VL 2: Intelligenz Flashcards
Galton Test Aufbau
Kein wirklicher Intelligenztest!
-> Intelligenz als Leistungsfähigkeit
Erfassung “Neurologischer Effizienz”
- Reaktionszeiten
- Sensorische Genauigkeit
- physische Energie
- Gedächtnisleistung
(Schlechte Korrelationen untereinander und mit Außenmaßen)
Binet: Intelligenz als Indikator für Schulfähigkeit. Beispiele für Aufgabentypen des Binet-Simon-Test.
-> erster tatsächlicher Intelligenztest
- Alfred Binet (1857-1911)- Beauftragt vom Französischen Bildungsministerium: Diagnose von Schülern mit Förderbedarf
Binet-Simon-Test: 30 versch. Aufgabentypen; z.B.:
- Körperteile bestimmen
- Objekte in Bildern benennen
- Uhrzeiten lesen
- Zahlen oder Sätze wiederholen
- Objekte abzeichnen
Stern: Inteligenz als Quotient. (Was ist das Problem dabei?)
William Stern (1912)
- Intelligenzalter vs. Lebensalter
- Intelligenzquotient = (IA/LA)x100
- z.B.: (3/4)x100=75
Problem:
- von 35 bis 36 steigt das Lebensalter, während das Intelligenzalter konstant bleibt
-> Formel führt dann zu sinkendem IQ
Spearman: Intelligenz als Kovarianz
Charles Spearman (1863-1945)
Lösungen vieler verschiedener Aufgaben
- korrlieren positiv (z.B. wenn ich gut in A bin bin ich wahrscheinlich auch gut in B; positive Korrlation zwischen Aufgabe A und B)
- korrelieren nicht perfekt
Aufgaben messen
- teilweise aufgabenspezifische Kompetenzen
- teilweise aufgabenunabhängige Kompetenzen
positive Korrelation deutet darauf hin, dass es einen gemeinsamen Faktor gibt, der die Leistung der Aufgaben beeinflusst (g Faktor)
-> Faktorenanalyse
Spearmans Zwei-Faktoren-Modell:
Lösung jeder Aufgabe (T)
-** Generalfaktor (g): **
Der große zentrale Bereich, der alle Aufgaben teilweise überlappt. Der Generalfaktor, der für die gemeinsame Varianz verantwortlich ist (Grund, warum die Leistungen in verschiedenen Aufgaben miteinander korrelieren)
Gemeinsame Varianz (g): Der Anteil der Leistung, der in allen Aufgaben ähnlich ist (durch den Generalfaktor erklärt).
spezifischer Faktor (S):
Die kleineren Bereiche, die nur mit einzelnen Aufgaben überlappen. Sie repräsentieren die aufgabenspezifische Varianz – Fähigkeiten, die nur für eine bestimmte Aufgabe wichtig sind.
Der Anteil der Leistung, der nur für eine bestimmte Aufgabe gilt und nicht mit anderen Aufgaben korreliert.
Carroll: Intelligenz als hierarchische Faktorstruktur
- Weiterentwicklung vo Spearmans Modell
- dreistufige Hierarchie
Oberste Ebene: Faktor 2. Ordnung (general Intelligence g)
- Es ist der übergeordnete Faktor, der die allgemeine kognitive Fähigkeit einer Person beschreibt.
- g beeinflusst alle darunter liegenden spezifischeren Fähigkeiten.
Mittlere Ebene (Faktoren 1. Ordnung): Breitbandfaktoren
- breite kognitive Fähigkeiten, die direkt von g beeinflusst werden
Unterste Ebene: Gemessene Variablen
- konkrete Aufgaben und Tests, die zur Messung der jeweiligen Fähigkeiten verwendet werden
Übersicht der 5 Intelligenztheorien die wir kennen
- Galton: Intelligenz als allgemeine Leistungsfähigkeit
- Binet: Intelligenz als Indikator der Schulfähigkeit
- Stern: Intelligenz als Quotient
- Spearman: Intelligenz als Kovarianz (Faktor)
- Carroll: Intelligenz als hierarchische Faktorstruktur
Intelligenz: Differenz, Quotient oder Summe?
Heutiger Intelligenzwert:
- Summenscore über viele Items, pro Altersgruppe standardisiert auf M=100, SD=15 (oder ähnliche werte, je nach Test)
4 Arten von Intelligenzmodellen (Wie sind unsere bekannten Theorien dort einzuordnen?)
Global:
- Intelligenz als einfache Kennzahl der globalen mentalen Leistungsfähigkeit (z.B. Galton, Binet)
Strukturell:
- Ein unterliegender Intelligenzfaktor zeigt sich in der Kovarianz unterschiedlicher Aufgaben
Hierarchisch:
- Die Faktorstruktur umfasst zwei oder mehr Ebenen (z.B. Carroll)
Multipel:
- Intelligenz als Konstrukt mit mehreren weitgehend unabhängigen Dimensionen
Intelligenz (g) und Kognition
- hohe Korrelation mit Arbeitsgedächtniskapazität (0.9)
- Mental speed
- intuktives Schließen (Ableiten von Regeln aus gegebenen Beispielen)
- letzen beiden korrelieren mit AG-Kapazität -> korrelieren über Umweg auch mit Intelligenz
Intelligenz (g) und Lebenserfolg
- Berufserfolg (r = .3; höher für anspruchsvolle Berufe)
- Schulnoten (r = .5)
- Standardisierte Leistungstests (r = .7)
- Physische und psychische Gesundheit, Lebensdauer (r > 0)
- Praktische Fähigkeiten (r > 0)
- Kriminalität (r < 0)
- Scheidungsrate (r < 0)
Genetische Einflüsse auf Intelligenz - was zeigen Zwillingsstudien?
50-80% der Varianz der Intelligenz sind vererbt
Probleme bei Erblichkeitsschätzung: Biokultureller Ko-Konstruktivismus
Gene und Umwelt interagieren dynamisch
- Gene beeinflussen, welche Umwelt man sich sucht
- Umwelten beeinflusst, welche Gene zum Tragen kommen
Haupteffekte für Gene und Umwelt weniger interessant als Interaktionseffekte
- z.B. Erblichkeit des IQ steigt von 30% in der Kindheit auf 80% im Erwachsenenalter (weil Erwachsene ihre Umwelt stärker selbst wählen und gestalten; Kinder stärker von Umwelt abhängig)
Probleme bei Erblichkeitsschätzung: Korrelation und Kausalität
- Kausalkette von Gene auf IQ nicht bekannt
- Zwillingsstudien untersuchen Kovarianz (Korrelation) von Genen und Intelligenz
- aus Korrelation kann nicht auf Kausalität geschlossen werden
- Kovarianz von IQ mit Genen =/= IQ Kausal determiniert
- Kovarianz von IQ mit Genen =/= IQ unveränderbar
- Mehr als 60-80% der IQ-Varianz könnten veränderbar sein
Bedeutet die Kovarianz von iQ mit Genen, dass der IQ kausal determiniert ist?
Nein. Korrelation =/= Kausalität
Bedeutet die Kovarianz von iQ mit Genen, dass der IQ unveränderbar ist?
Nein, mehr als 60-80% der IQ-Varianz könnten veränderbar sein.
Nenne zwei Probleme bei Erblichkeitsschätzung von IQ
- Biokultureller Ko-Konstruktivismus
- Korrelation und Kausalität
Kurzes Fazit zu Genen und Intelligenz.
Gene sind wichtig für die Intelligenz, aber die Intelligenz ist durch Gene nicht vollständig bestimmt.
Wichtige Komponenten der Intelligenz sind geprägt durch die Umwelt.
Umwelteinflüsse auf die Intelligenz
- unzureichende vs. normale Ernährung (unzureichend schlecht; normal oder super gut ist egal)
- extrem reizarme vs. normale Umwelt (reziarm schlecht; normal/reizvoll egal)
- Stillen vs. Flasche (3-10 IQ-Punkte mehr mit Stillen)
- Schule? spielt Rolle bei Intelligenz, aber eigene Karteikarte
Schuleinflüsse auf die Intelligenz
- IQ-Schuljahre: r = .8; r = .6 wenn soziale Einflüsse kontrolliert
- IQ sinkt über Sommerferien
- Unregelmäßige Schulbesuche senken IQ
- Eingeschränkte Möglichkeit zum Schulbesuch reduziert IQ
- Um Jahre verzögerte Einschulung senkte IQ im Mittel um 7 Punkte
Stetzl et al., 1995: Schuleinflüsse auf die Intelligenz
- 578 Kinder -> große Stichprobe
- Intelligenztest jeweils nahe 10. Geb.
- Alter konstant gehalten
- Varianz: bisheriger Aufenthalt in der 4. Klasse
- CFT: Culture Fair Intelligence Test
- HAWIK: Hamburg-Wechsler Intelligenztest für Kinder
Nenne einige Intelligenztrainings und bewerte ihre Effektivität.
Intelligenz durch Erfahrung veränderbar aber kein effektives Training bekannt.
Musizieren, Gehirnjogging, Working-Memory-Training ineffektiv
Probleme:
- Effekte transferieren nicht
- Effekte sind nicht stabil
- Hochintensive Intervention notwendig