Verhaltensökologie Flashcards
‚Life History theory‘
postuliert, dass sich Organismen begrenzte Ressourcen wie beispielsweise Energie, Nahrung und Zeit, auf mehrere lebensnotwendige miteinander konkurrierende Prozesse, wie beispielsweise Wachstum, Gesundheit und Fortpflanzung aufteilen müssen. Dadurch entsteht für den Organismus ein Verteilungsproblem der knappen Ressourcen. Jede Investition in einen der Prozesse reduziert die verfügbaren Ressourcen für andere Prozesse.
Siblicide (‚Kainismus‘)
bezeichnet in der Ornithologie die Tötung eines jüngeren Geschwisters durch ein älteres
‚Trade-offs‘
beschreibt Fitnessnachteile, die ein Organismus bei der besseren Adaptation an einen bestimmten Umweltfaktor zwangsläufig in Bezug auf andere Umweltfaktoren erleidet. Der Vorteil in einem Bereich ist also durch einen nicht vermeidbaren Nachteil in einem anderen Bereich „erkauft“
Optimalität
Die beobachtete Kombination von Lebensgeschichte-Merkmalen ist diejenige mit der höchsten Fitness
‚Bet hedding‘
‚Auf Nummer sicher gehen‘: wenn Umweltbedingungen fluktuieren, dann ist es wichtig, die Fitness-Verluste in Zeiten geringer Fitness zu minimieren
Frequenzabhängigkeit
Die optimale Lebensgeschichte kann von der Häufigkeit anderer Individuen (und deren Lebensgeschichten) in der Population abhängen
Evolutionäre Zwänge (‚constraints‘)
Die theoretisch denkbare optimale Lebensgeschichte konnte eventuell (noch) nicht evolutiv entstehen
Konflikt (Bsp. Löwen)
Unterschiedliche reproduktive Interessen von Weibchen und Männchen -> Infantizid
Männchen töten Junge, die nicht ihre eigenen Gene tragen, so dass die Weibchen wieder eher schwanger werden
Kooperation (Bsp. Löwe)
Gemeinsame Interessen und Aktivitäten im Rudel (Verteidigung, Jagd, Aufzucht, etc.)
Kooperation
Wie kann Kooperation (Altruismus) erklärt werden?
Evolution begünstigt i.d.R. das, was die Gene eines Individuums in die nächste Generation bringt
Kann erklärt werden durch
- Verwandtenselektion (‚kin selection‘): Gemeinsame Gene von Helfer und Geholfenen
- zwischen Nichtverwandten: Reziprozität- Helfer wird geholfen werden
Hamilton‘s Regel
r x b > c
r = Verwandtschaftskoeffizient (0 < r < 1) b = Nutzen (benefit) c = Kosten (costs )
Direkte Reziprozität
A hilf B, B hilft A
Indirekte Reziprozität
A hilf B, B hilft C
‚Conditional cooperators‘
Helfen, wenn sie am meisten gebraucht werden
‚Conditional leggards‘
Helfen v.a. dann, wenn keine wirkliche Gefahr droht
‚Unconditional leggards‘
Haben eine konstante Strategie
Gameten sind wenige ‚kostenspielige‘ Eizellen, deren Fortpflanzungserfolg begrenzt ist. Sie sind limitiert durch..
Ressourcen
Gameten sind viele ‚billige‘ Spermien, die fortpflanzungsfähig theoretisch nahezu unbegrenzt sind. Sie sind limitiert durch..
die Anzahl der Verpaarungen bzw. Paarungspartner
Bateman‘s principle
Da Eizellen teuer sind, Spermien hingegen billig, ist der Reproduktionserfolg der Weibchen durch die Anzahl Eier limitiert, die sie produzieren können, derjenige der Männchen hingegen durch die Anzahl Weibchen, mit denen sie sich verpaaren können.
Folge: höhere Varianz im Reproduktionserfolg der Männchen im Vergleich zu dem der Weibchen
Intrasexuelle Selektion
Die Konkurrenz um Paarungspartner innerhalb eines Geschlechts
Intersexuelle Selektion
Die Auswahl von Paarungspartnern des einen Geschlechts durch das andere Geschlecht
Gute Gene Hypothese
Ornament als Signal für ‚gute Gene‘ (optimale Anpassung)
Fisher‘s Runaway Hypothese
Die Evolution von ‚Ornament‘ und ,Präferenz für das Ornament‘ verstärkt sich wechselseitig; es gibt keinen Vorteil, außer dass die Söhne der wählerischen Weibchen durch Vererbung des Ornaments ebenfalls einen höheren Reproduktionserfolg erzielen (‚sexy sons‘)
Theorie des elterlichen Investments
Verhalten eines Elternteils, das die Wahrscheinlichkeit des Überlebens - und damit auch des reproduktiven Erfolgs- eines individuellen Nachkommen erhöht und gleichzeitig die Investitionen in andere Nachkommen reduziert
Vorhersage: dasjenige Geschlecht, welches die größere Investition in (jeden einzelnen) Nachkommen macht (also i.d.R. Die Weibchen) ist wählerischer