V19 Industriebau Flashcards
Wird geprägt durch
- Typologie geprägt durch Ort der Produktion & verschiedene Funktionsabläufe und deren stetige Weiterentwicklung
- Definition: Bauten der Produktion, Technische Nebenaggregate, Lager für Rohstoffe und Fertigwaren, Verwaltungsgebäude, Verkehrsbauten, …
Historische Entwicklung / Phase 1
- Phase 1: Beginn der industriellen Revolution (Mitte 18. Jhd.)
o Ablösung Manufaktur durch Maschinen
o Direkte mechanische Kraftübertragung
o Mehrgeschossige, kompakte Gebäude mit großer Raumtiefe rund um zentrale Kraftquelle (Dampfmaschine, Wasserrad,…) ; häufig am Wasser
Hist. Entiwcklung / Phase 2
- Phase 2: Reformation der ersten Phase (Mitte 19. Jhd.)
o Wage vom Wind angewandt (hygienischer), im Osten der Stadt, Flussabwärts
o Verbesserter Krafttransport durch Elektrizität, Hydraulik oder dezentrale Krafterzeugung durch Kleinmotoren
o Gliederung der Gebäude in Maschinenhäuser, Werkhallen und Lagerbauten
o Größe der produzierten Güter nimmt zu + Fließbandfertigung große Hallen mit großer Spannweite und Belichtung von oben notwendig (Geschossbau tritt zurück)
Hist. Entwicklung / Phase 3
- Phase 3: Verdrängung der Schwerindustrie (Mitte 20. Jhd.) durch schadstoffärmere und weniger raumgreifende Produktionsprozesse
o Erweiterbarkeit und Flexibilität werden wichtiger
o „just in time“- Produktion Verlegung der Lagerfläche in öffentlichen Straßenraum
o Neue + smarte Industrie lässt sich stapeln und (theoretisch) wieder in Städte integrieren Wohnen + Arbeiten dichter zusammenführen
Hist. Entwicklung / Heute
o Immer kürzere Entwicklungszeiten / kleine Serien + Produktvielfalt
o Vernetzung der Entwicklungs- & Produktionsprozesse
o Forschung und Entwicklung treten in Vordergrund
o Mitarbeiterzahlen minimieren
o Verlagerung von arbeitsintensiver Massenproduktion in Billiglohnländer
o konkurrenzfähig bleiben flexible und hochautomatisierte Produktionen
o Bauliche Flexibilität (Umnutzung + Weiterentwicklung) EXTREM wichtig
o Ansprechende Arbeitsplätze + Aufenthaltsräume & gute Kommunikationsmöglichkeiten wichtig
Typologien / Additive Anlagen
o Unterschiedliche Funktionen als eigenständige Einheiten lesbar
o Erschließungssystem verbindet Einheiten
o Vorteile: einzelne Einheiten können je nach Anforderung unabhängig ausgebildet werden (Stützraster, Geschosshöhen, …) + einfache Erweiterbarkeit einzelner Bereiche
o Lineare Strukturen: Rücken, Kamm, Kopf, … / flächige Strukturen: Raster, Ring, Ensemble, …
o Beispiel: Aplix Fabrik in Le Cellier / Dominique Perrault 1999
Typologie / Integr. Anlagen
o Alle Funktionseinheiten in 1 neutralen Baukörper zusammengefasst „Box“
o Vorteile: Minimierung der Erschließungsfläche ; unmittelbare Nähe zw. Entwicklung und Fertigung ; Optimierung der Kommunikation
o Nachteil: schwierige Erweiterbarkeit
o Beispiel: Forschungs- + Entwicklungszentrum Meiningen / Kaufmann Theilig und Partner 2003
Typo. / Geschossigkeit / Eingesch.
- Eingeschossiger Hallenbau:
o Vorteile:
Geringe Baukosten durch leichte Dachkonstruktion
Gleichmäßige, natürliche Belichtung duch Oberlichter
Große Bodenbelastbarkeit
Material- und Personalfluss auf einer Ebene
o Nachteile:
Hoher Flächenverbrauch
Ungünstiges thermisches Verhalten
Typo. / Geschossigkeit / Mehrgesch.
o Vorteile: Kompakte & flächensparende Bauweise Kurze Installationswege Einfache Lüftung Gutes Seitenlicht o Nachteile: Teure Bauweise Begrenzte Deckenlast Materialtransport schwierig
Belichtung
- Intelligent: Belichtung, Entwässerung, Konstruktion, Installationsführung & Gestaltung in die Dachkonstruktion
- Nordsheds
o als geschwungene Dachflächen / als Gebäude strukturierendes Gestaltungselement
o natürliche + künstliche Belichtung, mechanische Belüftung; Gefälle für Entwässerung
o unter Ausnutzung der konstruktiven Höhe der Fachwerkträger
o über trapezförmige Oberlichter
o über Oberlichtlaternen
o über Modulsysteme
Nebenräume
- Toilettenräume: (Arbeitsstättenrichtlinie / Technische Regeln für Arbeitsstätten)
o Entfernung max. 100m und ein Geschoss vom Arbeitsplatz
o Müssen für Männer & Frauen getrennt nutzbar / getrennt eingerichtet sein
o Toilettenanlage = Vorraum mit Waschgelegenheit + vollständig abgetrennter Raum mit WCs
Verkehrsräume
- Laderampen:
o Ladeniveau LKW 1,10 – 1,50m über Gelände
o Tiefe Überladebrücke 2,30m – 3,30m - Hoftiefe:
o Max. Wenderadius LKW + Anhänger: 12,00m
o Hoftiefe bei 18m-Lastzügen mind. 35,00m (bei Sägezahnrampen weniger)
o Sicherheitsabstand zw. 2 zwei LKW mind. 1,50m
Hülle
- Anforderungen:
o Hoher Grad an Vorfertigung / modulare Bauart (Flexibilität)
o Belichtung des Innenraumes + Bezug zur Außenwelt
o Integration der konstruktiven Elemente
o Schutz des Umfeldes vor lärm
o Leicht zu reinigen innen
o Wärme- & Einbruchschutz
o Kostengünstig
o + Imagewirkung des Unternehmens beachten - Ästhetik „einfacher Materialien“
o Lärchenholzlamellen
o Transluzente Polycarbonat-Doppelstegplatten
o Profilbauglas
o Gabionen
o Gewebe
o Prallschutz, Tore, Türen als Gestaltungselemente nutzen (Beispiel: Werkhalle im Bobingen / Florian Nagler)