VL 3: Expertise Flashcards
Was ist Expertise?
Die Kompetenz von Experten. (z.B. Schachexpertise = hohe Schachkompetenz)
Was unterscheidet Experten von Novizen?
(Unterschiede sind relativ)
- hohe
- & stabile Problemlösekompetenz
- hohe Erfahrung
- ## Erfolg bei Überprüfungen
Bewerte die Reliabilität von Expertiseunterschieden.
- Expertenleistung hochgradig reproduzierbar
- Unterschied Experten- /Novizenleistung zählt zu den größten Unterschieden zwischen gesunden Erwachsenen, die überhault in der Verhaltenswissenschaft nachgewiesen werden können
Nenne 5 Stärken von Experten aus psychologischer Sicht.
- schnell und präzise
- Generierung guter Lösungen
- Gutes Selbstmonitpring
- Definition relevanter Merkmale und Muster
- chunking: hohe Gedächtnisleistung durch organisiertes Wissen
Nenne 5 Schwächen von Experten aus psychologischer Sicht.
- domänenspezifisch
- Selbstüberschätzung
- selektive Aufmerksamkeit
- Inflexibilität
- unbewusste Mustererkennung
Intelligenz, Vorwissen, Alter
- Expertise ohne Intelligenz möglich (führt zu guten (Schul-)Leistungen)
- Intelligenz ohne Expertise (Wissen, Übung) führt nicht automatisch zu guten (Schul-)Leistungen
- Expertise (Vorwissen) sagt weitere Leistungsentwicklung genauso gut wie oder besser vorher als Intelligenz
- Erfahrung und Vorwissen (nicht Alter!) determinieren Expertise
- Kinder mit viel Erfahrung sind besser als Erwachsene mit wenig Erfahrung
Was sind die 2 Annahmen von Ericssons Expertisetheorie?
Annahme 1: deliberate practice hilfreicher als routine practice
- genaueres zu deliberate practice auf anderer Karteikarte
Annahme 2: 10 Jahre (10000 Stunden) deliberate practice sind hinreichende Bedingung für Expertenleistung
- “Langstreckenlauf”
- Aufbau umfassender Wissensstrukturen im LZG
- prinzipiell kann jeder Mensh Experte in beliebiger Domäne werden
- veränderbare Lernerfahrung und Motivation wichtiger als angeborene Begabung
Annahme 3: Expertise domänenspezifisch, aber Mechanismen des Expertiseerwerbs in allen Domänen gleich
Deliberate Practice - 5 Eigenschaften
“Bewusstes Üben” / “Intelligentes Üben”
- auf Lernzuwächse hin konzipiert
- Schwierigkeit kontinuierlich an Lernstand angepasst
- Viele intensive Übungsgelegenheiten
- kontinuierliche Selbst- und Fremdbeobachtung
- differenziertes Feedback
- Trainer, Coach, Lehrer, Meister
- Soziales Umfeld, Motivation und Emotion
Warum ist Übung so wichtig: Arbeitsgedächtnis als Flaschenhals
- gut organisiertes Wissen im LZG als wichtigste Grundlage von Expertise
- Wissen gelangt nur über AG ins LZG
- LZG Kapazität nahezu unbegrenzt; AG jedoch < 10 Elemente
- AG als enger “Flaschenhals” zwischen Welt und LZG
-> Aufbau von Wissensstruktur im LZG kostet viel Zeit
Wie beeinflusst das Alter die Expertise?
Scheinkorrelation: scheinbar höheres Alter -> mehr Expertise
aber:
tatsächlich ist Erfahrung der ausschlaggebende Faktor!
Scheinkorrelation entsteht, da man mit dem Alter Erfahrung sammelt (höheres Alter -> mehr erfahrung -> mehr Expertisee)
Was wird an Ericssons Theorie kritisiert?
- Unterschätzung genetischer Einflüsse
- Nicht alle Expertise lässt sich durch Übung erklären
- Unrealistische Annahmen über die Verfügbarkeit und Qualität von Übung
- Vernachlässigung von Motivation und Persönlichkeit
- Überbetonung der Quantität von Übung gegenüber der Qualität
- Nicht alle Domänen sind gleich
Deliberate Practice überhaupt definierbar/messbar?
-> Bisherige Maße nicht optimal
- retrospektive Studien
- Maße mit nur einem Item
- Qualitative Maße (z.B. Interviewfragen)
- Maße nicht basierendauf expliziten Definitionen
- Qualität und Quantität der Übung nicht unabhängig von einander gemessen
- keine psychometrische Evaluation
Welche Annahme trifft das MGIM bezüglich der Rolle von Deliberate Practice beim expertiseerwerb?
- Deliberate Practice zwar wichtig für Expertiseerwerb, aber nicht alleiniger/dominierender Faktor
- betont tattdessen wesentliche Rolle genetischer Faktoren und derer Interaktionen mit der Umwelt
- Deliberate Practice ist notwendig, aber nicht hinreichend
- Individuelle Unterschiede beeinflussen den Nutzen von Deliberate Practice
- Gen-Umwelt-Interaktionen verstärken den Effekt von Deliberate Practice
- Selbstselektion der Umwelt (-> aktive Gen-Umwelt-Korrelation)
Welche Möglichkeiten gibt es, um deliberate practice zu messen?
- bisherige Maße nicht optimal
- retrospektive Studien
- Maße mit nur einem Item
- Qualitative Maße (z.B. Interviewfragen)
- Maße nicht basierendauf expliziten Definitionen
- Qualität und Quantität der Übung nicht unabhängig von einander gemessen
- keine psychometrische Evaluation