienangebot was sie wollen/brauchen
    • Aber Einflüsse auf Medien und Medienschaffende führen jedoch nachweislichzu (beabsichtigte) Verzerrungenin Mediendarstellungen
    • Viele Gruppen und ihre Standpunkte, Ideen, Meinungen, Überzeugungen werden weniger berücksichtigt
    • Best. Ethnien, soziale Schichten, sexuelle Orientierungen und Frauen werden marginalisiertund/oder negativ(er) dargestellt
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9
Q

Social System Level - Befunde

A
  • Einflüsse von relevanten sozialen, kulturellen und pol.-ideologischen Kontexten auf Entscheidungen von Medienorganisationen und Medienschaffenden über Inhalte
  • GemässS & R, aber auch Hesmondhalg, McQuail:
    Aufrechterhaltung des Systems ist (oft) Hauptziel
    • Medien agieren als Agenten sozialer Kontrolle, legen Grenzen fest für,
      a) die Meinungen, Aktionen, Verhaltensweisen, die dem Konsens entsprechen
      b) die noch in legitimen Kontroverse-Bereich sind
      c) die nicht legitim sind
  • Fragen auf diesem Level:
    Wer hat Macht?
    Worauf basiert sie?
    Wie wird sie ausgeübt?
    Inwiefern dienen Medienarbeit und somit Medieninhalte Interessen bestimmter Gruppen, durch bspw. die (verzerrte) Darstellung von anderen Gruppen, von best. Ereignissen, Aktionen, Ideen, usw.

Forschung:
Von wem, wie und wozu wird Macht durch Medien ausgeübt

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10
Q

Social Institutions Level: Einflüsse auf Medieninhalte

A

Einflüsse, die von Wechselwirkungen der Medien mit anderen gesellschaftlich-wichtigen institutionellen Kräften stammen

Einfluss auf Inhalte von medien-externen Faktoren, die alle Medienorganisationen beeinflussen:

  • Medienlandschaft, Medienmarkt
  • Verhalten von Werbebranche, Publikum
  • StaatlicheKontrolle, konkrete Medienpolitik, Regulierung
  • Finanziers, Investoren
  • Beziehungen mit Wirtschaftseliten
  • Quellen für Medieninhalte (andere Organisationen, Institutionen)
  • Lobbys, Interessenvertreter, Watchdog-Gruppen
  • Medienübergreifende Einflüsse, Einflüsse von anderen Medien
  • Technologische Entwicklungen

-> Einflüsse von ausserhalb der Medienorganisation, strukturelle Langzeit-Einflüsse, gelegentlich direkt auf spezifische Inhalte

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11
Q

Organization Level: Einflüsse auf Medieninhalte

A
  • Eine Medienorganisation kreiert, produziert (oder beschafft) und verbreitet Inhalte an viele Empfänger (Shoemaker &Reese, 2014)
  • Die Medienorganisation setzt den breiteren Kontext für Medienarbeit und repräsentiert ein komplexes System mit spezialisierten Bereichen und Routinen
  • Hauptziel:
    Ökonomischer Profit (kommerzielle Medien). Weitere Ziele (die integriert werden):
    Herstellung eines Qualitätsprodukts, der Öffentlichkeit dienen, professionelle Anerkennung erreichen
  • Faktoren der Organisation, welche Medieninhalte beeinflussen ergeben sichaus:
    • Geschäftsmodell, Strategie
    • Organisationseigentümer
    • Mitglieder (wer gehört zurOrganisation)
    • Organisationspolitik, Regeln, bürokratische Struktur
    • Aktionen, Interaktionenmit anderen Organisationen
    • Ökonomische Überlebensfähigkeit und Stabilität
    • Ziele, Mandate
    • Zielpublikum, Werbekundender Organisation

-> Faktoren auf ‘Organization’Level haben einen grossen Einfluss auf Medieninhalte

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12
Q

Routines level: Einflüsse auf Medieninhalte

A

Medienroutinen: Reaktion auf die Bedürfnisse von Medienorganisationen und –schaffenden in Situationen von limitierten Ressourcen und unlimitiertem Roh-Material

Medienroutinen stammen von drei Bereichen ab:

  • (1) Arbeitsorganisation:
    Unmittelbare berufliche Verhältnisse, Praktiken, Arbeitsprozesse entstanden/wurden entwickelt, um Aufgaben zu bewältigen, z.B. tägliche redaktionelle Prozesse
  • (2) Publikum:
    Formate, Genres (versuchen) Publikumserwartungen zu erfüllen -> Regel für die Kommunikation von spezifischen Inhalten werden Routinen für Story Produktion, z.B. Nachrichtensendung TV
  • (3) Zulieferer von Inhalten:
    z.B. standardisierte Prozesse für Verarbeitung von Medienmitteilungen von Dritten; Behörden, Wirtschaft, Interessenvertreter, etc.

-> Routinen ermöglichen Verarbeitung von Material. Individueller Entscheidungsspielraum bez. Medieninhalte wird durch Arbeitsprozesse, -abläufe, auch (stark) limitiert

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13
Q

Individual Level: Einflüsse auf Medieninhalte

A

Shoemaker und Reese (2014) unterscheiden individuelle Einflüsse auf Medieninhalte

  • (1) Persönliche und demografische Eigenschaften, Hintergründe und Erfahrungen (z.B. Geschlecht, Bildung, Ethnizität, sexuelle Orientierung)
  • (2) Einstellungen, Werte, Normen, Meinungen
  • (3) Berufliche/professionelle Rollen, Erfahrungen, Hintergründe, Ethik
  • (4) Relative Macht innerhalb der Medienorganisation

Die Einflüsse auf Medieninhalte auf individuellem Level werden durch Eigenschaften, Hintergründe, Erfahrungen, Einstellungen, Werte, Meinungen, Rollen, Ethik und Macht eines Kommunikators geformt

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14
Q

Entwicklungen Medienlandschaft

A
    1. Jahrhundert: Dominante industrielle Form: «news» ist das was Medienorganisationen produzieren und Journalisten sind Fachleute die für Medienorganisationen arbeiten
    1. Jahrhundert Entwicklungen, wie Internetverbreitung, Digitalisierung, Konvergenz, Mobilität, neue online Plattforme und Kanäle, Interaktivität, UGC (user-generated content), globale Konnektivität sowie Veränderungen von Medienkonsumverhalten und Publikumsfragmentierung
  • Werbeeinnahmen der Massenmedien nach Plattforme von Tech Unternehmen (Google, FB, usw.) gewandert, Medieninhalte online auf Plattforme verfügbar (in Austausch für Aufmerksamkeit für Werbung)
  • Medienkrise: grosse trad. Anbieter von Nachrichten mit Problemen, professioneller Journalismus nicht mehr Gatekeeper, weniger Kontrolle
  • -> Neue, effektivere Formen von Journalismus entstanden (sagen S & R), zu Lasten von Institutioneller Klarheit und Kohärenz.
  • -> Definition von Journalismus und Medienorganisation problematisch -> noch schwieriger zu erklären wie Medieninhalt geformt wird -> Hierarchy of Influences Modell aktualisieren
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15
Q

Neue konzeptuelle Herausforderungen

A
  • Auswirkungen von Globalisierung auf versch. Levels -> Nicht nur Studien über globale Medienunternehmen: Sassen (2006): globale Einflüsse auch im Lokaljournalismus
  • Firdhaus (2012): Al Jazeera Journalisten in Malaysia: Unternehmensbezogene Routinen mit Einflüssen vom globalen Medienknotenpunkt kombiniert
  • Technologie ist Kern von Konnektivität und beeinflusst Medienarbeit, Tools, Prozesse, Denken. Nicht nur als externer Einfluss (social institution level) betrachten, auch in tägliche Arbeit integriert
  • Entwicklungen führen zu Formulierung von ‘actor network theories’ und anderen netzwerkbasierten Modellen, Theorien
  • Medienproduktion in heterogenen, locker verbundenen Organisationstrukturen
  • -> Einflüsse auf Medieninhalte fliessen nicht immer von Level zu Level, dynamische Strukturen entwickeln sich quer durch versch. Levels vom „Hierarchy of Influences“ Modell
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16
Q

Netzwerke (Shoemaker & Reese, 2016)

A
  • Statt Modell mit linearen Variablen für klar abgegrenzte Medienorganisationen, -berufe, -praktiken
    • -> «Networked Public Sphere» (vernetzte Öffentlichkeit)-Modelle
  • Kern: Modelle, wo Rezipienten, Medienschaffende undgesellschaftliche, politische, kulturelle, ökonomische Akteure/Interessenvertreter sich ständig auflokale,nationale und globale Ebenen austauschen, sich gegenseitig beeinflussen und Rollen wechseln in vielen, fluktuierenden Netzwerken
  • Journalismus nicht mehr (nur) in/von Medienorganisationen produziert. In Netzwerken verwischen Trennlinien zwischen Professionellen und ‚Zivilisten‘,zwischen versch. Organisationen -> kollaborative Partnerschaften quer über versch. Plattformen
  • Nachrichten-Ökosystem -> viele neue Aggregatoren (Portale) von Nachrichten, die Wert schaffen durch selektieren, redigieren und verteilen von Inhalten,die weiterhin oft von trad. Anbietern stammen -> andere erzählerische Strukturen und Bedeutungen/Botschaften
17
Q

Hierarchy of Influences Modell und Netzwerke (Shoemann & Reese, 2016)

A
  • Netzwerkperspektiven widersprechen “HierarchyofInfluences” Modell nicht, aber komplizieren dessen Anwendung für Analysen
  • Viele Analysen von sozialen Netzwerken betonen Beziehungenzwischen und Charakteristiken von Knoten(„nodes“) der Netzwerke, wie Personen, Quellen oder Inhalte
    • -> diese werden jedoch weiterhin von breiteren systemischen Faktoren beeinflusst -> Modell zurEinordnung der Einflussfaktoren
  • Analyse von Netzwerkstrukturen -> Identifizieren von wichtigsten Verbindungspunkten zwischen neuen Medien und Communities.
  • Anderson (2010);Analyse von Online-Hyperlinks in Philadelphia.Befund:Websites von Interessenvertretern verbreiten Inhalte an zerstreuten dig. Communities
18
Q

Hierarchy of Influences Modell und Assemblage

A
  • ‘Assemblage’ (Sammlung, Sammelbecken) -> brauchbares Konzept, gemäss S & R (2016)
  • Beschreibung ‘Assemblage’: Temporäre (zufällige) Sammlung von Beziehungen die bestimmte, nicht von formellen Institutionen abgedeckten, soziale Ziele anstreben bei der Herstellung von Inhalten
  • Anderson (2013): Nachrichtenarbeit ist Assemblage, d.h. kontinuierliches Vernetzen von Nachrichten quer durch Produkte, Institutionen und Plattformen
  • Bei Verwendung vom Begriff ‘Assemblage’: Aufmerksamkeit wird auf Medienproduktion in veränderlichen Konstellationen gerichtet, nicht auf statische, vorbestimmte Strukturen
  • Viel mehr dazu in Kernbereichsvorlesung Medienproduktion und Management
19
Q

Schlussfolgerungen von Shemaker & Reese 2016 1

A
  • Beispiel: Analysen von Online-Inhalten
  • > Hyperlink als Verbindung -> Erfassung der Netzwerke
  • Diese Netzwerke sollten jedoch in Verbindung mit breiteren Kontexten gebracht werden, Kontext der Netzwerke soll analysiert werden
  • Welche Faktoren beeinflussen die Netzwerke, Netzwerkakteure, -teile?
20
Q

Abbildung: Hierarchy of Influences und Analyse von Netzwerken

A
21
Q

Abbildung: Hierarchy of Influences und Analyse von Netzwerkakteuren/- knoten

A
22
Q

Schlussfolgerungen von Shoemaker & Reese 2016 2

A
  • Soziale Strukturen definieren und gestalten Basis für Kommunikationsbereiche, wo symbolische Realitäten (Inhalte) geformt und ausgedrückt werden
  • Konzept von ‘Assemblage’ richtet Aufmerksamkeit auf umfassendere Kombinationen von Elementen, die zusammen diese Kommunikationsbereiche gestalten
  • Beispiel: soziale Bewegungen oder Informationszyklen bestehen aus Medienschaffenden, nichtprofessionelle Journalisten, (Netz-) Aktivisten, Kommunikationsprofis, mediengewandte Politikprofis, Lobbyisten, Fachexperten und Beamten, die Inhalte (mit-) gestalten und/oder verteilen
  • Neue Medienkonfigurationen sollten identifiziert und analysiert werden, auch wenn sie flüchtig und temporär sind, z.B. 8chan
  • -> Neue Medienkonfigurationen (Netzwerke) haben Macht und sind selbst in Machtstrukturen eingebettet
  • Hierarchie von Einflüssen -> weiterhin ein organisierendes und erklärendes Modell für Analyse von Destabilisierung und Neuaufgleisung der Medienmächte
23
Q

Zentrale Frage Shoemaker & Reese (2014,2016)

A

Wie wird Medieninhalt eines sozialen, beruflichen, institutionellen und kulturellen Kontexts von Individuen produziert?

24
Q

Arbeit von Medienschaffenden wird vom strukturellen Umfeld sowohl…

A
  • befähigt
  • eingeschränkt

-> Medieninhalt wir somit beeinflusst

25
Q

Hierarchisches Modell mit fünf Ebenene von Einflüssen auf Medieninhalte

A
  1. Soziale Systeme-Ebene
  2. Soziale Institutionen-Ebene
  3. Organisation-Ebene
  4. Routinen-Ebene
  5. Individuum-Ebene
26
Q

Soziale Systeme-Ebene

A
  • Einflüsse auf Medienproduktion und Inhalte von
  • sozialen
  • kulturellen
  • politischen
  • wirtschaftlichen

​Subsystemen, die Kontexte bilden, im Rahmen derer Medienorganisationen und Medienschaffende funktionieren

27
Q

Soziale Institutionen-Ebene

A

Faktoren die alle Medien (-organisationen/-unternehmen) und Inhalte beeinflussen:

  • Technologie,
  • Medienlandschaft, -markt,
  • Werbung und Werbekunden,
  • Publikum,
  • Medienpolitik,
  • Investoren,
  • Quellen,
  • andere Mediengattungen (Online, TV, Radio, Print, Buch, Film)
28
Q

Organisation-Ebene

A

Einflüsse pro Organisation/Unternehmen auf Inhalte:

  • Geschäftsmodell,
  • Eigentum,
  • Mitglieder,
  • Strategie,
  • Interaktionen mit anderen Organisationen,
  • finanzielle Lage,
  • Ziele/Mandate,
  • Zielpublikum und Werbekunden
29
Q

Routinen-Ebene

A

Medienroutinen, die Inhalte beeinflussen:

  • Arbeitsprozesse,
  • Anpassung von Inhalten an Publikumserwartungen (Genres, Formate),
  • Verarbeitung von zugelieferten Inhalten
30
Q

Individuum-Ebene

A

Einflüsse von individuellen Medienschaffenden auf Inhalte:

  • Persönliche Faktoren;
  • Einstellungen;
  • professionelle Rolle und Erfahrungen;
  • Macht in Organisationen
31
Q

Networked Public Sphere-Modelle

A

= vernetzte Öffentlichkeit

  • Rezipienten, Medienschaffende und Interessenvertreter tauschen sich ständig aus,
  • beeinflussen sich gegenseitig
  • und wechseln Rollen in fluktuierenden Netzwerken
32
Q

Konzept von Assemblage

A

flüchtige Sammlung von Beziehungen, die bestimmte Ziele anstreben ->

  • Assemblage richtet Aufmerksamkeit auf Medienproduktion in wechselnden Konstellationen
33
Q

Neue Medienkonfigurationen (Netzwerke) sind sehr relevant und werden von Strukturen beeinflusst

A

HierarchyofInfluencesModell -> weiterhin ein organisierendes und erklärendes Modell für Analyse von Medienproduktion und Inhalte

34
Q

Achtung: Bsp Studie: Einflüsse auf Inhalte von TV-Serien - SP Interviewpartner nicht in Karten hier!!

A