Vorlesung 7 "Feuerung" Flashcards

1
Q

Welche Feuerung wird für die Siedlungsabfälle verwendet?

A

die Rostfeuerung

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2
Q

Wie läuft die Feuerung ab?

A
  • Partikel wird erwärmt wobei Pyrolyse und Trocknung stattfindet (Pyrolysegase werden ausgetrieben, also H2, CO, CO2, CH4, C2H6, C2, H4, H2O (Dampf), höhere KW, sauerstoffhaltige Komponenten, NHy, H2S, COS, Teere/Öl, Partikel)
  • Brenntstoffpartikel bleibt über wofür ein Vergasungsmittel benötigt wird, also O2 (Luft), was zum Verbrennen der Gase führt
  • Koks bleibt übrig, das Verbrannt werden kann
  • es kommt zu Homogenen Vergasungsreaktionen, wobei auch Produktgase entstehen
  • Produktgase müssen mit Ausbrandluft ausgebrannt werden (führt zu Rauchgas, idealerweise CO2, H2O, aber es kommt auch zu CO, CxHy, NOx, SOx, Ruß, Partikel)
  • am Ende bleibt Asche übrig
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3
Q

Welcher Parameter ist für die Verbrennung wichtig?

A

die Luftzahl lambda

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4
Q

Was ist die Luftzahl?

A

Die Luftzahl lambda ist das Vielfache des stöchiometrischen Luftbedarfs, der für die vollständige Verbrennung gebraucht wird.

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5
Q

Für welche Elemente wird Sauerstoff benötigt für den minimalen Luftbedarf, um alles zu oxidieren?

A

C, H, N, S

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6
Q

Wann ist lambda = 1?

A

Wenn exakt soviel Sauerstoff dosiert wird, dass die Reaktionen zur Oxidierung vollständig ablaufen. (kein O2 und kein BS bleibt übrig)

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7
Q

Wie hoch ist die Luftzahl bei unterschiedlichen Verbrennungssystemen?

A

Beispielsweise ist die Luftzahl beim Abfall recht hoch (zwischen 1,5 und 2,0) während bei der Gasfeuerung, Ölfeuerung und beim Kohlestaub Werte zwischen 1,05 und 1,4 erreicht werden.

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8
Q

In welche Phasen kann die Verbrennung in der Rostfeuerung unterteilt werden?

A
  • Trocknung und Entgasung
  • Hauptbrennzone
  • Nachverbrennung
  • Feststoffausbrand
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9
Q

Wie läuft die Trockung und Entgasung ab?

A
  • im ersten Teil des Rosts wird der Abfall getrocknet (Temperatur um die 100°C)
  • benötigte Energie kommt v.a. aus Verbrennungszone durch Strahlung
  • zusätzlich kann die zugegebene Luft vorgewärmt werden
  • Luft wird zum Abtransport des verdampften Wassers benötigt
  • Sauerstoff spielt hierbei zunächst keine Rolle
  • mit abnehmenden Wassergehalt steigt die Temperatur im Müllbett
  • bei etwa 250°C entgast der Abfall und es entstehen Schwefelgase
  • auch hier wird Sauerstoff noch nicht benötigt
  • oberhalb des Müllbetss bilden sich Zündnester -> O2 wird benötigt
  • durch eine gute Schürung erfolgt eine möglichst vollständige Zündung
  • die hohen Verbrennungstemperaturen zersetzen den Abfall weiter
  • der Abfall wird dabei entgast
  • im Müllbett herrschen Temperaturen von etwa 400°C um den Rost nicht zu stark thermisch zu beanspruchen
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10
Q

Was passiert in der Hauptbrennzone?

A
  • die Verbrennung der Schwefelgase benötigt ausreichend Sauerstoff
  • Verbrennung läuft über dem Müllbett bei Temperaturen > 100°C ab
  • bei unzureichendem Sauerstoffgehalt besteht die Gefahr einer unvollständigen Verbrennung (CO und C_ges im Abgas)
  • Sauerstoff ist für die Verbrennung essentiell
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11
Q

Was passiert bei der Nachverbrennung?

A
  • den Schwel- und Verbrennunggsaen wird Sekundärluft hinzugegeben
  • bei ausreichenden brennbaren Gasen, ausreichend hoher Temperatur und ausreichendem Sauerstoffgehalt ein ein nahezu vollständiger Ausbrand zu erreichen (sehr kleine CO-Werte < 10 mg/Qubikmeter)
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12
Q

Was umfasst der Ausbrand (eigentlich Feststoffvergasung)?

A
  • ähnlich wie beim Lagerfeuer ist nur noch wenig “Feuer” sichtbar
  • weitere Vergasung des Feststoffes findet statt
  • es muss entsprechend Sauerstoff zur Verfügung stehen
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13
Q

Wodurch wird der vollständige Ausbrand maßgeblich beeinflusst?

A
  • Kontakt des Oxidationsmittels Luft mit Feststoff (Rost) und Gasphase
  • Schürung bzw. Durchmischung mit dem Ziel der Homogenisierung
    -> Art/Typ des Rostes
  • Strümungsführung der Schwel- und Verbrennungsgase
    -> Feuerraumgestaltung, Nachverbrennung
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14
Q

Welche Aufgaben haben die Rostsysteme?

A
  • Transport des Abfalls durch den Feuerraum -> Steuerung Massenstrom
  • Schürung des Abfalls
  • bedarfsgerechte Verbrennungsluftzuführung -> Steuerung der Luftzuführung
  • Schlackeabtransport
  • Verminderung des Rostdurchfalls
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15
Q

Wie verläuft die Primärluftzugabe?

A

Primärluftzugabe bei allen Rostarten von unten -> Durchströmung des Müllbetts

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16
Q

Was ist wichtig beim Druckverlust?

A

Druckverlust Rost sollte deutlich größer als Druckverlust des Müllbetts sein -> kein Freiblasen des Rostes, also die Asche

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17
Q

Wie können die einzelnen Zonen angepasst werden?

A

Anpassung des Luftbedarfs durch EInteilung des Rost mit einzelnen Luftzonen

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18
Q

Was ist charakteristisch für den Walzenrost?

A
  • Schürung und Transport des Abfalls durch Schwerkraft und Drehbewegung
  • Neigung etwa 20°
  • Eigenschaften des Abfalls bedingen unterschiedliche Geschwindigkeiten
    • Drehgeschwindigkeit der Walzen
    • jede Luftzone hat eigene Walze
  • heiße Roststäbe verlassen den Feuerraum un wärmen die Primärluft
  • realtiver hoher Anteil Rostdurchfall
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19
Q

Nenne Beispielanlagen für ein Walzenrost.

A
  • MVA Weisweiler
  • MVA Düsseldorf
  • MVA Köln
20
Q

Was ist charakteristisch für den Vorschubrost?

A
  • Transport und Schürung des Abfalls in Abfalltransportrichtung
  • Neigung bis zu etwa 18°
  • konstante Rost-Geschwindigkeit
  • Regelung über Veränderung der Pausenzeiten
21
Q

Was ist charakteristisch für das Rückschubrost?

A
  • Transport des Abfalls über Schwerkraft
  • Schürung des Abfalls entgegen der Abfalltransportrichtung
  • deutliche größere Neigung von 26° als Vorschubrost
  • breiteres Heizwertband
  • Überdeckung des Rosts zu jedem Zeitpunkt -> keine Wasserkühlung aucg bei höheren Heizwert nötig
22
Q

Nenne Beispielanlagen für ein Rückschubrost.

A
  • MVA Zella-Mehlis
  • MVA Neunkirchen
  • MVA Ingolstadt
23
Q

Was ist charakteristisch für das Gegenlauf-Überschubrost?

A
  • Schürung und Transport des Abfalls durch gegenläufige Bewegung der beweglichen Roststabreihen
  • in der Regel horizontal
  • variable Rostgeschwindigkeit
  • sehr gute Regelungsmöglichkeiten
24
Q

Nenne eine Beispielanlage für ein Gegenlauf-Überschubrost.

A
  • MVA Schwandorf
25
Q

Was sind die Vorteile der Wasserkühlung?

A
  • weniger Verschleiß und dadurch höhere Nutzungsdauer
  • zusätzliche Nutzung von Energie intern und extern
  • Optimierung der Primär-/Sekundärluftverhältnisse
26
Q

Was sind die Nachteile der Wasserkühlung?

A
  • deutlich höherer konstruktiver Aufwand
  • höherer Invest
27
Q

Was ist die Aufgabe der Feuerraumgestaltung?

A
  • Strömungsführung der Schwel- und Verbrennungsgase
  • Nötig für optimale Bedingungen:
    • ausreichender Anteil von brennbaren Gasbestandteilen
    • genügend hohe Zündtemperatur
  • genügend Sauerstoff vorhanden
28
Q

Wie funktioniert der Gleichstrom?

A
  • Abfall und Verbrennungsgase durchströmen den Feuerraum in gleicher Richtung
  • für hohe Heizwerte gut geeignet
  • alle entstehenden Verbrennungsgase werden durch die heiße Verbrennungszone geführt -> wenig Strähnenbildung
29
Q

Was ist der Nachteil des Gleichstroms?

A
  • nasse Abfälle (-> niedriger Heizwert) trochnet schlecht, das heiße Verbrennungsgase nicht die Trocknungszone passieren
30
Q

Wie funktioniert der Gegenstrom?

A
  • Abfall und Verbrennungsgase durchströmen den Feuerraum entgegengerichtet
  • für niedrige Heizwerte (feuchten Abfall) gut geeignet
31
Q

Was ist der Vorteil des Gegenstroms?

A
  • nasse Abfälle (-> niedriger Heizwert) trocknen und zünden besser durch die Strömungsführung
32
Q

Was ist der Nachteil des Gegenstroms?

A
  • Gefahr durch Strähnenbildung von unvollständig verrbannten Schwefelgasen
33
Q

Wie funktioniert der Mittelstrom?

A
  • Verbrennungsgase werden in der Mitte des Feuerraumes abgezogen
  • Kopromiss zwischen den beiden anderen Bauformen und daher für ein breites Heizwertband geeignet
34
Q

Was ist der Nachteil des Mittelstroms?

A
  • Gefahr durch Strähnenbildung
35
Q

Durch welche Größen wird die Nachverbrennung beeinflusst?

A

Hängt ab von:
- Atmosphäre
- Verweilzeit
- Temperatur

36
Q

Was ist Ziel der Nachverbrennung?

A
  • Reduktion unausgebrannter Schwefelgase (Strähnenbildung)
  • Zugabe von Sekundärluft zwischen Feuerraum und erstem Kesselzug
  • neben Sekundärluft kann auch Rauchgas rezirkuloert werden
37
Q

Was ist die Funktion von Eindüsungen bzw. Einbauten bei der Nachverbrennung?

A
  • Abbau von Temperaturspitzen
  • Vermeidung von erhöhten lokalen Schadstoffkonzentrationen
  • Beeinflussung der Abgasgeschwindigkeit
38
Q

Was ist charakteristisch für die Nachverbrennung?

A
  • CO als Leitgröße für Gasausbrang (org. Schadstoffe verhalten sich analog
  • Bildung polycyclischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK)
  • wenn CO niedrig ist -> Ausbrand gut
  • CO und PAKs verhalten sich ähnlich
39
Q

Wie bildet sich CO bei der Verbrennung?

A
  • Sauerstoffmangel -> unvollständige Verbrennung
  • zu großer Luftüberschuss _> “kalte verbrennung” (T zu gering)
40
Q

Was sind die Führungsgrößen einer Feuerungsleistungsregelung?

A
  • Frischdampfmassenstrom
  • Sauerstoffkonzentration im Abgas
41
Q

Was sind die Ziele der Feuerungsleistungsregelung?

A
  • weitgehende Automatisierung
  • stabiler Verbrennungsprozess
42
Q

Was wird bei der Feuerungsleistungsregelung berücksichtigt?

A
  • CO2-Konzentration
  • Ausbrang Schlacke (z.B. über IR-Kamera)
  • Verbrennungstemperatur
  • Abgasstrom (möglichst konstant)
  • Abfallheizwert (Vorgabe)
43
Q

Was regelt die Feuerungsleistungsregelung?

A
  • Luftmenge (primär, sekundär, tertiär -> gegenseitige Kompensation)
  • Rostbewegung (Beeinflussung Verbrennungsgeschwindigkeit)
  • Durchsatz (Stößelgeschwindigkeit -> sehr träge)
  • evtl. Stützbrenner
44
Q

Welche Anforderungen gibt es an den Entaschers bzw. Entschlackers?

A
  • Abkühlung der Schlacke
  • Entwässerung
  • Abschluss gg. Umgebung
45
Q

Welche Arten von Entschlackern gibt es?

A
  • Stößelentschlacker
  • Plattenbandentschlacker
  • Kratzkettenentschlacker
46
Q
A