VL2 - Begriffe Flashcards
Primärforschung
Primärforschung bezieht sich auf die Sammlung von Daten aus erster Hand, die speziell für den Zweck der aktuellen Forschung erhoben werden.
Sekundärforschung
Sekundärforschung bezieht sich auf die Nutzung bereits vorhandener Daten oder Informationen, die von anderen Quellen gesammelt wurden.
Def.: Hypothese
Vorläufige (vermutete) Antworten, die Forscher auf Ihre Fragen geben, nennt man Hypothesen
Def.: Theorien
Eine Theorie ist ein System aus mehreren Definitionen, Annahmen und Schlussfolgerungen. Sie entspricht der Vernetzung von mehreren Hypothesen
3er Schema bei der Formulierung von Hypothesen
- Übergreifende Fragestellung / Ziel der Studie
- Spezielle Fragestellungen (manchmal als Hypothesen formuliert): Schritte, die nötig sind, um das Ziel zu erreichen
- Statistische Hypothesen: Jeder speziellen Fragestellung werden eine oder mehrere statistische Hypothesen zugeordnet
Generelle Ziele der Sportwissenschaft
- Ein Phänomen beschreiben
- Die kausalen Zusammenhänge erklären
- Die Wirksamkeit einer Intervention evaluieren
Übergreifende Fragestellung
meist kurz und spezifisch formuliert
PICO
P: Population of interest
- Patient characteristics or the problem to be addressed
I: Intervention
- Exposure to be considered - treatments/ tests
C: Control
Control or comparison intervention (treatment/placebo)
O: Outcome
Outcome of interest: what you are trying to measure, improve or affect
spezielle Fragen
Übergreifende Fragen müssen in spezielle Fragen eingeteilt werde, damit das Ziel erreicht bzw. untersucht werden kann.
Einteilungen von Hypothesen (6)
GAIGUS
1. Grad der Konkretisierung (3)
2. Aussageformen (3)
3. Informationsgehalte (2)
4. Gerichtetheit (2)
5. Untersuchungsziele (2)
6. Spezifizität (2)
Merkmale wissenschaftlicher Fragen/Hypothesen (4)
- empirische Prüfbarkeit
- über den Einzelfall hinausgehende Behauptung
- (zumindest implizit) Struktur eines Konditionalsatzes (Wenn-dann, je-desto)
- potentiell falsifizierbar
Grad der Konkretisierung (3)
Inhaltliche Hypothese
Operationale Hypothese
Statische Hypothese
Inhaltliche Hypothese
-Inhaltliche Formulierung der Forschungsfrage die Konstrukte (latente Variablen) beinhalten kann
Bsp.: Frustrierte Menschen reagieren aggressiver als wenig frustrierte Menschen
=Übergreifende Fragestellung
Operationale Hypothese
- beinhaltet Operationalisierung der Konstrukte
Bsp.: Durch unlösbare Aufgaben frustrierte Probanden äußern im Mittel mehr Schimpfwörter als Probanden mit leicht zu lösenden Aufgaben
= Spezielle Fragestellung
Statistsche Hypothese
Das statistische Hypothesenpaar besteht aus der Nullhypothese (H0) und der Alternativhypothese (H1)
= Statistische Hypothese
Nullhypothese vs. Alternativhypothese
Die Alternativhypothese umfasst alle erwarteten Ausgänge der Studie, wohingegen die Nullhypothese alle anderen Ausgänge beschreibt
Aussageformen von Hypothesen (3)
-Universell
-Existentiell
-Anteile
Aussageform: Universell
Universelle Fragestellungen werden ohne jede Ausnahme formuliert, z.B.: Alle Menschen sind begeistert von Forschungsmethoden.
Aussageform: Existentiell
Existentielle Fragestellungen behaupten, dass es mindestens einen Fall gibt, für den sie gelten,
z.B.: Mindestens ein Student ist begeistert von Forschungsmethoden.
Aussageform: Anteile
Fragestellung, die für einen mehr oder weniger genau bestimmten Anteil aller möglichen Fälle gilt,
z.B.: 90% aller Studierenden sind begeistert von
Forschungsmethoden.
Informationsgehalte von Hypothesen (2)
- Deterministische Aussagen: Ausnahmen sind nicht erlaubt, es ist so wie es ist
- Probabilistische Aussagen: Ausnahmen sind erlaubt (üblicherweise)
empirischer Informationsgehalt
Der empirische Informationsgehalt bemisst sich aus potenziellen Falsifikatoren (= Menge der
Ausgeschlossenen Sachverhalte); je größer die Anzahl potentieller Falsifikatoren, desto größer der
Informationsgehalt einer Aussage
Informationen zu Informationsgehalten
- Deterministische Aussagen haben einen höheren Informationsgehalt als probabilistische Aussagen.
- Je eingeschränkter der Geltungsbereich einer empirischen Aussage ist, desto geringer ist ihr Informationsgehalt.
- Der Gehalt einer Wenn-dann-Aussage (Hypothese) verändert sich mit dem Gehalt der Wenn- und der Dann-Komponente
- Präzisiert, d.h. steigert man den inhaltlichen Gehalt der Wenn-Komponente durch die Berücksichtigung weiterer
Einzelheiten, dann sinkt der Informationsgehalt - Steigert man den inhaltlichen Gehalt der Dann-Komponente durch die Berücksichtigung weiterer Einzelheiten, dann steigt der Informationsgehalt
Untersuchungsziele Hypothesen (2)
Zusammenhangshypothesen
Unterschiedshypothesen
Zusammenhangshypothesen
-Zusammenhangshypothesen zeichnen sich dadurch aus, dass ein Zusammenhang zwischen mindestens zwei Variablen postuliert wird
Bsp.: Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen der Sprungkraft und der Hochsprungleistung.
Unterschiedshypothesen
-Unterschiedshypothesen zeichnen sich dadurch aus, dass ein Unterschied zwischen mindestens zwei Gruppen postuliert wird
Bsp.: Personen, die an einem Training teilgenommen haben, schneiden in einem Test besser ab als Personen, die nicht am Training teilgenommen haben.
Gerichtetheit Hypothesen (2)
Ungerichtete Hypothesen
Gerichtete Hypothesen
Ungerichtete Hypothese
Bei ungerichteten Hypothesen wird die
Richtung des Zusammenhangs bzw. des
Unterschieds nicht genauer spezifiziert
Bsp.: Angst vor Verletzungen hat unabhängig
von der Lehrmethode einen Einfluss auf
die Lernleistung.
Gerichtete Hypothese
Die Richtung des Zusammenhangs bzw.
Unterschieds wird genauer spezifiziert.
Bsp.: Angst vor Verletzungen hat unabhängig
von der Lehrmethode einen negativen
Einfluss auf die Lernleistung
Spezifität von Hypothesen (2)
Unspezifische Hypothesen
Spezifische Hypothesen
Spezifische Hypothese
Die Größe des Zusammenhangs bzw.
Unterschieds wird genau spezifiziert.
Bsp.: Angst vor Verletzungen hat unabhängig
von der Lehrmethode einen doppelt so
großen negativen Einfluss auf die
Lernleistung.
Unspezifische Hypothese
Es wird keine Größe des Zusammenhangs bzw. Unterschieds angegeben.
Bsp.: Angst vor Verletzungen hat unabhängig
von der Lehrmethode einen negativen
Einfluss auf die Lernleistung.
Def.: Variablen
Variablen sind beliebige Merkmale oder Eigenschaften eines Objekts oder einer Person, die mindestens zwei Ausprägungen annehmen können
Def.: Konstante
-Gegenteil der Variable
- Beobachtungsgrößen mit nur einer möglichen Ausprägung
Kategorisierungsmöglichkeiten für Variablen (3)
(1) anhand des Skalenniveaus
(2) anhand ihrer Funktion in einer Untersuchung
(3) Unterscheidung in latente und manifeste Variablen
Die vier wichtigsten Skalenniveaus
Nominalskalenniveau
Ordinalskalenniveau
Intervallskalenniveau
Verhältnisskalennivea
Nominalskala
-geringster Informationsgehalt
-man verwendet Skalen also nur, um die Kategorien unterscheiden zu können
Bsp: Religionen werden Zahlen zugeordnet
Ordinalskala
Messungen auf diesem Niveau enthalten zudem eine schwache Ordnungsrelation (d.h. Relationen wie „größer“, „schneller“ etc. müssen bedeutsam sein).
Bsp: Wettkampfplatzierungen
Intervallskala
Die Abstände zwischen den Werten auf einer Intervallskala sind gleichmäßig.
Im Gegensatz zu Verhältnisskalen hat die Intervallskala keinen echten Nullpunkt.
Verhältnisskala
Objekten werden Skalenwerte wie beim Intervallskalenniveau zugeordnet.
Darüber hinaus gibt es einen bedeutsamen Null-Punkt
Hier lassen sich zusätzlich auch Verhältnisse
interpretieren.
“Person 3 hat doppelt so lang gebraucht wie Person
4.”
Störvariable (SV)
Variable, die auf die AV einwirkt, nicht aber systematisch als
UV untersucht wird.
Scheineffekte (Artefakte)
SV können zu Scheineffekten (Artefakten) führen, wenn sie systematisch mit der UV zusammenhängt
(Konfundierung)
Unterscheidung von SV (2)
personengebundene SV
untersuchungsgebundene SV
personengebundene SV
Die Teilnehmer unterscheiden sich nicht nur bezüglich der UV, sondern auch in anderen Variablen, die mit der AV zusammenhängen
untersuchungsbedingte SV
Die äußeren Rahmenbedingungen
der Gruppen unterscheiden sich.
Moderatorvariable
Eine quantitative oder qualitative Variable Z, die die Stärke und/oder die Richtung eines Zusammenhangs zwischen UV und AV beeinflusst
Mediatorvariable
Eine Variable Z, die den Zusammenhang zwischen UV und AV vermittelt (mediiert). Die Mediation kann vollständig oder nur partiell stattfinden.
Latente Variablen
- sind nicht direkt beobachtbar
- Beispiele: Sportlichkeit, Ängstlichkeit, Intelligenz, Aggressivität etc.
Manifeste Variablen
- sind direkt beobachtbar bzw. messbar
- Beispiele: Anzahl sportlicher Aktivitäten pro Woche, gelöste Aufgaben in einem Intelligenztest, Häufigkeit aggressiver Verhaltensweisen
- Um latente Variablen messbar zu machen, verwendet man manifeste Variablen als Indikatoren für dahinterliegende Konstrukte
Unabhängige Variable (UV)
- Variable, deren (kausaler) Einfluss auf die abhängige Variable in einer Hypothese behauptet wird.
- Die UV wird in einer Studie hergestellt (z.B. Training der Beinmuskulatur) oder erfasst (Interesse, wöchentliche Laufzeit beim Joggen, Religionszugehörigkeit)
Abhängige Variable (AV)
Variable, auf die die UV einen Einfluss ausüben soll, in der sich ein Effekt zeigen soll. Die AV wird beobachtet (gemessen, erfasst)