VL 2: Lärm Flashcards

1
Q

In welchem Dezibelbereich nehmen wir Schall wahr?

A

0 bis 140 dB, wobei 140 die Schmerzgrenze ist und 0 die Hörschwelle

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was sind aurale Schall/Lärmwirkungen und wie können sie auftreten?

A

Aurale Lärmwirkungen, sind Schall/Lärmwirkungen, die das Gehör betreffen

  • bewirken eine Hörschwellenverschiebung
  • akut: bildet sich wieder zurück, z.B. Rauschen im Ohr nach Clubbesuch, das am nächsten Morgen wieder weg ist
  • kumulativ: sammelt sich über mehrere Zeitpunkte und geht nicht mehr zurück, wird chronisch
  • chronisch: Verschiebung bleibt dauerhaft
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was sind extraaurale Schall/Lärmwirkungen und wie äußern sie sich?

A

Extraaurale Schall/Lärmwirkungen betreffen nicht das Gehör

  • Lärm als Stressor -> physiologische Effekte (Ausschüttung von Noradrenalin/Cortisol) und somit mittel- bis langsfristige
    ges. Effekte (z.B. auf Herz-Kreislauf oder Immunsystem)
  • kognitive Effekte (z.B. als Distraktor/Ablenkung während anderer Aufgaben)
  • Beeinträchtigung von Kommunikation (Übertönen, veränderte Sprachproduktion), Schlaf, Emotion und Wohlbefinden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Wie heißen die Rezeptoren im Ohr und wo befinden sie sich?

A

Haarzellen

in der Hörschnecke (Cochlea)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was besagt die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung?

A

Sie gibt 2 Sets von Ablösewerten vor, bei denen Maßnahmen zur Prävention von Gehörschädigung getroffen werden müssen:

  1. ab einem Tages-Lärmexpositionsspiegel (LEX) von 85dB bei 8h bzw. einem Spitzenschalldruckpegel (LpC) von 137dB (peak)
    - ist das Tragen von Gehörschutz verpflichtend
    - muss eine arbeitsmedizinische Vorsorge veranlasst werden
    - werden Lärmbereiche gekennzeichnet und ein Lärmminderungsprogramm aufgestellt
  2. ab einem LEX von 80dB bei 8h Arbeit bzw. einem LcP peak von 135dB
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Worin wird die LärmVibrationsArbSchV konkretisiert?

A

In den Technischen Regeln der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (TRLV)

Lärm in diesen Pegelbereichen betrifft Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Was ist an “Gehörschutz” am Arbeitsplatz psychologisch? (Beispiele)

A
  • Compliance für das Tragen von Gehörschutz
  • Effekte von Lärm auf Kognition
  • Kommunikation und physiologische Stressfaktoren auch bei (der Bereitstellung von) Gehörschutz vorhanden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Welche Faktoren gehören zur Integralen Betrachtungsweise der physikalischen Arbeitsbedingungen?

A
  • Lärm
  • Beleuchtung (> natürliche und künstliche)
  • Temperatur
  • Luftqualität

Arbeitsaufgaben, Leistung, Wohlbefinden … (auf Kathis Antwort warten)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Wie wirken die Faktoren bei der Integralen Betrachtungsweise der physikalischen Arbeitsbedingungen?

A
  • alle physikalischen Faktoren wirken zugleich auf den/die AN
  • subjektive Urteile wie das Wohlbefinden werden vom Zusammenspiel dieser Faktoren beeinflusst
  • Leistungseffekte für jeden Faktor untersucht, aber Interaktionsstudien für Leistung eher selten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was ist die Arbeitsstättenverordnung

A

Eine staatliche Rechtsverordnung, die die Anforderungen für das Betreiben und Einrichten von Arbeitsstätten regelt.

Sie dient der Gewährleistung von Sicherheit und Gesundheitsschutz von Beschäftigten.

(Grundlage: EG-Arbeitsstättenrichtlinie)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Welche Aspekte gehören zu einer laut der ArbStättV vorschriftsmäßig betriebenen Arbeitsstätte?

A
  • gesundheitlich zuträgliche Atemluft in umschlossenen Räumen
  • angemessene Raumtemperaturen
  • für die Tätigkeit angepasste Beleuchtung und Lärmsituation in Arbeitsräumen
  • benutzerfreundlich und ergonomisch gestaltete Räume (egal für was - Arbeit, Sanitär, Pausen, etc.)
  • für die Nutzung sichere innerbetriebliche Verkehrswege (Fußgänger- und Fahrzeugverkehr)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Welcher Lärm wird in (Großraum-)Büros als besonders störend empfunden?

A

Hintergrundsprache
-> kog. Effekte
-> mangelnde Speech/Acoustic Privacy

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Beeinträchtigt Lärm (moderaten Pegels) kognitive Leistung?

A

Es kommt darauf an, wie/welche verschiedenen Schallcharakteristika, Aufgabencharakteristika und Personenmerkmale miteinander wirken

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Welche Schalle stören welche kognitive Leistung?

A
  • Phonologie o. semantischer Gehalt von Hintergrundsprache -> Phonologie- oder semantikbasierte Prozesse (Interferenz)
  • “Changing state” Charakter des Hintergrundschalls -> KZG (Interferenz)
  • Saliente Ereignisse (Deviants) im Hintergrund -> Aufmerksamkeit (Ablenkung/Distraktion)
  • kontinuierliches Breitbandrauschen -> auditive Wahrnehmung (Maskierung v. Geräuschen)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Warum stört Hintergrundsprache weniger, wenn ihre Sprachverständlichkeit reduziert ist?

A
  • weniger Störung des verbalen KZG durch reduzierte temporo-spektrale Variabilität
  • weniger Störung in semantikbasierten Aufgaben durch reduzierten semantischen Gehalt
  • weniger Aufmerksamkeitsdistraktion
  • erhöhte akustische Privatsphäre
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Eine Optimierung für Wohlbefinden und Leistung braucht…

A

…eine Reduktion von Pegel UND Sprachverständlichkeit

17
Q

Wie wirken sich Anti-Noise Kopfhörer auf die Lärmauswirkungen aus?

A

nur ANC Kopfhörer, keine weiteren Maßnahmen -> keine signifikante Reduktion negativer Leistungseffekte, aber Verbesserung subjektiver Maße (reduzierte Belästigung, erhöhte Konzentrationsfähigkeit, erhöhte akustische Privatheit)

18
Q

Geräuschpegel in Klassenräumen

A
  • allg. schwankt Lärmpegel zwischen 48 und 85 dB mit Nachhallzeiten von bis zu 1,9s (weltweit)
  • Gruppenarbeiten und Freiarbeiten dabei lauter (so ab 70dB) als Frontalunterricht, der jedoch immer weniger verwendet wird

-> unter Geräuschkulisse leiden sowohl Lehrkräfte als auch Schüler/innen

19
Q

Was berichten Kinder, die in Klassenzimmern mit schlechter Raumakustik unterrichtet werden?

A
  • weniger Freude an Schule
  • geringere Zufriedenheit mit sich selbst
  • erhöhte Wahrnehmung von Lärmintensität und -störung (insbesondere bei Verkehrslärm und Lärm aus angrenzenden Schulbereichen)
  • verstärkte Störung durch Lärm, v.a. während Gruppenaktivitäten oder Stillarbeit
20
Q

Hintergrundsprache bei akustisch günstigen vs. akustisch ungünstigen (also niedrige vs. hohe Nachhallzeit) Räumen

A
  • im akustisch günstigen Raum bewirkt sie nur geringe Leistungsverschlechterung
  • Störeffekt ist wesentlich größer im ungünstigen Raum (stärker bei Kindern)
21
Q

Was ist die wesentlichste Lärmquelle für Lehrkräfte in Klassenzimmern?

A

die Aktivitäten der Kinder, Lärm von außen spielt bei geschlossenen Fenstern/Türen eine geringere Rolle