VL 2: Psychophysik Flashcards

1
Q

Forschungsprinzipien - Wonach wird gesucht? Auf welchen ebenen wird analysiert?

A

Suche nach:
- Phänomenen der Wahrnehmung
- Ursachen dieser Phänomene

Analyse auf verschiedenen Ebenen (Stimuli, Physiologie, Kognition):
- Ebene der Stimuli: Beziehung zwischen Stimulus und Wahrnehmung
- Ebene der Physiologie: Physiologie und Wahrnehmung
- Ebene der Kognition: Wahrnehmung und kognitive Prozesse

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2
Q

Beispiele physiologischer Forschung - Wie sollte Forschung sein?

A

Beispiele:
- Anatomie des sensorischen Systems
- Transformation der Energie im Rezeptor
- Kortikale Ableitung: Orientierungs-, Richtungsselektive Zellen (Hubel & Wiesel, 1962)

Wie sollte Forschung sein? -> Kombination aus Psychologie & Physiologie

Analogie von David Marr: Untersuchung von Federn und Vogelflug

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3
Q

5 theoretische Forschungsansätze

A

Strukturalismus
- Wahrnehmung entsteht durch (additive) Kombination elementarer Empfindungen
- nur noch historisch interessant

Gestaltpsychologie
- “Gestalt ist mehr als die Summe ihrer Teile.”
- Gestaltgesetze der Organisation

Konstruktivismus
- Man muss Reiz und Person betrachten: Der wahrnehmende “konstruiert” die Wahrnehmung
- Durch Augenbewegung werden die Teile zusammengesetzt analog in der unmöglichen Figur
- Eine “mentale Kante” wird durch Integration der Teile hergestellt

Ökologischer Ansatz
- natürliche Umgebung muss berücksichtigt werden, in ihr findet sich genügend Informationen
- “Mentale Berechnungen” gibt es nicht. z.B. Oberflächengradienten

Kognitivismus
- “Bedeutung” von Objekten und Erwartung der Person müssen berücksichtigt werden

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4
Q

Was betrachtet die Psychophysik?

A

Zusammenhang zwischen physikalischen Dimensionen und subjektiven Entsprechungen.
Gesucht:psychophysische Funktion

Beispiel: eine Funktion, welche den Zusammenhang von Gewicht (physikalisch) und eingeschätztem Gewicht beschreibt.

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5
Q

Was sind die vier Methoden der Psychophysik?

A
  1. phänomenologische Methode
    - Vpn beschreiben ihre Wahrnehmung selbst
    - Bsp.: David Katz (1935): Die Erscheinungsweise der Farben: Oberflächen, Flächenfarben, Raumfarben
  2. Finden relevanter Reizmerkmale
    - Welche Umgebungsinformation bestimmt unsere Wahrnehmung?
    - z.B. Tiefenwahrnehmung, Perspektive, Verdeckung, Oberflächengradient
  3. Schwellenbestimmung
    - Absolutschwelle: minimale Energiemenge, die benötigt wird, um einen Stimulus zu entdecken (sozusagen Nullpunkt für die Wahrnehmung -> definiert als diejenige Intensität, die es in 50% der Fällen erlaubt, einen Stimulus zu entdecken)
    - Unterschiedsschwelle: Stimulusintensität, die relativ zu einem Vergleichsreiz gerade eben bemerkt wird (z.B. 2 Lichtquellen: Um wie viel heller muss eine Lichtquelle sein, bis eine Vp sie als heller empfindet?)
  4. Ändern des Kontexts
    - kann dazu führen, dass physikalisch gleiche Reize verschieden erscheinen
    - Selektive Adaptation: Kurze Darbietung eines Stimulus beeinflusst die Wahrnehmung weiterer Reize
    - Bsp.: eine Untersuchung von Palmer (1975): Im Priming beeinflusst ein dargebotener Reiz die Wahrnehmung eines nachfolgenden Reizes (Palmer zeigte Vpn eine Szene (z.B. Küche), seitlich davon Zielreize kurz eingeblendet. Wenn Zielreiz in vorgegebene Szene passte -> leichter identifiziert)
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6
Q

Grundidee der Psychophysik- was wird gesucht und was ist dafür notwendig zur Aufstellung der psychophysischen Funktion?

A

Gesucht: Psychophysische Funktion

Erforderlich: Subjektive Dimension mit Nullpunkt & Einheit
- Nullpunkt: betrifft die Absolutschwelle- also ab wann Reize wahrgenommen werden
- die Schwelle heutzutage oft definiert als diejenige Intensität, die es in 50% der Fälle erlaubt, einen Stimulus zu entdecken
- Einheit: betrifft die Unterschiedsschwellen- also was der kleinste ebenmerkliche Abstand zwischen zwei Reizen ist
-> Schwelle abhängig von Reizintensität (z.B. Amplitude) sowie weiteren Variablen

(Funktion: Korrelation zwischen subjektiver Variable und physikalischer Variable)

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7
Q

Historie der Psychophysik

A

Gustav Theodor Fechner (1860) “Elemente der Psychophysik”
- Absolutschwelle: Nullpunkt
- Unterschiedsschwelle: Einheit

  • Die Schwelle ist von Reizintensität abhängig (z.B. Amplitude), sowie von weiteren Variablen
  • Beispiel: Spektrale Sensitivitätkurve
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8
Q

Stelle die klassische Schwellentheorie und “Schwelle als stochastisches Konzept” gegenüber!

A

klassische Schwellentheorie
- Annahme, dass Reize entweder (immer) wahrgenommen werden oder nicht wahrgenommen werden
- Reizintensität, ab der ein Reiz wahrgenommen wird: Absolutschwelle

Schwelle als stochastisches Konzept
- Annahme, dass Reizemit einer bestimmten Warscheinlichkeitwahrgenommen werden
- Reize, welche zu 50% wahrgenommen werden, stellen die Absolutschwelle dar

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9
Q

Wovon ist die Höhe der Schwelle abhängig?

A

Von der Reizintensität (z.B. Amplitude), sowie von weiteren Variablen

Beispiel: Spektrale Sensitivitätskurve
-> hier wird deutlich: Schwelle ist abhängig von Wellenlänge. (Schwelle für mittlere Wellenlängen niedriger als für besonders niedrige oder besonders hohe Wellenlängen)

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10
Q

Welche zwei theoretischen Ansätze zur Absolutschwelle kennst du?

A
  1. Klassische Schwellentheorie
  2. Schwelle als stochastisches Konzept
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11
Q

Beispiele für Absolutschwellen

A
  • 1 Kerze in dunkler nacht auf …zig Kilometer
  • 1 Streichholz auf 8 Kilometer
  • 1 Armbanduhr auf 6m
  • 1 Teel. Zucker auf 7 Liter Wasser
  • 1 Tropfen Parfüm auf 6 Zimmer
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12
Q

Mit welchen Methoden kann die unbewusste Wahrnehmung gemessen werden?

A

1. Konfundierung der Stimulus-Bedingung
- Manipulation der Wahrnehmbarkeit der Reize
-> Wie ist das mit den Reizen, die die Absolutschwelle nicht erreichen?

2. Aufmerksamkeitsverteilung
- Präsentation von Reizen an Orten, an denen nach Instruktion keine Aufmerksamkeit allokiert sein sollte
-> Grund: interne Zuweisung von Aufmerksamkeit

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13
Q

Wie wird die Bewusstheit der Reizwahrnehmung in der “Stimulus-Bedingung” manipuliert?

A
  • Manipulation der Wahrnehmbarkeit der Reize
  • Reize werden “unter” der Wahrnehmungsschwelle präsentiert
  • d.h. man muss wissen, was die Wahrnehmungsschwelle ist bzw. diese messen
  • und annehmen, dass alles was unter minimalen Bedingungen präsentiert wird, bewusst wird
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14
Q

Wie wird die Bewusstheit der Wahrnehmung durch die Aufmerksamkeitsverteilung bestimmt?

A
  • Präsentation von Reizen an Orten, an denen per Instruktion keine Aufmerksamkeit allokiert sein sollte
  • Typischerweise werden nicht nur räumliche Aufmerksamkeitsunterschiede per Instruktion vorgegeben
  • sondern eine Ablenkaufgabe muss bearbeitet werden
  • sodass Reize unbewusst bleiben - unter Wahrnehmungsbedingungen unter denen sie normalerweise bewusst werden würden - weil keine Aufmerksamkeit auf sie gelenkt wird
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15
Q

Bei welchen Befunden kann von einer unbewussten Wahrnehmung ausgegangen werden? Oder anders: Was ist die experimentelle Logik bei Versuchen zur unbewussten Wahrnehmung?

A

Dissoziation (2 Messungen)
- eine Dissoziation zwischen einem subjektiven und einem objektiven Test stellt Evidenz für unbewusste Wahrnehmung dar

und/oder:

Qualitative Unterschiede
- qualitative Unterschiede zwischen der bewussten und der unbewussten Verarbeitung stellen ebenfalls Evidenz für Existenz einer unbewussten Wahrnehmung dar
-

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16
Q

Inwiefern spricht eine Dissoziation zwischen zwei Messungen für unbewusste Wahrnehmung?

A

Erste Messung: VP werden nach ihrem subjektiven Eindruck gefragt; dieser wird als Index für bewusste Verarbeitung interpretiert
-> subjektiver Test, bei Selbstbericht expliziter Zugriff auf Reize möglich
- VP müssen Kategorisierungsaufgaben (z.B. Reiz da, Reiz nicht da) bearbeiten
- wenn Performanz auf dem Zufallsniveau -> man geht davon aus, dass die Reize nur unbewusst verfügbar sind
- also VP werden gefragt, ob sie einen Reiz wahrnehmen konnten oder nicht. Wenn nicht: unbewusst.

Zweite Messung: objektiver Test. Bei Zufallsperformanz kein Zugriff auf Reizrepräsentation; bei Performanz über dem Zufall: Zugriff auf Reizpräsentation und somit Evidenz für unbewusste Wahrnehmung
-> hierbei gäbe es eine Dissoziation zwischen subjektiven Test (VP gibt an, den Reiz nicht wahrnehmen zu können) und objektiven Test (Performanz der VP überzufällig richtig)

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17
Q

Inwiefern spricht ein qualitativer Unterschied für unbewusste Wahrnehmung?

A
  • qualitative Unterschiede zwischen bewusster und unbewusster Verarbeitung
  • man nutzt experimentelle Anordnungen, die zu qualitativ unterschiedlichen Effekten durch bewusst verarbeitete und unbewusst verarbeitete Reize führen
  • d.h., man misst indirekt die unterschiedlichen Wirkungen von (un)bewussten Reizen auf die Verarbeitung eines anderen Reizes
  • Gibt es tatsächlich Unterschiede in der Qualität (z.B. Vorteile bei bewusster, Nachteile bei unbewusster Verarbeitung) -> wird als Evidenz für die Existenz von unbewusster Wahrnehmung interpretiert
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18
Q

Stelle ein Experiment zur unbewussten Wahrnehmung dar!

A

Sidis (1898)
- Vpn mussten Karten betrachten auf denen Buchstaben oder Zahlen waren
- dabei Entfernung zwischen Karte und Beobachter so gewählt, bis der Proband angab, nur verschwommene Punkte zu sehen (subjektiver Test)
- trotzdem wurde er gezwungen, eine Entscheidung zu fällen, ob ein Buchstabe oder eine Zahl präsentiet wurde (objektiver Test)
‘’-> Logik: Gibt eine Person an nichts erkennen zu können, kann aber überzufällig richtig raten, ob ein Buchstabe oder eine Zahl präsentiert wird, so ist dies ein Beleg für unbewusste Wahrnehmung**
- Ergebnisse: Performanz über Zufallsniveau -> Evidenz für unbewusste Wahrnehmung

19
Q

Gibt es nun unbewusste Wahrnehmung?

A
  • angenommen Vpn hätten keine Wahrnehmung: sollten bei Zufallsniveau liegen, dem war aber nicht so
    -> d.h. subjektiver und objektiver Test kommen bei “schlechten” Stimulus-Bedingungen zu unterschiedlichn Ergebnissen

-> nur wenn subjektiver Test als valides Messinstrument für bewusste Verarbeitung betrachtet, spricht dies für unbewusste Wahrnehmung

  • ansonsten: beide Tests könnten unterschiedlich sensitiv für verschiedene Aspekte bewusster Verarbeitung sein

-> also: Frage nach Absolutschwellen.
Z.B. könnte kritisiert werden: ist ein subjektiver Test überhaupt ein valides Instrument zur Erfassung der Absolutschwelle? Wenn nicht -> keine Einteilung in “bewusst” und “unbewusst” darf erfolgen (denn: Grundannahme war ja gerade, dass Reize unter der Absolutschwelle unbewusst bleiben; kann ein Test die Absolutschwelle nicht erfassen, so kann er auch nicht zwischen bewusst und unbewusst trennen!)

20
Q

Was ist die Unterschiedsschwelle? Wie wird ihre Einheit bezeichnet?

A
  • Unterschiedsschwelle = der Unterschied, der in 50% der Fälle entdeckt wird
  • E. H. Weber (1834) untersuchte ebenmerkliche Unterschiede = Just noticeable differences = JNDs
21
Q

Was besagt das Weber’sche Gesetz?

A

Der ebenmerkliche Unterschied bezogen auf den Vergleichsreiz ist konstant.

(Delta S) / (S) = Konstant

-> Unterschiedsschwelle ist abhängig von der Reizintensität des Standardreizes.
Genauer: haben wir es mit einem konstanten Verhältnis k zwischen dem Standardreiz R und dem für das Erreichen der Unterschiedsschwelle notwendigen Zuwachs der Stimulusintensität Delta R zu tun.

-> für die meisten Modalitäten konnte das Weber’sche Gesetz bereits bestätigt werden, zumindest wenn die Reize nicht allzu nah an der absoluten Wahrnehmungsschwelle liegen.

22
Q

Was gibt der Weber Bruch an?

A
  • gibt an, um wie viel % des Ausgangswertes ein Reiz erhäht werden muss, um den Unterschied zu bemerken

Beispiele:
- Elektroschock .01
- Licht .08
- Geschmack .08
- Lautstärke .04

23
Q

Was besagt Fechners Postulat?

A

Annahmen:
1. Das Weber’sche Gesetz gilt
2. Ebenmerklche Unterschiede (= die Einheit der wahrgenommenen Größen) sind perzeptuell gleich

-> also: Ein Unterschied zwischen 80 und 84 kg wird als gleich groß wie der Unterschied zwischen 10 und 11 kg wahrgenommen (sofern das der Konstante entspricht)
-> damit verbunden ist, dass physikalische und subjektive Intensität nicht mit gleicher Geschwindigkeit ansteigen, sujektiv nimmt sie langsamer zu

Es folgt: ** P = k log I**

P = wahrgenommene Größe
k = Konstante
I = physikalische Konstante

24
Q

Fechners Postulat - Konstrukuktion der psychophysischen Funktion. Welche 2 Aspekte sind zur Aufstellung einer psychophysischen Funktion nötig?

A
  • Die Funktion ist eine Kurve weil Logarithmus
  • x-Achse: physikalische Größe
  • y-Achse: subjektive (JNDs)
    -> Abstand zwischen 2 und 3 physikalisch größer als zwischen 1 und 2, wird aber gleich wahrgenommen
  • x-Achse: Reiz 2; y-Achse: 1 jnd
  • x-Achse: Reiz 3; y-Achse: 2 jnd

Welche 2 Aspekte nötig?
Erforderlich: subjektive Dimension mit Nullpunkt & Einheit
- Nullpunkt: betrifft die Absolutschwelle- also ab wann Reize whrgenommen werden
- Einheit: betrifft die Unterschiedsschwellen - also was der kleinste ebenmerkliche Abstand zwischen zwei Reizen ist

25
Q

Was sind die Methoden der Schwellenbestimmung?

A

Konstanzverfahren#- bestimmte Anzahl von Stimuli randomisiert präsentiert und bewertet
- (Versuchsleiter präsentiert den VP mehrere Reize verschiedener Reizstärken mehrmals in Zufallsreihenfolge. Der stärkste Reiz soll sicher über der Schwelle, der niedrigste sicher darunter liegen. Die relative Entdeckungshäufigkeit des Reizes wird gegen die Reizintensität aufgetragen.
-> Die Schwelle ist so definiert als die Reizintensität, bei der die VP den Reiz mit einer Wahrscheinlchkeit von 0.5 entdeckt
- Konstanzverfahren: das verlässlichste der drei klassichen Methoden

Grenzverfahren
- Stimuli wird in aufsteigender und absteigender Reihenfolge dargeboten
- (Die Intensität eines Stimulus wird bei wiederholter Darbietung langsam gesteigert, bis die VP ihn erkennen kann. In einem zweiten Durchgang wird mit eine rhohen Intensität angefangen, die langsam gesenkt wird, bis die VP sagt, sie könne ihn nicht mehr sehen. Diese Prozedur wird in beide Richtungen mehrere Male wiederholt. Nach mehreren Durchgängen wird als Absolutschwelle der Mittelwert der Übergangswerte (von ja, entdeckt zu nein, nicht entdeckt und umgekehrt) ermittelt.

Herstellungsverfahren
- Stimulusintensität wird verändert, bis die VP den Stimulus entdeckt
- (Reiz wird von VP oder Versuchsleiter langsam auf- oder absteigend verändert, bis VP sagt, dass sie gerade nichts mehr entdecken kann bzw. gerade etwas entdecken kann. Dieser Punkt des subjektiven Erscheinens (bzw. Verschindens) ist dann die Absolutschwelle. Bei mehreren Durchgängen: Mittelwert nehmen)
- herstellungsverfahren am schnellsten

26
Q

Bewerte die Methoden zur Schwellenbestimmung! Welche Probleme haben sie und wie können diese Probleme gelöst werden?

A
  • Konstanzmethode am genauesten
  • Herstellungsverfahren am Schnellsten
  • es gibt mehrere neue statistische Prozeduren

-> aber: Achtung vor Urteilstendenzen/-fehlern! Also: Ja- bzw. Nein-Sage-Tendenz/Bias
-> Daher: Nulldurchgänge, blank trials(trials ohne Reize)

27
Q

Was ist das Ziel von Skalierungsverfahren?

A

Ziel der Verfahren: Messung der subjektiven Wahrnehmung von Reizen.

28
Q

Was ist eine Messung? Was ist homomorph und isomorph?

A
  • Messung ist die Zuordnung von Zahlen zu Objekten, sodass Informationen erhalten bleiben (homomorphe Abbildung, isomorphe Abbildung)
    -> Übersetzung von empirischen Werten in Zahlenwerte
  • Bei einer Messung besteht A aus Objekten (Reizen) und B aus Zahlen. Bei einer psychophysikalischen Messung werden die Zahlen (Messwerte) aus den Reaktionen der Personen bestimmt.

homomorph: eindeutig (jedem A wird ein B zugeordnet, aber mehrere As können das gleiche B bekommen -> keine Rücktransformation möglich)

Isomorph: eineindeutig (jedem A wird ein B zugeordnet; Rücktransformation möglich)

29
Q

Nenne einige Skalierungsverfahren/Messverfahren!

A

**1. direkte Verfahren: **
- Ratingskala, Likertskala
- direkte numerische Antwort
- Skalenwert des Reizes ist das arithmetische Mittel der Einzelurteile

2. Größen-/Verhältnisschätzung (magitude estimation nach S.S. Stevens)
- Vorgegeben wird ein “Standardreiz” (z.B. 4 kg kriegen einen Wert von 100)
- Instruktion: “Suche eine Zahl als Antwort zu 2 kg, sodass die Beziehung des Standardreizes erhalten bleibt!” ( also welchen Wert würdest du 2 geben, wenn 4 einen Wert von 100 hat?)
- Skalenwert ist das geometrische Mittel mehrerer Urteile

30
Q

Relation von Größenschätzung und Impulsrate.

A

Größenschätzung (subjektive Intensität) und Impulsrate stehen im Steven’schen Potenzgesetz ( = power function) zur physikalsichen Reizintensität in Relation.
- Beziehung Impulsrate und physikalische Stimulusintensität
- Beziehung Größenschätzung (subjektive Intensität) und Stimulusintensität

31
Q

Was ist das Steven’sche Potenzgesetz?

A
  • Steigerung der Reizintensität erhöht Impulsrate von Neuronen (Impulsrate von Neuronen entspricht
  • Größenschätzung (subjektive Intensität) und Impulsrate stehen im Steven’schen Potenzgesetz (= power function) zur physikalischen Reizintensität in Relation
  • Beziehung Impulsrate und physikalische Stimulusintensität
  • Beziehung Größenschätzung (subjektive Intensität) und Stimulusintensität
    -> also: es gibt verschiedene Beziehungen zwischen den drei Aspekten von Wahrnehmung, nämlich “physikalische Größe” sowie “neurophysiologisches Substrat” und “subjektives Erleben”
    -> dabei: Das Steven’sche Potenzgesetz ist eine Erweiterung des Weber’schen Gesetzes, da Webers Gesetz nicht für extreme Maße gültig ist un Steven’sches Potenzgesetz schon

-> psychophysische Funktion bei Größenschätzung immer gleich (bei verschiedenen Reizen), nur unterschiedliche Steigung (Funktion mit Logarithmus gerade machen doer so idk)

steilere Funktion -> System empfindlicher für Zusamenhang (Steigung gibt exponenten der Funktion an: er zeigt an, ob eine Verdopplung der Reizintensität mehr (größer als 1 ) oder weniger (kleienr als 1) als eine Verdopplung der wahrgenommenen Intensität zur Folge hat.

32
Q

Aufbau eines Experiments der Sinalentdeckungstheorie schildern

A

Grundlegendes Vorgehen:
- Nur eine Stimulusintensität wird präsentiert
- UV: bei einigen Durchgängen allerdings kein Stimulus/Signal, sondern lediglich Rauschen
- AV: Vpn muss entscheiden, ob nur Rauschen oder Signal + Rauschen dargeboten wurde

Mit Tempels Worten:
- in einem Sgnalentdeckungsexperiment wird keine Wahrnehmungsschwelle erfasst, sondern wie gut eine VP einen Reiz einer bestimmten Intensität wahrnimmt
- es besteht aus vielen Durchgängen, in denen ein Reiz entweder vorgegeben wird oder nicht vorgegeben wird
- der vorgegebene Reiz hat immer dieselbe Intensität
-vDie Vp gibt je Durchgang an, ob sie den Reiz (bzw. “etwas”) wahrnimmt

33
Q

Was sind Probleme der Methoden der klassischen Psychophysik?

A

Antwortkriterium einer Versuchsperson

1. Versuchspersonen haben Ja-/Nein-Sage-Tendenzen
- Konservatives Kriterium: Die VP bejaht die Wahrnehmung eines Reizes nur, wenn sie sich der Wahrnehmung sehr sicher ist
- liberales Kriterium: VP bejaht auch, wenn sie sich nicht ganz sicher ist
-> wenn sich das Antwortkriterium unterscheidet, resultieren unterschiedliche Schwellen

2. Spontanaktivität des Wahrnehmungsapparates kann eine VP zu Fehlalarmen veranlassen.
- denn nach der SDT unterliegt die Wahrnehmung einem ständigm Rauschen, das selbst in seiner Intensität normalverteilt schwankt
- es gilt daher nicht ein Signal zu entdecken, sondern die Summe von Signal und Rauschen
- und da die Spontanaktivität schwankt, ist es möglich, dass ein Reiz einmal entdeckt wird und einmal nicht, wenn die Reizintensität nur nah genug an der Schwelle liegt

**-> Das Problem ist dabei, dass sich mit den klassischen Messverfahren nicht entscheiden lässt, ob Unterschiede zwischen Vpn auf deren Neigung zu Fehlentscheidungen zurückzuführen sind, oder tatsächlich auf deren Sensitivität.

34
Q

Was sind die grundlegenden Annahmen der Signalentdeckungstheorie?

A
  • Ein Reiz wird vor dem Hintergrund von Rauschen wahrgenommen
    -> in der Terminologie der SDT: Ein Signal wird vor dem Hintergrund von Rauschen entdeckt
  • Das Rauschen entsteht aus anderen Reizen in der Umwelt und neuronaler Spontanaktivität. Seine Stärke schwankt zufällig.
  • Sind Sensitivität (=Empfindung) und Antwortkriterium konstant, können beide durch ein Signalentdeckungsexperiment gemessen werden.
35
Q

Welche vier Antwortmöglichkeiten gibt es nach der Signalentdeckungstheorie?

A
  • Treffer (Signal+Rauschen erkannt)
  • Falscher Alarm (Ja gesagt obwohl nur Rauschen)
  • Auslassung (Nur rauschen gesagt obwohl auch Signal vorlag)
  • Korrekte Zuweisung (Nur rauschen gesagt wenn nur Rauschen vorlag)
36
Q

Welche Annahmen trifft die Signalentdeckungstheorie über Verteilung der Antworten?

A
  • es gibt ein subjektives Kontinuum wahrgenommener Effekte
  • Bei wiederholter Reizdarbietung gibt es darauf eine normalverteilte Zufallsvariable
  • bei wiederholter Rauschendarbietung ebenfalls
  • Beide Zufallsvariablen haben die gleiche Varianz
  • es gibt ein subjektives Antwortkriterium; Eintscheidungsregel: Reiz oberhalb: die Vp sagt “ja” (= entdeckt); Reiz unterhalb: “nein”
37
Q

Signalentdeckungstheorie Verteilung -wofür stehen d und A?

A
  • Differenz der Mittelwerte d’; Fläche unter der Kurve A (A abhängig von Reizintensität und Sensitivität der VP)
    -> beachte: d’ ist unabhängig von Antwortkriterium (Ja-/ bzw. Nein-Sage-Tendenz sozusagen rausgerechnet)
38
Q

Was ist der Nutzen der SDT?

A

Großer Vorteil: Trennung von
1. Sensitivität
2.Antworttendenz

39
Q

Wovon hängt das Kriterium ab (Ja bzw. Nein-Sage-Tendenz)?

A

Kriterium (response bias) wird durch Motivation beeinflusst, z.B.
-Auszahlungsmatrizen
- Darbietungswahrscheinlichkeiten
- sozialer Druck/Erwartung

40
Q

Schilder einen Versuchsaufbau, bei dem sozialer Druck das Antwortkriterium einer Vpn beeinflusst!

A
  • “normales” Schwellenexperiment zur Absolutschwelle
  • Experiment wird als Gruppenexperiment durchgeführt mit N = 20 Vpns
  • Es wird offen geantwortet
  • Davon sin 19 Vpn Konföderierte, und 1 echte Vpn
  • Konföderierte können durch ihr Verhalten die Antworttendenz der Vpn steuern
41
Q

Was ist die ROC-Kurve?

A
  • Receiver Operating Characteristic
  • Form der Kurve zeigt Sensitivität an (Form der Kurve bestimmt durch d’)
    -> dabei: stärkere Beugung = höhere Sensitivität
  • in der ROC-Kurve werden Trefferquote und Quote falscher Alarme gegeneinander aufgetragen
    -zwei Vpn mit gleicher RO-Kurve sind gleich sensitiv trotz möglicher verschiedener Antwortkriterien (weil ROC-Kurve nur Ja-Antworten berücksichtigt -> Verhältnis zwischen Treffer und False Alarms bleibt unabhängig von Kriterium gleich)

** -> also: Unabhängigkeit von d’ und Antwortkriterium zeigt sich auch in der ROC-Kurve**

-> sind die Kurven zweier Versuchspersonen identisch, dann sind ihre Sinnesorgane gleichermaßen sensitiv. Je näher die Kurve der 1. Winkelhalbierenden, desto weniger sensitiv ist diese Person.
Entspräche eine ROC-Kurve der 1. Winkelhalbierenden, dann

42
Q

In welchen Bereichen wird die Signalentdeckungstheorie angewendet?

A
  • vor allem im Bereich Wahrnehmung
  • als Messinstrument zum (Wieder-)Erkennen von unterschwellig präsentierten Reizen
  • Als Messinstrument von indirekten Effekten (Priming)
  • aber auch im Kontext von Gedächtnispsychologie
43
Q

Schilder ein Priming-Experiment, in dem unbewusste Wahrnehmung mit der SDT ausgewertet wird! Welches Befundmuster spricht für einen Primingeffekt/unbewusste Wahrnehmung?

A
  • unterschwellige Präsentation von Reizen (Pfeil, l vs. r)
  • Man klärt die VP auf, dass in der Maske ein Pfeil war, der entweder nach rechts oder nach links zeigt
  • dabei:
    1. man variiert die Reizintensität nicht, sondern hält sie konstant
    2. R wird gleichgesetzt mit einer Kategorieausprägung
    3. S+R wird mit der anderen gleichgesetzt

Frage 2
bei kongruenten Durchgängen (Pfeil in der Maske sowie beim “Entscheidungsbildschirm” sind gleich) schnellere Reaktion und weniger Fehler
-> das wäre der Primingeffekt!!