Vorlesung 6 - Planung und Bau der Kanalisation Flashcards

1
Q

Welche Akteure und Regelwerke spielen bei Planung und Bau einer Kanalisation eine Rolle?

A

Regelwerke:
- EU-WRRL und WHG
- BGB, HGB, VOB, VGV
- Technische Regelwerke, EN, DIN, DWA, VDMA, VDEW, VDI
- Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI)

Akteure:
- Bauherr (Stadt, Gemeinde, Kommune, Abwasserverband)
- Bauunternehmen
- Händler
- Industrie
- Anlagenbauer
- Planer, Ingenieurbüro, Bauleitung
- technische Sachverständige
Universitäten, Grundlagenforschung
- Umweltministerien der Länder, Landesgesetze, Richtlinien und Zuschüsse
- Regionale Wasserbehörden
- Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Verfahren

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2
Q

Beschreibe die Kostenbeeinflussbarkeit bei der Planung in Abhängigkeit des Fortschritts des Bauprojekts.

A

Fünf Phasen:
- Vor- und Entwurfsplanung
- Genehmigungsplanung
- Ausführungsplanung
- Bauphase
- Betrieb

Am Anfang z.B. in der Vor- und Entwurfsplanung sind die Kosten für die Änderung noch gering und die Möglichkeiten der Kostenbeeinflussung recht hoch. Je weiter das Bauprojekt fortschreitet, desto höher steigen auch die Kosten für Änderungen. Gleichzeitig sinken die Möglichkeiten der Kostenbeeinflussung.

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3
Q

In welche zwei Punkte lässt sich die Arbeitsvorbereitung unterteilen und was beinhalten diese?

A

Planung:
- Organisation (mit Organigramm)
- Personal- und Geräteeinsatz
- Einbaumaterial (Bestellung)
- Fremdleistungen (Art und Menge)

Festlegung:
- Zwischen- und Endtermine
- Bauablauf und Sonderbauewerke
- Kommunikation und Logistik
- Lagerplätze, Werkstatt, Büro

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4
Q

Was fällt unter die vertraglichen Regelungen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer?

A
  • Koordination der Arbeit
  • Baustelleneinrichtung
  • Sicherung der Baustelle
  • Beweissicherung an Gebäuden, Bauwerken, Straßen und sonstige Anlagen im Einflussbereich der Baustelle
  • Vermeidung von Umweltbeeinträchtigungen
  • Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit
  • Sicherung der Vorflut
  • Aufrechterhaltung des Zugangs für Lösch- und Rettungsfahrzeuge
  • Lage und Zugang von Ver- und Entsorgungsanlagen, Schachtabdeckungen, Schiebern, Transformatoren-Stationen usw. innerhalb der Baustelle
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5
Q

Welche Bauweisen gibt es beim Bau von Kanalisationen und von was sind diese abhängig?

A

offene und geschlossene Bauweise
- sind abhängig von den Randbedingungen

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6
Q

Welche Faktoren bestimmen die Randbedingungen beim innerstädtischen Bauen?

A
  • Verkehrsfluss
  • Immissionen
  • kreuzende Leitungen
  • Anlieger
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7
Q

Welche Faktoren bestimmen die Randbedingung beim Bauen außerorts?

A
  • Überwindung von großen Entfernungen
  • Wirtschaftlichkeit
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8
Q

Nenne die Regelwerke für die offene und geschlossen Bauweise

A

offene Bauweise:
- DIN EN 1610 “Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen”
- Arbeitsblatt DWA-A 139 “Einbau und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen

geschlossene Bauweise:
- DIN EN 12889 “Grabenlose Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen”
- Arbeitsblatt DQA-A 125 “Rohrvortrieb und verwandte Verfahren”

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9
Q

Welche offene Bauweisen gibt es und welche Randbedingungen gehen damit einher?

A
  • verbauter Rohrgraben
  • geböschter Rohrgraben

Bei beiden Arten muss folgendes beachtet werden:
- begrenzte Tiefe
- Setzungsgefahr
- Wasserhaltung

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10
Q

Wie läuft der Bau von Kanälen und Leitungen ab?

A
  1. Abtrag der Oberflächenbefestigung bzw. des Mutterbodens
  2. Aushub des Rohrgrabens, ggf. Wasserhaltung
  3. verbau des Rohrgrabens, ggf. weiterer Aushub
  4. Herstellung des Rohrauflagers
  5. Setzen der Schächte, Verlegen der Rohre ggf. Erstellen von Hausanschlüssen (alles entgegen der Fließrichtung)
  6. Dichtheitsprüfung (Vorprüfung) des Kanals mit Wasser oder Luft
  7. Verfüllen und Verdichten der Rohtleitunszone (Kies-Sand-Gemsich) und des Rohrgrabens (Aushubmaterial oder Ersatzstoffe)
  8. Rückbau des Verbaus, ggf. Nachverdichten des Rohrgrabens
  9. Abnahmeprüfung bestehend aus Dichtheitsprüfung und ggf. Sichtprüfung mit TV-Kanalrohtuntersuchung
  10. Herstellen der Oberflächenbefestigung bzw. Anfüllen des Mutterbodens
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11
Q

Welche Arten von Wasserhaltung gibt es?

A
  • Offene Wasserhaltung
  • Geschlossene Wasserhaltung
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12
Q

Was sind die Aufgaben der Wasserhaltung?

A
  • Entfernung des in der Baugrube anfallenden Wassers
  • Baugrubensohle trocken halten

-> Gewährleistung der Durchführbarkeit der Bauarbeiten

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13
Q

Welche Arten von anfallenden Wassers gibt es?

A
  • Grundwasser/Schichtwasser
  • Sickerwasser
  • Regenwasser
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14
Q

Wohin wird das anfallende Wasser in der Wasserhaltung geleitet?

A

Einleitung in:
- öffentliche Kanalisation
- Gewässer

-> i.d.R. Einleitungserlaubnis und Absetzbecken erforderlich

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15
Q

Was sind die Voraussetzung einer offenen Wasserhaltung?

A
  • Baugrubensohle liegt nur gering tiefer als der Grundwasserspiegel
  • oder Vorhandensein eines bindigen Bodens
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16
Q

Erkläre das Schwerkraftprinzip bei der geschlossenen Wasserhaltung

A

Das Wasser fließt aufgrund seiner Schwerkraft dem Brunnen zu
- Voraussetzung: Boden mit hoher Durchlässigkeit; Mittel- und Grobsand oder Kies

17
Q

Erkläre das Vakuumprinzip bei der geschlossenen Wasserhaltung

A

Das Wasser wird durch den Unterdruck im Brunnen “angesaugt” (Druckunterschied)
- Einsatz bei Feinsand oder Schluff

18
Q

Nenne Beispiele für den Rohrvortrieb bei geschlossener Bauweise (und verwandte Verfahren).

A
  • Rorhrvortieb mittels hydraulischer Presse
  • Mikrotunnelbau
  • bergmännischer Stollen- oder Tunnelvortrieb
19
Q

Was sind Vor- und Nachteile der offenen Bauweise?

A

Vorteile:
- geringer technischer Aufwand

Nachteile:
- großer Platzbedarf
- Verkehrseinträchtigung
- Beeinträchtigung der Anlieger
- Gefährdung benachbarter baulicher Anlagen und Bepflanzungen

20
Q

Was sind Vor- und Nachteile der geschlossenen Bauweise?

A

Vorteil:
- geringer Platzbedarf
- geringe Verkehrseinträchtigung
- Hindernisse (z.B. Versorgungsleitungen können “umgangen werden”

Nachteile:
- hoher technischer Aufwand
- Herstellung von Anschlüssen