V3: Zertifizierungen Flashcards
Initiativen zu Zertifizierungen in der Lieferkette von Konfliktmineralen:
- Erste Initiativen für den Bergbau ab dem Jahr 2000
- Zunächst allgemeine Initiativen der Bergbauverbände, Vergabebedingungen der Weltbank, Zyanid Code für Goldbergbau & Zertifizierungsstandards für Naturstein aus Asien
- Später weitere Initiativen wie z.B. für faires Gold aus dem Kleinbergbau, für Konfliktrohstoffe & verschiedene Massenrohstoffe wie Aluminium und Stahl
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Gesetzliche Maßnahmen:
- Dodd-Frank Act 2010
- EU Verordnung (EU) 2017/821 Conflict Mineral Regulation
Ziel der Zertifizierungssysteme:
- sicherzustellen, dass Standards wie z.B. Menschenrechte, Arbeits- und Umweltschutz eingehalten werden
- Unterstützen die Bemühungen um einen nachweislich verantwortungsvolleren Abbau von Rohstoffen
- Es gibt 19 existierende relevante Initiativen
Einteilung der 19 Standardsysteme nach Rohstoffclustern:
Gegenmaßnahmen:
Politik hat Notwendigkeit erkannt - Gesetzgebung:
- Dodd-Frank Act
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EU Verordnung 2017/821:
- Conflict Mineral Regulation
Verpflichten Unternehmen, die Konfliktrohstoffe (z.B. Zinn, Tantal, Wolfram und Gold) einführen, zu einer Sorgfaltsprüfung ihrer Lieferanten, welche es ermöglicht den Rohstoff bis zu seinem Ursprung zurückzuverfolgen
Dodd-Frank Act:
- Im Juli 2010 unterzeichnete US-Präsident Obama den „Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act“ (kurz “Dodd-Frank Act”)
- Dieser umfasst 16 Hauptartikel mit mehr als 500 Einzelartikeln
- Gilt nur für Unternehmen, die an der US-Börse gelistet sind und unter der USBörsenaufsicht stehen
- Gilt nur für Unternehmen mit einem Vermögen von mehr als 10 Millionen USDollar, deren Wertpapiere von mehr als 500 Eigentümern gehalten werden
- Berichtspflichten an US-Börsenaufsicht
- Wird von der US-Börsenaufsicht (Stock Exchange Commission = SEC) sukzessive umgesetzt
- Sektion § 1502 Conflict Minerals betrifft Produktion und Handel von Rohstoffen aus der DR Kongo und Nachbarländern
Dodd-Frank Act Sektion § 1502 Conflict Minerals:
- Unternehmen müssen in ihrem jährlichen Bericht an die SEC offenlegen, ob in ihren Produkten Konfliktminerale eingesetzt werden (technical audit)
- ~12000 US Unternehmen betroffen
- zZ berichten 1200 US Unternehmen über die Herkunft der Ressourcen
- Konfliktminerale sind Kassiterit (Sn), Kolumbit-Tantalit (Na-Ta), Wolframit (W) und deren Derivate sowie Gold (Au)
- Produkte sind betroffen, sofern Konfliktminerale für deren Herstellung oder Funktionalität notwendig sind
- Wenn dies der Fall ist, muss offengelegt werden, ob diese aus der DR Kongo oder Nachbarländern stammen
- Wenn dies zutrifft, muss das Unternehmen zusätzlich einen unabhängig auditierten Conflict Minerals Report erstellen und veröffentlichen
Dodd-Frank Act Conflict Minerals Report:
- Beschreibung der Maßnahmen zur Sorgfaltspflicht in der Herkunft und Lieferkette von 3TG Mineralen
- Beschreibung des industriellen Verarbeiters (Hütte/Schmelze)
- Angabe des Herkunftslands
- Beschreibung der Maßnahmen zur Bestimmung der Herkunft/Lokalität/Mine der Konfliktminerale mit der größtmöglichen Genauigkeit (reasonable country of origin inquiry)
- Keine Ausnahme für kleine Mengen von Konfliktmineralen
- Gilt für Produkte, die von einem US-Unternehmen hergestellt werden, auch wenn die Produktion im Ausland erfolgt
- Beschreibung der Produkte: „unbestimmt“; „nicht Konfliktmineral frei“; „Konfliktmineral konfliktfrei“; „Konfliktmineral frei“
Dodd-Frank Act Status eines Unternehmens:
Dodd-Frank Act:
- Maßnahmen zur Bestimmung der Herkunft von 3TGs
- Produzent braucht vom industriellen Verarbeiter (z.B. Hüttenbetrieb) verlässliche Informationen zur Herkunft des Materials
EU Verordnung 2017/821:
Conflict Minerals Regulation
- • Wird am 1. Januar 2021 in Kraft treten, damit die Unternehmen ausreichend Zeit für entsprechende Vorkehrungen haben
- Gilt für Zinn, Tantal, Wolfram und Gold
- Europäische Kommission erstellt eine weltweite „Weiße Liste“ von Hütten und Raffinerien
- Fünfstufiger Rahmen zu beachten, der von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einem Dokument mit dem Titel “Due Diligence Guidance for Responsible Supply Chains of Minerals from Conflict-Affected and High-Risk Areas” (Leitlinien für die Erfüllung der Sorgfaltspflicht zur Förderung verantwortungsvoller Lieferketten für Mineralien aus Konflikt- und Hochrisikogebieten) dargelegt wurde
EU Verordnung 2017/821:
Conflict Minerals Regulation
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Importeure von Mineralien müssen beispielsweise:
- Das Land angeben, aus dem die Mineralien stammen
- Die eingeführten Mengen und den Zeitpunkt ihres Abbaus angeben
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Importeure von Mineralien und Metallen müssen:
- Die Mineralien, die sie einführen, nach Handelsname und Typ auflisten
- Die Namen und Anschriften ihrer Lieferanten nennen
- Sie müssen dieser Verpf Managementsystems nachkommen und Belege beibringen
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Wenn Mineralien aus Konflikt- und Hochrisikogebieten stammen, müssen Importeure zusätzlich folgende Informationen angeben:
- Mine, aus der die Mineralien stammen
- Ort, an dlichtung im Rahmen ihres unternehmenseigenenem die Mineralien zusammengeführt, gehandelt und aufbereitet werden
- Gezahlte Steuern, Abgaben und Gebühren
EU Verordnung 2017/821:
- Beinhaltet die Sorgfaltspflichten der Importeure, deren Managementsysteme und Risikomanagementpflichten sowie die Kontrollmechanismen
- erst ab dem 1. Januar 2021 einzuhalten
Sinn und Zweck der gesetzlichen Gegenmaßnahmen:
- Unternehmen müssen Risiken beurteilen, Lieferantendaten einholen und genaue Geschäfts-Berichte erstellen
- Ausbeutung und Handel mit Konfliktmineralen reduzieren, indem betroffene Unternehmen dazu verpflichtet sind, ihre gesamte Lieferkette zu überprüfen und die Verwendung von Konfliktmineralen offenzulegen
- “Name and Shame”-Gesetzgebung verlangt von Unternehmen, offen zu legen, ob sie “Konfliktminerale” verwenden
Zertifizierung von Handelsketten mineralischer Rohstoffe:
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National:
- Certified Trading Chains / Kontrollketten
- DR Kongo, Ruanda, Uganda, Burundi International:
- International Conference of the Great Lakes Region
- DR Kongo, Ruanda, Uganda, Burundi International:
- Certified Trading Chains / Kontrollketten
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Vorgehensweise:
- unabhängige Audits
- vor-Ort Inspektionen, Interviews, Dokumentation
- alle Stufen der Produktion / des Handels der nachgelagerten Lieferkette (Bergbau bis lokaler Exporteur)
- Verifizierung & Plausibilitätskontrolle der Angaben
- Chain-of-Custody (Kontrollkette)
- Analytischer Herkunftsnachweis