VL 1: Neuronale/physiologische Grunglagen Flashcards
Was sind die drei Determinanten der Wahrnehmung?
1. Reizinformationen aus der Umwelt: Frage nach den Reizinformationen
2. Aktivität des Nervensystems: Frage nach den physiologischen Grundlagen
3. Vorwissen: Frage nach den kognitiven Einflüssen
Einfluss dieser drei Determinanten führt zu Wahrnehmung
Was sind Rezeptoren? Welche Rezeptoren gibt es?
Transformation von Energie aus der Umgebung in elektrische Energie (Transduktion)
- visuelle Rezeptoren: lichtempfindliche Pigmente
- Berührungsrezeptoren: mechanische Verformung
- Akustische Rezeptoren: Verbiegung
- Geruchs- und Geschmacksrezeptoren: Chemische Reize
Visuelle Rezeptoren
Innensegment:
- ins Innere des Auges gerichtet
-hier erste Signalübertragung, wenn Rezeptor aktiviert wird
Außensegment:
- beinhaltet ca. 800 Scheibchenmembranen die Sehpigmente enthalten
- beinhalten Opsin und Retinal (Retinal: lichtempfindliches Molekül; Bindestelle des Lichts)(Opsin: eigentlich hunderte Male so lang wie Retinal)
Was ist Isomerization?
Retinal verändert seine Form von gebogen zu gerade.
Daraus folgt eine chemische Kettenreaktion -> aktiviert den Rezeptor
Was sind Retinal und Opsin?
- befinden sich im Außensegment der visuellen Rezeptoren
- Retinal: lichtempfindliches Molekül; Bindestelle des Lichts
- Opsin: eigentlich hunderte Male so lang wie Retinal
Was sind Nerven? Funktion des Thalamus und der kortikalen Projektionsareale?
- Bündel von Neuronen, z.B. 1 Mio. Fasern im optischen Nerv Rückenmark
- Thalamus: Schaltstation für Sinnesreize
- Kortikale Proektionsareale:
TOP
Temporal -> Ton
Okzipital -> Optik
Parietal -> Pressen/Berühren
Hauptbestandteile und Funktion von Neuronen?
- Aufbau: Zellkörper, Axon, Synapse, Transmitter
- Funktion: Signalübertragung
Nervensystem - Weiterleitung eines elektrischen Signals
Grundprinzip: Veränderung der Permeabilität der Membran für Natrium- und Kaliumionen
- innerhalb des Neurons: Informationen über Axon als elektrisches Signalweitergeleitet
- Ruhezustand: Spannungsunterschied von ca. -70mV (-> Ruhepotential)
- Bei Nervenimpuls: Aktionspotential entsteht; Ionenkanäle an einer Stelle des Axons öffnen -> Einstrom von Na+
- Depolarisation
- Wenn Spannungsunterschied bei +40mV: Na-Kanäle schließen; Kalium-Kanäle öffnen -> K+ strömen aus
- Ruhepotential wieder hergestellt (Repolarisation)
- Schließlich: Refraktärzeit
-Ausbreitungsgeschwindigkeit: 0,5- 130m pro Sek.
Antwort einer Nervenfaser:
- Feuerrate des Neurons: Stärke des Signals
- Obergrenze 500-800 Impulse pro Sek. (Durch Refraktärzeit von ca. 1 ms)
- Spontanaktivität von Neuronen (s. vor und anch Reizbaseline): Feuern in Abwesenheit von Stimulation
Synaptische Übertragung (Schlüssel-Schloss-Prinzip)
- elektrisches Signal erreicht Synapse -> löst chemischen Prozess aus -> löst elektrisches Signal in postsynaptischem Neuron
- Synaptische Vesikel schütten Neurotransmitter in synaptischen Spalt aus -> Neurotransmittermoleküle docken an Rezeptoren der Postsynapse an -> Aktivierung der Rezeptoren -> Änderung der Spannung im Neuron -> Schlüssel-Schloss-Prinzip
Synaptishce Übertragung - Erregung und Hemmung
- Welche Art der Spannungsänderung ausgelöst wird, hängt vom Neurotransmitter und von der Rezeptorzone ab
- Zwei Arten von Signalen und Rezeptoren möglich: exitatorisch und inhibitorisch
Exitatorisch:
- empfangendes Neuron wird positiver geladen
-> Depolarisation; wenn Schwellenwert erreicht: Ausläsung Aktionspotential
Inhibitorisch:
- empfangendes Neuron wird negativer
-> **Hyperpolarisation; Spannung im Neuron entfernt sich vom Schwellenwert, der für Aktionspotential nötig ist
Typisches Neuron enthält exitatorische und ingibitorische Signale
-> Zusammenspiel dieser Prozesse beeinflusst, ob Feuerrate des Neurons hoch oder runter geht
Reizintensität, Amplitude und Frequenz
Veränderte Intensität beeinflusst Frequenz, nicht Amplitude
Aufbau des Auges
- auf Netzhaut (Retina) Rezeptoren für Licht
-
Hornhaut (Cornea) und Linse brechen das Licht
-> dadurch kommt es auf der Netzhaut (Retina) zu einer Abbildung des Objekts, das das Licht reflektiert hat - Fovea: Bereich des schärfsten Sehens
- unter Fovea: Sehnerv
- Aufbau Retina und Sehnerv: Nervenfasern des Sehnervs -> Rezeptoren (Stäbchen und Zapfen), Pigmentepithel, Rückseite des Auges
Wahrnehmung eines Baumes
Lichtenergie -> Auge -> über Sehnerv zu primärem visuellen Kortex (Streifenfeld) -> in den Thalamus (spezifisch: Corpus geniculatum laterale)
Laterale Inhibition
Inhibition der Helligkeitswahrnehmung
- Je mehr Licht auf einen Rezeptor -> höhere Feuerungsrate
- Feuerungsrate: Signal für Intensität eines Lichtreizes
- exitatorische Weiterleitung des Signals an Bipolarzellen
- gleichzeitig: Feuerungsrate de rBipolarzellen über inhibitorischen Input benachbarter Bipolarzellen gesenkt
- wenn mehr Licht auf Rezeptor fällt -> er gibt stärkeres Signal weiter
- Bipolarzellen geben Bruchteil der Signalstärke inhibitorisch an benachbarte Bipolarzellen weiter
- Feuerungsrate der Bipolarzellen: Summe des exzitatorischen Inputs durch Rezeptor und inhibitorischen Inputs durch benachbarte Bipolarzellen
-> aktiviertes Neuron hemmt die Aktivation benachbarter/lateraler Neurone
Horizontal- und Amacrinzellen übertragen/verteilen Signale über die menschliche Retina, so dass benachbarte aktivierte Rezeptoren gegenseitig ihre Signale beeinflussen -> laterale Inhibition
Welche Phänomene lassen sich mit der lateralen Inhibition erklären und welche nicht? Fazit?
Es lassen sich erklären:
- Machschen Bänder
- Simultankontrast
- Hermann-Gitter (Erklärung am Ende)
Es lassen sich licht erklären:
- White-Täuschung
-> auch höhere Neuronale Verarbeitungsprozesse sind wohl an der Helligkeitswahrnehmung beteilugt, möglicherweise im Sinne eines “Prinzipsder Zugehörigkeit”, nach dem das Aussehen eine Fläche von den Teilen der Umgebung beeinflusst wird, zu denen die Fläche zu gehören scheint
-> Fazit: Bereits auf so einer basalen Verarbeitungsstufe zeigt sich, dass Wahrnehmung mehr ist als nur die Umsetzung physikalischer Reizinformation in physiologische Reaktionen
Erklärung Hermann-Gitter:
- ein Rezeptor befindet sich am Kreuzpunkt von zwei Korridoren
- benachbarte Rezeptoren innerhalb der Korridore
- jeder Rezeptor sendet sein Signale an eine Bipolarzelle; jede Bipolarzelle sendet laterale Inhibition an die Bipolarzelle vom Rezeptor am Kreuzpunkt
- Bipolarzelle vom Rezeptor am Kreuzpunkt wird durch Bipolarzellen aus den Korridoren stark gehemmt
- Bipolarzelle von Rezeptor in Korridor nicht so stark gehemmt, weil Rezeptoren links/rechts nicht so stark beleuchtet (weil unter schwarzem Quadrat)