Denken Flashcards

1
Q

Was ist Denken?

A

Geistige Prozesse, die …

  • …zielgerichtet sind
  • …nicht allein auf das Entdecken und Erkennen von Reizen beschränkt sind
  • …sich nicht allein auf Speichern oder Abruf von Fakten im bzw. aus dem Gedächtnis beschränken
  • …das Verarbeiten von Informationen erforderlich machen

-> Denken ist das Verarbeiten von Informationen im Sinne ihrer zielbezogenen (Neu-) Verknüpfung (Hussy, 1983)

-> Denken als innerliches experimentelles Probehandeln (Freud, 1933/1982)

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2
Q

Was ist Metakognition?

A

Die Fähigkeit zu selbstreflexivem Denken um:

  • eigene Denkprozesse zu analysieren
  • komplexe Denkvorgänge abzubrechen oder wieder aufzunehmen
  • mögliche Denkfehler zu finden
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3
Q

Welche Techniken der Metakognition werden vorgestellt?

A
  • Mnemotechniken (Merksätze)
  • Chunking (Gruppieren von Information, um sich mehr merken zu können)
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4
Q

Was ist kognitive Verhaltenstherapie?

A

Bei dieser Therapierichtung geht man davon aus, dass dysfunktionale Denkmuster eine psychische Störung mitverursachen können. Entsprechend ist das Ziel der Intervention, die kognitive Störung durch Identifikation und Korrektur der Denkmuster zu beheben.

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5
Q

Welche drei historischen Forschungstraditionen gibt es in der Denkforschung?

A
  • gestaltpsychologischer Ansatz
  • behavioristischer Ansatz
  • informationstheoretischer Ansatz
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6
Q

Was ist der Gestaltpsychologische Ansatz?

A

“Das ganze ist mehr als die Summe seiner Teile” -> siehe Kapitel Wahrnehmung

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7
Q

Was ist der Behavioristische Ansatz?

A

Der Behaviorismus geht davon aus, dass Lernen von neuen Verhaltensweisen aus der Kopplung eines spezifischen Reizes (z.B. einer Situation) mit einer bestimmten Reaktion (einer Verhaltensweise) besteht.

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8
Q

Was ist der informationstheoretische Ansatz?

A

Untersuchung von nicht beobachtbaren, mentalen Prozessen

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9
Q

Welche Forschungsbeispiele gibt es aus den drei historischen Forschungstraditionen?

A
  • Köhlers Affen (intelligenter Werkzeuggebrauch wurde beobachtet)
  • Thorndikes Katzen (Katzen öffnen Käfig durch Assoziation zwischen Reiz (Käfig) und Reaktion (Betätigung des Öffnungsmechanismus)
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10
Q

Was ist deklaratives Wissen?

A
  • Faktenwissen oder Weltwissen (z.B. wissen, dass Salsa ein lateinamerikanischer Tanz ist)
  • Enthält Tatsachen (semantisches Wissen) und Ereignisse (episodisches Wissen)
  • unmittelbar zugänglich -> explizit
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11
Q

Was ist prozedurales Wissen?

A
  • Wissen über Abläufe und Fertigkeiten (z.B. wissen, wie man Salsa tanzt)
  • nicht unmittelbar zugänglich -> implizit
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12
Q

Wie wurde herausgefunden, dass deklarative und prozedurale Informationen im Gedächtnis getrennt gespeichert werden?

A

Durch den Patienten H.M., welchem wegen Epilepsie Teile des medialen Temporallappens entfernt wurde. Er konnte z.B. lernen, mit einem Stift zwischen zwei Linien nachzuzeichnen (prozedural) und dieses gelernte später auch anwenden, jedoch wusste er nicht, dass er das gelernt hatte und kann (deklarativ).

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13
Q

Was ist Kategorisierung?

A

Der Prozess, über den Begriffe (Objekte, Personen, Ereignisse), die gemeinsame Merkmale aufweisen, gruppiert und mit einem gemeinsamen Ettikett versehen werden.

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14
Q

Wie werden Kategorien erworben und genutzt?

A

Es werden Hypothesen über die Eigenschaften von Begriffen gebildet, gezielt getestet und verändert. (weil man davon ausgeht, dass Kategorien begriffliche Abstraktionen sind, die nur durch die enthaltenen Begriffe und ihre Merkmale eindeutig definiert werden können)

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15
Q

Welche Strategien zur Hypothesentestung verwendeten Versuchspersonen bei einer Kategorisierungsaufgabe?

A
  • Fokusstrategie (Nach positiver Rückmeldung wurde gezielt nach vorhandensein oder nicht vorhandensein eines oder mehrerer Merkmale gesucht)
  • Scanning-Strategie (Sukzessives testen einer Hypothese nach der anderen)
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16
Q

Nach welchen Kriterien kann ein Begriff in eine Kategorie aufgenommen werden oder nicht?

A
  • definitorische Regeln
  • Ähnlichkeit mit einem charakteristischen Prototyp
  • Ähnlichkeit mit einem Exemplar
17
Q

Was besagt der Prototypansatz?

A

Kategorien werden um einen Prototyp als gutes Beispiel (z.B. Apfel als Protoyp für Frucht) gebildet

18
Q

Was besagt der Exemplaransatz?

A

Begriffe werden schnell mit einem im Gedächtnis abgebildeten Vertreter (Exemplar) der Kategorie abgeglichen und danach eingeordnet oder abgewiesen.

19
Q

Was besagt die Theorie des semantischen Gedächtnisses von Collins/Quilian?

A
  • Ein Begriff wird in seiner Beziehung zu anderen Begriffen repräsentiert.
  • Die Begriffsrepräsentationen sind hierarchisch organisiert, z.B. Lebensmittel - Frucht - Apfel
  • Begriffe die im Netzwerk nahe sind (enger Assoziiert) können schneller abgerufen werden
20
Q

Was sind Propositionen?

A
  • die kleinsten bedeutungsvollen Wissenseinheiten
  • bilden eine selbständige Aussage (z.B. ein Vogel hat Flügel)
  • können als wahr oder falsch bezeichnet werden (z.B. ein Vogel kann sprechen)
21
Q

Was ist das propositionale Netzwerk?

A

Die Relation zwischen Propositionen. Propositionen sind als Knoten in einem hierarchisch organisierten Netzwerk repräsentiert.

-> Das Netzwerk ist das Kernstück der Theorie des semantischen Gedächtnisses

22
Q

Wie hängen die in diesem Modul besprochenen Teilthemen zusammen?

A

Reiz ->

sensorische Enkodierung ->

Wahrnehmung (

Kategorisierung (

Schlussfolgern/Urteilen (

Entscheiden ->

Verhalten

23
Q

Was kann mit der Theorie des semantischen Gedächtnisses nicht erklärt werden?

A
  • Unterschiede innerhalb einer Ebene können nicht erklärt werden (z.B. Basketball ist eine Sportart und Ringen ist eine Sportart) -> Vermutlich wegen Prototyp
  • Sätze mit untergeordneten Eigenschaften (z.B. ein Rotkehlchen hat Flügel) können schneller identifiziert werden als Sätze mit übergeordneten Eigenschaften (z.B. ein Rotkehlchen hat Haut), obwohl gleich weit weg im Netzwerk
  • Schnelle Falsifikation trotz grosser Distanz kann nicht erklärt werden (z.B. ein Apfel ist ein Stachelschwein)
  • Keine Angaben zu räumlicher und zeitlicher Ausdehnung im Netzwerk
24
Q

Welche zwei Arten des Schlussfolgernden Denkens werden unterschieden?

A
  • Deduktives Schlussfolgern (aufgrund von Logik)(top-down)
  • Induktives Schlussfolgern (aufgrund von empirisch gewonnenen Informationen, aus denen eine allgemeine Gesetzmässigkeit abgeleitet werden soll)(bottom-up)
25
Q

Welche zwei Arten der Logik gibt es?

A
  • Aussagenlogik (Aussagen miteinander verknüpfen um zu neuen Aussagen zu gelangen)
  • Prädikatenlogik (interne Struktur von Aussagen)
26
Q

Welche Aussagens-Arten der Aussagenlogik gibt es?

A
  • verneinte Aussage (Negation) (wahr wenn A und -A nicht gleich sind)
  • Logische Äquivalenz (A = B, d.h. wahr wenn beide wahr oder beide falsch sind)
  • Un-verknüpfte Aussage (Konjunktion) (A und B, d.h. nur wahr wenn beide wahr sind
  • Nicht-ausschliessendes Oder (Disjunktion)(A oder B, d.h. wahr wenn mind. eine der beiden wahr ist)
  • Materiale Implikation (auch Konditional)(Wenn, dann; falsche wenn ergeben immer wahr, richtige wenn ergeben nur wahr, wenn dann auch wahr ist)
27
Q

Welche zwei wichtigen Arten von logisch zulässigen Schlüssen gibt es?

A

Beispiel: Wenn es regnet ist die Strasse nass

  • Modus ponens (setzen/stellen/legen -> positive Konklusion) Es regnet -> die Strasse ist nass
  • Modus tollens (aufheben -> negative Konklusion) Die Strasse ist nicht nass -> es regnet nicht
28
Q

Beispiel: Wenn es regnet ist die Strasse nass

Welche Konklusionen mit dem obigen Beispiel ist nicht zulässig und warum?

A
  • Es regnet nicht -> Die Strasse ist nicht nass*
  • Die Strasse ist nass -> Es regnet*

Die Strasse kann ja auch nass sein, wenn es nicht regnet.

Hier passieren bei Menschen häufig Fehler in der Logik.

29
Q

Wie war die Auswahlaufgabe von Wason?

A

Sie testete den Modus tollens mit folgender Aussage:

Wenn auf der Vorderseite ein Vokal zu sehen ist, dann ist auf der Rückseite eine gerade Zahl

Zum prüfen der Aussage deckten die Vp den Vokal E auf statt mit dem Buchstaben K die Aussage zu falsifizieren.

30
Q

Nenne ein Beispiel für Prädikatenlogik bzw. einen Syllogismus

A
  • Karl ist grösser als Thomas (Prämisse 1)
  • Thomas ist grösser als Miriam (Prämisse 2)
  • Kar ist grösser als Miriam (Konklusion)
31
Q

Was ist ein Syllogismus?

A

Prädikatenlogik aus zwei Prämissen und einer Schlussfolgerung

32
Q

Zu welchen falschen Schlussfolgerungen kommt es bei Syllogismen zu All-Aussagen häufig?

A

Menschen glauben, dass die Umkehr auch möglich ist, was aber nicht der Fall ist:

z.B. alle Bälle sind Sportgeräte

aber nicht

alle Sportgeräte sind Bälle

33
Q

Weshalb stösst die Wissens-Theorie der propositionalen Netzwerke bei Reaktionszeitunterschieden zwischen Sätzen wie «Fussball ist eine Sportart» und «Ringen ist eine Sportart» an Ihre Grenzen?

A

Dies hängt vermutlich mit dem Prototypenansatz zusammen.

Zusatzanmerkung Musterlösung: Neu gibt es auch semantische Netzwerktheorien, die “Knoten-irrelevante” (Ebenen-irrelevante) Aspekte einbauen wie Vertrautheit; da geht man dann bei vertrauteren semantischen Verbindungen zwischen Knoten von stärkeren Assoziationen aus, die wiederum mit schnelleren Reaktionszeiten einhergehen (leider berücksichtigt das Lehrbuch diese neueren Entwicklungen nicht).