Vorlesung 6 Betriebliches Gesundheitsmanagment Flashcards

1
Q

Ansatzpunkte von Interventionen – Situation vs. Person

A

Situationsbezogen (verhältnisorientiert):
→ Belastungen/Ressourcen in Arbeitsinhalt, -bedingungen, Organisation

Personenbezogen (verhaltensorientiert):
→ Beanspruchung, Coping, Ressourcen

Ziel: Gesundheit & Sicherheit
🟢 Positive Folgen: Wohlbefinden, Zufriedenheit, Motivation
🔴 Negative Folgen: Erkrankungen, Demotivation, Dequalifikation

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2
Q

Verhältnisorientierte Gesundheitsförderung & Prävention

A

Gesundheitsförderung:
→ Ressourcen schaffen (Aufgaben, Beziehungen, Umfeld)

Primäre Prävention:
→ Belastungsarme Arbeitsgestaltung

Sekundäre Prävention:
→ Schonarbeitsplätze / Arbeitszeitverkürzung für häufig Erkrankte

Tertiäre Prävention:
→ Arbeitsplätze für chronisch Kranke

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3
Q

Ausrichtung von Interventionen – Verhältnis vs. Verhalten

A

Gesundheitsförderung:
→ Verhältnisorientiert: Ressourcen in Aufgaben, Beziehungen, Rahmenbedingungen schaffen
→ Verhaltensorientiert: Personale Ressourcen & Handlungskompetenzen stärken

Primäre Prävention:
→ Verhältnisorientiert: Belastungsarme Gestaltung von Arbeit und Umfeld
→ Verhaltensorientiert: Erkrankungen und Wohlbefindensbeeinträchtigung vorbeugen

Sekundäre Prävention:
→ Verhältnisorientiert: Arbeitszeitverkürzung, Schonarbeitsplätze für häufig Erkrankte
→ Verhaltensorientiert: Früherkennung von Erkrankungen (z. B. Vorsorge)

Tertiäre Prävention:
→ Verhältnisorientiert: Arbeitsplätze für dauerhaft beeinträchtigte Beschäftigte
→ Verhaltensorientiert: Therapie & Reha nach Erkrankung

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4
Q

BGM – Bausteine & Prävention

A

Arbeits- & Gesundheitsschutz:
→ Pflichtangebot, Teilnahme verpflichtend (primär/sekundär)

Eingliederungsmanagement:
→ Pflichtangebot, freiwillige Teilnahme (tertiär)

Gesundheitsförderung:
→ Freiwilliges Angebot & Teilnahme (verhaltensorientiert

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5
Q

Präventionskultur – Handlungsfelder

A

Führung: Sicherheit/Gesundheit wollen

Kommunikation: Miteinander reden!

Beteiligung: Direkter Draht

Fehlerkultur: Fehler erfassen, Veränderung leben

Sicherheit & Gesundheit: Gefährdungsbeurteilung gemeinsam

Betriebsklima: Ich fühle mich wohl im Betrieb

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6
Q

Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung – Pflichten & Inhalte

A

Nach §5 ArbSchG: Unternehmen müssen psychische Belastung beurteilen

Ziel: Systematische Erfassung von Gefährdungen & Belastungen

Merkmalsbereiche:
→ Arbeitsinhalt/-aufgabe
→ Arbeitsorganisation
→ Soziale Beziehungen
→ Arbeitsumgebung

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7
Q

Ablauf der Gefährdungsbeurteilung (psychische Belastung

A
  1. Vorbereitung & Planung
  2. Festlegung von Tätigkeiten/Bereichen
  3. Ermittlung der psychischen Belastung
  4. Beurteilung
  5. Entwicklung & Umsetzung von Maßnahmen
  6. Wirksamkeitskontrolle
  7. Dokumentation
  8. Aktualisierung

🔄 Kontinuierlicher Prozess!

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8
Q

Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) – Ziel & Prinzipien

A

Ziel:
→ Mitarbeiter wertschätzen, unterstützen, Arbeitsunfähigkeit überwinden & vorbeugen

Grundprinzipien:
- Freiwilligkeit
- Transparenz
- Vertrauen
- Offenheit
- Datenschutz

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9
Q

Prinzipien der Interventionsgestaltung

A

Proaktiv: Für alle Beschäftigten, nicht nur Risikogruppen

Partizipativ: Mitarbeitende gestalten mit

Ergebnisoffen: Viele Handlungsmöglichkeiten, langfristig

Freiwilligkeit: Teilnahme beruht auf freier Entscheidung

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10
Q

Treiber-Indikatoren-Modell – Überblick

A

Treiber:
- Arbeitsbedingungen, Ergonomie
- Aufgabeninhalt, Entscheidungsspielraum
- Soziale Beziehungen, Führung, Unternehmenskultur
- Flexible Arbeitszeit/-ort

Indikatoren:
- Selbstwirksamkeit, Vertrauen
- Arbeitsfähigkeit, Gesundheitsverhalten
- Arbeitszufriedenheit, Work-Life-Balance

Ergebnisse:
- Fehlzeiten, Kosten
- Produktivität, Qualität
- Kündigung, Demotivation
- Präsentismus

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11
Q

Wirksamkeitsevaluation – PICO-Schema

A

P → Population/Zielgruppe oder Problem, auf das sich die Intervention richtet

I → Intervention (was wird durchgeführt?)

C → Control (Vergleichsbedingung: z. B. Wartegruppe, andere Maßnahme)

O → Outcome (gesundheitlicher Nutzen, gewünschtes Ergebnis)

🧩 Dient der strukturierten Wirksamkeitsprüfung in Gesundheitswissenschaften

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12
Q

Herausforderungen in der BGM-Praxis

A
  • Geringe Praxistauglichkeit:
    → Forschungsinstrumente oft unpraktisch, Praxisverfahren selten auf Güte geprüft
  • Fehlende Handlungsempfehlungen:
    → Analysen liefern selten umsetzbare Maßnahmen
  • Mangel an Expertise:
    → Belastung wird nicht bewertet, Maßnahmen verzögert oder gar nicht umgesetzt
  • Langwierige Prozesse:
    → Analyse & Rückmeldung dauern, Akzeptanz sinkt
  • Trennung von Analyse & Intervention
  • Verhalten & Verhältnis selten gemeinsam betrachtet
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13
Q

Evaluation von verhältnisorientierten Maßnahmen – Herausforderungen

A

Wenig untersucht: Wirksamkeit bisher kaum erforscht

Geringere Effekte als bei verhaltensorientierten Maßnahmen

Evaluation schwierig wegen:
→ Eingriff in komplexe soziale Systeme
→ Standardisierte Verfahren & Designs schwer umsetzbar

🔍 Verhältnisprävention = schwerer messbar, trotz hoher Relevanz

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14
Q

Gesetzliche Norm vs. Wirklichkeit – Verhältnis- vs. Verhaltensprävention

A

Gesetzliche Vorgabe:
→ Laut Arbeitsschutzgesetz & Betriebsverfassungsgesetz muss Verhältnisprävention Vorrang vor Verhaltensprävention haben.

Wirklichkeit:
→ In der Praxis herrscht jedoch die Dominanz verhaltensorientierter Interventionen.

⚖️ Rechtlicher Anspruch ≠ Praktische Umsetzung

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