Vorlesung 13 "Alternative Verfahren" Flashcards

1
Q

Was sind die Ziele der alternativen Verfahren?

A
  • Erzeugung verwertbarer “Produkte”
    • Baustoffe durch Schlackenschmelze
    • Synthesegas/Wasserstoff/Methanol/Treibstoffe
    • Wertstoffrückgewinnung
  • höhere Energieeffizienz
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2
Q

Was ist die Pyrolyse und wie funktioniert die Wärmebereitstellung?

A
  • endothermer Prozess
  • Wärmebereitstellung
    • indirekte Beheizung über die Wand
    • direkte Eingabe eines heißen Wärmeträgers (heißer Sand, glühende Kohlenstoffteilchen, heiße Rauchgase, …) in den Reaktor
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3
Q

Wie kann der Prozess der Pyrolyse eingeteilt werden?

A
  • Geschwindigkeit: Schnelle (Flash-) vs. langsame Pyrolyse
  • Temperatur:
    • Niedertemperaturpyrolyse: < 500°C
    • Mitteltemperaturpyrolyse: 500-800 °C
    • Hochtemperaturpyrolyse: > 800 °C
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4
Q

Welche Produkte entstehen bei der Pyrolyse?

A
  • Pyrolysekoks
  • Pyrolysegas
  • Pyrolyseöl inkl. wässrige Phase
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5
Q

Welche Varianten der Pyrolyse gibt es?

A

Als Vorschaltverfahren
- Pyrolysegas und -koks wird in einem konventionellen/bereits bestehenden thermischen Prozess verbrannt

Als Teilschritt von Verbrennungs-Schmelzverfahren
- Einsatz einer Pyrolysestufe im Rahmen eines Hochtemperaturprozesses
- Pyrolysegas und -koks werden gemeinsam oberhalb der Schmelztemperatur der Schlacke verbrannt
- Schlacke fällt als verglastes Produkt an (günstiges Eluatverhalten)

Als Gesamtverfahren
- Lediglich Nutzung des Pyrolysegases
- Koks/Feststoff wird nicht weiter umgesetzt, fällt als Produkt/Reststoff an

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6
Q

Was ist die Vergasung und wie funktioniert die Wärmebereitstellung?

A
  • endothermer Prozess
  • Wärmebereitstellung:
    • Autotherm: Teiloxidation des Brennstoffs
    • Allotherm: Beheizung über Wärmeträger, Dampf, etc. (Wand allein nicht ausreichend)
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7
Q

Welche Vergasungsmittel werden bei der Vergasung eingesetzt?

A
  • Luft
  • Sauerstoff
  • Wasserdampf
  • Kohlendioxid
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8
Q

Welche Produkte entstehen bei der Vergasung?

A
  • Koks
  • Gas
    • CO, H2
    • gasförmige KW
    • Teere
    • Staub
    • sonst. Schadgase (SOx, H2S, HCl, NOx…)
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9
Q

Welche Varianten gibt es bei der Vergasung?

A

Als Teilschritt von gestuften Verbrennungsverfahren
- erst Vergasung, dann Verbrennung (räumlich getrennt)
- meist Aufbereitung der Abfälle notwendig

Als Vorschaltverfahren
- Integration in weiteren thermischen Prozess (Kalk-, Zement-, Kraftwerk)

Als Teilschritt von Verbrennungs-Schmelzverfahren
- Einsatz einer Vergasungsstufe im Rahmen eines Hochtemperaturprozesses
- Synthesegas, Flugasche, (Vergaserkoks) werden (gemeinsam) oberhalb der Schmelztemperatur verbrannt
- Schlacke fällt als verglastes Produkt an (günstiges Eluatverhalten)

Alleinstehendes Verfahren zur Gaserzeugung
- Hauptziel: Herstellung von Synthesegas

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10
Q

Wie funktioniert das Plasmaverfahren?

A
  • Ionisiertes Gas durch Abspaltung von Elektronen
  • Ionisierung durch hohe Energiedichte -> T > 2000 °C -> Schadstoffzerstörung durch hohe Temperaturen
  • Plasmaerzeugung in technischer Anwendung durch Gleichstromlichtbögen
    • Übertragung der Energie des Lichtbogens auf einen Gasstrom -> Ionisierung
    • Arbeitsgas Argon, Stickstoff (Pyrolyse) bzw. Luft, Sauerstoff, Dampf (Vergasung)
    • übertragende und nicht übertragende Lichtbögen
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11
Q

Welche Varianten beim Plasmaverfahren gibt es?

A

Plasmapyrolyse
- Behandlung mit Plasma in inerter Atmosphäre
- Vielzahl von Forschungsarbeiten an sortenreinen Abfällen (Kunststoffe, Altreifen)
- Produkte: Heizwertreiches Gas, verglaste Schlacke
- Keine industrielle Anwendung für feste Abfallstoffe bekannt

Plasmavergasung
- Durch Zugabe eines Oxidationsmittel wird Teil der im Einsatzstoff enthaltenen Energie als Wärmequelle genutzt (Effizienz!)
- Übertragener Lichtbogen zur Verglasung der Schlacken
- Einstufige Plasmavergasung: Abfälle werden mittels Plasma direkt vergast und aufgeschmolzen (Kleine Abfallströme mit hohem Schadpotential: Asbest, Filterstäube, Krankenhausabfälle)
- Zweistufige Plasmavergasung: Erst “konventionelle” Vergasung, Behandlung der Prozessgase (und Vergasungsrückstände) mit Plasma

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12
Q

Was ist die Verölung?

A
  • (Rück-)Gewinnung von Kohlenwasserstoffen
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13
Q

Welchen verbreiteter Ansatz bei der Verölung gibt es?

A
  • Lösen (“Schmelzen”) in Träger-(Alt-)Öl
  • Vergleichsweise niedrige Temperaturen
  • Rektifikation der erzeugten Ölfraktion
  • Häufig Einsatz eines Katalysators
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14
Q

Welche möglichen Problempunkte gibt es bei der Verölung?

A
  • Inputspektrum (Heteroatome)
  • Produktqualität (Einsatz der Öle)
  • Ölverbrauch
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15
Q

Wovon hängt die Zielsetzung der Verfahren ab?

A
  • Vorschaltanlagen: thermische Aufbereitung” zur Brennstoffsubstitution
  • Hochtemperaturverfahren: Maximale Inertisierung der Schlacken und meist Erzeugung von Synthesegas
  • Energiebereitstellung (Kraftstofferzeugung): Direkte oder indirekte Nutzung chemischer Energie in Kraftmaschinen
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16
Q

Sind die alternativen Verfahren als eigenständige Behandlung geeignet?

A

häufig nur Teilbehandlung (keine Produkt-Inertisierung)

17
Q

Wo haben die alternativen Verfahren ihre Stärken?

A
  • Spezialfraktionen (z.B. hoher Chlorgehalt)
  • hohen Produktanforderungen (verglaste Schlacke, Metallrückgewinnung)
18
Q

Was ist für alternative Verfahren erforderlich?

A

Besondere wirtschaftliche Rahmenbedingungen erforderlich (vgl. Japan, Raum Tokio: Behandlungskosten im Schnitt 400 Euro pro Tonne)

19
Q

Was sind die Vorteile der alternativen Verfahren?

A
  • Im Verbund mit anderen thermischen Anlagen als Aufbereitungsanlagen betriebene Vorschaltanlagen
  • Behandlung von (nicht selbstständig brennbaren) Sonderfraktionen mit hohem Schadpotential, welches einen erhöhten Verfahrensaufwand erfordert
  • Bei vom europäischen Markt abweichenden Marktbedingungen (Bsp. Japan: Lokale Lastenverteilung, Anlagenverfügbarkeit, Behandlungskosten)
20
Q

Was sind die Nachteile der alternativen Verfahren?

A
  • alleinstehende Anlagen, bei denen keine vollständige Produktinertisierung stattfindet und keine Verwertungskonzepte für diese Produkte vorliegen
  • Einstufige Niedertemperaturverfahren; Vergleichsweise einfacher Hauptprozess bedingt hohen Aufwand für Produktnachbehandlung -> Welcher Vorteil wurde erzielt?