Vorlesung 2 Flashcards
Zwei generelle Vorgehensweisen in der Theoriebildung:
Induktive Theoriebildung: Aus spezifischen Beobachtungen werden allgemeine Theorien entwickelt.
Deduktive Theoriebildung: Aus allgemeinen Theorien werden spezifische Hypothesen abgeleitet und empirisch überprüft.
Kriterien zur Bewertung der Güte/Qualität einer Theorie:
Präzision: Genauigkeit der theoretischen Aussagen.
Sparsamkeit/Einfachheit: Die Theorie sollte möglichst wenige Annahmen verwenden.
Widerspruchsfreiheit/Konsistenz: Theoretische Aussagen sollten sich nicht widersprechen.
Reichweite/Geltungsbereich: Wie viele unterschiedliche Phänomene lassen sich durch die Theorie erklären?
Empirische Überprüfbarkeit: Kann die Theorie durch empirische Daten getestet werden?
Empirische Bewährung: Umfang der unterstützenden empirischen Belege.
Praktische Anwendbarkeit: In welchem Maße lässt sich die Theorie in der Praxis anwenden?
Vorteil einer experimentellen Herangehensweise:
Kausalitätsnachweis: Experimente ermöglichen es, Ursache-Wirkungs-Beziehungen nachzuweisen.
Labor- vs. Feldexperimente:
Laborstudien: Hohe Kontrolle über Variablen, aber potenziell geringere externe Validität (Generalisierbarkeit auf reale Kontexte).
Feldstudien: Höhere ökologische Validität (Realitätsnähe), aber weniger Kontrolle über Störvariablen
Weitere Studientypen:
Quasi-experimentelle Designs: Ähnlich wie Experimente, aber ohne zufällige Zuteilung.
Korrelationsstudien: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Variablen ohne
Kausalitätsnachweis.
Fallstudien: Tiefgehende Untersuchung einzelner Fälle oder Situationen.
Interne und externe Validität:
Interne Validität: Bezieht sich auf das Vertrauen, dass beobachtete Effekte tatsächlich durch die experimentellen Manipulationen verursacht wurden.
Laborstudien haben in der Regel hohe interne Validität.
Externe Validität: Bezieht sich auf die Generalisierbarkeit der Ergebnisse auf andere Kontexte, Personen oder Zeiträume.
Feldstudien haben höhere externe Validität.
Datenerhebungsmethoden:
Interviews
Fragebögen (gedruckt oder online)
Beobachtungen
Standardisierte Testverfahren (z.B. Konzentrationstests)
Experimente
Simulationen
Sekundäranalysen (bspw. Archivdaten)
Metaanalysen
Gütekriterien zur Bewertung empirischer Studienergebnisse:
Objektivität: Unabhängigkeit der Ergebnisse von den Untersuchenden.
Reliabilität: Zuverlässigkeit der Messungen, z.B. Re-Test oder interne Konsistenz.
Validität: Misst das Instrument, was es vorgibt zu messen?
Inhaltsvalidität
Konstruktvalidität
Vorhersagevalidität
Effektstärken: Quantifizierung des Unterschieds oder Zusammenhangs.
Signifikanztest: Statistischer Nachweis der Unterschiede oder Zusammenhänge.
Soziale Akzeptanz: Akzeptanz der Methode durch Teilnehmende.
Ökonomischer Nutzen: Kosten-Nutzen-Verhältnis der Studie