VL4: Denken Piaget: 1,2 Flashcards

1
Q

Piagets Stufenmodell zum Denken

A

4 Phasen der kognitiven Entwicklung:

1) Sensomotorische Entwicklung (0-2 Jahre)
2) Präoperationales Stadium (2-6 Jahre)
3) Konkret-operationales Stadium (6-11 Jahre)
4) Formal-operationales Stadium (11-16 Jahre)

  • Erreichen einer Phase nur durch Erwerb der Kompetenz aus der Phase davor
  • irreversible Sequenz
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2
Q

Schemata

A
  • Wissen über Objekte in einem Objekte-Schema gespeichert
  • durch Interaktion mit Umwelt verändern, erweitern und differenzieren sich die Schemata
  • Mensch bildet Gesamtheit seiner Erfahrungen als Schemata ab
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3
Q

Anpassungsprozesse der Schemata

A

a) Adaptation: Aktive Anpassung der Schemata an Umwelt (physisch, psychisch)
b) Organisation: Physische und psychische Prozesse werden in Zusammenhänge höherer Ordnung gebracht

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4
Q

Wie gelingen die Anpassungsprozesse der Schemata ?

A
  • Äquilibration

- Assimilation und Akkomodation

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5
Q

Äquilibration

A

Herstellung eines neuen Gleichgewichts zwischen Umweltstruktur und geistige Struktur durch Assimilation und Akkomodation

Beispiele für Konsequenzen eines Ungleichgewichts (durch zB fehlgeschlagene Assimilationsversuche):

  • Widersprüche zwischen verschiedenen Urteilen
  • unerwartete Fragen und Probleme
  • empirisch Widerlegung eines Urteils
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6
Q

Assimilation

A
  • neue Erfahrungen in vorhandenes Schema eingefügt

- falsche Assimilation möglich (Übergeneralisierung)

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7
Q

Akkomodation

A
  • neue Erfahrungen lassen sich nicht assimilieren, da neue Erfahrungen Teilen des Schemas widersprechen
  • > Anpassung des Schemas an die Umwelt
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8
Q

6 Stufen der sensomotorischen Entwicklung (1. Phase)

A

1) (Geburt bis 1 Monat): Reflexe, Sinnesfunktionen; erste Koordination von Schemata
2) (1-4 Monate): Primäre Kreisreaktionen: Unintentionale Wiederholung von Verhaltensweisen, die einen bestimmten Effekt hervorbringen
3) (4-8 Monate): Sekundäre Kreisreaktionen: Erkenntnis, dass bestimmte Handlungsweisen zum selben Ergebnis führen; Aktivitäten, die die Umwelt beeinflussen, trotzdem unintentional
4) (8-12 Monate): Koordinierung der erworbenen Handlungsschemata und Anwendung auf neue Situationen; Verständnis für elementare Ursache-Wirkungs-Beziehungen; intelligente Mittel-Ziel-Analyse
5) (12-18 Monate): Tertiäre Kreisreaktionen; Entdecken neuer Handlungsschemata durch aktives Experimentieren
6) (18-24 Monate): Übergang zu Vorstellung: Effekte von Handlungen werden antizipiert; verzögerte Nachahmung

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9
Q

Objektpermanenz (Objektkonstanz; Piaget, 1975)

A
  • Verständnis dafür, dass Gegenstände weiter existieren, auch wenn nicht sichtbar
  • Suchverhalten ab 8 Monaten
  • nachweisbar durch Habituationsmethode in Verbindung mit Erwartungsverletzung oder durch “Greifen im Dunkeln” oder durch “A-nicht-B-Fehler”
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10
Q

A-nicht-B-Fehler (Piaget, 1954)

A

8-12 Monate
-Kind sieht mehrfach, wie Spielzeug an Ort A versteckt wird und sieht dann, dass es jetzt an Ort B versteckt wird, tippt aber trotzdem auf Ort A, wenn gefragt, wo versteckt

-nach Diamond, 1991: Korrekte Augenbewegung zum richtigen Ort, aber fehlende inhibitorische Kontrolle der Tendenz, am alten Ort zu suchen, durch noch mangelnde Entwicklung des präfrontalen Kortex

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11
Q

Präoperationale Phase (2. Phase) (2-7 Jahre)

A
  • Entwicklung der Symbolfunktionen, Ebene der Vorstellung (Objekte auf mehreren Arten darstellen: bildlich, sprachlich, motorisch, akustischc symbolhaft, stellvertretend, Kombination von Arten)
  • Sprachentwicklung (unangemessene Assimilation hier erkenntlich)
  • prälogisches Denken
  • Egozentrismus
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12
Q

neuste Erkenntnisse bzgl der sensomotorischen Phase (0-2 Jahre)

A
  • Kausalität als zeitliche Kettenreaktion zu erklären
  • sich steigernde Arbeitsgedächtniskapazität und Geschwindigkeit von Informationsverarbeitungsprozessen führt zu immer komplexeren kognitiven Fähigkeiten
  • Werkzeuggebrauch bei Mittel-Ziel-Verbindungen auf physische Nähe beschränkt und beschränktes Verständnis für Funktion der Werkzeuge
  • 18 Monate alte Kinder bereits fähig, kooperativ Probleme zu lösen
  • bereits analoges Denken
  • logische Deduktionen
  • angeborene intuitive Verständnisse für Numerik, Physik und Psychologie (domänenspezifisches Wissen/Fähigkeiten), die es erlauben, domänenspezifische Kernwissenssysteme auszubilden + misconceptions
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13
Q

Typische Denkfehler in der präoperationalen Phase (2. Phase)

A
  • Animismus (belebte Objekte)
  • finalistische Erklärungen (das passiert, damit ich..)
  • artifizialistische Naturdeutung (Jemand hat Natur gemacht)
  • falsche Interpretation von Zeit
  • Größe = Alter
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14
Q

Egozentrismus von Babys (sensomotorische Phase, präoperationale Phase)

A

Unfähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und zu verstehen, dass die eigene Sichtweise nur eine Möglichkeit von vielen ist (Unfähigkeit zur Perspektivenübernahme)

Nachweis: Drei-Berge-Versuch

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15
Q

Prälogisches Denken Nachweise

A

a) Versuche zur Mengeninvarianz (Originaldarbietung einer Menge, Transformation derselben Menge, Inhalt nicht geändert; Kleinkinder sagen trotzdem, dass etwas mehr/weniger ist)
b) Ergänzung einer zweidimensionalen Matrix: 3x3 Feld mit Mustern, zwei Regeln/Dimensionen zum Fortschreiten des Musters, Unfähigkeit ein leeres Feld passend (den Regeln entsprechend) auszufüllen
c) Einsicht in Klasseninklusionen/Klassenhierar hisierung: gelbe und blaue Blumen sind beides Blumen (Unfähigkeit, Klassen zusammenzufügen)

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16
Q

Def Operation (i.S.v. internalisierter Handlung)

A

Möglichkeit, interne Repräsentationen mental zu manipulieren (zu bearbeiten, neu zu kombinieren und zu verändern)

17
Q

Def Reversibilität

A

Aufhebung des Effekts einer Operation durch andere (entweder Negation oder Kompensation)

18
Q

Klasseninklusion

A

Verständnis der Relation von Ober- und Unterklasse und deren Klassenhierarchie