VL 4: Visuelle Wahrnehmung und Farbwahrnehmung Flashcards

1
Q

Beschreibe den Aufbau des Auges!

A

muss ich noch machen

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2
Q

Beschreibe den Vorgang der Akkomodation. Was ist der Nahpunkt?

A
  • Akkomodation: In Ruhestellung ist das Auge fernakkomodiert (d.h. Objekte, die weiter als 10m entfernt sind können scharf gesehen werden
  • je geringer der Abstand der fixierten Objekte ist, desto mehr muss die Brechkraft der Linse mittels der Ciliarmuskeln erhöht werden (Nahakkomodation)
  • Der Nahpunkt: Distanz, unterhalb welcher die Linse nicht mehr akkomodieren kann

Situation a:
- Objekt fern - Auge entspannt
-> Bildebene auf der Retina

Situation b:
- Objekt nah - Auge entspannt
-> Bildebene befindet sich hinter der Retina (-> Objekt verschwommen)

Situation c:
- Objekt nah - Akkomodation
-> Bildebene befindet sich auf der Retina

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3
Q

Wozu gibt es Farbwahrnehmung?

A
  • hilft bei Objektentdeckung (z.B. beim Entdecken von Früchten -> Evolution)
  • Hilft beid der Objektidentifikation (-> Experiment: passend gefärbte Objekte werden schneller gefunden -> zeigt die Nützlichkeit von Farben (Das Wissen um die Farben vertrauter Objekte hilft uns somit beim Erkennen dieser Objekte))
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4
Q

Stelle Zapfen und Stäbchen gegenüber!

A

Zapfen
- 6 Mio
- in Fovea und Peripherie
- Hohe Sehschärfe
- schnelle, aber schlechte Dunkeladaptation
- Konvergenz 6:1 bis 1:1 (foveal)

Stäbchen
- 120 Mio.
- nur in der Peripherie
- Niedrige Sehschärfe
-langsame, aber gute Dunkeladaptation
- Kovergenz:120:1

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5
Q

Neuronale Verschaltung und Sehschärfe - Zentral oder peripher stärker?

A

Zentral viel stärker als Peripherie (Zapfen höhere Sehstärke als Stäbchn; Stäbchen nur in Peripherie)

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6
Q

Was ist die Dunkeladaptation?

A

Beispiel der Adaptation:
- kann beobachtet werden wenn eine Person sich aus der vollen Sonne in ein Gebäude hineinbewegt. Die visuelle Umgebung im Gebäude wird zuerst nahezu schwarz erscheinen. Nach einigen Minuten ist die Person dann wieder in der Lage, Details zu erkennen (z.B. Zeitungstext zu lesen)

Details zur Abbildung aus den Folien:
- Zeitlicher Verlauf der Anpassung des Auges an Dunkelheit
- grün: Zapfenadaptationskurve; blau: Stäbchenadaptationskurve; rot: zweiseitige Dunkeladaptationskurve
- y-Achse: Lichtempfindlichkeit (logarithmische Skala). oben niedrige Adaptation; unten hohe Adaptation
-> Schnittpunkt der beiden Kurven beim Übergang vom phototypischen Zapfensehen zu skototipischem Stäbchensehen: Kohlrausch-Knick
- Lichtempfindlichkeit nimmt in ersten 3-4 min nach Abschalten des Lichts rasch zu und stagniert dann
- nach 7-10min:Empfindlichkeit nimmt wieder zu (Stäbchen langsamer in Adaptation)

= Abbildung stellt eine zweistufige Dunkeladaptationskurve mit Zapfenanteil am Anfang und Stäbchenanteil am Ende dar

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7
Q

Inwiefern beeinflusst Konvergenz die Sehschärfe?

A

geringe Konvergenz -> Sehschärfe hoch

Grund: starke Konvergenz -> Information über genaue Position der Reizung geht verloren (dem nachgeschalteten Ganglion ist es quasi “egal”, von welchem Rezeptor es stimuliert wird)

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8
Q

Womit kann die Sehstärke erfasst werden?

A
  • Schnell’sche Tafeln
  • Landolt’sche Ringe
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9
Q

Was stellt die spektrale Sensitivitätskurve der Rezeptorzellen dar?

A

x-Achse: Wellenlänge (nm)
y-Achse: relative Empfindlichkeit

-> Stäbchensehen empfindlich für blau und grün, Zapfensehen empfindlich für gelb (und ein bisschen grün/rot)

-> Zapfensehen insgesamt breitere Kurve (400-700) -> empfindlicher für verschiedene Wellenlängen? (Stäbchensehen nur 400-600)

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10
Q

Was sind Ganglionzellen und welcheGanglionzellen kennst du?

A
  • Ganglionzellen stellen eine neuronale Verschaltung dar
  • Im visuellen System: mehrere Rezeptoren können auf ein einziges Ganglion projizieren -> Konvergenz
  • rezeptives Feld von Ganglien ist in On- und Off-Bereiche eingeteilt
  • man unterscheidet: ** X-Zellen (Parvo-Zellen) und Y-Zellen (Magno-Zellen)**
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11
Q

Stelle die Parvo-Zellen und die Magno-Zellen dar! (Schicht, Funktion, Verteilung, Antagonismen, Nervenleitung)

A

Parvo-Zellen
- Schicht: 3,4,5,6
- Funktion: Form-, Detail-, Farb-, und Mustersehen, Tiefe
-Verteilung: Primär in der Fovea
- Antagonismen: Ja
- Nervenleitung: Nicht so gut

Magno-Zellen
- Schicht: 1,2
- Funktion: Bewegung
- Verteilung: Überall auf der Retina
- Antagonismen: Nein
- Nervenleitung: Besser

-> zwei verschiedene Kanäle, jedoch mit Informationsaustausch

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12
Q

Stelle den seitlichen Kniehöcker (CGL) dar!

A
  • Bei Ableitung findet man hier rezeptive Felder sowie P- und M-Zellen
  • Es gibt 6 Schichten mit topographischen Abbildungen: räumliche Korrespondenz zwischen rezeptivem Feld auf der Retina und Lage im seitlichen Kniehöcker
  • Organisation ist seitengetrennt: Schicht 1,4,6 für das contralaterale Auge (nasale Retina); Schicht 2,3,5 für das ipsilaterale Auge (temporale Retina)

linkes CGL:
- Schicht 1,4,6: rechte nasale Retina
- Schicht 2,3,5: linke temporale Retina

rechtes CGL:
- Schicht1,4,6: linke nasale Retina
- Schicht 2,3,5: rechte temporale Retina

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13
Q

Beschreibe den visuellen Kortex!

A
  • Ebenfalls 6 Schichten, aber nicht mehr Seitengetrennt
  • Fasern erreichen Schicht 4 (Center-Surround-Neuronen)
  • Vergrößerungsfaktor der Fovea (-> also: Input aus der Fovea wird in Relation zu anderen Bereichen der Netzhaut auf großer Fläche repräsentiert)

Man findet:
- einfache Kortikale Zellen: Orientierung; rezeptive Felder liegen nebeneinander
- komplexe kortikale Zellen: Orientierung und Bewegung, besonders in einer bestimmten Richtung (Punkte nicht)
- hyperkomplexe Zellen: bewegende Ecken, Winkel, (endinhibierte) Linien einer bestimmten Länge

-> Da einfache, komplexe und endinhibierte Zellen als Reaktion auf bestimmte Merkmale des Stimulus feuern, sowie Orientierung ode rBewegungrichtung, werden sie manchmal Merkmals-Detektoren genannt.

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14
Q

Was liefert Hinweise für Merkmalsdetektoren im Kortex?

A
  • Im Cortex fanden Hubel & Wiesel sog. Hypersäulen, geordnet nach 3 Stimuluseinheiten:
  1. Ort: Der gleiche Retinale Bereich projiziert in eine Säule
  2. Orientierung: Zellen, die auf eine best. Orientierung am besten reagieren, liegen in einer Säule
  3. Okuläre Dominanz: Linkes und rechtes Auge sind benachbart angeordnet.

-> es wird deutlich: Eine Umkodierung entsteht

Aber:
- obwohl es z.B. orientierungsselektive Neuronen gibt, kann die Lösung für alle möglichen Objekte oder Formen so einfach nicht sein, denn zu viele wären notwendig

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15
Q

Was spricht gegen Merkmalsdetektoren im Kortex?

A

Frage: Gleiche physikalische Reize = identische Reaktion? Nein!!
- Rolle von Erinnerungen und Erwartungen spricht gegen Merkmalsdetektoren

Beispiel: gleiche Symbole werden in unterschiedlichem Kontext unterschiedlich wahrgenommen bzw. unterschiedliche Neurone für das gleiche Symbol aktiviert (z.B. wenn “B” und “13” gleich geschrieben werden. Kontext 1: “A B C”; Kontext 2: “12 13 14§. -> in beiden Kontexten löst “B/13” die Feuerung unterschiedlicher Neurone aus.)

-> Obwohl es z.B. orientierungsselektive Neuronen gibt, kann die Lösung für alle möglichen Objekte oder Formen so einfach nicht sein, denn zu viele wären notwendig.

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16
Q

Schilder den Verlauf der primären Sehbahn! (nicht sooo wichtig)

A

(synonym: klassiche Sehbahn, Geniculo-striatale Sehbahn)

  • Sehnerv verlässt knöcherne Augenhöhle (Orbita) über eigenen Kanal. Ziel: Chiasma opticum
  • im chiasma opticum: Aufteilung der insgeasmt ca. 1 Mio Axone: Axone der nasalen Retinahälfte wechseln zu kontralateralen; der temporalen retinahälfte bleiben auf ipsilateraler Seite -> jede Gesichtsfeldhäfte in der jeweils gegenüberliegenden Hemisphäre des Gehirns repräsentiert
  • am (doraslen) Corpus geniculatum laterale (CGL) des Thalamus: Axone der RGC enden und werden synaptisch umgeschaltet (dCGL ist also einzige Schaltstelle auf dem direkten Weg zwischen Retina und Hirnrinde)
  • Neurone des CGL führen als Sehstrahlung (Radiato optica) zum primären visuellen Kortex (V1) im hinteren medialen Teil des Okzipitallappens; hierbei: 6 Neuronenschichten im dCGL, mit je 3 Schichten, die (fast) nur Zuflüsse aus ipsi- bzw. kontralateralem Auge erhalten
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17
Q

Beschreibe grob den ventralen und den dorsalen Pfad des visuellen Systems!

A

Vom Okzipitallappen ausgehend verläuft der
- Wo/Wie-Pfad zum Parietallappen (dorsaler Strom)
- Was-Pfad zum Temporallappen (ventraler Strom)

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18
Q

Schilder im Detail den ventralen und den dorsalen Pfad, ausgehend von den Ganglienzellen (einschließlich der visuellen Areale und der “Endstation”)! (nicht soo wichtig)

A

Wo/Wie-Pfad:
M-Ganglienzellen -> magnozelluläre CGL-Schicht -> V1 -> V2 -> V3 (auch Efferenzen an V4) -> V5 (MT = medio temporal, für Bewegungssehen) -> parietaler Kortex

Was-Pfad:
P-Ganglienzellen -> parvozelluläre CGL-Schichten -> V1 -> V2 -> V4 (Auch Afferenzen vom V3) -> temporaler Kortex

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19
Q

Gibt es Evidenz für die Existenz eines Was- und eines Wo-Pfades?

A

1.: Mishkin, Ungerleider & Macko (1983) (Was/Wo-Unterscheidung)
a) Objektunterscheidung: Probleme bei fehlendem Temporallappen
b) Ortsunterscheidung: Probleme bei fehlender parietaler Struktur

  • Experiment: Läsionverfahren bei Affen durch Injektion oder Chirugie
  • 2 Aufgaben: 1. Formen diskriminieren, 2. Lokalisation (Verdekcung näher am Zylinder verbirgt Belohnung)

-> Affen wurden diese 2 Aufgaben beigebracht, dann Läsionsverfahren
a) Objektunterscheidung: Probleme bei fehlendem Temporallappen
b) Ortsunterscheidung: Probleme bei fehlender parietaler Struktur

2.: Goodle et al (1995, 2001) (Was/Wie-Unterscheidung)
- Große und kleine Kreise auf Papier in Blumenmuster (innerer Kreis immer gleich; äußere Kreise entweder groß oder klein)
-> Größe des inneren Kreises soll egschätzt werden
- 1. Aufgabe: Größe mit Fingern anzeigen -> falsche Größeneinschätzung (was-Pfad wurde getäuscht)
- 2. Aufgabe: Größe des inneren Kreises soll gegriffen werden -> richtige Einschätzung der Finger/Größeneinschätzung (Wo/Wie-Pfad wurde nicht getäuscht)
-> Unterscheidung zwischen zwei Systemen aufgrund einer Dissonanz im Verhalten

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20
Q

Was ist Farbe?

A
  • Lichtwellen verschiedener Wellenlänge bzw. frequenz
  • sichtbares Spektrum: von 380nm=blau bis 700nm=rot (nm: milliardstel Meter)
  • Farbe ist Eigenschaft von Objekten und Lichtern, durch die sie Qualitäten erhalten wie “rot” oder “blau” etc.
21
Q

Welche Klassifikationen von Farben kennst du?

A
  • DIN-Norm
  • Munsell-System, Farbkreis & Farbkegel (basierend auf 4 Farben: blau-grün-gelb-rot)
22
Q

Wie viele Farben kennt man?

A
  • 200 Frequenzen sind diskriminierbar zwischen 380nm und 700nm
  • multipliziert mit 500 Helligkeiten & 20 Sättigungen = ca. 2 Mio.
  • Farbbezeichnungen: 7500 Stück
23
Q

Zwischen welchen zwei Grundfarbarten wird unterschieden?

A
  • chromatische Farben: Rot, Gelb, Grün, Blau
  • achromatische Farben: Schwarz, Weiß
24
Q

Wie fallen Wellenlängemischungen im Alltag aus? Wie ist das Spektrum der Sonne?

A
  • Im Alltag hat man immer Farb-/Wellenlängemischungen
  • Sonnenlicht ist weißes Licht: Es enthält die gleiche Intensität jeder Wellenlänge
  • Glühlampen haben mehr Rotanteile, d.h. einen höheren Anteil längerer Wellen
25
Q

Erkläre den Begriff “selektive Reflektionskurven”!

A
  • Licht wird von Objekten reflektiert
  • Oberflächen wirken wie Filter = selektive Reflektionskurven
  • Absorbierung bestimmter Wellenlängen determiniert bei Objekten die chromatische Farbe
  • alle Wellenlängen gleich stark -> achromatische Farbe erscheint
  • Durchscheinende Objekte sind für einige Wellenlängen durchlässig

-> Farbe ist Eigenschaft von Objekten und Lichtern, durch die sie die Qualitäten erhalten wie “rot” oder “blau”, etc.

Graphische Abbildung der Reflektionskurve:
- es wird deutlich: schwarz absorbiert viel und reflektiert wenig; weiß absorbeirt wenig und reflektiert viel.
- es gilt: wenig Absorbierung = hohe Reflexion; hohe Absorbierung = wenig Reflexion

26
Q

Welche Arten der Farbmischung gibt es?

A
  • Subtraktive Farbmischung
  • additive Farbmischung
27
Q

Beschreibe die subtraktive Farbmischung

A
  • Mischung von Pigmenten
  • als Farbe erscheint, was zwei oder mehr Pigmente gemeinsam reflektieren (d.h. die Wellenlängen kompensieren sich)
  • Blau und Gelb filtern z.B. alle Wellenlängen ausgenommen grün

Mit Tempels Worten:
- bei der subtraktiven Farbmischung werden Stoffe, die jeder für sich unterschiedliche Wellenlängen reflektieren, miteinander gemischt
- diese Mischung reflektiert dann nur solche Wellenlängen, die von beiden Stoffen reflektiert werden
-
Beispiel:
- Blaue Pigmentfarbe reflektiert kurze Wellen star, mittlere Wellen weniger stark und lange Wellen kaum.
- Gelbe Pigmentfarbe reflektiert hingegen lange Wellen stark, mittlere Wellen weniger stark und kurze Wellen kaum.
- Mischung blauer und gelber Pigmentfarbe -> reflektiert mittlere Wellen stärker als kurze und lange Wellen (beide in hohem Maße absorbiert)
- reflektiertes chromatisches Licht enthält vor allem Wellenlängen, die monochromatisch grün sind -> Also: Mischung ist grün

28
Q

Beschreibe die additive Farbmischung!

A
  • Mischung von Lichtern, die sich aus unterschiedlichen Anteilen von Wellenlängen zusammensetzen (Man sagt auch “Überlagerung”)
  • Wellenlängen summieren sich -> entsehendes Licht enthält Summe der Anteile von Wellenlängen der überlagerten Lichter
  • Bsp.: blaues Licht und gelbes Licht auf weiße Oberfläche geworfen -> reflektiertes Lich weiß
29
Q

Welche Theorien zur Farbwahrnehmung kennst du?

A
  • Trichromatische Theorie von Young - Helmotz
  • Theorie der Gegenfarben (Hering)
  • Kombination der Theorien (De Valois)
30
Q

Stelle die trichromatische Theorie von Young-Helmotz dar!

A

Annahme:
- es gibt drei verschiedene Farbrezeptoren für kurze, mittlere und lange Lichtwellen (entspricht ungefähr blau, grün, rot), aus deren Aktivitätsverhältnis sich die Farbkodierung ergibt
d.h. Licht einer bestimmten Wellenlänge stimuliert die 3 Rezeptorensysteme unterschiedlich
- dieses Aktivitätsmuster in den 3 Systemen führt zur Wahrnehmung einer bestimmten Farbe

31
Q

Beschreibe die Reaktionskurven der drei Zapfentypen!

A

Die drei Zapfentypen haben für jeweils bestimmte Wellenlängen eigene Empfindlichkeiten (d.h. die Maxima der Absorbeirung liegen hierbei in kurzwelligen, mittelwelligen und langwelligen Bereichen des Spektrums)
-> beachte: Zapfentyp M wird z.B. bei einer Wellenlänge von ca. 480 und 550 gleich stark erregt. Somit ließen sich die Farben der Wellenlänge 480 und 550 nicht unterscheiden.
-> Also: Aktivitätsmuster der drei Zapfentypen kodiert die Farbe

32
Q

Welche Evidenz gibt es für die trichromatische Theorie?

A
  • Reaktionskurven der drei Zapfen
  • Color-Matching Experiment
  • Mikrospeltrophotometrie
  • Metamere
33
Q

Beschreibe das Color-Matching Experiment

A
  • jede Farbe kann durch Mischung von drei anderen unabhängigen hergestellt werden
  • unabhängig: keine der drei Farben kann durch Mischung der zwei anderen Farben entstehen
  • Thomas Young und Hermann von Helmotz: stützen ihre Theorie auf einer Reihe von Versuchen (color-matching)
  • Experiment: Vpn soll die Proportionen dreier Wellenlängen derart einstellen, dass die Farbe der Mischung und die Vergleichsfarbe (bestehend aus einer einzigen Wellenlänge) gleich aussehen
  • auf diese Weise: jede Wellenlänge (und somit jede Farbe) erzeugt werden
  • zum Mischen können drei beliebige Wellenlängen verwendet werden, sofern sie unabhängig voneinander sind

Beispiel:
- Referenzfarbe von 500nm soll durch Mischung der Farben mit 420, 560 und 640 nm erzeugt werden.
-> (0.5420) + (0.375560) + (0.125*640) = 500

34
Q

Beschreibe die Mikrospektrophotomerie!

A
  • Mikrospektrophotomerie misst, wie viel Licht einer Wellenlänge in einem Zapfen absorbiert wird
  • es gelang mit Hilfe dieser Technik der Nachweis, dass auf der menschlichen Retina drei Zäpchensorten unterschieden werden können, deren Absorbtionsspektren den durch die Dreifarbtheorie postulierten drei Rezeptormechanismen entsprechen (Absorbtion einzelner Zapfen kann gemessen werden)
35
Q

Was sind Metamere?

A
  • Zwei Lichter mit unterschiedlichen Wellenlängenverteilungen erscheinen als dieselbe Farbe, wenn sie die drei Rezeptoren zu gleichen Anteilen stimulieren

In Tempels Worten:
- Ein und dieselbe Farbe kann bei sich unterschiedlich zusammensetzenden Lichtern wahrgenommen werden
- physikalisch unterschiedliche Reize, die dieselbe Wahrnehmung hervorruven werden allgemein als Metamere bezeichnet
- so werden z.B. ein Licht, das sich vor allem aus Wellen von ca. 580 nm zusammensetzt, als auch ein Licht, das sich aus einem hohen Anteil sowohl mittlerer als auch langer Wellen zusammensetzt, beide als gelb wahrgenommen -> die beiden Lichter sind Metamere von Gelb

36
Q

Was besagt das Univarianzprinzip der Isomeration?

A

Univarianzprinzip der Isomeration von Zapfen
- 1000 Photonen mit 550nm isomisieren 100 Sehpigmentmoleküle
- 2000 Photonen mit 590nm ebenfalls!

-> Zapfen kann also nicht zwischen zwei verschiedenen Wellenlängen unterscheiden, da die Intensität der Lichtquelle auch eine Rolle spielt
d.h. nur ein Zapfen ist nicht ausreichend für Farbsehen, man braucht mindestens 2. Durch 2 Zapfentypen können hierdurch Wellenlänge und Intensität getrennt werden.

37
Q

Was besagt die Theorie der Gegenfarben (Hering)?

A
  • ausgehend von den Phänomenen farbiger Nachbilder formulierte Hering die gegenfarbentheorie des Farbensehens
    (fixiert man für einige Sekunden eine grüne Fläche und blickt dann auf eine weiße Fläche, sieht man ein rotes Nachbild)
  • visuelles System verarbeitet Unterschiede der Reaktionen der Rezeptoren, nicht einzelne Reaktionen (weil Rezeptoren sich überschneiden in der Wellenlänge, die sie verarbeiten; -> Verarbeitung der Unterschiede effizienter)
  • Simultankontrast: Umgibt man eine Farbe mit einer anderen, verändert sich die Erscheinungsweise der umschlossenen Farbe
  • Farbenblindheit: Personen die rot (bzw. blau) nicht sehen können, können ebenso wenig grün (bzw. gelb) erkennen
38
Q

Was ist der Simultankontrast?

A

Umgibt man eine Farbe mit einer anderen, verändert sich die Erscheinungsweise der umschlossenen Farbe

Im Detail:
- Der Simultankontrast ist eine von bestimmten primären Pigmentpaaren gleichzeitig (simultan) ausgelöste Kontraststeigerung der empfundenen Farbintensität
- Die Farbwirkung nebeneinandergesetzter ungemischter Pigmente ist also stärker als die Farbe der einzelnen dargeboteen oder gar gemischten Pigmente
-> physikalisch identische Reizursachen können in Abhängigkeit vom Kontext unterschiedliche Wahrnehmungen auslösen

Beispiel:
Betrachtet man eine weiße Fläche, die von einer farbigen (z.B. grünen) Fläche ungeben ist, so erscheint die innere Region nicht mehr weiß
- man nimmt stattdessen einen schwachen Farbton wahr, der der Gegenfarbe entspricht
- eine solche (sogenannte) induzierte Farbe wird durch einen Simultankontrast hervorgerufen

39
Q

Was waren Herings Annahmen über die ursache für die Gegenfarbe?

A
  • es gibt 3 Mechanismen, die aktiviert (+) oder gehemmt (-) werden
  • Gegenfarbentheorie = Farbwahrnehmung beruht auf Interaktion der inhibitorischen, chemischen Mechanismen dreier Gegenfarbenpaare (blau-gelb, rot-grün und weiß-schwarz) die so alle weiteren Farben erzeugen können
  • visuelles System verarbeitet Unterschiede der Reaktionen der Rezeptoren, nicht einzelne Reaktionen (weil Rezeptoren sich überschneiden in der Wellenlänge, die sie verarbeiten; -> Verarbeitung der Unterschiede effizienter)
  • Hering vermutete, dass es drei getrennte chemische Prozesse in der Netzhaut mit je zwei Gegenfarben, nämlich blau-gelb und rot-grün sowieschwarz-weiß gibt
  • nach heutigem Erkenntnisstand:diese drei Paare gibt es tatsächlich, abe rnicht im Auge selbst, sondern in den nachgelagerten Strukturen des menschlichen Gehirns -> Nachbildeffekt als Beleg
40
Q

Welche Evidenz lieferten Hurvich & Jameson (1957) für die Gegenfarbentheorie von Hering?

A

Frage: Wie viel rotes (bzw. gelbes) Licht ist notwendig, um die Wahrnehmung grüner (bzw. blauer) Farbe komplett auszulöschen?
** -> Sensitivitätsmessung**
- Prozedur: stufenweise Addition roten (bzw. gelben) Lichts zu grünem (bzw. blauem)
- Ergebnis: Gegenfarben “kürzen sich raus”

41
Q

Was sagt Hering über Farbenblindheit?

A
  • Personen, die rot (bzw. blau) nicht erkennen können, können ebenso wenig grün (bzw. gelb) erkennen
  • weiterhin: Rot-Grün-Blindheit ist auf die schwächere Ausprägung bzw. das Fehlen des mittel- bzw. langwelligen Farbpigments zurückzuführen
42
Q

Stelle die Theorie von De Valois dar!

A
  • Ableitungen im seitlichen Kniehöcker entsprechen Gegenfarbentheorie: Es existieren Zellen, die durch Welenlängen vom einem Ende des Spektrums erregt, von Wellenlängen des anderen Spektrums gehemmt werden
  • Funktion der opponenten Zellen: neuronale Info der Rezeptoren wird in eine einfachere, effizientere Form umgewandelt
43
Q

Farbkodierung im Kortex

A
  • Kortex (Striatum) finden sich opponente Zellen, und zwar sogenannte Doppelte Gegenfarben-Zellen:
  • Diese Zellen spielen vermutlich eine Rolle beim Simultankontrast
44
Q

CGL versus visueller Kortex (V1 -V3)

A
  • Neuronen im CGL reagieren vornehmlich auf ROT-GRÜN oder BLAU-GELB, bzw. Luminanz
  • Neuronen im visuellen Kortex reagieren deutlich spezifischer auf verschiedene Farben
45
Q

Welche Arten von Farbsehschwächen kennst du?

A

Trochromat:
- normales Farbensehen; 3 Wellenlängen nötig, um jede andere Wellenlänge herzustellen

Dichromat:
- sieht Farben, aber weniger als normal
- Männer 1%; Frauen 0,02%
- 2 Wellenlängen reichen für alles
- Rot-grün

Monochromat:
-Farbenblindheit, nur Grauschattierungen sichtbar
- Zapfen-System fehlt
- erblich, 10 Personen aus 1 Mio. betroffen
- 1 Wellenlänge genügt

46
Q

Welche Formen des Dichromatismus kennst du?

A

Rot-grün blind: Protanopia und Deuteranopia

blau-gelb blind: Tritanopia

47
Q

Erkläre den Begriff “Anomaler Trichomat” und “Unilateraler Dichromat”!

A

Anomaler Trichromat:
- benötigt zwar 3 Wellenlängen, benutzt diese aber in falschen Verhältnissen
-> kann nur schlecht diskriminieren

Unilateraler Dichromat: nur auf einem Auge

48
Q

Was ist Farbkonstanz und wodurch wird diese möglich?

A
  • Wahrnehmung einer Farbe bleibt auch konstant, wenn die Wellenlängenverteilung per Beleuchtung geändert wird
  • dies ist möglich durch: Adaptation, Umgebungsreize, Farbgedächtnis
49
Q

Nenne ein Beispielexperiment für Gedächtniseffekte bei Farben!

A

Hansen et al. (2006)

  • Vpn sollen Farbe von Objekten (z.B. die einer Banane) auf grau einstellen
    -> sie stellen Banane leicht blau ein
    -> eine physikalisch graue Banane wird hingegen als gelb wahrgenommen
  • gleiches Experiment mit irgendeienr Platte: dieser Effekt tritt nicht aus (stattdessen richtiges Einstellen auf grau)

**-> Schlussfolgerung: Gedächtniseffekte (man weiß, dass eine Banane gelb ist) beeinflussen die Wahrnehmung von Objekten