Verhaltensökologie Flashcards

1
Q

‚Life History theory‘

A

postuliert, dass sich Organismen begrenzte Ressourcen wie beispielsweise Energie, Nahrung und Zeit, auf mehrere lebensnotwendige miteinander konkurrierende Prozesse, wie beispielsweise Wachstum, Gesundheit und Fortpflanzung aufteilen müssen. Dadurch entsteht für den Organismus ein Verteilungsproblem der knappen Ressourcen. Jede Investition in einen der Prozesse reduziert die verfügbaren Ressourcen für andere Prozesse.

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2
Q

Siblicide (‚Kainismus‘)

A

bezeichnet in der Ornithologie die Tötung eines jüngeren Geschwisters durch ein älteres

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3
Q

‚Trade-offs‘

A

beschreibt Fitness­nachteile, die ein Organismus bei der besseren Adaptation an einen bestimmten Umweltfaktor zwangsläufig in Bezug auf andere Umweltfaktoren erleidet. Der Vorteil in einem Bereich ist also durch einen nicht vermeidbaren Nachteil in einem anderen Bereich „erkauft“

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4
Q

Optimalität

A

Die beobachtete Kombination von Lebensgeschichte-Merkmalen ist diejenige mit der höchsten Fitness

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5
Q

‚Bet hedding‘

A

‚Auf Nummer sicher gehen‘: wenn Umweltbedingungen fluktuieren, dann ist es wichtig, die Fitness-Verluste in Zeiten geringer Fitness zu minimieren

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6
Q

Frequenzabhängigkeit

A

Die optimale Lebensgeschichte kann von der Häufigkeit anderer Individuen (und deren Lebensgeschichten) in der Population abhängen

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7
Q

Evolutionäre Zwänge (‚constraints‘)

A

Die theoretisch denkbare optimale Lebensgeschichte konnte eventuell (noch) nicht evolutiv entstehen

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8
Q

Konflikt (Bsp. Löwen)

A

Unterschiedliche reproduktive Interessen von Weibchen und Männchen -> Infantizid

Männchen töten Junge, die nicht ihre eigenen Gene tragen, so dass die Weibchen wieder eher schwanger werden

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9
Q

Kooperation (Bsp. Löwe)

A

Gemeinsame Interessen und Aktivitäten im Rudel (Verteidigung, Jagd, Aufzucht, etc.)

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10
Q

Kooperation

Wie kann Kooperation (Altruismus) erklärt werden?

A

Evolution begünstigt i.d.R. das, was die Gene eines Individuums in die nächste Generation bringt

Kann erklärt werden durch

  1. Verwandtenselektion (‚kin selection‘): Gemeinsame Gene von Helfer und Geholfenen
  2. zwischen Nichtverwandten: Reziprozität- Helfer wird geholfen werden
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11
Q

Hamilton‘s Regel

A

r x b > c

r = Verwandtschaftskoeffizient (0 < r < 1)
b = Nutzen (benefit)
c = Kosten (costs )
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12
Q

Direkte Reziprozität

A

A hilf B, B hilft A

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13
Q

Indirekte Reziprozität

A

A hilf B, B hilft C

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14
Q

‚Conditional cooperators‘

A

Helfen, wenn sie am meisten gebraucht werden

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15
Q

‚Conditional leggards‘

A

Helfen v.a. dann, wenn keine wirkliche Gefahr droht

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16
Q

‚Unconditional leggards‘

A

Haben eine konstante Strategie

17
Q

Gameten sind wenige ‚kostenspielige‘ Eizellen, deren Fortpflanzungserfolg begrenzt ist. Sie sind limitiert durch..

A

Ressourcen

18
Q

Gameten sind viele ‚billige‘ Spermien, die fortpflanzungsfähig theoretisch nahezu unbegrenzt sind. Sie sind limitiert durch..

A

die Anzahl der Verpaarungen bzw. Paarungspartner

19
Q

Bateman‘s principle

A

Da Eizellen teuer sind, Spermien hingegen billig, ist der Reproduktionserfolg der Weibchen durch die Anzahl Eier limitiert, die sie produzieren können, derjenige der Männchen hingegen durch die Anzahl Weibchen, mit denen sie sich verpaaren können.

Folge: höhere Varianz im Reproduktionserfolg der Männchen im Vergleich zu dem der Weibchen

20
Q

Intrasexuelle Selektion

A

Die Konkurrenz um Paarungspartner innerhalb eines Geschlechts

21
Q

Intersexuelle Selektion

A

Die Auswahl von Paarungspartnern des einen Geschlechts durch das andere Geschlecht

22
Q

Gute Gene Hypothese

A

Ornament als Signal für ‚gute Gene‘ (optimale Anpassung)

23
Q

Fisher‘s Runaway Hypothese

A

Die Evolution von ‚Ornament‘ und ,Präferenz für das Ornament‘ verstärkt sich wechselseitig; es gibt keinen Vorteil, außer dass die Söhne der wählerischen Weibchen durch Vererbung des Ornaments ebenfalls einen höheren Reproduktionserfolg erzielen (‚sexy sons‘)

24
Q

Theorie des elterlichen Investments

A

Verhalten eines Elternteils, das die Wahrscheinlichkeit des Überlebens - und damit auch des reproduktiven Erfolgs- eines individuellen Nachkommen erhöht und gleichzeitig die Investitionen in andere Nachkommen reduziert

Vorhersage: dasjenige Geschlecht, welches die größere Investition in (jeden einzelnen) Nachkommen macht (also i.d.R. Die Weibchen) ist wählerischer

25
Q

Monogamie (‚Einehe‘)

A

Zusammenleben mit nur einem Partner, einer Partnerin

Bsp. Schwarzköpfchen

26
Q

Polygynie (‚Vielweiberei‘)

A

Polygamie, bei der ein Mann gleichzeitig mit mehreren Frauen verheiratet ist

Bsp. Strauß

27
Q

Polyandrie (‚Vielmännerei‘)

A

Form der Polygamie, bei der eine Frau gleichzeitig mit mehreren Männern verheiratet ist

Bsp. Blaustift-Blatthuhn

28
Q

Promiskuität

A

Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern

Bsp. Seggenrohrsänger

29
Q

Wie monogam sind Vögel wirklich?

A

Früher: 90% monogam, 10% polygam

Heute: 20% genetisch monogam, 70% sozial monogam, 10% polygam

30
Q

‚Resource defence polygyny‘

A
  • Ressourcen sind ungleichmäßig verteilt
  • stärkere Männchen dominieren Ressourcen
  • Weibchen ‚tauschen‘ Ressourcen gegen Paarung
  • Folge: Polygynie
  • > Paarungssysteme hängen von Ressourcen-Verteilung ab
31
Q

Polygynie-Schwellenmodell sagt voraus ..

A

Wann Weibchen Polygynie akzeptieren

32
Q

Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Gibbon

A

Monogam
Egalitär
Paare haben Territorien

33
Q

Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Orang-Utan

A
  • Solitär, kaum soziale Bindungen
  • Dominante Männchen haben große Territorien
  • Wohngebiete mehrerer Weibchen überlappen mit Territorien der Männchen
34
Q

Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Gorilla

A
  • Polygamie
  • Männchen haben Territorien und mehrere Weibchen
  • starke Bindung des Männchens zu den Weibchen
35
Q

Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Schimpansen

A
  • gemischt-geschlechtliche Großgruppe (‚Fission-Fusion‘-Organisation)
  • Männchen haben starke Bindungen zueinander (Jagdgemeinschaften, gemeinsame Territorien)
  • eher Männchen dominant
36
Q

Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Bonobo

A
  • relativ friedliebend
  • gemischt-geschlechtliche Großgruppe
  • Vielfalt von Sexualkontakten
  • starke Bindungen der Weibchen untereinander
  • eher Weibchen dominant
  • Position der Männchen hängt von Position der Mutter ab
37
Q

Polygamie

A

Ehe mit mehreren Partnern; Mehrehe, Vielehe

Zusammenleben, geschlechtlicher Verkehr mit mehreren Partnern

38
Q

Reproduktion ist..

A

Asymmetrisch

39
Q

Paarungs- und Sozialsysteme des Menschen

A

Varianz im Reproduktionserfolg ist größer bei Männern als bei Frauen

Aber: verschiedene Kulturen haben verschiedene Paarungssysteme (abhängig von ökologischen Bedingungen)