Krankheiten der Nase, Nasennebenhöhlen, Nasenmuscheln Flashcards

1
Q

Was sind Symptome bei Erkrankungen der oberen Atemwege?

A
  • Untersuchung durch Adspektion der Nasengänge usw.
  • Symptome beim Vorliegen einer Erkrankung der Nase
    • Schnauben
    • Prusten
    • Nasenausfluss
    • Stridor nasale
    • Unterschiedliche Stärke der Ausatmungsluft aus beiden Nüstern
    • Veränderte Nüsternstellung
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2
Q

Nüsternlähmung

A
  • Meist einseitig
  • Folge eines Traumas der oberen Backenäste des N. facialis Betroffene
  • Nüster länger und schlaffer als gesunde
  • Oberlippe auf gelähmter Seite nach unten gezogen => Schiefstellung der Oberlippe, schlaffe Nüsternfalte
  • Angestrengte Inspiration bei Bewegung: schiefe Oberlippe kann zu flatterndem Geräusch führen → inspiratorischer Stridor, exspiratorisches Schlottern
  • Akute Lähmung meist traumatische Ursache
  • Gute Prognose, da reversibel
  • Therapie
    • Ruhe, max. langsame Bewegung im Schritt
    • Ursache bekannt => beheben
    • Selten: bleibende funktionelle Störung
    • Nüsternfaltenresektion?
    • beeinträchtigt Verwendung im Trab und im Galopp und tws. Futteraufnahme
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3
Q

Nasenbluten

A
  • keine genau definierte Erkrankung
  • evtl auch Symptom von Blutungen aus Nasennebenhöhlen, Trachea, Luftsack oder Bronchien
  • Unterscheidung
    • Epistaxis mit tropfendem Blutfluss
    • Rhinorrhagie mit strahlenförmigem Blutfluss

Ätiologie

  • Örtlich und plötzlich auftretende Blutungen meist Trauma als Ursache oder meist arrodierende und zerfallende Geschwüre
  • Verletzung des Siebbeins durch Nasenschlundsonde
    • Blut ergießt sich im Strahl aus einer oder beiden Nüstern
  • Symptomatische Blutungen in Verbindung mit
    • Koagulopathien
    • Hämorrhagischen Diathesen
    • Gefäßwandschäden
  • Fieberhafte Septikämien (im Verlauf einer Infektionskrankheit)
  • Untersuchung an Rennpferden nach Belastungen: großer Teil der Tiere hat Blutauflagerungen Rupturen größerer oder kleinerer Lungengefäße oder Blutungen aus Kapillargebieten
  • Morbus maculosus equi, toxische Einflüsse und Luftsackmykosen: tropfenweiser,
    rezidivierender Blutaustritt aus den Nüstern
  • Anfallsweises Nasenbluten bei Arrosionsblutungen oder bei Ruptur der A. carotis interna

Symptome

  • Von Bedeutung: Einschätzung der verlorenen Blutmenge und der Beschaffenheit des Blutes
    • Hellrot - schäumender Nasenausfluss: Lungenblutungen
    • Bräunlich - dunkler Nasenausfluss: nekrotischer Gewebezerfall im Nasenbereich
    • Einseitiger, blutiger Nasenausfluss bei Blutungen in Nase oder Nasennebenhöhle
  • Hinter Choanen: Blutung aus beiden Nüstern!!
  • Blutaspiration möglich => Husten
  • Blutmenge schwer einzuschätzen
  • Siebbeinblutungen haben nach 15 Minuten spontane Blutstillung, bis dahin bis 1 l Blutverlust möglich

Diagnose

  • Wenn kein Trauma bekannt, ist Ursache schwer festzustellen
  • Endoskopie zum Finden der Ursache

Therapie

  • Örtlich erreichbare Blutungen kauterisieren
  • Tamponade der Blutungsstelle mit adrenalin- bzw. thrombinhaltigen Tupfern
  • RUHE! (Box), Kühlpack (Vasokonstriktion), Tamponade/großer Tupfer + Phenylephrin (a1-Agonist ->Sympathomimetikum) oder Thrombin (nur ein Loch zumachen!!! → Pfd. Ist obligatorischer Nasenatmer!!!)
  • Kreislauf stabil: Acepromazin um BP zu senken,
  • hoher Verlust: Infusion oder Transfusion
  • letztes Mittel: Ligatur A. carotis communis bzw. deren Abzweig A. maxillaris

Prognose

  • Trauma als Ursache hat meist gute Prognose
  • Starke profuse Blutung: Gefahr des Verblutens
  • Geschwülste (Plattenepithelkarzinom, Fibrom, Fibrosarkom, evtl.progressives Siebbeinämatom) als Ursache: ungünstige Prognose

DD

  • Trauma der Nase, NNH o. Schädel;
  • Blutungen aus Lunge, Trachea, Luftsack
  • symptomatische Blutung bei: Koagulopathie, hämorrhagische Diathese → Septikämie, Hepatopathie, Cumarin-Vergiftung, progressives Siebbeinhämatom;
  • EIPH = exercise-induced pulmonary haemorraghe / belastungsinduziertes Lungenbluten
  • EIA (Vaskulitis->DIC, Coggins-Test); Luftsackmykose (schlimmster Fall: Ruptur der A. carotis interna);
  • Rotz (Erosionen/Ulzerationen der Nasen-SH);
  • selten Neoplasie (v.a. Plattenepithelkarzinom, auch Fibrome, Melanome…);
  • iatrogen (NSS zu wenig ventral geschoben = Siebbeinblutung)
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4
Q

Nasenkatarrh

A

= Entzündung der Nasenschleimhaut

Unterscheidung nach Beschaffenheit des Sekrets:

  • Rhinitis acuta catarrhalis
  • Rhinitis acuta purulenta
  • Rhinits acuta necrotica

Ätiologie

  • Selten selbstständig
  • Meist in Verbindung mit infektiösen Erkrankungen des Respirationsapparates
  • Nichtinfektiöse (=primär ) begünstigt durch schädigende Umweltfaktoren und Resistenzschwäche
  • Auslösende Faktoren
    • Reizung der Nasen SH durch Gase, Rauch, Staub und Dampf
    • Starke Hitze bei Bränden
    • Unterkühlung
    • Plötzlicher Witterungswechsel
    • Transporte in ungeeigneten Fahrzeugen bei niedrigen Temperaturen
    • Immunreaktionen, ausgelöst durch Allergene
  • Im Verlauf oft Sekundärinfektionen mit Streptokokken, Staphylokokken oder Pilzen

Pathogenese

  • Abhängig von Quantität und Qualität der einwirkenden Faktoren
    • Hyperämie
    • Schwellung
    • Serös bis schleimig – eitrige Sekretion
  • Schwere Fälle auch blutige Errosionen, bzw. Geschwüre
  • SH- Schwellung und Auflagerung von Exsudat => Behinderung des Luftstroms (Dyspnoe)
  • Komplikation: Übergreifen der Entzündung auf Nasennebenhöhlen, Larynx, Pharynx und Luftsäcke

Diagnose

  • Nicht schwer
  • Für DD wichtig, ob Rhinitis primär oder sekundär
  • Keine deutliche Störung des AB, solange keine erhebliche Schwellung der Nasen – SH vorliegt
  • Qualität des Nasenausflusses wichtig
  • Beginn: seröser, später schleimig – eitriger Nasenausfluss
  • SH deutlich gerötet und injiziiert
  • Tws. gehäuftes Schnauben
  • Längeres Bestehen mit Einengung der Nasengänge (Schleim, Schwellung) => schniefend – schnarchendes Atemgeräusch → Grad der Lumeneinengung beeinflusst Stärke
  • Follikuläre Rhinitis oft nach vorausgegangener Hyperämisierung und Ödematisierung der Nasen – SH → Nebeneinanderliegende, stecknadelkopfgroße, runde hellrot- blassgelbe Knötchen
  • Nekrotische Prozesse: Nasenausfluss stinkt

DD

  • Nebenhöhlenempyeme
    • Genau wie katarrhalisch – purulente Entzündung des Luftsackes
    • Einseitiger Nasenausfluss, verstärkt durch Senken des Kopfes
    • Diagnose mittels Endoskop möglich
  • Verdacht auf Nasenrotz: höchstmöglicher Infektionsschutz für Untersucher und Hilfsperson!!

Therapie

  • Beseitigung der schädigenden Umwelteinflüsse
  • Staubfreie Fütterung
  • Viel frische Luft
  • Schwere Fälle: Spülung mit milder Lösung (Kamillosan oder 0,2%ige Akridinlösung)
  • Starke SH- Schwellung: glukokortikoidhaltiges Präparat zur Spülflüssigkeit zusetzen
  • SH – Katarrhe, kompliziert durch bakterielle Sekundärinfektion: Aerosolbehandlung mit Zusatz von Antibiotika und ätherischen Ölen
  • Exsudatmassen an Nüstern entfernen, Stellen mit Nasenöl oder entzündungshemmenden Salben versorgen
  • Chronische Form: 1-2x prTag SH mit 1% Silbernitrat- oder Zinkchloridlösung benetzen!!

Prognose

  • Akute Rhinitis hat günstige Prognose, v.a. wenn Auslöser abgestellt wird → Heilung nach 5 – 10 d
  • Chronische Form: schlechte Heilungstendenzen → Oft mit anderen Krankheiten (Sinusitiden) verbunden => komplizierte Heilung
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5
Q

Zahnsackzysten der Kieferhöle

A

= Zystös erweiterte Zahnsäckchen, die die Kiefehöhle ausfüllen = follikuläre Zysten

  • Können Os maxillare nach außen vorwölben
  • Komprimierung der Nasenmuschel => sekundäre Stauungen und Degeneration

Ätiologie

  • Überzählige, retenierte Zahnkeime → im Proc. Alveolari des OK Entwicklung von Zysten möglich → Ausbreitung in Richtung Kieferhöhle und Nasenmuschel
  • Druck- und Verdrängungserscheinungen => Kieferhöhle und Nasenhöhle zu großem Raum vereinigt
  • An Zysten grenzende Gewebeabschnitte: Degenerationserscheinungen, evtl. Absonderung von Schleim
  • Umgebende Knochenstruktur kann sich verändern => ähnelt Osteodystrophia fibrosa

Klinik

  • Meist bei Jährlingsfohlen während Wachstum, von P3 und P4
  • Zunehmende Schwellung im Oberkiefer → Nicht warm oder schmerzhaft
  • Perkussion: heller Ton
  • Einseitiger Augenausfluss durch Verlegung des Tränen- Nasen- Kanals möglich
  • Stärkere Ausbildung: einseitiger Nasenausfluss
  • Stenose im Naseneingang => exspiratorische trompetenähnliche Geräusche

Diagnose

  • Symptome
  • Röntgen zur Diagnosesicherung!

Zeichen für Vorliegen einer Zahnsackzyste:

  • Verzögerung des Zahnwechsels
  • Lockere Zähne
  • Zurückbleiben eines Prämolaren
  • Nicht – in – Reibung – treten von Molaren

Differentialdiagnose

  • alle Geschwulstformen

Therapie

  • Radikal-OP mit Entfernung der gesamten Zystenwand
  • Zystenwand kann bis 10 mm dick werden
  • Nachbehandlung: Spülungen

Prognose

  • Zweifelhaft
  • Lange Heilungsdauer und Störung im Zahnwechsel => schlechte Futteraufnahme und Leistungsminderung
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6
Q

Nekrose der Nasenmuschel

A

Definition

  • Bakteriell bedingtes Absterben der mittleren aboralen oder rostralen Abschnitte der Nasenmuschel bei älteren Pferden
  • Sehr selten

Ätiologie

  • Infekt. Katarrhe der oberen Luftwege und komplizierte Verlaufsformen der Druse als Ursache!

Symptom

  • Handbreite, bogenförmige Hervorwölbung auf Mitte des Nasenrückens
    • Reicht von Mitte zw. beiden nasalen Lidwinkeln bis Höhe des P2
  • Wölbung anfangs hart, später eindrückbar und schmerzhaft -> dann auch eitriger, jauchiger, bräunlicher und stinkender Nasenausfluss
  • Stenosebedingte in- und exspiratorische Schnarchgeräusche
  • Kehlgangslnn. nur leicht vergrößert, kaum schmerzhaft
  • Nasen – SH ödematös und glasig
  • Oft mit Kieferhöhlenempyem verbunden

Diagnose

  • Sichtbare Veränderungen, Röntgen, Endoskopie und charakt. Nasenausfluss → relativ sichere Diagnose!! Schwellung der Nasen – SH → Einführen der Nasenschlundsonde kaum mögliche!!
  • Perkussion: über Anschwellungen ist auf Nasenrücken dumpfer Ton hörbar

Differentialdiagnose

  • Maligne Tumoren → Undeutlich umschriebene Vorwölbungen im OK und Nasennebenhöhlen
  • Empyeme der Kiefer- und Stirnhöhle
  • Follikuläre Zyste und schleimige Degeneration
    • Nur bei Jährlingsfohlen
    • Nasenausfluss serös und geruchlos

Therapie

  • Starke Atemnot → temporäre Tracheotomie → Narkotisiertes Tier: Schnittführung 2 cm neben Medianlinie über Nasenrücken → Trepanation nach Präparation des Periost → Entfernung der Nekrosen
  • OP-Wunde bei tief gelagertem Kopf spülen
  • Nachbehandlung: Antibiose!! → Alle 2-3 d spülen

Prognose

  • In Anfangsphase meist komplikationsloser Verlauf
  • Schon sekundär entstandene Aspirationspneumonien oder Meningitiden => in faust
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7
Q

Schleimige Degeneration der Nasenmuschel

A

= Einseitige, schleimige Degeneration der Nasenmuschel beim Fohlen

  • Schleimzysten füllen Raum zwischen Nasendach, Nasenboden, OK- Knochen und Nasenseptum

Ätiologie

  • Ursache ungeklärt
  • Eventuell Ausdruck eines ernährungsbedingten sekundären Hyperparathyreodismus

Klinik

  • Jährlingsfohlen: in Höhe der Kieferhöhle allmählich einseitige Hervorwölbung zwischen Nasenrücken, Crista facialis und Orbita
  • Nasale Stenosen => in- und exspirator. pfeifende oder schnarchende Geräusche
  • AB meist ungestört
  • Klinisches Bild ähnlich Zahnsackzyste in Kieferhöhle
  • Obere Nasenmuschel durch Zyste komprimiert
  • Ventrale Nasenmuschel: Druckveränderungen
  • In Umgebung angestauter Schleim und gallertartige Masse
  • Seröser – schleimiger Nasenausfluss
  • Kehlgangslnn. evtl. leicht geschwollen

Therapie

  • Resektion der Nasenmuschel

Prognose

  • Frische Fälle mit rechtzeitiger OP: Heilung ist möglich!!
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8
Q

Osteodystrophia fibrosa

A
  • Bei derOsteodystrophiafibrosahandelt es sich um eine generalisierte, auf einer Mineralisationsstörung beruhende Osteopathie, die mit einer Erkrankung der Nebenschilddrüse (Parathyreoidea) einhergeht und zu einem fibrösen Umbau des Knochens mit Zystenbildung in der Spongiosa führt.
  • Endokrin gesteuerter, erhöhter Abbau von Knochensubstanz, verbunden mit adaptiv gesteigerter Bindegewebszubildung
  • Beim Jungtier v.a. Veränderung des Ober- und Unterkiefers Pathogenese

Ätiologie und Pathogenese

  • Auslöser:
    • eine phosphatreiche Fütterung (einseitige Fütterung von Hafer, Kleie, Gerste, Mais)
    • Aufnahme von Pflanzen mit hohem Oxalatgehalt bei geringem Kalzium- und Vitamin-D-Angebot
  • erhöhte Phosphatabsorption → Hemmung der Vitamin-D-Synthese → Imbalance des Kalzium-Phosphat-Verhältnisses im Blut (Abnahme der Ca-Resorption, Hyperphosphatämie, Hypokalzämie).
  • Nebenschilddrüse reagiert aufgrund des relativ geringen Gehalts an Kalzium (wie auch bei erhöhtem Phosphatgehalt) im Blut → gesteigerte Produktion Parathormon (sekundärer Hyperparathyreoidismus)
    • Parathormon fördert die Kalziummobilisierung, insbesondere aus dem Knochen, und die Ausscheidung von Phosphat über die Niere (Hyperphosphaturie)
    • Kalziummobilisierung erfolgt über eine erhöhte Knochenumbaurate mit verstärkter Osteoklasie.
    • Parallel wird im Knochen überschüssiges, pathologisches Osteoid bzw. kollagenes Bindegewebe gebildet und es kommt zur fibrösen Umwandlung des Knochenmarks
  • Folge: Allgemeine Osteoporose, herdförmige, zystische Destruktion des Knochens
  • Unterscheidung zwischen: hypoostotisch-porotischen, hyperostotisch-porotischen und hyperostotisch-sklerotischen Veränderungen
  • Kann sich auch aus chronischen Niereninsuffizienz mit Phosphatretention und/oder erhöhter Kalziumausscheidung (Hyperkalzurie)entwickeln

Klinik

  • Veränderungen am gesamten Skelett
  • Auffällig: Auftreibungen am Kopf
    • Meist beiderseits
    • OK und UK betroffen
  • Zunahme fibrösen Gewebes => Lockerung/ Ausfall von Backenzähnen => Schwierigkeiten bei der Futteraufnahme
  • Schleimiger Nasenausfluss
  • Tränenfluss durch Verlegung des Tränen – Nasen – Kanal

Diagnose

  • Radiologisches Spektrum der Veränderungen:
    • beginnende Osteoporose
    • Erweiterung der Markräume und Verdünnung der Kortikalis
    • zystische Aufhellungen unterschiedlicher Größe
    • Auftreibungen und Verbiegungen des Knochens
    • Das Periost der aufgetriebenen Knochen ist regelmäßig verdickt.

→ Die Diagnose stützt sich auf das klinische Erscheinungsbild und die röntgenologischen Befunde

  • Blut:
    • Ca- und P- Werte
    • Aktivität alkalischer Phosphatase
    • CAVE!!! Bei juvenilen Tieren sind diese Werte bereits schon erhöht
  • Analyse des Futters

Differenzialdiagnosen

  • Erkrankungen der Kieferhöhlen (Empyem), der Zähne (Zahnfachzysten, Zahnwurzelentzündung u. a.), Degeneration der Nasenmuscheln. Diese Erkrankungen sind in der Regel einseitig, lokal begrenzt und ohne die geschilderten röntgenologischen Befunde. Primäre Nephropathien sind ebenfalls auszuschließen.

Therapie

  • Abhängig vom Krankheitsstadium
  • Beginn: sofort Futterumstellung
  • Kleiefütterung nicht zu empfehlen (hoher P- Gehalt)
  • Ca- Gabe!!
  • Durch Teil- oder Totalexstirpation der Parathyreoidea kann gelegentlich eine gewisse Besserung im Befinden der Tiere erreicht und ein Fortschreiten der Krankheit verhindert oder zumindest verzögert werden.

Prognose

  • Abhängig vom Stadium
  • Frühe Fälle: günstig
  • Fortgeschrittene Fälle: ungünstig
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9
Q

Angeborene Schiefnase (Campylorrhinus lateralis)

A
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10
Q

Rhinitis

A

Als Rhinitis wird die beim Pferd selten primär, aber häufig sekundär bei anderen Erkrankungen, insbesondere Infekten des Respirationstrakts, auftretende Entzündung der Nasenschleimhaut bezeichnet

Ursache:

  • häufig sekundär nach bakteriellen, viralen oder mykotischen Infektionen (auch post-op oder nach Zahnfachentzündung)
  • Neben der Nase können auch Nasennebenhöhlen, Pharnyx und Luftsäcke betroffen sein.
  • Zudem können die Schleimhäute auch durch Staub, Rauch oder Gas gereizt werden.

→ Typischerweise wird unangenehm riechender Nasenausfluss beobachtet (profus serös bei viraler Erkrankung oder mukopurulent bei bakterieller Ursache).

Klinik

  • Nasenausfluss
  • Schleimhautschwellung und Exsudatauflagerung führen in einigen Fällen zur Behinderung des Luftstroms (Dyspnoe).

Diagnose

  • anhand von Symptomen
  • endoskopische Untersuchung
  • Quantität und Qualität des Ausflusses
    • Viral: profusen serösen Nasenausfluss
    • Bakterien: innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen mukopurulen → Schädigung der Schleimhaut
    • nekrotisch: fötider Geruch, der meist purulente Nasenausfluss kann Epithelbestandteile oder Blut enthalten.
  • Tupfer von frisch nachgeflossenem Ausfluss zur bakteriologischen Untersuchung

Therapie:

  • Ursache beheben, frische Luft und Staubfreiheit
  • Einsatz milder nicht-reizender Mittel zur Spülung (z.B. isotone Emser Salzlösung)
  • Bei Dyspnoe aufgrund einer starken Schleimhautschwellung können der Spülflüssigkeit lokal sympathomimetisch wirksame, gefäßkontrahierende Substanzen (insbesondere Metazolinderivate) und/oder Glukokortikoide zugesetzt werden
  • bei Einsatz steroidaler Antiphlogistika ist eine begleitende lokale oder parenterale antibiotische Therapie ratsam.
  • Bei nekrotisierender Einschmelzung vonConchengewebesollte alles veränderte Gewebe so weit möglich mittels endoskopischer Chirurgie entfernt werden

Prognose

Abhängig von der Grunderkrankung. Primäre, isolierte Rhinitiden sind beim Pferd nur ausnahmsweise zu beobachten.

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11
Q

Sinusitis

A

= Entzündung der Schleimhäute der Nasennebenhöhlen

  • ist häufig begleitet von Entzündungen in anderen Abschnitten der oberen Atemwege. Sie können allerdings auch infolge von Neoplasien, Traumata oder Zahnerkrankungen (oft, da nur dünne Knochenlamelle zwischen Wurzel und Sinus maxillaris) entstehen.
  • sind im akuten bis subakuten Stadium oftmals beidseitig ausgeprägt

Symptome:Nasenausfluss, geschwollene Lymphknoten, dolente Palpation/Perkussion der Kieferhöhle, Lidschwellung mit Konjunktivitis

Diagnose:klinische Untersuchung, Endoskopie, Röntgen, CT (eindeutige Befunde), Labor (Leukozytose, Neutrophilie, Linksverschiebung)

Therapie:Antibiotika, Inhaltation isotonischer Lösungen, Spülung (z.B. Polyvidon-Jodlösung)

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12
Q

progressives Siebbeinhämatom(PSH)

A

Ätiologie

  • Die genaue Ätiologie ist unbekannt.
  • pferdespezifische, nicht-neoplastische, umschriebene Gewebszubildung.
  • Betroffen sind häufig Warmblüter ab einem Alter von 8 Jahren, elegentlich erkranken auch Pferde anderer Rassen wie Vollblüter, Araber oder Kleinpferde.
  • entsteht aus Submukosa des Siebbeinlabyrinths
  • In der Literatur wird aber auch von einer Gefäßanomalie und einem Angiom gesprochen
  • entstehen vermutlich durch wiederholte lokale, submuköse Blutungen mit Freisetzung von Blutbestandteilen und deren Organisation:
    • Blutungen in der Submukosa bewirken eine Ausdehnung und Verbreiterung der Mukosa → Kapsel der Masse (resp. Epithel und fibrosiertes Gewebe),
    • Stroma besteht aus Blut, Bindegewebe, Makrophagen, und Riesenzellen mit Hömosiderineinlagerungen
  • können sich in die Nasengänge und/oder Sinus ausbreiten

Klinik

  • Leitsymptom: spontan auftretendes, mildes, intermittierendes, meist unilaterales Nasenbluten → über Wochen und Monate, unabhängig von Belastung
  • Allgemeinbefinden ungestört
  • bei großen Zubildungen: Stridor nasalis
  • schlecht riechende Ausatemluft
  • Schwellungen im Kopfbereich
  • Kopfscheuheit und Kopfschütteln

> Progressives Siebbeinhämatom - Typ I :

  • endoskopisch erfassbar
  • keine Ausdehnung in NNH
Progressives Siebbeinhämatom - Typ II :
  • endoskopisch nicht erfassbar (Siebbein o.B., blutige Sekretspur nur Ausdehnung in NNH)
Progressives Siebbeinhämatom - Typ III:
  • endoskopisch erfassbar und Ausdehnung in NNH

Diagnose

  • anhand klinischer, endoskopischer und radiologischer Befunde (CT/MRI) kann eine Verdachtsdiagnose gestellt werden, Abgrenzung möglich
  • definitive Diagnose wird anhand einer histologischen Untersuchung gestellt
  • Endoskopische Befunde
    • nicht unbedingt sichtbar, wenn noch klein
    • wenn größer: grün-gelbliche bis lila-rote Masse, die die Sicht auf die Siebbeinregion verdeckt (Blutung unter SH hat grünliche Farbe)
  • Radiologische Befunde
    • glatte, umschriebene, abgerundete Masse
    • routinemäßig 0°-, 90°- und Schrägaufnahmen der Nasengang-, Siebbein- und Nasennebenhöhlenregion angefertigt
  • CT Befunde
    • Die sicherste Aussage hinsichtlich Größe und Ausdehnung
    • zusätzlich nützliche Informationen für den operativen Zugang und eine prognostische Aussage.

Differentialdiagnose

  • Trauma/Fraktur
  • Amyloidose
  • Lungenabzess
  • Belastungsinduziertes Lungenbluten (EIPH)
  • Luftsackmykose
  • Abriss des Musculus (M.) longus capitis
  • Blutgerinnungsstörung
  • Exophthalmus
  • Nasenpolypen
  • Plattenepithelkarzinome

Therapie

  • Chirurgisch
    • bei großen Läsionen, die einen Großteil der Nasenhöhle und/oder der Sinus blockieren
    • unter Vollnarkose, durch einen Boneflap über dem Sinus frontalis oder maxillaris→ Hämatom kann vollständig entfernt werden
    • durch die Technik wird ein permanenter besserer Zugang zu den Sinus geschaffen → bei Rezidiven endoskopische oder Laserbehandlung einfacher
    • Exzision der Masse mittels Nd:Yag-Laser oder Cryochirurgie
    • bei großen Massen kann auch jeweils ein Teil gefroren werden und dann entfernt werden
    • häufigste Komplikation (tritt fast immer auf) sind exzessive Blutungen, die bei der OP-Planung bedacht werden müssen
  • Transendoskopisch mittels Nd:Yag-Laser
    • stehend unter Sedation
    • effektiv bei Läsionen in der Nasenhöhle mit einem Durchmesser von <5cm
    • mehrere Sitzungen sind erforderlich (7 Tage Abstand)
  • Transendoskopische Formalin (4%) Injektion
    • stehend unter Sedation, effektiv, kostengünstig
    • injizierte Menge richtet sich nach der Größe des Hämatoms (bis eine Größenzunahme und Austritt des Formalins beobachtet wird)
    • Wiederholung in 3-4 wöchigen Intervallen bis Läsion verschwunden oder zu klein zum Injizieren (1-18 Behandlungen sind notwendig)

Prognose

  • ohne Behandlung ungünstig durch die fortschreitende Obstruktion der Nasenhöhle
  • nach chirurgischer Entfernung und Formalin-Injektion, Rezidivrate bei Langzeituntersuchungen wird mit 30–40 % angegeben, die durch Nd:Yag-Laser scheinbar verringert werden kann
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13
Q

Weitere Erkrankungen der Nasenhöhle

A
    • Paranasalzysten(Schleimzysten in Nasenhöhle meist bei Fohlen infolge dentaler Fehlbildung)
    • Nasenmuschelnekrose(Zerfall des Conchengewebes vermutlich bakteriell/mykotisch bedingt)
    • Nasenseptumverkrümmung(angeborene Schiefe der Nase, die angeboren oder nach Trauma entstanden sein kann)
    • Choanalatresie/-stenose(unvollständige oder fehlende Rückbildung der embryonal vorhandenen Membran zwischen Pharynx und Nasenhöhle)
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