VL 5: Fähigkeits- und Leistungstests Flashcards
Fähigkeits- und Leistungstests
Gehört zur Fähigkeitsdomäne
Leistungsmaßstäbe
Dazu gehören:
- Richtigkeitsmaßstab
- Qualitätsmaßstab
- Schnelligkeitsmaßstab
Arten von Leistungstests
- Intelligenztests
- Entwicklungstests
- Allgemeine Leistungstests
- Schultests
- Spezielle Funktionsprüfungs- / Eignungstests (achievement vs. proficiency)
Testwertinterpretation: Was bedeutet ein Gesamtwert von X Punkten in Test Y für Person Z?
- > Normorientierte Testwertinterpretation
- > Kriteriumsorientierte Testwertinterpretation
—> Testwert braucht Vergleichsmaßstab, um interpretierbar zu sein
Normierungsstichprobe
• Zielpopulation definieren
• Repräsentativität - global
- spezifisch
• Erhebungsdesign festlegen…
Geschichtete Zufallsstichprobe
Aus jeder Schicht wird eine Zufallsstichprobe gezogen
Quotenstichprobe
Quoten der Teilpopulationen/Schichten (Altersgruppe, Bildungsgrad etc.) in der Stichprobe entsprechen denen der Ausgangspopulation
Bild: Quotenstichprobe
Nominierte Testwertinterpretation
Nominierungsstichprobe:
- Stichprobengröße -> je heterogener Population und feiner die angestrebte Abstufung der Normwerte, desto größer die Stichprobe
- Stichprobe erheben
- alle 8 Jahre neue Normierung
- Eigenschaften der Testwertverteilung untersuchen
Normwertbildung
- Prozentrangnormen (nicht-lineare Transformation)
- standardisierte z-Normwerte (lineare Transformation)
Prozentrangnormen
• wie viel Prozent der Bezugsgruppe/ Normierungsstichprobe haben einen Testwert ≤ dem Testwert xv der Testperson v erzielt
-> prozentualer Flächenanteil der Häufigkeitsverteilung
• intuitiv verständlich (auch für Testperson)
• keine Verteilungsvoraussetzung
• nicht intervallskaliert
-> keine Differenzen bilden!
z-Normwerte
• wie stark weicht der Testwert xv der Testperson v vom Mittelwert der Verteilung der Normierungsstichprobe ab (in Einheiten von Standardabweichungen der Testwerte)
zv = xv-M(x) / SD(x)
• Testwertvariable muss intervallskaliert sein Differenzen bilden möglich
• grundsätzlich keine Verteilungsvoraussetzung
aber: wenn normalverteilt, dann höherer Informationsgehalt, z-Normwert = Standardwert
Normdifferenzierung
Welche Vergleichsgruppe ist angemessen? Gesamtnorm
Testwert in Bezug setzen zur gesamten Normstichprobe
Gruppennorm
Testwert in Bezug setzen zu Untergruppe(n)
• Gruppennormbildung erlaubt, wenn sich signifikante Unterschiede der Gruppenmittelwerte zeigen
• nicht immer sinnvoll in der Anwendung, kann z.B. in Bewerbungs- situationen unangebracht sein
• overadjustment
Kriteriumsorientierte Testwertinterpretation
• externes inhaltliches Kriterium legt fest, wie eine Testperson abschneidet
• Bsp.: Depressions-FB: Testwert > 19 -> Major Depression liegt vor Klausur: mehr als 50% richtig -> bestanden
• zur Unterscheidung zweier Gruppen: Schwellenwert bestimmen
-> Receiver-Operating-Characteristics-Analyse (kurz: ROC-Analyse) nutzen
Bei dieser Form der Testwertinterpretation erfolgt die Interpretation des Testwertes nicht in Bezug zur Testwerteverteilung einer Bezugsgruppe, sondern in Bezug auf ein spezifisches inhaltliches Kriterium. Es wird vorab festgelegt, welches Testverhalten zum Erreichen des Kriteriums führt.
Kriteriumsorientierte Testwertinterpretation (Grafik)
Test positiv & DSM depressiv = Treffer richtig positiv
Test negativ & DSM depressiv = Verpasser falsch negativ
Test positiv & DSM nicht depressiv = Falscher Alarm falsch positiv
Test negativ & DSM nicht depressiv = Korrekte Ablehnung richtig negativ