VL 2 Lernstrategien und selbstreguliertes Handeln Flashcards

1
Q

Beschreibe und skizziere das INVO-Modell (7)

A
  • Modell der kognitiven und motivational- volitionalen individuellen Voraussetzungen erfolgreichen Lernens
  • erfolgreiches Lernen wird durch kognitive auf der einen und motivational-volitionalen Aspekten auf der anderen Seite beeinflusst

zu den kognitiven Aspekten zählen:

  • selektive Aufmerksamkeit und AG
  • Strategien und metakognitive Regulation
  • Vorwissen

zu den motivational-volitionalen Aspekten zählen:

  • Motivation und Selbstkonzept
  • Volition und lernbegleitende Emotion
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2
Q

Definiere “selbstreguliertes Lernen” (3)

A
  • aktiver, konstruktiver Prozess
  • Lernender setzt Ziele für sein Leben
  • reguliert und kontrolliert Kognition, Motivation und Verhalten in Abhängigkeit von diesen Zielen und den gegebenen äußeren Umständen
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3
Q

Nenne und erkläre die 3 Komponenten selbstregulierten Lernens (Variablen)

A

KOGNITIVE VARIABLEN
konzeptionelles und strategisches Wissen sowie die Fähigkeit, entsprechende kognitive Lernstrategien anzuwenden

MOTIVATIONALE VARIABLEN

  • Aktivitäten, die der Initiierung (z.B. Selbstmotivierung) und dem Aufrechterhalten (volitionale Steuerung) des Lernens dienen
  • handlungsförderliche Attributionen und Selbstwirksamkeitsüberzeugung

METAKOGNITIVE VARIABLEN
Planung, Selbstbeobachtung und Reflexion des eigenen Lernprozesses

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4
Q

In welche 2 Typen lassen sich Modelle der Selbstregulation einteilen?

Nenne je 2 Modelle

A

KOMPONENTENMODELLE

  • Beschreibung der Komponenten, die sich positiv auf das selbstregulierte Lernen auswirken
  • Boekaerts (Drei-Schichten-Modell)
  • Pintrich (Rahmenmodell des selbstregulierten Lernens)

PROZESSMODELLE

  • Beschreibung des idealen Prozesses des selbstregulierten Lernens
  • Einteilung des Lernprozesses in verschiedene Phasen
  • Zimmerman (Sozial-kognitives (zyklisches) Modell der Selbstregulation)
  • Schmitz (Prozessmodell der SR)
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5
Q

Beschreibe und skizziere das “Drei-Schichten-Modell” nach Boekaerts

A

INNERE ELLIPSE

  • Regulation des Informationsverarbeitungsmodus (kognitive Ebene):
  • Wahl kognitiver Primärstrategien
  • Regulationsgegenstand: Informationsverarbeitungsprozess

ZWEITE SCHICHT

  • Regulation der Lernprozesse (metakognitive Ebene):
  • Gebrauch von metakognitivem Wissen und Fähigkeiten zur Steuerung des eigenen Lernens
  • Überwachung des Einsatzes kognitiver Strategien
  • Regulationsgegenstand: gesamter Lernprozess

ÄUßERE SCHICHT

  • Erweiterung der Regulation auf das Selbstkonzept (motivationale Ebene):
  • Wahl von Zielen und Ressourcen in Bezug auf gesamten Lernprozess

FAZIT
Mit jeder Schicht wird eine weitere (höhere) Ebende der Regulation erschlossen

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6
Q

Beschreibe und skizziere das “Rahmenmodell des selbstregulierten Lernens” nach Pintrich

A

Vier Regulationsbereiche:

  1. Kognition
  2. Motivation / Affekt
  3. Verhalten
  4. Kontext

Vier Phasen der Regulation:

  1. Voraussicht, Planung, Aktivation
  2. Monitoring
  3. Kontrolle
  4. Reaktion, Reflektion

Ein 16-zelliges (4x4) Kategorisierungsschema dient der Einordnung spezifischer Regulationsstrategien

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7
Q

Beschreibe und skizziere das “Sozial-kognitive Modell der Selbstregulation” nach Zimmerman

A
  • basiert auf sozial-kognitiver Theorie Banduras
  • Jeder Form der Selbstregulation liegt das reziproke Zusammenwirken von Person, Verhalten und Umwelt zugrunde
  • stellt den zyklischen Charakter des selbstregulierten Lernens heraus
  • zyklisch, da das Feedback vorangegangener Leistungen dafür verwendet wird, Anpassungen an der aktuellen Lernhandlung vorzunehmen.
    Diese Rückkoppelungsschleifen sind notwendig, da sich während des Lern- und Handlungsvorganges sowohl die Person, das Verhalten als auch die Umwelt ständig verändern

Planung –> Durchführung –> Reflexion –> Planung…

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8
Q

Beschreibe und skizziere das “Prozessmodell der SR” nach Schmitz

A

Drei Phasen:

  1. Päaktionale Phase
    - Situation & Aufgabe beeinflussen
    - Emotionen, Ziele & Motivation
  2. Aktionale Phase
    - Lernstrategien / Volition & Zeit beeinflussen sich gegenseitig und nehmen Einfluss auf
    - Leistung / Überwachung
  3. Postaktionale Phase
    - 1. Vergleich / Reflexion & Bewertung beeinflussen 2 & 3
    - 2. Emotionen; beeinflussen
    - 3. Zielmodifikation & Strategiemodifikation
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9
Q

Was ist ein PP-Modell? (5)

A
  • deskriptive Sammlung von Konstrukten zur Beschreibung eines Phänomens / Phänomenbereichs
  • I.d.R. zu komplex um vollständig empirisch prüfbar zu sein
  • basiert auf theoretischen Grundlagen (ibs Lerntheorien)
  • und auf empirischen Studien
  • dient als Grundlage für Entwicklung von Interventionen (Trainings…)
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10
Q

Wie lässt sich selbstreguliertes Lernen durch direkte Intervention fördern?

A
  • direkte und systematische Instruktion von Selbstregulationsstrategien
  • Präaktionale Phase:
    Zielsetzung, Motivationsstrategien, Planung
  • Aktionale Phase:
    Self-Monitoring, kognitive und metakognitive Lernstrategien, Ressourcenmanagement-Strategien, Volition
  • Postaktionale Phase
    Reflexion, Attribution
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11
Q

Wie lässt sich selbstreguliertes Lernen durch indirekte Intervention fördern?

A
  • Vermittlung von Selbstregulationsstrategien
  • Vermittlung von Methoden zur Förderung von SR
  • Direkte Instruktion
  • Modelllernen
  • Schaffung günstiger Lernumgebungen:
    (Kooperatives Lernen, Autonomieunterstützung, Transferförderung, Konstruktivistische Lehr- und Lernmethoden)
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12
Q

Nenne 2 Definitionen von Lernstrategien

4) & (3

A
  1. Definition:
    - mental repräsentierte Schemata / Handlungspläne
    - zur Steuerung des eigenen Lernverhaltens
    - zusammengesetzt aus einzelnen Handlungssequenzen
    - situationsspezifisch abrufbar
  2. Definition:
    - mehr oder weniger komplexe
    - unterschiedlich weit generalisierte / generalisierbare
    - bewusst oder unbewusst eingesetzte
    Vorgehensweisen zur Realisierung von Lernzielen, zur Bewältigung von Lernanforderungen
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13
Q

Welche drei Formen von Lernstrategien gibt es?

A
  1. Kognitive Lernstrategien (Informationsstrategien)
  2. Metakognitive Lernstrategien (Kontrollstrategien)
  3. Ressourcenbezogene Strategien
    - interne Ressourcen
    - externe Ressourcen
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14
Q

Kognitive Lernstrategien:

Welche vier Prozesse sind mit der Informationsaufnahme, -verarbeitung und -speicherung verbunden?

A
  1. Organisation von Wissen / Organisationsstrategien
  2. Zusammenhänge finden / Elaborationsstrategien
  3. Kritisches Prüfen
  4. Wiederholen
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15
Q

Kognitive Lernstrategien:

Was sind Organisationsstrategien?

Was umfassen sie? (5)

Was sind ihre Ziele? (2)

A

Definition:
Lerntätigkeiten zur Transformierung vorliegender Informationen in leichter zu verarbeitende Form

Organisationsstrategien umfassen:

  • Identifizieren wichtiger Fakten & Argumentationslinien
  • Kennzeichnen wichtiger Textstellen
  • Zusammenstellen von Fachausdrücken & Definitionen
  • Erstellen von Zusammenfassungen & Gliederungen
  • Anfertigen von Tabellen, Diagrammen & Skizzen

Ziele:

  • Vereinfachung
  • Reduzierung
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16
Q

Kognitive Lernstrategien:

Was sind Elaborationsstrategien?

Was umfassen sie? (5)

A

Definition:
Integration von neu aufgenommenem Wissen in bestehende Wissensstruktur

Elaborationsstrategien umfassen:

  • Bildung von Analogien zu bekanntem Wissen
  • Verknüpfung mit persönlichen Erlebnissen
  • Analogien zu verwandten Fächern
  • Ausdenken konkreter Beispiele
  • praktische Anwendungsmöglichkeiten
17
Q

Kognitive Lernstrategien:

Was passiert im Prozess “Kritisches Prüfen”?

(Definition & 4)

A

Definition:
Vertieft Verständnis durch kritisches Prüfen von Aussagen und Begründungen

  • Schlüssigkeit?
  • belegt / begründet?
  • Alternativen?
  • Vergleich mit anderen Ansätzen
18
Q

Kognitive Lernstrategien:

Was passiert im Prozess “Wiederholung”?

(Definition & 3)

A

Definition:
Verankerung im LZG durch aktive Wiederholung

  • Durcharbeiten von Wortlisten
  • Durchlesen eigener Aufzeichnungen
  • Auswendiglernen von Schlüsselbegriffen
19
Q

Metakognitive Lernstrategien:

Welche drei Kontrollmechanismen für den Lernprozess gibt es?

A
  1. Planung
  2. Überwachung
  3. Regulation
20
Q

Metakognitive Lernstrategien:

Welche Überlegungen werden in der Planungsphase getätigt? (4)

A
  • Relevanz der Themengebiete
  • Zeitmanagement
  • Reihenfolge
  • Effizienz
21
Q

Metakognitive Lernstrategien:

Was geschieht in der Überwachungsphase?

(Definition & 4)

A

Definition:

  • Aktivitäten zur Kontrolle des eigenen Lernprozesses
  • Soll-Ist-Vergleich
  • sich Fragen zum Stoff stellen
  • Bearbeiten zusätzlicher Aufgaben
  • Rekapitulieren ohne Unterlagen
  • Studienkollegen erklären
22
Q

Metakognitive Lernstrategien:

Was geschieht in der Regulationsphase?

(Definition & 2)

A

Definition:
Verhaltensänderungen resultierend aus selbst diagnostizierten Lernschwierigkeiten

  • erneutes, langsameres Durcharbeiten unklarer Inhalte
  • Anpassung von Lerntechniken an höhere Anforderungen
23
Q

Ressourcenbezogene Lernstrategien:

Nenne drei interne Ressourcen

A
  1. Anstrengung
  2. Aufmerksamkeit
  3. Zeitmanagement
24
Q

Ressourcenbezogene Lernstrategien:

Nenne drei externe Ressourcen

A
  1. Lernumgebung
  2. Lernen mit Mitschülern
  3. Literatur
25
Q

Lern- und Denkstrategien:

Was leisten Primärstrategien?

A
  • direkte Steuerung kognitiver Prozesse der Informationsaufnahme und -verarbeitung während des Lernens
  • Ziel: besseres Verständnis, bessere Reproduktion und Behaltensleistung
26
Q

Lern- und Denkstrategien:

Was leisten Stützstrategien?

A
  • Indirekte Auswirkung auf Informationsverarbeitungsprozess durch Beeinflussung motivationaler und exekutiver Funktionen
  • Selbstmotivierung, Aufmerksamkeitsstrategien und Umgang mit Ablenkern
27
Q

Welche inkonsistenten Befunde liefert die Empirie zum Thema Lernstrategien und Lernerfolg? (3)

Was sind mögliche Gründe? (2)

A
  • tiefenorientiere Lernstrategien führen nur bedingt zu besseren Noten
  • tiefenorientiertes Lernen führt aber zu differenzierterem und kohärenterem Wissen
  • systematischer Unterschied im Lern- und Arbeitsverhalten leistungsstarker und -schwacher Schüler

Gründe:

  • Methoden der Leistungserfassung (Noten) wenig sensitiv für Kriterien des Lernerfolgs
  • Kenntnis einer Strategie garantiert nicht deren Anwendung
28
Q

Genese (Entwicklung) von Lernstrategien

A
  • Erwerb neuer Strategien als Prozess fortschreitender Ausdifferenzierung, Stabilisierung und Flexibilisierung (Dekontextualisierung)
  • Veränderungen des langfristigen Strategieerwerbs:
  • -> vom Speziellem zum Allgemeinen
  • -> vom Wissen zur Anwendung
  • -> vom EInfachen zum Komplexen
  • Erwerb und Einsatz von Lernstrategien hängt von Motivation ab
29
Q

Erkläre das Phasenmodell der Strategieentwicklung (4)

A
  1. Phase: MEDIATIONSDEFIZIT
    kognitive Fähigkeiten zum Strategiegebrauch noch nicht vorhanden
  2. Phase: PRODUKTIONSDEFIZIT
    Fähigkeiten vorhanden aber kein selbstständiger Gebrau
  3. Phase: NUTZUNGSINEFFIZIENZ
    Strategie wird gezeigt aber ineffizient angewendet
  4. Phase: KOMPETENTER STRATEGIEGEBRAUCH
30
Q

Nenne und beschreibe ein Training zur Vermittlung von Organisationsstrategien

(kognitive Lernstrategien)

A

LESELERNPROGRAMM nach Dansereau

EINÜBEN VON PRIMÄRSTRATEGIEN

  • Hilfestellung zur Gliederung und Strukturierung von Informationen
  • Anleitung zur Aufgliederung von Textpassagen in Teilbereiche
  • grafische Darstellung von Wissensnetzen

EINÜBEN VON STÜTZSTRATEGIEN

  • Optimierung der äußeren Arbeits- und Lernbedingungen
  • Optimierung der Arbeitshaltungen der Lerner
31
Q

Nenne und beschreibe ein Training zur Vermittlung von Elaborationsstrategien

(kognitive Lernstrategien)

A

TRAININGSPROGRAMM nach C.E: Weinstein

  • Analogiebildung
  • Ziehung logischer Schlussfolgerungen
  • Herstellung von Querverbindungen
  • Wiedergabe in eigenen Worten
  • Entwicklung verbaler & bildhafter Elaborationen
32
Q

Nenne und beschreibe ein Training zur Förderung metakognitiver Lernstrategien

A

TRAININGSPROGRAMM ZUR FÖRDERUNG SELBSTGESTEUERTEN LERNVERHALTENS nach Meichenbaum & Goodman

Ziel:
bessere Anpassung des Einsatzes verfügbarer Strategien an jeweilige Lernaufgabe

  • Modellgeleitetes, schrittweises Einüben selbstständiger Strategienutzung (modeling)
  • bei sukzessivem Ausblenden der Traineraktivitäten (fading)