Problemlösen Flashcards

1
Q

Was ist Problemlösen?

A

Buch: Problemlösen bedeutet das Beseitigen eines Hindernisses oder das Schliessen einer Lücke in einem Handlungsplan durch bewusste kognitive Aktivitäten, die das Erreichen eines beabsichtigten Ziels möglich machen sollen.

PV: Reduktion der Diskrepanz zwischen einem Ist-Zustand und einem angestrebten Zielzustand

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2
Q

Warum sind Ziele für die Problemlösung wichtig?

A

Ziele spielen eine zentrale Rolle bei der Motivation und Emotion vom Problemlösen. Wer kein Ziel hat, dem das Problem im Weg steht, der hat auch keine Motivation, das Problem zu lösen.

(ohne Ziele gäbe es keine Handlungen und damit auch keine Probleme im Handlungsvollzug)

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3
Q

Welche Spielarten des Denkens gibt es?

A
  • Problemlösendes Denken
  • Urteilendes Denken
  • Schlussfolgerndes Denken
  • Induktives Denken
  • Kreatives Denken
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4
Q

Was sind Ziele?

A

Ziele werden als vorweggenommene Handlungsfolgen verstanden, die zielführenden Handlungen motivieren und eine Bewertung von Handlungsergebnissen im Lichte der Erwartungen erlauben. Ohne Ziele kommt es nicht zu Handlungen, sondern allenfalls zu Verhalten.

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5
Q

Was besagt das Rubikon-Modell des Handelns?

A
  • Phase 1: Abwägung von Alternativen
  • Phase 2: Planung des Handelns
  • Phase 3: Handlung wird realisiert
  • Phase 4: Bewertung des Ergebnisses
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6
Q

Welche Phasen des Problemlösens gibt es?

A
  • Phase 1: Problemidentifikation
  • Phase 2: Ziel- und Situationsanalyse
  • Phase 3: Planerstellung
  • Phase 4: Planausführung (Lösung)
  • Phase 5: Ergebnisbewertung (Evaluation)
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7
Q

Welche Aspekte sind bei der Planerstellung bedeutsam?

A
  • Abfolgen erkennen (z.B. Wasser muss kochen, bevor die Spaghetti hinein geht)
  • Randbedingungen erkennen (ohne Strom funktioniert der Herd nicht)
  • Zwischenzielbildung (Teil1: Süsse Creme machen, Teil 2: Creme brennen)
  • Verfügbarkeit von Alternativen (Gaskocher bei Stromausfall)
  • Angemessenheit der Auflösung (Prise Salz oder 137mg Salz?)
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8
Q

Was sind wohldefinierte Probleme?

A
  • Haben klar umrissene Ausgangs- und Zielbedingugnen
  • Verfügen über bekannte Mittel
  • Der Akteur weiss genau, wann das Problem gelöst ist

(z.B. Schach-Problem: Mattstellung in zwei Zügen)

=> einfaches Problem

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9
Q

Was sind schlecht definierte Probleme?

A
  • Akteur weiss nicht, worin genau das Problem besteht
  • Akteur kann nicht angeben, wann das Problem gelöst ist

(z.B. Nahost-Problem)

=> komplexes Problem

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10
Q

Durch welche 5 Kennzeichen zeichnen sich komplexe Probleme aus?

A
  • Komplexität (Anzahl beteiligter Variablen)
  • Vernetztheit (Beziehung zw. Variablen)
  • Intransparenz (Fehlende Info über Problemlage)
  • Dynamik (mögliche Veränderung der Situation über die Zeit)
  • Vielzieligkeit (mehrere Ziele müssen gleichzeitig verfolgt werden)
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11
Q

Was ist der Unterschied zwischen der Problemlöse-Strategie “Versuch und Irrtum” und der Problemlöse-Strategie “Heuristiken verwenden”?

A
  • “Versuch und Irrtum” ist eine typische, wenngleich nicht besonders effiziente Strategie
  • “Heuristiken Verwenden” ist eine spezielle Strategie, welche das Problemlösen abkürzt
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12
Q

Was war der General Problem Solver?

A

Erster AI Algorhytmus, welcher einfache Probleme Lösen konnte.

Problem:

  • Die Problemstellung im Alltag war ihm zu komplex
  • Probleme im alltag sind Dynamisch
  • GPS setzt unbegrenzte Speicherkapazität voraus
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13
Q

Was sind Vorteile von komplexem Problemlösen?

A
  • Alltagsnähe
  • Anwendbar zur Diagnose und Training von Problemlösekompetenz (z.B. Assessment Center)
  • Computersimulation möglich
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14
Q

Was sind Nachteile von komplexem Problemlösen?

A
  • Reabilität schwer messbar, da starke Trainingseffekte
  • Validität eingeschränkt, wenn Problemlöseerfolg nicht klar definiert ist
  • Problemlösefähigkeiten stark Situations-. und Personenabhängig
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15
Q

Was bedeutet Kreativität?

A

das Herstellen neuer Assoziationen und das Ziehen von Analogieschlüssen

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16
Q

Welche Art von denken brauchen komplexes Problemlösen und Kreativität

A
  • vor allem digergentes Denken
  • auch konvergentes Denken
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17
Q

Welcher Test misst divergentes Denken?

A

der Alternative Uses Test (AUT) (z.B. Was kann man mit einem Ziegelstein alles machen?)

18
Q

Nach welchen Ansätzen kann man Kreativität messen?

A
  • sprachorientiert (z.B. Fragen nach alternativer Verwendung eines Ziegelsteins -> AUT)
  • sprachfrei (z.B. geometrische Formen zur bedeutungshaltigen Form zusammenlegen)
19
Q

Was ist Einsicht?

A

Einsicht ist die plötzlich und unerwartet im Bewusstsein auftauchene Lösung eines lange ungelöst gebliebenen Problems.

20
Q

Welche drei Dimensionen von Einsicht gibt es?

A
  • Phänomenale Dimension (das plötzliche Erscheinen der Lösung)
  • Aufgabendimension (gschwierigere Probleme sind Einsichtprobleme)
  • Prozessdimension (Veränderung der Problemrepräsentation während des Prozesses)
21
Q

Zu was ist Einsicht ein Gegenkonzept?

A

Zum Trial-and-Error Verhalten

22
Q

Was ist der Einstellungseffekt?

A

Der Einstellungseffekt liegt vor, wenn bei einer Serie ähnlicher Probleme ein bestimmtes Lösungsmuster zur Routine wird und selbst dann ausgeführt wird, wenn es einfachere (kürzere) Lösungswege gibt.

23
Q

Aus welchen zwei Gründen gibt es den ineffizienten Einstellungseffekt?

A
  • Probanden lernen die Aufgaben leichter, wenn sie in aufsteigender Schwierigkeitsstufung dargeboten werden (Sequenzeffekt), bei einem Bruch der Sequenz tritt der Einstellungseffekt auf.
  • Es werden beim Problemlösen immer Hypothesen aus einem bestimmten Hypothesenraum, der den Aufgaben entspricht, getestet. Der Einstellungseffekt tritt dann auf, wenn unerwartet Hypothesen aus einem anderen Hypothesenraum benötigt werden. (grosser Hypothesenraum bei komplexen Aufgaben, kleiner bei weniger komplexen)
24
Q

Warum ist der Einstellungseffekt nicht nur eine Schwachstelle?

A

Er führt zu kognitiver Ökonomie (einem sparsamen Mitteleinsatz der problemlösenden Person). Es ist sparsam und vernünftig, bisher erfolgreiche Hypothesen weiter beizubehalten.

25
Q

Was ist analoges Problemlösen?

A

Analoges Problemlösen ist das Nutzen von Erfahrungen durch Übertragen der Prinzipien aus einem Bereich (Quelldomäne) auf eien anderen Bereich (Zieldomäne)

26
Q

Welcher zwei Prozesse bedarf es, um Probleme in einem Bereich analog zu denen eines anderen Bereichs lösen zu können?

A
  1. Abrufen von gespeicherten Problemen und Lösungen
  2. Abbildung von einer Quelldomäne auf eine Zieldomäne (mapping)
27
Q

Wie unterscheidet sich der Problemlöseprozess von Experten zu dem von Novizen?

A
  • Experten verwenden eine Vorwärtsstrategie, Novizen eine Rückwärtsstrategie
  • Experten betrachten die Tiefenstruktur eines Problems, Novizen die Oberflächenmerkmale
  • Experten lösen Probleme schneller (wenn sie dazu aufgefordert werden)
  • Experten sind genauer
  • Bezüglich Strategien unterscheiden sich Novizen und Experten nicht
  • Experten können mehr Informationen in weniger Chunks verpacken.
28
Q

Was ist die Vorwärtsstrategie im vergleich zur Rückwärtsstrategie?

A

Bei der Vorwärtsstrategie wird ein umfangreiches Fall und Hintergrundwissen auf ein gegebenes Problem angewendet. Bei der Rückwärtsstrategie schliesst man von isolierten Symptomen auf die dahinter liegenden Prozesse.

29
Q

Was ist die Notfallreaktion des kognitiven Systems (NRK)?

A

Eine genetisch vorgegebene Reaktion auf unspezifische Gefahrensituationen. Sie dient der Herstellung einer Bereitschaft für schnelle und allgemeine Reaktionen.

30
Q

Welchen Aspekt des Problemlösens illustriert die «Notfallreaktion des kognitiven Systems (NRK)»?

A

Sie illustriert die Notwendigkeit, kognitive, motivationale und emotionale Aspekte der Problembearbeitung simultan zu verfolgen.

(Problemlösen ist nicht nur Kognition!)

31
Q

Welche 6 Prinzipient formuliert die Unconscious Thought Theory (UTT)?

A
  1. Prinzip unbewusster Gedanken (Denken erfolgt bewusst und unbewusst)
  2. Kapazitätsprinzip (Bewusstes Denken unterliegt starken Kapazitätsbeschränkungen, unbewusstes nicht)
  3. Aufwärts-versus-Abwärts-Prinzip (Unbewusstes Denken erfolgt Datengetrieben (aufwärts), bewusstes dagegen konzeptgeleitet)
  4. Gewichtungsprinzip (Unbewusstes Denken gewichtet auf natürliche Weise)
  5. Regelprinzip (Bewusstes Denken folgt Regeln, unbewusstes macht Schätzungen möglich)
  6. Konvergenz-versus-Divergenz Prinzip (Bewusstes Denken verläuft Konvergent, unbewusstes Divergent)
32
Q

Was ist Konvergent vs. Divergent?

A

Konvergent = fokussiert

Divergent = breit ausgerichtet

33
Q

Warum muss bei der Einsicht oft eine figurale Gebundenheit durchbrochen werden?

A

z.B. beim Neun-Punkte-Problem, in dem man über die Figur hinaus gehen muss um mit nur vier Linien auszukommen.

34
Q

Warum muss bei der Einsicht oft eine funktioniale Gebundenheit durchbrochen werden?

A

Dinge müssen je nach dem umfunktioniert werden. Z.B. Beispiel mit Reisnägelschachtel, Kerze und Zündhölzern.

35
Q

Welche Methoden für die Erfassung von verbalen Daten gibt es?

A

Lautes Denken (kontinuierliches verbalisieren von Denkprozessen während der Problembearbeitung)

36
Q

Was sollte bei lautem Denken nicht getan werden?

A

Es sollte keine Introspektion (das Erläutern der Gedanken) stattfinden. Dies stört den Prozess und verändert das Vorgehen.

37
Q

Welche Methoden zur Erfassung von Verhaltensdaten gibt es?

A
  • sequenzielle Problemstellungen (Lösung erfordert durchlaufen vieler äusserliche sichtbarer Zwischenschritte, z.B. Turm von Hanoi)
  • computerstimulierte Probleme (nun auch dynamische sequenzielle Probleme möglich)
  • Blickbewegungen
38
Q

Welche Methoden zur Erfassung von physiologienahen Daten gibt es?

A

Bildgebende Verfahren

(v.a die funktionellen Verfahren, das sind PET und fMRT)

39
Q

Hängt der Erfolg bei komplexem Problemlösen stark von einer positiven Stimmung ab?

A

Nein -> warum?

40
Q

Kann ein psychologisch gesehen einfaches Problem auch schwierig zu lösen sein?

A

Ja! -> warum?

41
Q

Wie kann Einsicht gemessen werden?

A

Mit dem Remote Association Task (RAT)

(z.B. Baum, Pferd, Wein -> wie hängen die Wörter zusammen -> Apfel)