VL 1 Expertise Flashcards

1
Q

Alltagspsychologische Definition (3 Merkmale)

A
  1. Effizienz
    mehr, schneller, weniger Fehler
  2. Bereichsspezifisches Wissen & Können
    - Wissen
    - Methoden zur Problemlösung
  3. Erfahrung
    - langjährig (8-10 Jahre)
    - intensiv
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was sind Kriterien für Expertise? (4)

A
  • erwerbbar
  • stabil überdurchschnittlich
  • bereichsspezifisch
  • messbar
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Differentialpsychologische Sicht (2)

Was sind ihre zentralen Fragen? (2)

A
  • herausragende Individuen in einer Domäne
  • über sozialen Vergleich bestimmt

Fragen:

  • Unterschied Novizen - Experten (Talent, Begabung, physische Fähigkeiten, Intelligenz, Motivation…)
  • Wie sind Experten zu solchen geworden? (individualdiagnostisch)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Wissenspsychologische Perspektive

Was sind zentrale Fragen? (2)

A
  • umfangreiches, organisiertes Wissen wird zur komplexen Problemlösung herangezogen
  • Beschreibung und Untersuchung des deklarativen und prozeduralen Wissens

Fragen:

  • Unterschiedliche Wissensrepräsentation?
  • Wie entwickelt sich Expertise?
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Nenne 4 theoretische Modelle der Expertisenforschung

A
  1. Chunking
    - “Pattern Recognition-Theorie”: Erinnerungsleistung von Schachmeistern
  2. Skilled Memory Theory
  3. Long Term Working Memory
  4. ACT*
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Erkläre die “Skilled Memory Theory” (3 Merkmale)

A

überragende Gedächtnisleistung durch Übung und Strukturierung des Materials

BEDEUTUNGSHALTIGES ENKODIEREN:
- neue Information wird durch Assoziation im semantischen Gedächtnis eingebettet

ABRUFSTRUKTUR
- Abrufhinweisreize werden während Enkodierung & Speicherung mit Erinnern assoziiert

GESCHWINDIGKEITSERHÖHUNG

  • Enkodierung und Abruf werden durch Praxis beschleunigt
  • LZG übernimmt Speicherung und Zugriff des KZG
  • Suche nach Info dauert trotz wachsendem Wissen nicht länger
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Erkläre die ACT*

Nenne die 3 Stufen des Fertigkeitserwerbs

A

Theorie der Prozeduralisierung

erklärt die Entwicklung von langsamer, fehleranfälliger Rückwärtssuche zur Vorwärtssuche

drei Gedächtnistypen:

  1. AG
  2. assoziatives LZG (deklaratives G.)
  3. programmierbares Produktionssystem (prozedurales G.)
  4. KOGNITIV-DEKLARATIVE STUFE
    - Deklarative Enkodierung der Information
    - Wissenserwerb über Ablauf und Ausführung der Fertigkeit
  5. WISSENSKOMPILATION
    - Überführung in prozedurales Wissen (durch Übung)
    - Zusammenfügen einzelner Schritte in Sequenzen
  6. WISSENSOPTIMIERUNG (tuning)
    - Automatisierung der Fertigkeit
    - deklaratives Wissen tritt vollständig zurück
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

MC:
richtig oder falsch?

Expertise ist domänenspezifisch

A

RICHTIG

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

MC:
richtig oder falsch?

In der Expertise findet Transfer statt

A

FALSCH

kein Transfer

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

MC:
richtig oder falsch?

Generelle kognitive Fähigkeiten sind wichiger als domänenspezifisches Wissen

A

FALSCH

andersrum

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

MC:
richtig oder falsch?

Expertise führt zu größeren und integrierten kognitiven Einheiten

A

RICHTIG

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

MC:
richtig oder falsch?

Expertise beinhaltet funktionalere, abstraktere kognitive Repräsentationen

A

RICHTIG

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

MC:
richtig oder falsch?

Exertise führt zur Automatisierung basaler Prozesse

A

RICHTIG

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

MC:
richtig oder falsch?

Novizen greifen selektiv auf Informationen zu

A

FALSCH

das machen Experten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

MC:
richtig oder falsch?

Expertise beinhaltet Reflexion und metakognitive Kontrolle

A

RICHTIG

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

MC:
richtig oder falsch?

Expertise erlangt man durch einfache Erfahrung

A

FALSCH

einfach Erfahrung ist nicht hinreichend

17
Q

Expertise und neuronale Plastizität

Was sind die 3 typischen expertisebezogenen Effektmuster

A
  1. Reduktion der Aktivation in Regionen, zuständig für kognitive Kontrolle
    (steigender Automatisierungsgrad)
  2. Veränderungen neuronaler Strukturen nach sehr langen Perioden des Expertiseerwerbs
    (z. B. vergrößerter Hippocampus bei Taxifahrern)
  3. funktionale Reorganisation
    (unterschiedliche Hirnregionen sind aktiv auf unterschiedlichen Stufen des Expertiseerwerbs; z.B. Ersetzen von Schlussfolgerung durch Wissen: wieviel ist 3x3?)
18
Q

Nenne die 6 neuropsychologischen Befundmuster nach Hill & Schneider

A
  1. Lernen ist lokalisiert und sehr spezifisch
  2. Lernen und Verarbeitung sind an der gleichen kortikalen Stelle lokalisiert
  3. Lernen kann sowohl eine Erhöhung als auch eine Verminderung der neuronalen Aktivierung bewirken
  4. Bei manchen Aufgaben findet eine Reorganisation statt. Andere Hirnregionen werden aktivert, wenn Strategie verändert wird
  5. Verhaltensrelevante Objekte und andere Stimuli werden von Experten einmalig / einzigartig? (uniquely) verarbeitet
  6. Lernen kann erkennbare morphologische Veränderungen herbeiführen
19
Q

Wie hängen Expertise und Intelligenz zusammen?

Erläutere anhand der Studie von Schneider, Körkel & Weinert (Fußball)

A

Fragestellung:
Abhänigkeit der Lernleistung von Intelligenz und Vorwissen (Fußball)

Ergebnisse:

  • HE Zeit
  • HE Expertise
  • Kein HE Intelligenz
  • Keine IA
  • -> Wissen hat größeren Einfluss auf Leistung als Intelligenz
20
Q

Wie hängen Expertise und Begabung zusammen?

Erläutere anhand der Studie von Ruthsatz et al. (Musik)

A

Entwicklung musikalischer Expertise als Funktion von

  • allgemeiner Intelligenz
  • domänenspezifischer Fähigkeiten
  • Praxis

Talent allein kann (zumindest bei Orchestermusikern) die Komptenz nicht vorhersagen

21
Q

Nenne 5 Argumente gegen Begabung als Prädiktor für Expertise

A
  1. Alter ist keine Erklärungsvariable
    (Alter korreliert z.B. mit Ausmaß an Übung)
  2. Intelligenz korreliert zwar mit Expertise, ist aber nicht prognostisch valide
  3. Begabungsfaktoren sind bereichsspezifisch
    (kein generelles Modell)
  4. Umweltfaktoren spielen eine Rolle
  5. Übung entscheidet
22
Q

Delibarate Practice (1. Kateikarte)

Was versteht man unter der “Deliberate Practice Theory”? (3)

Was sind die Voraussetzungen? (3)

A
  • Übungsansatz (im Gegensatz zum Dispositionsansatz)
  • wohldurchdachte und gezielte Übung
  • monotonic benefits assumption
    (Expertisegrad steigt über langzeitige, wohldurchdachte Übung kontinuierlich an)

Voraussetzungen:

  1. Ressourcen
    (Zeit, Trainer, Training)
  2. Motivation
    (Übungen im Sinne der DP sind oft monoton und wenig motivierend)
  3. Anstrengung
    (DP führt zu physikalischer Erschöpfung, kann nicht beliebig lange durch geführt werden; Achtung: burnout)
23
Q

Delibarate Practice (2. Karteikarte)

Nenne 4 Kennzeichen der DP

A
  1. Lernaktivität muss explizit auf Lernzuwächse konzipiert sein
  2. Schwierigkeitsgrad der Lernaktivität muss individullem Leistungsstand angepasst sein (möglichst genau einen Schritt darüber)
  3. Ausgabe von Feedback (spiegelt Erfolg & Misserfolg wider)
  4. Ausreichend Übungsgelegenheiten (insbesondere für Fehlerkorrektur)
24
Q

Nenne die 2 dichotomen Dimensionen zur Charakterisierung der Informationsverarbeitungsanforderungen

Ordne folgende Berufsgruppen korrekt zu:

  • Physiker
  • Mediziner
  • Lehrer
A
  1. wohl-definierte/strukturierte vs. schlecht-definierte Problemstellung
  2. statisches vs. dynamisches Problemlösen
  • Physiker: statisch, wohl definiert
  • Mediziner: statisch, schlecht definiert
    . Lehrer: dynamisch, schlecht definiert
25
Q

Nenne 3 zentrale Anforderungen, die Experten-Lehrer erfüllen

nach Bromme

A
  1. Die Entwicklung des Stoffes im Unterricht
  2. Die Aufteilung der Unterrichtszeit und die Steuerung des Unterrichtstempos
  3. Die Organisation und Aufrechterhaltung einer Struktur von Lehrer- und Schüleraktivitäten
26
Q

Was wurde in der SCHOLASTIK-Studie untersucht?

A

Längsschnittstudie
(Schulorganisierte Lernangebote und Sozialisation von Talenten, Interessen und Kompetenzen)

  • Zusammenhang von Lehrerexpertise und Leistungszuwachs von Schülern
27
Q

Nenne die 7 Qualitätsmerkmale eines Experten

nach SCHOLASTIK

Wie lassen sie sich interpretieren?

A
  1. Klassenführung
    (kontinuierlich, kurze Übergänge)
  2. Zeit
    (zur Verfügung stehende Zeit v.a. für Stoffbehandlung; Nebensächliches wird ausgelagert)
  3. Hohe Motivierungsqualität
    (Schüler: aktiv & aufmerksam)
  4. Hohe Strukturiertheit des Lehrervortrags
    (kurz, prägnant, direkt)
  5. Klarheit
    (auf Verständnis der Schüler wird geachtet)
  6. Individuelle fachliche Unterstützung
    (Lernverhalten diagnostizieren, Hinweise geben, intervenieren)
  7. Variabilität unterschiedlicher Sozialformen und Unterrichtsmethoden

Korrelationen relativ niedrig:

  • Es handelt sich um Qualitätsmerkmale, keine notwendigen Bedingungen
  • Merkmale wirken kompensatorisch
28
Q

Was sind Enkapsulierungen?

A
  • Expertise durch Integration von theoretischem Fachwissen und praktischer Erfahrung
  • -> Wissensenkapsulierung über Generalisierung des Wissens in Schemata
  • diagnostisch relevante Konzepte höheren Niveaus oder
  • vereinfachte kausale Modelle, die Symptome und Anzeichen erklären
  • dienen der Restrukturierung des Wissens und Entwicklung von Illness Scripts (bei Medizinern)
29
Q

Erkläre grob das Handlungsmodell nach Baumert & Kunter

A
  • Es gibt 4 professionelle Handlungskompetenzen
    1. Professionswissen
    2. Überzeugungen / Werthaltungen
    3. motivationale Orientierung
    4. selbstregulative Fähigkeiten
  • Zum Professionswissen zählen 5 Kompetenzbereiche
    1. Fachwissen
    (Verständnis von schulnahem Stoff / Aufgaben)
    2. fachdidaktisches Wissen
    (Diagnostische Kompetenz & Erklärungswissen)
    3. pädagogisches Wissen
    (Bezugsnormorientierung & Wissen über Lernprozesse)
    4. Organisations-/ Interaktionswissen
    5. Beratungswissen
  • aus den Kompetenzbereichen lassen sich Kompetenzfacetten ableiten (in Klammern)
30
Q

Was wurde mit der BASt Studie untersucht?

A
  • Training von Fahranfängern im Sinne des Expertiseparadigmas
  • 3 AVs
    1. Verkehrswissen
    2. Gefahrenwahrnehmung
    3. Verkehrswahrnehmung
31
Q

Was kam bei der BASt Studie heraus?

A
  • Messung von Expertise ist aufgabenabhängig (statisch: Novizen besser)
  • Wissen ist kein angemessener Prädiktor
  • Training führt zu Expertiseerwerb aber nicht zu “Autofahr-Experten”