Viren (allgemein) Flashcards

1
Q

Viren

Was sind sie? Woraus bestehen sie? Was sind die meisten Viren?

A
  • Viren kommen als Nukleinsäure in
    den Wirtszellen und als freie
    Viruspartikel
    (= Virionen)
    außerhalb von Zellen vor. Letztere
    Erscheinungsform ist für ihre
    Verbreitung geeignet.
  • Diese Viruspartikel bestehen aus einem
    Nukleinsäuremolekül, das von einer
    regelmäßig geformten Proteinkapsel
    (Kapsid) umgeben ist. Bei einigen Viren
    besitzen die freien Partikel außer einer
    Proteinkapsel noch eine Lipoproteinhülle.
    Es gibt also Viren mit und ohne Hülle.
  • Etwa 80% aller Virusarten sind RNA-Viren.
    Dazu gehören die meisten Pflanzenviren.
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2
Q

Vermehrung von Viren

lytischer Zyklus Ablauf & was ist lysogener Zyklus?

A
  • Der lytische Zyklus eines (virulenten) Phagen (DNA-Virus) läuft in 4
    Phasen ab (Abb. 2.5 a): (1)
  • Adsorptionsphase: das Virus lagert sich an der Wirtszelle durch
    Kontakt mit Rezeptoren an.
  • (2) Injektionsphase: das Virus injiziert oder schleust seine
    Erbinformation in die Zelle. (3)
  • Latenzphase: die Virus-DNA übernimmt die genetische Kontrolle
    der Zelle. Es werden Virus-Partikel produziert.
  • (4) Lytische Phase: fertige Viren verlassen die Zelle. Die Zelle stirbt.
  • Beim lysogenen Zyklus (temperente Phagen) integriert sich das
    Virus nach der Injektion in das Wirtschromosom und existiert als
    Prophage ohne virulente Wirkung weiter.
  • Wenn sich die Wirtsbakterie z.B. durch Nahrungsmangel nicht mehr
    vermehrt, übernimmt das Virus die Zellkontrolle und der lytische
    Zyklus beendet das Zellleben.
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3
Q

Vermehrung Grippevirus (RNA-Virus)

Welche Art von Zyklus & Ablauf?

A
  • Das Grippevirus (RNA-Virus) vermehrt sich durch
    einen lytischen Zyklus. Das Virus wird durch
    Endocytose in die Zelle aufgenommen. Dabei
    entsteht im Cytoplasma ein Endosom. Dieses
    verlässt das Virus unter Verlust seiner Proteinhülle.
  • Die RNA-Moleküle wandern in den Zellkern und
    werden repliziert und transkribiert. Die
    entstehende mRNA mit den viralen Genen wird
    durch Translation an den Ribosomen der Zelle in
    Virusproteine umgesetzt.
  • Ein Teil bildet mit der replizierten Virus-RNA die
    Nucleoproteine. Der Rest wird nach Reifung am ER
    der Zelle im Golgi-Apparat mit den Nucleoproteinen
    zum Capsid zusammengebaut.
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4
Q

Viren und Viruskrankheiten bei
Mensch und Tier

Genetische Variabilität Viren, meisten auftretenden Viren, Bezeichnung

A
  • Die genetische Variabilität der Viren ist sehr
    groß, da sie keine Reparaturmechanismen für
    Mutationen
    aufweisen.
  • Insbesondere RNA-Viren sind aufgrund der
    höheren Fehlerrate der RNA-Polymerasen
    wesentlich variabler als DNA-Viren; daher
    können sie sich schneller an neue Wirte oder
    Zwischenwirte anpassen.
  • Die überwiegende Mehrheit der neu
    auftretenden viralen
    Infektionskrankheiten der letzten
    Jahrzehnte
    (Humanes Immundefizienz-
    Virus (HIV), Influenza, schweres akutes
    respiratorisches Syndrom (SARS), Ebola
    sind RNA-Viren.
  • HIV, Westnilfieber, Ebola, Sars oder
    Influenza – fast 70 Prozent aller neuen
    Viruserkrankungen sind aus dem
    Tierreich auf den Menschen
    übergesprungen.
  • Wissenschaftler bezeichnen solche
    Erkrankungen als Zoonosen.
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5
Q

Fahrerfluchttaktik

A

Die Fahrerfluchttaktik (englisch: hit and run) ist
der häufigste Infektionsverlauf, auch transiente
Infektion genannt. Dieser steht im Gegensatz
zur persistenten Infektion. Nach der Infektion
vermehrt sich ein Virus im Wirt und führt dabei
meist zu einer mehr oder minder schwer
verlaufenden akuten Krankheit, in deren Verlauf
der Wirt seinerseits die Viren ausscheidet, dann
aber durch eine Immunreaktion oft auch das
Virus eliminieren kann und meist dauerhaft
gegen Neuinfektionen immun bleibt.

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6
Q

Behüllte Viren

Was, wie Infektion, Arten

A

Behüllte Viren sind außerhalb ihres Wirtes in der Regel nicht überdauerungsfähig.
* Die Infektion muss durch den Kontakt (Tröpfcheninfektion) bzw. den Austausch von Körperflüssigkeiten erfolgen.
Ds (double-stranded) DNA:
* Humanes-Herpes-Virus-1 (HHV-1): Herpes simplex
* Varizella-Zoster-Virus (HHV-3): Windpocken, Gürtelrose
* Epstein-Barr-Virus (HHV-4): Pfeiffer‘sches Drüsenfieber, Burkitt-Tumor,
Morbus-Hodgekin (Lymphknotenkrebs)
* HHV-6 und HHV-7: 3-Tage-Fieber
* HHV-8 mit Kofaktoren → Kaposi-Sarkom
Ss (single-stranded) RNA:
* Rubellavirus: Röteln
* FSME-Virus: Früh-Sommer-Meningo-Enzephalistis
* HIV-Virus: Humanes-Immundefizienz-Virus (AIDS)
* Bornavirus: affektive Störungen beim Pferd, eventuell auch beim Menschen
(Depression)
* Influenza-Viren (A, B, C): Grippe, Vogelgrippe (HPAIV: hoch-pathogenes aviäres
Influenzavirus)
* Rabiesvirus: Tollwut
* KSP-Virus: klassisches Schweinepest-Virus

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7
Q

Unbehüllte Viren

Arten & Bsp

A

dsDNA
Unbehüllte Viren
* Adenoviren: Schnupfen, Erkältungen, Durchfall
* Humane-Papilloma-Viren (HPV): Warzen → Gebärmutterhalskrebs ssDNA
* Parvovirus B19: Ringelröteln
dsRNA
* Rotaviren: Durchfall, Kopfschmerzen ssRNA
* Rhinoviren: Schnupfen, Erkältungen
* Polioviren: Kinderlähmung
* Echoviren: Durchfall, Kopfschmerzen, Meningitis
* Humane Enteroviren: Durchfall, Kopfschmerzen, Meningitis

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8
Q

Retroviren

Besonderheiten & Bsp

A
  • Die Besonderheit der Retroviren ist das Vorliegen
    einsträngiger RNA als Erbinformation sowie die
    Enzyme Integrase und reverse Transkriptase, mit
    denen es möglich ist, zu den RNA-Strängen
    komplementäre DNA-Stränge zu synthetisieren,
    welche dann in das Wirtsgenom eingebaut werden.
  • z.B. HIV: Viren-Gene übernehmen die Steuerung
    der T-Zellen, um sich zu vermehren
  • krebserregende Viren: viele Retroviren sind
    Tumorviren und können sich in der Zelle
    vermehren, ohne sie zu zerstören
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9
Q

Tabakmosaikvirus & Herpes-Virus

Symmetriearten

A

Es gibt Viren deren Kapsid eine helicale Symmetrie aufweist aus identischen Proteinmolekülen wie beim Tabakmosaikvirus (TMV).
Häufiger ist die kubische Symmetrie, z.B. die eines Eicosaeders (20-Flächner) mit dreieckigen Flächen, z.B. beim Herpes-Virus.

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