Vorlesung 02: Einführung und (IT-)Organisation & Prozesse (2) Flashcards
Level of Uncertainty
- Complexity
- Environmental Richness
- Environmental Dynamism
→ Je komplexer, instabiler und ressourcenärmer das Umfeld, desto größer die Unsicherheit
Stufen der Komplexität von Systemen
• Einfaches System:
- Veränderung/Eigendynamik: gering - Vielzahl/Vielfalt: gering
• Kompliziertes System:
- Veränderung/Eigendynamik: gering - Vielzahl/Vielfalt: hoch
• Relativ komplexes System:
- Veränderung/Eigendynamik: hoch - Vielzahl/Vielfalt: gering
• Äußerst komplexes System:
- Veränderung/Eigendynamik: hoch - Vielzahl/Vielfalt: hoch
Einfaches System
- Wenige Elemente und Beziehungen
- Wenige Verhaltensmöglichkeiten
- Stabile Wirkungsverläufe
Kompliziertes System
- Viele Elemente und Beziehungen
- Wenig Verhaltensmöglichkeiten
- Stabile Wirkungsverläufe
Relativ komplexes System
- Wenige Elemente und Beziehungen
- Hohe Vielfalt an Verhaltensmöglichkeiten
- Veränderliche Wirkungsverläufe
Äußerst komplexes System
- Vielzahl von unterschiedlichen Elementen mit vielfältigen Beziehungen
- Hohe Vielfalt an Verhaltensmöglichkeiten
- Veränderliche Wirkungsverläufe
Basisstrategien des Komplexitätsmanagements
- Komplexitätsvermeidung: „Die Vermeidung von Komplexität ist möglich durch eine präventive Verhinderung ihrer Entstehung
- Komplexitätsreduktion: „[Die Komplexitätsreduktion] kann auf systemstruktureller Ebene mittels der Reduktion der Varietät oder Heterogenität (Vielfalt) der Systemelemente und deren Verknüpfungen erfolgen.“
- Komplexitätsbeherrschung: „Ziel der Komplexitätsbeherrschung ist es, nicht vermeidbare Komplexität zu handhaben → Effizienzverbesserungsmaßnahmen
Methoden und Maßnahmen des Komplexitätsmanagements
- Standardisierung (Bauteil, Schnittstellen, Prozess)
- Strukturbereinigung (Produkt, Lieferanten, Kunden)
→ Primär zur Komplexitätsreduktion
- Modularisierung (Produkt, Prozess, Organisation)
- Beschaffungsstrategien (Single/Dual Sourcing, Vendor Managed Inventories)
- Materialbereitstellung/Fertigungssteuerung (Just in Time)
- Postponment (Produkt, Logistik)
- Segmentierung (Fertigung, Lieferanten, Kunden)
→ Primär zur Komplexitätsbeherrschung & -vermeidung
Referenzmodell
- Ein für eine Branche oder einen ganzen Wirtschaftszweig erstelltes Modell, das allgemeingültigen Charakter haben soll
- Dient als Ausgangslösung zur Entwicklung unternehmensspezifischer Modelle
Beitrag der Referenzmodelle zum Verständnis von Organisationen
- Anspruch auf gewisse Allgemeingültigkeit (Best Practices)
- Strukturierung grundsätzlicher Systemelemente und deren Wechselwirkungen (Orientierungsrahmen)
- Besseres Verständnis des Problemfeldes durch terminologische Konsistenz (Schaffung einer gemeinsamen Sprache)
- Wiederverwendbare Informationsmodelle → Kosten-, Risiko-, Komplexitätsreduktion
Zwecke von Referenzmodellen
- Ausgangspunkt der Entwicklung spezifischer Unternehmensmodelle
- Dokumentation von komplexen Informationssystemen
- Benchmarking
- Standardisierung von Softwarearchitekturen
- Anwendungsframework zur Implementierungsunterstützung
Handels-H
• Dach: Management Prozesse
→ Controlling, Business Intelligence
• H: Wertgenerierende Prozesse
→ Lager, Einkauf, Verkauf, Marketing
• Fundament: Administrative Aufgaben (Support Prozesse)
→ Kostenrechnung, Buchhaltung, Personalwirtschaft
Vorteile von Referenzmodellen
- Modellerstellung wird beschleunigt
- Hilfe bei der Automatisierung von Prozessbestandteilen
- Modellqualität
- Bessere Verständigung
- Kostenminimierung
- Geringeres Risiko durch Orientierung an Standards
Nachteile von Referenzmodellen
- Nur wenige Betriebe können sich einen von Grund auf eigenständigen Ansatz leisten
- Problem der Geheimhaltung
- Komplexität des Modellierungsprozesses
- Verlust strategischer Wettbewerbsvorteile und Kernkompetenzen
Vertikale Spezialisierung
- Planung, Ausführung, Kontrolle → Verteilung von Autorität
- Mitarbeiter als Ausführende
• Keine Mitsprache/Kontrolle über Entscheidungen, Ziele und Standards
→ Andere Perspektive erforderlich, um über das Wie der Arbeitsausführung zu entscheiden