Unterrichtsgestaltung Flashcards
didaktisches Dreieck (Ruth Cohn, 1997)
Modell zur Beschreibung der Grundstruktur im Unterricht
Thema/Gegenstand; Lehrer; Lehrende –> Jede Komponente beeinflusst sich gegenseitig
Unterrichtsmethode (Definition 3)
Wiechmann (2010):Übergeordnete Muster, die sich auf die Gestaltung längerer in sich geschlossener Unterrichtssequenzen beziehen.
Meyer 2002: Umfassen bestimmte Handlungsmuster von Lehrkräften
z.b. durch Sozialformen (Einzel-,Partner-, Gruppenarbeit)
Methodenarten
Frontalunterricht, Einzel-,Partner-, Gruppenarbeit, Projektarbeit
Welche Methode ist am besten?
Es gibt nicht die beste Methode, sondern wie eine bestimmte Methode situationsabhängig verwendet macht den Unterricht besser
Lehrergesteuerter Unterricht (Frontalunterricht)
Vortrag; direkte Instruktion; Fragend-entwickeltes Gespräch
Schülergesteuerter Unterricht (Gruppenarbeit und kooperative Methode)
Gruppenpuzzle
Gruppenrallye oder -turnier
Konstruktive Kontroverse
Vortrag (Grundidee)
Präsentation von vorbereiteten Inhalten
+ Visuell
+ Alle Schüler werden angesprochen
Vortrag ( Wichtig zu Beachten)
Aufmerksamkeit der Zuhörer darf nicht verloren gehen und sollte auf wesentliche Aspekte gelenkt werden
Kapazitätsgrenzen beachten!
Überführung in Langzeitgedächtnis ermöglichen
Dr. Fox Effekt
Der Präsentierende gibt vor sich mit den Inhalten auszukennen und macht dem Publikum allein durch seine Präsentationsweise (Charisma etc.) kenntlich, dass er Ahnung hätte
Warum non-verbales Verhalten einen Effekt auf Schüler hat?
Emotionale Ansteckung
“Verführung”
Non-Verbales Verhalten als Marker (unterstreicht Inhalt)
–> kleine langfristigen Lerneffekte
Fragend-entwickelndes Gespräch (Grundidee)
Durch eine Interaktion zwischen Lehrer und Schüler wird versucht ein Problem zu lösen
Lehrer als Moderator: Aufrufen und Gespräch steuern
Ziel: Fragen sollen Erkenntnisprozesse seitens SuS anregen
Fragend-entwickelndes Gespräch (Probleme)
sehr anspruchsvoll (keine feste Struktur)
Lehrkraft muss flexibel auf SuS Antworten reagieren
Große Unvorhersagbarkeit
nicht alle Schüler werden erreicht
direkte Instruktion (Grundidee) Rosenshine & Stevens
Ziel der Methode: • Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler auf relevante Inhalte lenken → Lehrkraftgeleitete Instruktion/Input • Verarbeitung des Gelernten ermöglichen → Übung und Feedback • Späteren Abruf des Gelernten erleichtern → Übungen
direkte Instruktion (vier Phasen)
- Einführung
Zusammenfassung und Wiederholung bereits gelernter Inhalte - Darbietung
Darstellung der neuen Lernziele/Lerninhalte durch Lehrervortrag etc. - Übungsphase in der Gruppe
mit Fragen, Beteiligung aller Schüler und direktem Feedback - Individuelle Übungsphase
mit klarer Anleitung und korrigierendem Feedback
direkte Instruktion (empirische Befunde)
• Sehr gut erforschte Methode
• Erzielt positive Lernerfolge
• Besonders geeignet für Lernende mit geringen
Vorkenntnissen oder Lernschwierigkeiten
• Besonders gut geeignet für Inhalte, die hoch strukturiert sind und sich gut in Teilbereiche einteilen lassen
Gruppenarbeit (Potential)
Ressourcen Zusammenführung Motivationale Prozesse (Gruppenbelohnung &Wettbewerb) Kognitive Prozesse (Interaktion und Diskurs)
Typische Probleme bei Gruppenarbeiten
Koordinationsverluste;Motivationsverluste
Koordinationsverluste
Koordinationsschwierigkeiten (vergessene Materialien)
Motivationsverluste
Trittbrettfahrer- Effekt (kein Gefühl der Einbezogenheit)
Soziales Faulenzen
Gimpel Effekt (“Ich lass mich nicht doch nicht ausnutzen)
Status - Effekt ( Der beste macht alles)
Faktoren für effektive Gruppenarbeit
- Verwendung echter Gruppenaufgaben
- Positive Interdependenz
- Individuelle Verantwortlichkeit
Verwendung echter Gruppenaufgaben
Gut geeignet:
Additive Aufgaben: Gruppenergebnis die Summe aller Beiträge der Gruppenmitglieder
Beispiel?
Konjunktive Aufgaben: Gruppenergebnis ergibt sich erst aus dem Gesamten der einzelnen Beiträge
Beispiel?
Schlecht geeignet:
Disjunktive Aufgaben: Gruppenaufgabe kann durch den Beitrag eines einzelnen Mitgliedes gelöst werden
Beispiel?
Interdependenz
Ziele von Person A sind nur in Abhängigkeit davon zu
erreichen, wie sich Person B verhält und umgekehrt.
Positive Interdependenz:
Ziele von Person A und B sind kompatibel: Wenn Person
A ihr Ziel erreicht, erreicht B auch ihr Ziel
Negative Interdependenz:
Ziele von Person A lassen sich nur auf Kosten der Ziele von Person B erreichen.
Positive Interdependenz
Zielinterdependenz Gruppenbelohnung Ressourcen Gruppenidentität Rollen Aufgaben Wettbewerb mit anderen Gruppen
Individuelle Verantwortlichkeit
Der Beitrag jeder Person zählt, keiner kann sich
entziehen
individuelle Leistungen jede Gruppenmitglieds
(Aufteilung der Gruppenarbeit in einzelne Teilaufgaben)
Lösung: Kooperatives Lernen
Instruktionsformen, bei der Kleingruppen zur Erreichung
eines gemeinsamen Ziels zusammenarbeiten und
Wissen erarbeiten.
• Setzen Merkmale effektiver Gruppenarbeit um
• Zentral: Strukturierung durch Rollen, Aufgabe
• Verschiedene feste Formate
Beispiele für Kooperative Lernformen
Gruppenpuzzle (Aronson), Gruppenrallye (Slavin), Gruppenturniere (DeVries, Slavin), Konstruktive Kontroverse (Johnson)
Gruppenturniere
- Aneignung des Wissens (in Stammgruppen)
- Wettkampf
- Auswertung
- Reflexion
Aufgaben(Problem)orientierter Unterricht
- Offener Unterricht
- Entdeckendes Lernen
- Stationenarbeit
Offener Unterricht
Unterrichtsmodell nach reformpädagogischen Prinzipien
(z. B. Montessori, Freinet, Dewey)
• Unterricht nach den Prinzipien (Thibadeau, 2000):
− Offener Klassenraum mit verschiedenen funktionalen
Einheiten mit Anregungsmaterial
− Lernende führen Lernaktivitäten durch, nach individuell
vereinbarten Lernzielen
− Einheiten mit Einzel- oder Lehrer-Schülerarbeit
Stufen der Öffnung
1) Organisatorische Öffnung: Zeit, Raum, Sozialform,
Reihenfolge von Lernenden wählbar
2) Methodische Öffnung: Lernweg und –materialien
wählbar
3) Inhaltliche Öffnung: Lerninhalte und –gegenstände
wählbar
4) Soziale Öffnung: partizipative Unterrichtsgestaltung
Entdeckendes Lernen
- Konfrontation (lebensnahe Probleme)
- Entdeckung ( erarbeiten)
- Präsentation
Stationsarbeit
- Hinführung
- Rundgang
- Arbeitsphase
- Abschlussphase
Probleme bei Aufgabenorientierten Unterricht
Offene Unterrichtsmethoden zeigen oft nicht die
gewünschten Effekte (Giaconia & Hedges, 1982; Hattie, 2009)
− Positive Wirkung auf nicht-fachliche Dimensionen
− Geringe Wirkung auf Leistung
• Entdeckendes Lernen per se zeigt keine besseren Lernerfolge
als konventioneller Unterricht
Wichtige Methode bei Aufgabenorientierten Methoden
Begrenztheit der Lernenden – in kognitiver und
motivationaler Hinsicht – beachten und für
angemessene Struktur und Unterstützung sorgen!