Vorlesung 2: Medienentwicklung & Massenkommunikation Flashcards

1
Q

Was ist Kommunikation?

A

Gerhard Maletzke (1922-2010)

  • wichtiges deutschsprachiges Übersichtswerk: “Psychologie der Massenkommunikation”, 1963
  • Simples (aber zunächst hilfreiches) Verständnis von Kommunikation
  • -> wie entwickelt sich Kommunikation in der Gesellschaft (und damit auch gesellschaftliche Entwicklung)?
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2
Q

Kommunikation kann laut Maletzke in folgenden Arten erfolgen:

A
  • direkt/indirekt
  • einseitig/wechselseitig
  • privat/öffentlich
  • in Anwesenheit (z.B. Konzert)/in
  • Abwesenheit
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3
Q

Entwicklung von Kommunikation und Gesellschaft (Niklas Luhmann)

A
  • Komplexität der Gesellschaften und der Kommunikation: steigen (wechselseitig)
  • Ausweitung des Adressatenkreises: steigen
  • Aktualität der Mitteilungen: steigen (Wissenschneller verbreiten)
  • Grösse des Kommunikationsnetzes und Wirklichkeitsraumes (Massenmedien): steigen
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4
Q

Weiter-Entwicklung von Kommunikation und Geselsschaft (Daniel Bell)

Wandel zur post-industriellen Gesellschaft

A
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5
Q

Weiter-Entwicklung von Kommunikation und Gesellschaft (Manuel Castells)

Wandel zur Netzwerkgesellschaft

A
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6
Q

Entwicklung der Massenkommunikation als Abfolge von Phasen und Meilensteinen

A

Medienwandel, Funkionswandel, … und die Gefahr der Verdrängung:

  • nicht alle Medien überleben, rasante Entwicklung, viel Elektroschrott
  • Presse & TV als Leitmedien der Massenkommunikation
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7
Q

Meilenstein 1

A

Johannes Gutenberg ermöglicht Zeitungsdruck

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8
Q

Meilenstein 2

A
  • Fernsehen als Inbegriff der Massenkommunikation
  • 1952: erste Sendung CH
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9
Q

Massenkommunikation

A

Masse verweist nach Maletzke (1963) auf “disperses Publikum”:

  1. kennzeichnet die gemeinsame, (weitgehend) zeitgleiche Zuwendung zu Angeboten der Massenmedien
  2. ist ein flüchtiges soziales Gebilde, das immer nur von Fall zu Fall dadurch entsteht, dass sich eine Anzahl räumlich getrennter Menschen denselben Aussagen der Massenkommunikation zuwenden
  3. hat Mitglieder, die zerstreut sind, also voneinander isoliert und füreinander anonym. Sie wissen lediglich, dass noch zahlreiche andere Menschen dieselbe Aussage ebenfalls aufnehmen
  4. ist heterogen, mit Personen aus versch. sozialen Schichten, deren Interessen, Einstellungen, Lebens- und Erlebensweisen oft sehr weit voneinander abweichen
  5. ist unstrukturiert, unorganisiert und ohne kollektive Identität. Salopp: Die Masse ist ruhiggestellt
  6. wird durch die Mögl. der “On Demand”-Nutzung (z.B. Netfilx) noch zerstreuter.
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10
Q

Massenkommunikation

A

Kommunikation wird von Maletzke (1963) definiert als

  • ein Vorgang der Verständigung und der Bedeutungsvermittlung zwischen Lebewesen
  • ein Prozess, bei dem Aussagen:
  1. öffentlich (d.h. ohne begrenzten oder personell definierten Empfängerkreis)
  2. indirekt (d.h. bei raum-zeitlicher Distanz zwischen den ommunikationspartnern)
  3. einseitig (d.h. in der Regel ohne Rollenwechsel zwischen Kommunikator und Rezipient)
  4. durch technisches Verbreitungsmittel (nämlich Massenmedien)
  5. an ein disperses Publikum

vermittelt werden.

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11
Q

Entwicklung zur Mediengesellschaft

A

aufgrund des Neben- und Miteinander “alter” und “neuer” Medien sprechen wir von einem hybriden Mediensystem. Verschiedene Medien verfolgen unterschiedliche “Logiken” (Selektions- und Darstellungsregeln, Organisationsformen, Geschäftsmodelle, etc.)

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12
Q

Eine Mediengesellschaft ist durch folgende Merkmale geprägt:

A
  1. hohe quantitative und qualitative Ausbreitung der Massenmedien
  2. Herausbildung neuer Medienformen neben herkömmlichen Massenmedien (Zielgruppenzeitschriften, Spartenkanäle, Online-Medien)
  3. Zunahme der Vermittlungsleistung und -geschwindigkeit von Informationen durch Medien (rund um die Uhr/online permanent aktualisiert).
  4. Die spezifischen Logiken der Medien durchdringen alle gesellschaftlichen Bereiche (Medialisierung) - darauf reagieren andere mit Ausbau ihrer PR-Aktivitäten
  5. Wegen ihren hohen Beachtungs- und Nutzungswerten erlangen Medien gesamtgesellschaftliche Aufmerksamkeit und Anerkennung
  6. Medien werden zum Taktgeber einer modernen, funktional differenzierten Gesellschaft, wirken integrierend.
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13
Q

“Wirklichkeit” in der Mediengesellschaft (nach Luhmann)

A
  1. Die Nachrichtenmedien bestimmen unser Bild von der Realität.
  2. Allerdings: die Nachrichtenmedien sind ein eigenes Funktionssystem mit eigener Logik.
  3. Zur Berichterstattung wählen sie nicht notwendigerweise das aus, was von einem übergeordneten Standpunkt auf für die Gesellschaft gut und vernünftig wäre.
  4. Sie wählen vornehmlich das aus, was für die Medien selbst sinnvoll ist. Ihre “Operationscodes” sind Information/Nichtinformation bzw. Aktuell/Nicht Aktuell.
  5. Weil jede Information sofort beim Akt der Mitteilung veraltet, sind die Medien darauf angewiesen, immer wieder Neues, notwendigerweise Anderes, Abweichendes auszuwählen - und als “die” Realität darzustellen.
  6. Das Normale, Unaufgeregte ist nach diesem Code nicht brauchbar.
  7. Unser aus den Massenmedien bezogenes Realitätsbild ist eine Konstruktion der Medien nach deren eigenen Regeln. Dessen sind wir uns bewusst, und orientieren uns dennoch daran (Paradoxie der Mediengesellschaft)
  8. Die Medien liefern eine Beschreibung der Realität, Künstler und Kommunikationssoziologen eine andere. Moderen Gesellschaften leben mit vielen konkurrierenden Realitätsentwürfen
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14
Q

“Wirklichkeit” in der Meidengesellschaft (nach Merten)

A
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15
Q

Exkurs: Kehrt die Massenkommunikation im Internet zurück?

A
  • als klassische MK
  • als schrittweise MK
  • als vernetzte MK
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16
Q

klassische MK

A

(one to many, einstufig)

viele Internetbotschaften sind:

  • öffentlich
  • medienvermittelt (indirekt)
  • einseitig (ohne feedback)
  • massenhaft
  • an disperses Publikum vermittelt
17
Q

schrittweise MK

A

(one to one, mehrstufig)

  1. Viele Internetbotschaften verbreiten sich durch
  • mehrstufige
  • einseitig gerichtete
  • & dezentrale Kommunikation

2.

  • Viralität
  • Ansteckungseffekte
  • Informations-Kaskaden
  • Memes

3.

  • Gerüchte
  • Verschwörungstheorien
  • “fake news”
  • Klatsch
  • “hoaxes”
  • urbane Legenden
  • shitstorms
  • Hysterien
18
Q

vernetzte MK

A

(many to many, wechselseitig)

  1. Social Media erlaubt durch Links feste Beziehungen (friend, follower) Gemeinschaften zu bilden
  2. Diese können untereinander wechselseitig kommunizieren, transparent und sichtbar, und sich hinsichtlich ihrer Interessen und Ziele selbst organisieren (logic of connective action)
  3. Im Idealfall gibt es anspruchsvolle Debatten (z.B. Online-Foren)
19
Q

Meilenstein 3

A

Das World Wide Web

20
Q

Was ist das Internet?

A
  • Hybridmedium: führt versch. Dienste, Angebote und Gattungen auf einer technischen Grundlage zusammen
  • Unterstützt versch. Kommunikationsmodi, die vormals auf andere Medienformen verteilt waren
  • Diese reichen von der massenmedialen Kommunikation über den interpersonalen Austausch bis hin zur Mensch-Maschine-Interaktion
  • Internet stellt u.a. die technische Infrastruktur für publizistische Medien: NZZ, SRF, Blick, 20min…
21
Q

Worin bestand die kommunikative Revolution? (WWW)

A
  • 2007: internetangebundene Smartphone lanciert
  • permanently online, permanently connected
22
Q

Kommunikative Revolution in der Schweiz 1

A
23
Q

Kommunikative Revolution in der Schweiz 2

A
24
Q

Kommunikative Revolution in der Schweiz 3

A