VL6: Stichproben(umfang)planung, Durchführen einer Studie Flashcards
Statistische Kennwerte bei Population
Populationsparameter oder Parameter
Statistische Kennwerte bei Stichprobe
Stichprobenkennwerte
Probabilistische Stichproben
- Einfache Zufallsstichprobe
- Geschichtete Stichprobe
- Klumpenstichprobe
- Mehrstufige Stichprobe
->Auswahlwahrscheinlichkeit eines Objekts aus der Population ist bekannt/kontrollierbar
Nicht-probabilistische Stichproben
- Ad-hoc Stichprobe
- Theoretische Stichprobe
- Quotenstichprobe
->Auswahlwahrscheinlichkeit eines Objekts aus der Population ist unbekannt/unkontrollierbar
Einfache Zufallsstichprobe (simple random sample)
- Liste aus allen Objekten der Population
- zufällige Auswahl, gleiche Wahrscheinlichkeiten
- hoher organisatorischer Aufwand
Klumpenstichprobe (cluster sample)
- Population besteht aus Klumpen
- Klumpen=übergeordnete Einheiten aus Objekten (zB Schulen, Firmen)
- vollständige Erhebung aller Objekte in jedem Klumpen
- geringerer organisatorischer Aufwand
- liefert geschachtelte Daten, erfordert Mehrebenen-Analyse
Mehrstufige Zufallsstichprobe (multi-stage sample)
- Ziehungsstufe: Zufallsauswahl von Klumpen
- Ziehungsstufe: Zufallsauswahl von Objekten pro Klumpen
- erfordert Mehrebenen-Analyse
Geschichtete Stichprobe (stratified random sample)
Zielpopulation wird aufgrund eines oder mehrerer Merkmale in Schichten aufgeteilt (zB Alterklassen, Wohnort)
- Verteilung der Schichtungsvariable muss bekannt sein
- präzisere Schätzung von Populationsparametern
Proportional vs disproportional geschichtet
Proportional geschichtete Stichprobe
Relative Größen der gezogen Stichproben entsprechen den relativen Größen der Schichten
Disproportional geschichtete Stichproben
Relative Größen der gezogenen Stichproben entsprechen nicht den relativen Größen der Schichten
->weniger Aufwand, dafür schwieriger auf Population zu generalisieren
Ad-hoc Stichprobe (convenience sample)
Merkmalsträger, die gerade zur Verfügung stehen, werden untersucht
Quotenstichprobe (quota sample)
Zusammensetzung der Stichproben richtet sich nach zuvor gesetzten Quoten für bestimmte Merkmale (zB jeweil 20% pro Altersklasse)
Theoretische Stichprobe (purposive sample)
Aufgrund theoretischer Überlegungen werden bewusst bestimmte Personengruppen ausgewählt
Was bedeutet “repräsentativ” im Kontext der Stichprobenziehung ?
Durch Zufallsauswahl aus der Grundgesamtheit entstanden
Je größer Zufallsstichprobe, desto eher sind Merkmale in Stichprobe und Population gleich (aber nur wenn Zufall!)
Fehler beim Schließen von einer Stichprobe auf die Population
- Stichprobenfehler (sampling error): Abweichung von Stichprobenkennwerten und Populationsparametern, obwohl Zufallsziehung stattgefunden hat
- > Umgang damit durch inferenzstatistische Methoden
- Systematische Fehler (nonsampling error): Abweichung von Stichprobenkennwerten und Populationsparametern, weil keine Zufallsziehung stattgefunden hat
- > Umgang damit durch versuchsplanerische Methoden
Stichprobenziehung vs Zuweisung von Personen zu Bedingungen
Stichprobenziehung (probabilistisch, nicht-probabilistisch):
-Einfluss auf Repräsentativität (externe Validität, Generalisierbarkeit)
Zuweisung Personen Bedingungen (randomisiert, Selbstselektion/natürlich):
-Einfluss auf Grad der Kontrolle über personengebundene Störvariablen (interne Validität, Kausalität)
Stichprobenumfangsplanung
=a-priori Verfahren (d.h. vor Datenerhebung) zur Berechnung des Stichprobenumfangs, der benötigt wird, um mit ausreichender Wahrscheinlichkeit (Power=1-beta, auch Teststärke) einen in der Population potentiell vorhandenen Effekt auch in der Stichprobe als signifikant nachzuweisen
Ziel:
- Qualitäts- und Aussagekraft-Sicherung der später gefundenen Ergebnise
- Untersuchungsökonomie
- Nullhypothese beschreibt effektkonträre Hypothese
- Alternativhypothese beschreibt effektkonforme Hypothese (diese wird gesucht)
- alpha- vs beta-Fehler bei Konfrontation mit Realität
Durchführung einer Studie
- setzt Versuchsplanung um
- dabei sind viele Dinge auf Detailebene zu beachten/zu tun
Bedeutung der Instruktion bei der Durchführung einer Studie
1) Informationsfunktion
2) Motivationsfunktion
3) Standardisierung
Vermeiden von systematischen Fehlern durch die Versuchsanordnung
1) Versuchsleitereffekte (Reaktion auf bestimmte Merkmale des Versuchsleiters + Erwartungseffekte (Pygmalion- oder Rosenthal-Effekt)
2) Versuchssituationseffekte (Einflüsse auf Verhalten der Probanden aufgrund von spez. Merkmalen der Versuchssituation, zB Gestaltung des Raums, Reaktivität durch Messgeräte
3) Versuchsteilnehmereffekte (zB Halo-Effekt)