Vorlesung 3 - Theory of Justice Flashcards
Wie beschreibt Rawls den Urzustand?
Menschen entscheiden über Grundsätze der Gerechtigkeit hinter einem Schleier des Nichtwissens (veil of ignorance). Alle befinden sich in der gleichen Lage, sie wissen nicht, wie ihre Position in der Gesellschaft sein wird und so kann sich keiner von vorneherein besserstellen.
Wie sieht der Gesellschaftsvertrag bei Rawls aus?
Es wird sich auf soziale Grundgüter geeinigt (Institutionen), welche für alle Personen gelten sollen. Sozusagen eine Verfassungswahl oder der Schluss eines Gesellschaftsvertrages. Solche Grundgüter sind Rechte, Freiheiten, Chancen und Einkommen, welche von den Institutionen festgelegt werden.
Welche beiden Gerechtigkeitsprinzipien findet Rawls?
Gleichheit: rechtlich/politisch, Anspruch auf ein adäquates System
Differenz: sozio-ökonomisch
- > Chancengleichheit
- > Begünstigung des am schlechtesten gestellten
Was sind die Voraussetzungen für Differenz um ein Gerechtigkeitsprinzip zu sein?
- Chancengleichheit
- Begünstigung des am schlechtesten Gestellten
Wie rechtfertigt Rawls den Urzustand?
Kohärenzprinzip: Urzustand und von uns geprüfte Alltagsurteile stützen sich gegenseitig
Welche vier Schritte brauchen wir zur Analyse von Alltagsurteilen im Sinne der Rechtfertigung des Urzustands nach Rawls?
1) Alltagsurteile erkennen
2) diese rational prüfen und aussortieren
3) vereinheitlichende Prinzipien suchen
4) Analyse und Zuordnung der Urteile zu den gefundenen Prinzipien
Was besagt die kommunitaristische Kritik an Rawls Theory of Justice?
- Rawls geht von kulturell ungebundenem Individuum aus, das ist nicht realistisch (Idee: Jeder wird von seiner Umgebung beeinflusst)
- Individuum wird der Gesellschaft vorgezogen und als einziges analysiert
- nicht nur die Menschen haben Ansprüche gegenüber der Gesellschaft
Wie hat sich die Idee vom Naturrecht verändert seit der Antike? (Vergleich antikes und modernes Naturrecht)
Antike (Seneca): Kosmische Vernunft, die Mensch nachzuvollziehen versucht
-> Welt normativ aufgeladen
Neuzeitlich (Hobbes): Menschliche Vernunft, analysiert Situation des Menschen in der Welt
-> Welt positiv existent