Urteilen und Entscheiden Flashcards

1
Q

Was ist das Bayes-Theorem?

A

Das Bayes-Theorem gibt an, wie man die a-priori-Wahrscheinlichkeit einer Hypothese mit den bedingten Wahrscheinlichkeiten für eingetretene Ereignisse kombinieren muß, um die a-posteriori-Wahrscheinlichkeit einer Hypothese zu bestimmen.

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2
Q

Was ist die A-priori-Wahrscheinlichkeit?

A

Wahrscheinlichkeit, mit der eine Hypothese zutrifft, bevor irgendwelche Anhaltspunkte berücksichtigt werden.

(Je weniger wahrscheinlich eine H

z:B:

P(H) = 0.001

und Gegenteil:

P(~H) = 0.999

(P = Wahrscheinlichkeit, H = Hypothese, ~H = nicht-Hypothese)

Beispiel: H = Es ist ein Einbrecher im Haus

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3
Q

Was ist die bedingte Wahrscheinlichkeit?

A

Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt, wenn eine bestimmte Hypothese zutrifft.

P(E | H) = 0.8

oder Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt, wenn eine bestimmte Hypotehse nicht zutrifft.

P(E | ~H) = 0.01

E = Anhaltspunkt
~H = H trifft nicht zu

Beispiel: E = Die Haustür steht offen

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4
Q

Was ist die A-Posteriori-Wahrscheinlichkeit?

A

Wahrscheinlichkeit, dass eine Hypothese nach der Berücksichtigung eines eingetretenen Ereignisses zutrifft.

P(H | E)

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5
Q

Wie lautet die Formel für das Bayes-Theorem?

A

P (H|E) = { P(E|H) * (P|H) } / { P(E|H) * P(H) + P(E|~H) * P(~H) }

Am Beispiel:

P (H|E) = { 0.8 * 0.001 } / { 0.8 * 0.001 + 0.01 * 0.999 } = 0.074

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6
Q

Was ist die Base-rate Fallacy?

A

Als Prävalenzfehler bezeichnet man den Fehler, der entsteht, wenn die Bestimmung der bedingten Wahrscheinlichkeit einer statistischen Variable A unter einer Bedingung B ohne Rücksicht auf die Prävalenz oder A-priori-Wahrscheinlichkeit von A vorgenommen wird.

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7
Q

Was ist Konservatismus?

A

Wenn Menschen bei der Einschätzung von Wahrscheinlichkeiten das kumulative Gewicht von eingetretenen Anhaltspunkten unterschätzen.

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8
Q

Wie genau schätzen Menschen die Häufigkeiten ein, wenn sie sie a) sehen oder b) aus dem Gedächtnis hervorrufen müssen?

A

Gesehene Häufigkeiten werden viel genauer eingeschätzt. Beim hervorrufen aus dem Gedächtnis kann es zu Verzerrugen kommen, wenn man zu viele Fälle der selben Sorte abruft.

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9
Q

Welche Gedächtnisfaktoren führen zur Verzerrung der Wahrscheinlichkeinschätzung?

A

Dinge, die man leichter erinnert, werden tendenziell als häufiger eingeschätzt als sie tatsächlich sind. Sie sind im Gedächtnis leichter abrufbar. Es geschieht ein Priming-Effekt.

(So zum Beispiel Wörter, die mit dem Buchstanben K beginnen im Gegensatz zu Wörtern, die K an dritter Stelle haben)

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10
Q

Was ist der Monte-Carlo-Effekt / Spieleirrtum / Gesetz des Mittelwerts?

A

Wenn man glaubt, dass ein Ereignis nach einem “Gesetz des Mittelwerts” demnächst mit Grösserer Wahrscheinlichkeit eintreten wird, wenn es eine Zeitlang nicht eingetreten ist.

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11
Q

Was ist Urteilen?

A

Der psychologische Prozess, der zugrunde liegt, wenn Menschen einem Urteilsobjekt einen Wert auf einer Urteilsdimension zuordnen und das daraus resultierende Urteil explizit zum Ausdruck bringen.

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12
Q

Was ist Entscheiden?

A

Entscheiden ist ein Prozess des Wählens zwischen mindestens zwei Optionen, mit dem Ziel, erwünschte Konsequenzen zu erreichen und unerwünschte Konsequenzen zu vermeiden. Der Prozess führt im günstigsten Fall zu einer Entscheidung (Wahl). Durch die Entscheidung wird eine Option selektiert und der Entschluss gebildet, diese zu realisieren, z.b. eine Handlung auszuführen.

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13
Q

Was sind Heuristiken?

A

Unter Heuristiken werden Faustregeln zur Urteilsfindung in Situationen unter Unsicherheit verstanden. Sie sind vereinfachend, kapazitätssparend und meist hinreichend genau, können aber auch zu systematischen Fehlern führen: Biases. Sie werden auch als kognitive Täuschungen bezeichnet.

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14
Q

Was ist die Rekognitionsheuristik?

A

Wiedererkennungsheuristik:

Aufgrund dieser betrachtn Menschen das, was sie aus der Erinnerung kennen, als wichtiger oder grösser als das, was sie nicht wiedererkennen. (z.B. bekannte Stadt vs. unbekanntes Stadt, welche ist grösser? -> die bekannte)

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15
Q

Kommt die Rekognitionsheuristik immer zum Zug?

A

Nein, sie kann mit anderen Informationen verknüpft und damit angepasst werden. (z.B. welches Tier gibt es häufiger, Panda oder Frostspanner -> Frostspanner, denn man weiss, dass Pandas vom Aussterben bedroht sind)

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16
Q

Inwiefern unterscheiden sich subjektiver Nutzen von objektivem Nutzen, wenn es um Entscheidungen geht?

A
  • Verlust von Nutzen wird grösser gewichtet als Gewinn
  • Ab einem gewissen Gewinn/Verlust wird der Nutzen nicht mehr proportional wahrgenommen

-> Wertefunktion

17
Q

Inwiefern unterscheiden sich subjektive Wahrscheinlichkeiten von objektiven Wahrscheinlichkeiten, wenn es um Entscheidungen geht?

A

Kleine Wahrscheinlichkeiten werden gegenüber grossen Wahrscheinlichkeiten überbewertet.

-> Gewichtungsfunktion

18
Q

Was sind Rahmungseffekte?

A

Entscheidungen in Abhängkigkeit davon variieren, wo man sich auf der Nutzenkurve zu befinden wähnt. (z.B: Preisnachlass von 5 auf 15 Dollar wird stärker gewichtet als Preisnachlass von 5 auf 125 Dollar, obwohl beides gleich viel ist; od. Rahmung als Rettung von Leben vs. Vermeiden von Todesfällen)

19
Q

Was spielt dopaninerge Aktivität im Nucleus accumbens wieder?

A

Die Höhe der Belohnung

20
Q

Was spiegelt der ventromediale Kortex wieder?

A

Das integrieren von Wahrscheinlichkeiten von Belohnungen.

21
Q

Welche drei Heuristiken beschreiben Kahneman und Tversky insbesondere?

A
  • Verfügbarkeitsheuristik (z.B. Verfügbarkeit von Wörtern mit K als Anfangsbuchstaben)
  • Repräsentivitätsheuristik (ist KZKZZK häufiger als KKKKKK -> nein, gleich)
  • Anker/Anpassungsheuristik
22
Q

Wann neigt man nach Kahnemann & Tversky (Prospect Theorie) eher zu Risikoaversion?

= man wählt einen kleineren Gewinn bzw. einen kleineren Verlust

A
  • bei Gewinn und hoher Wahrscheinlichkeit
  • bei Verlust und tiefer Wahrscheinlichkeit
23
Q

Wann neigt man nach Kahnemann & Tversky (Prospect Theorie) eher zu Risikofreudigkeit?

= man wählt einen grösseren Gewinn bzw. einen grösseren Verlust

A
  • bei Gewinn und tiefer Wahrscheinlichkeit
  • bei Verlust und hoher Wahrscheinlichkeit
24
Q

Was ist die kognitive Leichtigkeit / Fluency?

A

Die Leichtigkeit und Ungestörtheit bzw. Flüssigkeit, mit der kognitive Prozesse ablaufen.

25
Q

Was ist System 1 und System 2?

A

System 1: Schnelles Denken (die periphere Route)

System 2: Langsames Denken (die zentrale Route)

-> nach Kahnemann (Schnelles denken, langsames Denken)

26
Q

was ist der Heuristics-and-Biases-Ansatz von Kahnemann und Tversky?

A

Menschen benutzen Heuristiken, welche Biases unterliegen, wenn es bei Entscheidungen unsicherheit gibt.

27
Q

Was sagt der Adaptive Ansatz von Gigerenzer und Kollegen?

A

Heuristiken sind keine kognitiven Fehler, sondern sie sind sinnvoll. Weil:

  • Natürlicher Urteilskontext: Die Fehler verschwinden, wenn die Aufgabe in einem evolutionär bedeutsamen Kontext eingebettet wird.
  • Heuristiken machen uns Leistungsfähig (Fokus Leistungsfähigkeit vs. Fehleranfälligkeit)
  • Eine genügend gute Lösung reicht, es braucht keine Gewinnmaximierung
28
Q

Der Arzt teilt seinem Patienten mit, dass der Test (zum Erkennen einer schlimmen Krankheit) leider positiv ausgefallen ist. Als der Patient fragt, wie zuverlässig der Test sei, antwortet der Arzt: Der Test erkennt die Krankheit mit einer Trefferquote von 79%; dagegen zeigt er in 10% der Fälle fälschlicherweise ein positives Ergebnis, obwohl keine Krankheit vorliegt. Der Patient weiss zudem, dass die Prävalenz (d.h. das Krank- heitsrisiko vor dem Test) 1% beträgt.

Wie bezeichnet man die im Text erwähnten Zahlen im Kontext des Bayes- Theorems?

A

Prävalenz von 1% = A-priori-Wahrscheinlichkeit

Trefferquote von 79% = bedingte Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses, wenn die Krankheit vorhanden ist.

Falsch-positive 10% = bedingte Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses, wenn die Krankheit nicht vorhanden ist.

29
Q

Warum können Sie hier nicht rein rational (d.h. anhand des Erwartung x Wert-Prin- zips) die bessere Alternative auswählen?

1)
A: Sie erhalten 3000.- mit einer Wahrscheinlichkeit von 90%
B: Sie erhalten 6000.- mit einer Wahrscheinlichkeit von 45%

2)
A: Sie verlieren 3000.- mit einer Wahrscheinlichkeit von 90%
B: Sie verlieren 6000.- mit einer Wahrscheinlichkeit von 45%

3)
A: Sie erhalten 3000.- mit einer Wahrscheinlichkeit von 0.2%
B: Sie erhalten 6000.- mit einer Wahrscheinlichkeit von 0.1%

A

Weil der erwartete Wert für die Optionen A und B jeweils gleich hoch ist. Das Produkt aus Erwartung x Wert ist bei 1) und 2) bei allen Optionen 2700.-, und bei 3) für A und B 6.-. Die Wahl kann deshalb nicht «rational» getroffen werden; so- mit dienen «psychologische» Faktoren wie Risikopräferenzen als Entscheidungsgrund- lage.

30
Q

Detaillierte Erklärungen zu subjektivem Nutzen und subjektiver Warhscheinlichkeit bei Entscheidungen (Prospect Theorie)

A

-> siehe Musterlösung Aufgabe 4!