Veränderungen und Erkrankungen im Bereich des Pharynx Flashcards

1
Q

Symptome

A

Veränderungen im Rachenbereich sind oft vergesellschaftet mitDysphagie und respiratorischen Symptomen (Husten, Nasenausfluss, Atemgeräusche)

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Q

follikuläre Hyperplasieder Schleimhaut

A

Ätiologie und Pathogenese

  • besonders bei jungen Pferden → bei Fohlen ab einem Alter von 3 Monaten
  • Ursache von Einengungen im oberen Respirationstrakt
  • in zeitlicher Übereinstimmung mit der Reifung des körpereigenen Immunsystems
  • Pharyngeale Follikel werden bei jungen Pferden in bis zu 98% aller Fälle beobachtet → Bedeutung dieser Veränderung als Erkrankung ist in Frage zu stellen
  • Hyperplasie von Follikeln in der Pharynxschleimhaut wird vermutlich durch das Zusammenwirken von verschiedenen Faktoren wie Training, Stallwechsel und Krankheitskeimen verursacht.

Klinik

  • Auftreten Atemgeräuschen infolge einer follikulären Hyperplasie
  • Beeinträchtigung der Atmung wenn Lumeneinengung

Therapie

  • nicht grundsätzlich als krankhaft zu werten und zu behandeln
  • lokale Applikation eines glukokortikoid-haltigen Sprays und die Anregung des körpereigenen Immunsystems (Zylexis®)
  • Bei großen Follikeln :Kryo- und Elektrochirurgie
  • Immunisierung gegen Influenzaviren sowie gegen EHV-1 und -4
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Q

Verletzungen durch reizende Futtermittel oder Fremdkörper

A

(Nägel, Kanülen aufgenommen = Abszessbildung = Inappetenz, Dysphagie, respiratorische Symptome)

Ätiologie und Pathogenese

Trotz der meist vorsichtigen Nahrungsaufnahme eines Pferdes kann es bei der Aufnahme und beim Abschlucken von reizenden Futtermitteln oder spitzen Fremdkörpern zu Irritationen bzw. Verletzungen des Oropharynx kommen. Bei den Fremdkörpern handelt es sich meist um metallische Gegenstände wie Nägel oder Kanülen, seltener hingegen um hölzerne Splinte oder Pflanzenbestandteile.

Klinik

Die Verletzung kann ohne dramatische Symptomatik abheilen. Kommt es allerdings zur Abszessbildung oder bleibt der Fremdkörper im Gewebe eingespießt, so zeigen die Pferde eine zunehmende, zum Teil wenig spezifische Krankheitssymptomatik. So löst ein eingedrungener Fremdkörper in der Regel heftige Entzündungsreaktionen mit den Folgen einer Inappetenz oder Schluckstörung aus. Dehnt sich die mit der Entzündung einhergehende Schwellung auch auf den Nasopharynx aus, so treten respiratorische Symptome hinzu.

Diagnose

Als diagnostische Verfahren sind neben der klinischen Untersuchung besonders die Endoskopie der oberen Atemwege inklusive der Luftsäcke und auch die Endoskopie des Oropharynx in Narkose wichtig. Darüber hinaus liefert die laterolaterale, ggf. auch die dorsoventrale Röntgenuntersuchung des Kopfes wichtige Befunde. Schließlich zählt die computertomografische Untersuchung des Kopfes oder eine Sonografie zu den aussagefähigen diagnostischen Maßnahmen.

Therapie

In den seltenen Fällen, in denen der Fremdkörper bei oraler Adspektion sichtbar ist, kann eine direkte Entfernung mit einer Fasszange erfolgen. Allerdings gestaltet sich die Entfernung der Fremdkörper aufgrund der meist ungünstigen Lokalisation in der Regel schwieriger.

Zur chirurgischen Therapie wurden Zugänge in der Medianen kaudal des Larynx (nach Whitehouse), ventral der V. linguofacialis (modifiziert nach Whitehouse), via Laryngotomie oder durch Inzision über der Zungenbasis beschrieben.

Kann bei der endoskopischen Exploration der Maulhöhle in Narkose ein Fistelmund entdeckt werden, lässt sich der Fremdkörper evtl. mittels Fasszange unter endoskopischer Kontrolle greifen und entfernen.

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4
Q

Gaumenspalte(Palatoschisis)

A

Seltene Hemmungsfehlbildung (angeboren, teilweise iatrogen), die sowohl den harten als auch weichen Gaumen betreffen kann und sich in ihrem Ausmaß unterscheidet (Prognose schlecht, denn nur schwer zugänglich und starke mechanische Belastung der Naht in diesem Bereich)

Ätiologie und Pathogenese

  • Gaumenspalten (Palatoschisis, Wolfsrachen) treten als seltene angeborene Hemmungsfehlbildungen aufgrund einer mangelhaften Ausbildung des Processus palatinus des Os maxillare auf.
  • Gaumenspalten können aber auch iatrogen hervorgerufen werden, z.B. bei einer transnasalen Entrapment-Spaltung mit einemhakenförmig gebogenen Messeroder bei einer übermäßigen Staphylektomie zur DDSP-Therapie.

Klinik

  • Meist schon wenige Stunden nach der Geburt
  • Teil der gesaugten Milch fließt über Nasenlöcher ab
  • Fohlen verschlucken sich oft, niesen, prusten und haben krächzende Hustenanfälle
  • Ernährungszustand wird schlechter und schlechter, es besteht Flüssigkeitsdefizit
  • Rauhfutteraufnahme => Zustand wird schlimmer (- lebensbedrohlich) → Rauhfutteranteile treten aus Nase aus
  • Aufgenommenes Wasser spritzt in großem Strahl aus beiden Nüstern => Rhinitis mit mukös – eitrigem Ausfluß
  • Symptome einer Schluckpneumonie

Diagnose

  • Ausmaß der Gaumenspalte mit Spatel bei geöffnetem Maul gut zu erkennen
  • Defekt beginnt immer am freien Rand des Gaumensegels
  • Manchmal nur lateral, manchmal in Mittellinie lokalisiert
  • Ränder des Gaumensegels meist wulstartig verdickt
  • Führt man beim Pferd Nasenschlundsonde ein, schiebt man dabei Schleim und Futterbrei in den Rachenraum zurück

DD

  • Pharyngitis und Ösophagospasmus
  • Bei Fohlen selten Kardiaspasmus

Therapie

  • IN den meisten Fälle wird derzeit eine Euthanasie empfohlen
  • Nur in sehr ausgewählten Fällen (je nach Tierart) operativer Verschluss!!
  • Zugang zum Gaumensegel bei Fohlen und Pony nur durch Mandibularsymphysiotomie möglich
  • Intraoperative Blutaspiration möglich => Intubationsnarkose
  • Nach OP Heilung in 10 – 14 d
  • Hochdosierter Schutz mit Antibiotika

Prophylaxe

Zuchtausschluss betroffener Tiere

Prognose

  • Beim Pferd nach OP mäßig bis günstig, aber oft Nahtdehiszenzen am Gaumensegel unvermeidbar
  • Erblich bedingt => operativ versorgte Tiere nicht zur Zucht einsetzen!!
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5
Q

Gaumenspalte(Palatoschisis)

A

Seltene Hemmungsfehlbildung (angeboren, teilweise iatrogen), die sowohl den harten als auch weichen Gaumen betreffen kann und sich in ihrem Ausmaß unterscheidet (Prognose schlecht, denn nur schwer zugänglich und starke mechanische Belastung der Naht in diesem Bereich)

Ätiologie und Pathogenese

  • Gaumenspalten (Palatoschisis, Wolfsrachen) treten als seltene angeborene Hemmungsfehlbildungen aufgrund einer mangelhaften Ausbildung des Processus palatinus des Os maxillare auf.
  • Gaumenspalten können aber auch iatrogen hervorgerufen werden, z.B. bei einer transnasalen Entrapment-Spaltung mit einemhakenförmig gebogenen Messeroder bei einer übermäßigen Staphylektomie zur DDSP-Therapie.

Klinik

  • Meist schon wenige Stunden nach der Geburt
  • Teil der gesaugten Milch fließt über Nasenlöcher ab
  • Fohlen verschlucken sich oft, niesen, prusten und haben krächzende Hustenanfälle
  • Ernährungszustand wird schlechter und schlechter, es besteht Flüssigkeitsdefizit
  • Rauhfutteraufnahme => Zustand wird schlimmer (- lebensbedrohlich) → Rauhfutteranteile treten aus Nase aus
  • Aufgenommenes Wasser spritzt in großem Strahl aus beiden Nüstern => Rhinitis mit mukös – eitrigem Ausfluß
  • Symptome einer Schluckpneumonie

Diagnose

  • Ausmaß der Gaumenspalte mit Spatel bei geöffnetem Maul gut zu erkennen
  • Defekt beginnt immer am freien Rand des Gaumensegels
  • Manchmal nur lateral, manchmal in Mittellinie lokalisiert
  • Ränder des Gaumensegels meist wulstartig verdickt
  • Führt man beim Pferd Nasenschlundsonde ein, schiebt man dabei Schleim und Futterbrei in den Rachenraum zurück

DD

  • Pharyngitis und Ösophagospasmus
  • Bei Fohlen selten Kardiaspasmus

Therapie

  • IN den meisten Fälle wird derzeit eine Euthanasie empfohlen
  • Nur in sehr ausgewählten Fällen (je nach Tierart) operativer Verschluss!!
  • Zugang zum Gaumensegel bei Fohlen und Pony nur durch Mandibularsymphysiotomie möglich
  • Intraoperative Blutaspiration möglich => Intubationsnarkose
  • Nach OP Heilung in 10 – 14 d
  • Hochdosierter Schutz mit Antibiotika

Prophylaxe

Zuchtausschluss betroffener Tiere

Prognose

  • Beim Pferd nach OP mäßig bis günstig, aber oft Nahtdehiszenzen am Gaumensegel unvermeidbar
  • Erblich bedingt => operativ versorgte Tiere nicht zur Zucht einsetzen!!
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6
Q

Gaumenselgelverlagerung

A

( = DDSP = Dorsal Displacement of the Soft Palate)

  • Atmungsbehinderung durch temporäre oder permanente Verlagerung des Gaumensegels nach
  • häufige Erkrankung beim Rennpferd, die mit Leistungsminderung, exspiratorischen Atemgeräuschen und Dysphagie einhergeht (der starke Unterdruck bei Belastung zieht das Gaumensegel bei hoher Atemstromstärke nach dorsal, aber auch andere Ursachen möglich)

Ätiologie

  • Bei unverändertem Gaumensegel schon in Ruhe (je nach Kopfhaltung) möglich!
  • Gaumensegel legt sich über Epiglottis => hptsl. exspiratorische Dyspnoe
  • Kann sekundär auftreten als Folge von
    • Parese / Paralyse des M. palatinum oder M. levator veli palatini bei Druse

Symptome

  • Bei schnelleren Gangarten plötzlich Atemnot
    • Pharyngeale, schlotternde, vibirierende exspiratorische Atemgeräusche, oft verbunden mit längeren Hustenanfällen

Diagnose:

  • Endoskopie (Zufallsbefund, kann auch durch Nasenbremse oder Sedierung verursacht werden)
  • Röntgen → Ein bestehendes DDSP lässt sich röntgenologisch, ggf. unter Verwendung eines Kontrastmittels darstellen. Dabei kann auch die Größe der Epiglottis ermittelt werden.

Therapie:

Ursachenbekämpfung, Staphylektomie, Myektomie, bester Erfolg bei Tie-Forward-Operation (Epiglottis durch Fadenimplantat nach rostral verlagert)

Prognose

bei OP sehr gut

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