VL5: Denken Piaget: 3, 4 Flashcards

1
Q

Konkret-operationale Phase (3. Phase von Piagets Stufenmodell) (ca. 6.-12. Lebensjahr/Grundschulzeit)

A
  • Fähigkeit, verschiedene logische Operationen durchzuführen, jedoch mit konkreten Dingen
  • > Kombination, induktiv-logische Schlussfolgerungen und Umgang mit Klassifikationssystemen/Klasseninklusion
  • Invarianz des Mengenbegriffs (Menge gleich, auch wenn umgefüllt)
  • Umkehrbarkeit von Operationen (zB Kneten)
  • Konzept der Vervielfachung und Teilung
  • Objekte können mehreren Kategorien angehören
  • Kompensation, Negation
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2
Q

Formal-operationale Phase (4. Phase von Piagets Stufenmodell) (ab 12. Lebensjahr)

A

Formales Denken: Denkprozesse nicht mehr an konkrete Objekte gebunden, hypothetisches Denken, gedankliches Durchspielen, Konsequenzen abwägen

  • Verständnis von Proportionen
  • Reflexion
  • Grundlage für alle komplexen Leistungen
  • zweckfreies Denken
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3
Q

Der Pendelversuch

A

Von welchen Faktoren hängt Frequenz eines Pendels ab - von der Länge oder vom Gewicht ?

  • präoperational: nur eine Dimension
  • konkret-operational: mehrere Dimensionen, aber nicht alle Kombinationsmöglichkeiten
  • formal-operational: Kinder erkennen alle Möglichkeiten
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4
Q

Bewertung von Piagets Stufenmodell

A

Pro:

  • wichtige Erkenntnisse über kognitive Entwicklung in der frühen Kindheit
  • Entwicklung ausgeklügelter Methoden
  • Prägung von Terminologie

Contra:

  • Vernachlässigung sozialer Faktoren (Belehrung, Modelllernen)
  • Stufenkonzeption nicht gestützt durch Datenlage (eher Kontinuum)
  • keine Entwicklungserklärung, nur -beschreibung
  • Entwicklung des Denkens auch nach Adoleszenz
  • Erkenntnisse später z.T. revidiert
  • empirische Prüfungen über Stadien ergaben viel größere Variabilität zwischen Zeitpunkten
  • Piaget unterschätzt kognitive Leistungen von Kindern (kausales Denken ähnlich zu Erwachsenen, intuitive Physik und Psychologie)
  • nicht alle Kinder unfähig zur Perspektivenübernahme
  • > Flavell et al.: zwei Arten der Perspektivenübernahme
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5
Q

Informationsverarbeitungsansatz

A

Sammelbegriff für Theorien der kognitiven Entwicklung des Denkens

  • Denken als Prozess der Informationsverarbeitung im Gedächtnis (Analogie zu Computer)
  • Annahme einer kontinuierlichen, graduellen Entwicklung von kognitiven Fähigkeiten

Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten aufgrund folgender Prozesse:

  • Zunahme der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit
  • Zunahme der Informationsverarbeitungskapazität
  • Erwerb und besserer Einsatz von Strategien (Organisation, Lernen)
  • Zunahme an Wissen
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6
Q

Warum baut die Mechanik im Alter ab ?

A

ressourcenorientierte Ansätze:
-Veränderung durch wenige Prozesse, die für viele verantwortlich sind (Verarbeitungsgeschwindigkeit, AG, Inhibition)

prozessorientierte Ansätze:
-neuroanatomische und biologische Veränderungen

->sowohl als auch !

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7
Q

Alterbedingte Veränderungen im Gehirn (Raz et al., 2002)

A
  • lebenslange Abnahme (Stirnlappen): Geschwindigkeit, AG, Einspeichern von Infos
  • lebenslange Stabilität (Hinterhauptlappen): autobiografisches Gedächtnis, emotionale Phase, Handlungsgedächtnis
  • erst im späten Lebensaltee (Hippocampus): gut geübte Aufgaben, Faktenwissen, LZG
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8
Q

BASE und BASE II (Berliner Altersstudie)

A
  • interdisziplinär
  • Beginn 1989
  • Längsschnittliche Messungen mit ca. 2-3 Jahren Abstand
  • zufällig ausgewählte Berliner
  • N=516, 70-103 Jahre alt (BASE)
  • N=1600, 60-80 Jahre alt (BASE II)

-die meisten älteren Menschen haben eine Krankheit, fühlen sich aber nicht krank

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9
Q

Flavell et al.: Visuelle Perspektivenübernahme

A

Zwei Stufen:

1) Level 1: Verständnis, dass andere etwas Anderes sehen als man selbst und umgekehrt (2 Jährige)
2) Level 2: Verständnis, dass ein und dasselbe Objekt aus verschiedenen Wahrnehmungsperspektiven unterschiedlich aussehen kann (4 Jährige)

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10
Q

Intuitive Physik bei Säuglingen

A

1) Prinzip der Kohäsion:
- Objekte bewegen sich als zusammenhängende, begrenzte Einheiten

2) Prinzip der Kontinuität:
- Objekte als feste Körper, kontinuierlich existierende Entitäten

3) Prinzip des Kontakts:
- Objekt beeinflusst Bewegung des anderen durch physischen Kontakt

Misskonzeptionen:

  • immer senkrechter Fall (straight-down belief)
  • Begriffe der Dichte und Gewicht
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