VL4 - Ethik Flashcards

1
Q

Nürnberger Kodex (1947)

A

zentrale Richtlinie zur Vorbereitung und Durchführung von
Experimenten (medizinisch, psychologisch, anderer Art) am Menschen

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2
Q

4 zentrale Punkte des Nürnberger Kodex (1947)

A
  1. freiwillige Zustimmung
  2. im juristischen Sinne fähig sein muss, ihre Einwilligung zu geben
  3. Urteilsvermögen
  4. verständige und informierte Entscheidung treffen
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3
Q

Saul Krugman - Hepatitisforschung

A

-Staatliche Schule für geistig behinderte Kinder
-Medizinische Studie – gesunde Kinder wurden mit dem Virus ohne ihres Wissens infiziert, dann beobachtet, um die Wirksamkeit von passiver Immunität mittels Hep-B-Antikörperbildung zu untersuchen

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4
Q

Das Milgram-Experiment

A
  • sollte ursprünglich
    dazu dienen, Verbrechen aus der Zeit des
    Nationalsozialismus sozialpsychologisch zu
    erklären. Dazu sollte die „Germans-aredifferent“-These geprüft werden, die davon
    ausging, dass die Deutschen einen
    besonders obrigkeitshörigen Charakter
    haben
  • “Banalität des Bösen”, Hannah Arendt
  • Die fundamentalste Erkenntnis der
    Untersuchung sei, dass ganz gewöhnliche
    Menschen, die nur ihre Aufgabe erfüllten und
    keinerlei persönliche Feindschaft empfinden,
    zu Handlungen in einem Vernichtungsprozess veranlasst werden können
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5
Q

Wissenschaftliches Fehlverhalten Beispiele

A

Herrmann & Bracht: Datenfälschung und -manipulation
Jan Hendrik Schön: Simulationsdaten als real publiziert
Reiner Rudolf Robert Protsch: Gefälschte Schädeldatierungen
Andrew Wakefield: Unethische Methoden und falsche Daten in MMR-Impfstudie

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6
Q

Beurteilung ethischer Vertretbarkeit

A

es wird häufig eine utilitaristische Sichtweise
eingenommen, d.h. es gilt Kosten und Nutzen einer Untersuchung gegeneinander abzuwägen

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7
Q

Definition Forschungsethik:

A

Die Forschungsethik umfasst alle ethischen Richtlinien, an denen sich Forschende bei ihrer Forschungstätigkeit – und zwar hier speziell bei der Datenerhebung und Datenanalyse im Rahmen empirischer Studien – orientieren sollen. Im Mittelpunkt stehen der verantwortungsvolle Umgang mit menschlichen und tierischen Untersuchungsteilnehmenden und ihr Schutz vor unnötigen oder unverhältnismäßigen Beeinträchtigungen durch den Forschungsprozess.

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8
Q

Kosten für Probanden

A
  • physische und / oder psychische Anstrengungen/Schäden
  • Zeitverlust / Zeitaufwand
  • Verzicht auf möglicherweise attraktivere Aktivitäten
  • Stress
  • Angst, Scham oder Vertrauensverlust beim Probanden
  • Verwirrung, Enttäuschung, Selbstzweifel und / oder Unsicherheit
  • Veränderung des Selbstbildes, Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls
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9
Q

Nutzen für den Probanden

A
  • Befriedigung von Interesse und Neugier
  • Selbsteinsicht (Persönlichkeitsentwicklung)
  • Selbstdarstellung, Anerkennung und / oder Statusgewinn
  • Studienvorteile
  • materielle Belohnungen
  • das Gefühl etwas für den wissenschaftlichen Fortschritt getan zu haben
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10
Q
  1. Überarbeitung 2000
A
  • Verpflichtung der Genehmigung eines Forschungsvorhabens durch eine unabhängige Ethikkommission
  • Nichtveröffentlichung von Forschungsergebnissen aus unethischen Versuchen
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11
Q

ethische Ansätze und Prinzipien (3)

A
  1. Zielorientierte Perspektiven
  2. Pflichtbasierte Ansätze
    (deontologische Ansätze)
  3. Rechtsbasierte Ansätze
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12
Q
  1. Pflichtbasierte Ansätze
    (deontologische Ansätze)
A
  • es ist unsere Pflicht, anderen Menschen nicht zu schaden
  • Sind die Prozeduren in der Studie über den akzeptablen Rahmen hinaus risikobehaftet?
  • Klinisches Experiment: Kriterium “Equipoise” = Unwissenheit bzgl. der Wirksamkeit der neuen Behandlung
  • Bei nicht-klinischen Studien: sind die Risiken, die mit der Forschung einhergehen, für die Studienteilnehmer minimal?
  • Nicht die Risiken für den Forscher selbst vergessen!
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13
Q
  1. Zielorientierte Perspektiven
A
  • welche Ziele verfolgt die Forschung?
  • Welche Forschungsfrage wird gestellt?
  • Wie will die Studie das Ziel erreichen? (Forschungsmethoden)
  • Wie werden die Ergebnisse verbreitet?
  • Was sind die Konsequenzen, wenn man diese Studie NICHT durchführt?
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14
Q
  1. Rechtsbasierte Ansätze (4)
A
  • Wird von jedem Studienteilnehmer eine informierte Einwilligung erhoben?
  • Welche Informationstechniken werden eingesetzt, um die potentiellen Studienteilnehmer über den Nutzen und die Risiken der Studie zu informieren?
  • Wie wird Vertraulichkeit und Anonymität zugesichert?
  • Wird der Datenschutz eingehalten?
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15
Q

Beauchamp & Childress: 4 Prinzipien ethischer Forschung

A
  1. Respekt der Autonomie und Selbstbestimmung der Person
  2. Prinzip der Schadensvermeidung
  3. Prinzip der Fürsorge
  4. Prinzip der Gerechtigkeit
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16
Q

Ethischer Umgang mit Versuchspersonen (3)

A
  1. Freiwilligkeit und informierte Einwilligung
  2. Schutz vor Beeinträchtigung und Schädigung
  3. Anonymisierung und Vertraulichkeit von Daten
17
Q
  1. Freiwilligkeit
A
  • gründlich und auf verständliche Weise über die
    Studie aufklären
  • auf dieser Basis eindrückliches und
    schriftliches Einverständnis (informierte
    Einwilligung)
  • Einwilligungserklärung immer notwendig bei
    “greater than minimal risk research” (alles, was
    über eine alltägliche Belastung hinausgeht)
18
Q

Probleme bei der Freiwilligkeit

A
  • Bild- und Tonmaterial
  • Abhängigkeitsverhältnisse
  • eingeschränkte Einwilligungsfähigkeit und
    vulnerable Gruppen
19
Q
  1. Schutz vor Beeinträchtigung oder Schädigung
A
  • durch den Forschungsprozess keine besonderen physischen oder psychischen Beeinträchtigungen oder gar irreversible Schädigungen erleiden.
  • Medizin: geeignete Maßnahmen zur Minimierung körperlicher Risiken (invasive Tests, Nebenwirkungen)
  • Benachteiligung oder Bevorzugung durch Studienteilnahme (z.B. Kontrollbedingung im
    Experiment)
  • keine Beeinflussung über die üblichen Befindlichkeitsschwankungen im Alltag hinaus
  • Schädigungen durch Datenanalyse und Publikation der Daten bedenken (z.B.
    Einzelfalluntersuchungen)
20
Q
  1. Anonymisierung und Vertraulichkeit
A
  • Um Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte der Untersuchungsteilnehmenden zu wahren
    und sie vor negativen Effekten zu schützen, werden Forschungsdaten üblicherweise anonym erhoben (z. B. anonyme Fragebogenerhebung).
  • Teils nicht möglich, z.B. bei Face-to-face-Interviews, Video- und
    Tonaufnahmen
  • Grundlage: Keine Identifizierung einzelner Personen aufgrund des Rohdatenmaterials
  • Autorisierter Zugang, abschließbare Schränke, passwortgeschützte USB-Sticks, getrennter Aufbewahrung von Kodierungsschlüssel und Rohdaten
21
Q

Einreichung Ethikkommission

A
  • Antragsunterlagen müssen eine Nutzen/Risiko Bewertung erlauben
  • Antragsformular, Synopsis, Prüfplan, Teilnehmendeninformation, b.B. Produktinformation, Versicherung,
    CV´s, vorhergehende Ethikvoten etc.
  • Details zum Antrag häufig auf Homepage der EK abrufbar
  • Positives Votum Voraussetzung für den Studienbeginn
  • Vor Einwilligung in die Studie muss der/die Teilnehmende mindestens wissen:
  • Was sein Nutzen ist. Was sein Risiko ist.
  • Was sein Aufwand ist. Was seine Rechte sind.
  • schriftlich und mündlich aufklären
  • Freiwilligkeit der Teilnahme, Widerrufsrecht herausstellen
  • Erklärung zum Datenschutz –> optisch hervorheben
  • Versicherung und –bedingungen erläutern
  • Erklärung der aufklärenden Versuchsleitung
22
Q

Distressprotokoll

A

Telefonat oder Nachfrage nach Studienteilnahme, Nachteile oder Probleme für die Studienteilnehmer?