10. Tiefen- und Grössenwahrnehmung Flashcards

1
Q

Was besagt die Theorie der Tiefenhinweise?

A

Hinweise auf räumliche Tiefe werden im Verlauf der Umwelterfahrung gelernt. Einmal gelernt, wir ddie Assoziation zwischen solchen Hinweisreizen und Tiefe automatisch, sodass wir die Welt anhand der Tiefenhinweise in drei Dimensionen erleben.

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2
Q

Welche Hauptgruppen von Tiefenhinweisen gibt es?

A
  • Okulomotorisch (Basis auf Fähigkeit der Wahrnehmung von Augenstellung und Spannung der Augenmuskeln)
  • Monokular (Funktionieren auch mit nur einem Auge)
  • Binokular (Funktionieren nur mit beiden Augen)
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3
Q

Wodurch entstehen Okulomotorische Tiefenhinweise?

A
  • Konvergenz (z.B. Wenn auchen nach innen gerichtet sind bei nahen Objekten)
  • Akkomodation (Veränderung der Form der Augenlinse)

Bild: Beispiel Konvergenz

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4
Q

Was umfassen Monokulare Tiefenhinweise?

A
  • Akkomodation (wie bei okulomotorischen)
  • bildbasierte Tiefenhinweise (in zweidimensionalem Bild enthaltene Informationen)
  • bewegungsinduzierte Tiefenhinweise (durch Bewegung erzeugte Informationen)
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5
Q

Welche Bildbezogenen Tiefenhinweise gibt es?

A
  • Verdeckung (Verdeckte Objekte müssen weiter weg sein)
  • Relative Höhe (Je näher am Horizont desto weiter weg)
  • Relative Grösse (Kleiner gleich weiter weg)
  • Perspektivische Konvergenz (Parallele Linien schneiden sich in einem fernen Punkt)
  • Vertraute Grösse (Vorwissen über Grössen von Objekten)
  • Atmosphärische Perspektive (entfernte Objekte sind weniger scharf wg. der Atmosphäre)
  • Texturgradient (Weiter entfernte Objekte erscheinen dichter beeinander)
  • Schatten
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6
Q

Welche Bewegungsinduzierten Tiefenhinweise gibt es?

A
  • Bewegungsparallaxe (nähere Objekte bewegen sich schneller an uns vorbei als weiter entfernte Objekte, z.B. beim schauen aus dem Zugfenster)
  • Zu- oder Aufdecken von Flächen (entfernte Objekte werden von nahen Objekten Zu- und Aufgedeckt)
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7
Q

Was ist stereoskopische Tiefenwahrnehmung?

A

Tiefenwahrnehmung, die aus dem Eingangssignalen der beiden Augen berechnet wird.

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8
Q

Was ist Querdisparität?

A

der Unterschied zwischen den Netzhautbildern in linkem und rechtem Auge: was immer eine Person fixiert, wird auf korrespondierende Netzhautpunkte (der beiden Augen) abgebildet. Objekte vor oder hinter diesem Punkt führen zu einer Abweichung korrespondierender Netzhautpunkte

-> Grundlage des stereoskopischen Tiefensehens

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9
Q

Was ist Grössenkonstanz?

A

Die Tatsache, dass unsere Wahrnehmung von Objekten vergleichsweise konstant bleibt, wenn wir sie aus unterschiedlichen Entfernungen betrachten.

(Beispiel, Bäume im Bild nehmen wir als gleich gross wahr)

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10
Q

Was ist die Grössen-Distanz-Skalierung?

A

Ein Mechanismus der Konstanz-Skalierung, der die Distanz eines Objektes berücksichtigt. Grössenkonstanz beruht auf diesem Mechanismus.

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11
Q

Wie lautet die Gleichung der Grössen-Distanz-Skalierung?

A

Gw = GR x DW

Gw =wahrgenommene Grösse des Objektes

GR = Grösse des retinalen bilds

Dw = wahrgenommene Distanz des Objekts

(z.B. wird bei einer Person, während sie sich von mir entfernt, das Bild GR auf der Netzhaut kleiner, aber gleichzeitig wird die wahrgenommene Distanz Dw der Person grösser, und so gleicht sich das aus)

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12
Q

Welche optischen Grössentäuschungen beschreibt das Buch?

A
  • Müller-Lyer-Täuschung
  • Ponzo-Täuschung
  • Ames’scher Raum
  • Mondtäuschung
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12
Q

Was ist die Müller-Lyer-Täuschung?

A

Eine Linie erscheint länger als die andere (siehe Bild)

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13
Q

Welche Erklärungsansätze für die Müller-Lyer-Täuschung gibt es?

A

Fälschlich angewandte Grössen-Distanz-Skalierung
Man vermutet, dass es mit einer fälschlich angewandten Grössen-Distanz-Skalierung zu tun hat. Die Abbildungen sehen aus wie aussen und innenecken von Gebäuden. Da Innenecken üblicherweise weiter entfernt sind, nehmen wir die obere Linie als weiter entfernt und dadurch länger wahr.

Diese Erklärung funktioniert aber nicht für alle Arten dieser Täuschung (Bsp. offene Bücher), daher ist die Erklärung bis heute umstritten.

Theorie der Wahrnehmungskompromisse
Besagt, dass unsere Wahrnehmung von zwei Hinweisreizen abhängt:
- tatsächliche Länge der Linien
- Gesamtlänge der Figuren
Die konkurrierenden Hinweisreize werden für die Wahrnehmung zusammengefasst, und so erscheint die längere Figur länger

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14
Q

Was ist die Ponzo-Täuschung? Wie erklärt sie sich?

A

z.B. bei einer Bahngleisdarstellung: die beiden Tiere auf den Bahnschwellen haben die gleiche Grösse und den gleichen Sehwinkel, aber das obere erscheint grösser.

Hier ist auch wieder die Tiefeninformation Schuld, die durch die konvergierenden Bahngleise erzeugt wird. Es existiert aber keine Tiefe, da die Täuschung auf einer zweidimensionalen Buchseite abgebildet ist.

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15
Q

Was ist der Ames’sche Raum?

A

Ein Raum wird so konstruiert, dass die HIntere Wand und die Fenster darin vom Standpunkt des Betrachters wie ein ganz normales rechteckiges Zimmer aussieht. In Wirklichkeit ist der Raum jedoch so gebaut, dass seine linke Ecke fast doppelt so weit vom Betrachter entfernt ist wie seine rechte Ecke.

16
Q

Welche Erklärungsansätze für den Ames’schen Raum gibt es?

A

Grössen-Distanz-Skalierung
Die wahrgenommene Distanz ist dieselbe (obwohl sie das nicht ist), die wahrgenommene Grösse ist jedoch unterschiedlich.

Relative Grösse
Körpergrösse wird dadurch bestimmt, in welchem Ausmass die Personen den Abstand zwischen Boden und Decke des Raumes ausfüllen.

17
Q

Was ist die Mondtäuschung?

A

Dass der Mond nahe am Horizont grösser aussieht als weit oben am Himmel.

18
Q

Was sind mögliche Erklärungsansätze für die Mondtäuschung?

A
  • Zusätzliche Tiefenhinweise am Horizont, welche am Zenit fehlen
  • Abgeflachtes Himmelsgewölbe - Horizont scheint tiefer entfernt und somit Mond grösser
  • Verstärkte Leuchtkraft -> am Horizont reflektiert der Mond mehr Licht von der Sonne
  • Atmosphärische Perspektive -> Mond wirkt durch Partikel in der Luft am Horizont unscharf, was die wahrgenommene Grösse steigert
  • Sehwinkelkontrast: Andere Obbjekte am Horizont wirken klein im Vergleich zum Mond.
19
Q

Welche Binokularen Tiefenhinweise gibt es?

A

Querdisparität

20
Q

Welche Bildbezogenen Tiefenhinweise gelten für welche Entfernungen / Wellenlängen (Kurz, Mittel, Lang)?

A
21
Q

Welche drei Verfahren gibt es beim 3D-Fernseher?

A
  • passive Methode (Kino, polarisierte Bilder + Brille mit zwei verschiedenen Polarisationsfiltern)
  • aktive Methode (Samsung; rasch wechselnde Bilder + Shutterbrile mit Bildwechsel synchron zum TV)
  • lentiforme Projektion (Linsenraster im Bildschirm + keine Brille9