Übungsfragen Flashcards
Nennen Sie vier Annahmen der Neoklassik, die in Ansätzen der Neuen Institutionenökonomik aufgehoben werden.
1) Tauschbeziehungen ohne Kosten, keine Kosten für die Benutzung von Märkten = Null TAK Annahme
2) Vollständige Information für alle Akteure, vollständige Verträge
3) Keine Beeinflussung durch externe Effekte
4) Produktion mit abnehmendem Grenznutzen
Welche unterschiedlichen Arten von Transaktionskosten (Externe TAK) gibt es?
- Anbahnungskosten (Ermittlung Transaktionspartner)
- Vereinbarungskosten (Opp.Kosten Verhandlungsdauer)
- Kontrollkosten (Überprüfung vertraglich zugesicherter Qualität)
- Durchsetzungskosten (Realisierung vertraglich zugesicherter Ansprüche vor Gericht)
- Anpassungskosten (Vertragliche Nachverhandlungen)
Nennen Sie drei Einflussfaktoren auf externe TAK
- Häufigkeit der Durchführung einer Transaktion
- Unsicherheit der Transaktion
- Spezifität der Transaktionssituation
Welche Verhaltensannahmen liegen der Transaktionskostentheorie zugrunde?
- Begrenzte Rationalität
2. Neigung zum Opportunismus
Definition: relationale Verträge
- Unvollständige Verträge, die durch langfristige Austauschbeziehungen und gegenseitiges Abhängigkeitsbewusstsein gekennzeichnet sind.
- An Stelle expliziter, vertraglich eindeutig festgelegter Abmachungen treten implizite (informelle) Vereinbarungen.
- Durch langfristiges Vorteilsdenken aller Beteiligten sind relationale Verträge selbstdurchsetzend.
Was sind die Eigenschaften von relationalen Verträgen und welches Ziel wird mit relationalen Verträgen verfolgt?
- Leistungen und Gegenleistungen sind unvollständig beschrieben
- Verträge sind durch langfristige Austauschbeziehungen gekennzeichnet
- Identität der Vertragspartner ist von Bedeutung / Verträge sind durch gegenseitiges Abhängigkeitsbewusstsein gekennzeichnet
- Formal: Wiederholtes Vertrauensspiel
-> Ziel: Maximierung des langfristigen Nutzens
Nennen Sie vier Arten von Verfügungsrechten.
- Nutzungsrechte (usus):
Recht, den Vermögenswert zu nutzen bzw. zu gebrauchen (Beispiel: Bewohner einer Mietwohnung ) - Rechte auf Nutzungsertrag (usus fructus):
Recht, sich die Erträge aus der Nutzung eines Vermögenswertes anzueignen (Miet-, Leasingeinnahmen) - Rechte auf Veränderung des Gutes (abusus):
Recht, einen Vermögenswert in seiner Form, Substanz oder Örtlichkeit zu verändern (Auto umlackieren, Hausumbau) - Verkaufsrechte (ius abutendi):
Recht, den Vermögenswert vollständig oder teilweise zu überlassen und den Veräußerungsgewinn einzubehalten (Verkauf, Erbe, Schenkung)
Welche Klassifikationen von Verfügungsrechten gibt es?
Absolute versus relative Verfügungsrechte:
- Absolute V: von allen Akteuren zu beachten (z.B. Privateigentum von Sachen)
- Relative V: bestimmte Vertragsverhältnisse / nur jeweiliger Vertragspartner (z.B. Arbeitsvertrag)
Privatrechte: von einzelnen Akteuren gehalten
-> Ausschlussprinzip
Gemeinschaftsrechte: werden von mehreren gehalten / individuelle Entscheidungen über Zugriff (z.B. Car-Sharing)
Kollektivrechte: Ausübung nur über Kollektiventscheidung
Erläutern Sie die drei namensgebenden Bestandteile des LEN-Modells.
Linearitäts- (Entlohnungsvertrag, Produktionsfunktion), Exponential- (Nutzenfunktion des A) und
Normalverteilungsannahmen (Störterm)
Erläutern Sie, warum nach Baumol bzw. Marris die Entscheidungen von Topmanagern teilweise nicht den Präferenzen der Anteilseigner entsprechen.
Baumol (1959)
TM orientiert sich an der Größe der Unternehmung bzw. am Umsatz statt am Unternehmensgewinn
Steigende Umsätze: Bekanntheitsgrad ↑, Karrierechancen ↑, Status ↑
Unternehmensgewinn als Nebenbedingung (Mindestgewinn erzielen), um
Konkursfall und Entlassung zu verhindern
Problem: Umsatzerhöhung zulasten des Unternehmensgewinns
Marris (1963)
TM an Maximierung der Wachstumsrate des Unternehmens orientiert
Steigende Wachstumsrate: Vergütung ↑, Einfluss ↑, Prestige ↑
Sicherung der Arbeitsplätze als Nebenbedingung, um Konkursfall und Absinken des Unternehmenswertes und daraus resultierend eine Unternehmensübernahme samt Auswechslung des TM zu verhindern
Welche Managementprobleme kennen Sie noch?
Arbeitseinsatz Risikokonflikt zwischen TM und Anteilseignern Zeitpräferenzkonflikt Wachstumskonflikt Free-Cash-Flow-Hypothese
Vorteile Funktionale Organisationsstruktur
- Spezialisierungsvorteile durch Zusammenfassung gleicher oder ähnlicher Tätigkeiten
- Spezialwissen einzelner Manager
- Positive Lern- und Erfahrungskurveneffekte
- Durch hohen Grad der Arbeitsteilung
- Kostendegressionseffekte
- Beschaffung: Mengenrabatt
- Produktion: sinkende Stückkosten
- Vertrieb: effiziente Gestaltung der Vertriebswege
Nachteile Funktionale Organisationsstruktur
- Erhebliche Koordinationsprobleme bei Mehr-Produkt-Unternehmen
- Spezialisierungsvorteile gehen verloren
- Funktionsbereichs-Manager haben nur begrenzten Entscheidungsspielraum (Konfliktpotential)
- Interdependenzen zwischen den Funktionsbereichen
- Umrechnung des Unternehmenserfolgs auf die einzelnen Funktionsbereiche praktisch nicht möglich
- Überlastung bei Zentrale und Funktionsbereichs-Managern
- Funktionsbereichs-Egoismen
Vorteile Divisionale Organisationsstruktur
• Gute Ausrichtung auf Markt- und Wettbewerbserfordernisse
- Verringerung des Koordinationsaufwands
- Abstimmung zwischen Divisionen nur noch im Hinblick auf die Gesamtzielsetzung des U. erforderlich
• Erfolg ist Divisionen direkt zurechenbar
- Entlastung der Zentrale vom Tagesgeschäft
- Konzentration auf strategische Aufgaben und Koordination zwischen den Divisionen
- Hohe Anpassungsfähigkeit bei Umstrukturierungen
- Neue Divisionen eingliedern und alte abstoßen ohne grundlegende Reorganisation
Nachteile Divisionale Organisationsstruktur
- Unter Umständen Doppelarbeiten in den Divisionen
- Gewisse Funktionsbereiche in jeder Division vorhanden
- Mögliches Konfliktpotential zwischen Divisionen
- Gefahr des „Divisionsegoismus“
- Konkurrenzbeziehungen zwischen den Divisionsleitern
- Markt- und Wettbewerbsprobleme bei international operierenden Produktdivisionen
- Spezifische Bedingungen werden vernachlässigt
Diversifikationsarten
Horizontale Diversifikation
• Aufnahme neuer Produkte mit hohem Verwandtschaftsgrad
• Erweiterung der bestehenden Produktpalette um sachlich verwandte Geschäftsfelder
Vertikale Diversifikation (Unabhängigkeit) • Erweiterung der Produktpalette um vor- und/oder nachgelagerte Wertschöpfungsstufen
Laterale Diversifikation (Risikostreuung)
• Kein Bezug zum bisherigen Angebot
• Erweiterung der Produktpalette um technologisch unverbundene Geschäftsfelder
Interne Diversifikation
• Durch eigene F&E in neue Marktbereiche eindringen
• Entwicklung neuer Produkte (Produktdiv.); Erschließung neuer Märkte (Marktdiv.)
Externe Diversifikation (Marktmacht)
• Zukauf / Akquisition anderer Unternehmen
• Wiederum horizontal, vertikal oder lateral möglich
Erläutern Sie verschiedene Methoden der Personalbedarfsermittlung.
Vergangenheitsbezogene Methoden:
Schätzungen
statistische Methoden (Korrelation, Regression)
Kennzahlen
Nicht-vergangenheitsbezogene Methoden:
Schätzungen (Expertenbefragung, Szenariotechnik)
Operations Research (Produktionsprogramm optimieren, langfristige Nachfrageentwicklung)
Erläutern Sie die Rosenkranz-Formel zur Ermittlung des Personalbedarfs. Unter welchen Bedingungen kann man den Einsatz dieser Formel gut heißen?
Bedingungen für die Anwendung der Rosenkranz-Formel:
- Für Büro- und Verwaltungsbereich
• Kein direkter Bezug zu einer Outputgröße
• Unterschiedliche Geschäftsvorfälle - Klappt nur für gut strukturierte Tätigkeiten
- Ziel: Prüfung des aktuellen Personalbestands hin auf seine Angemessenheit
Neoklassische Annahme: Null TAK
-> Neue Institutionenökonomik: Transaktionskosten
- „Kosten der Abwicklung von Tauschbeziehungen“
- Externe TAK: Nutzung des Marktes als Koordinationsmechanismus
- Interne TAK: Koordination im Unternehmen / Marktvermeidung
- Organisationen (Unternehmen) existieren allein aufgrund von TAK-Vorteilen
- Umgehung des Marktes durch organisationsinterne Abwicklungen lohnt sich, solange interne TAK geringer sind als die externen TAK, die bei der Benutzung des Marktmechanismus angefallen wären
Neoklassische Annahme: vollständige Information, vollständige Verträge
-> Neue Institutionenökonomik: asymmetrische Informationsverteilung
- Marktakteure besitzen private Informationen, die ein anderer nicht hat
- Unvollständige Verträge
- Hidden Action: Agent verfügt über Handlungsalternativen, die der Prinzipal nicht beobachten kann → Moral Hazard= nachvertragliches opportunistisches Verhalten
•Hidden Information: Agent verfügt über Informationen hinsichtlich seiner Charakteristika oder entscheidungsrelevante Zustände, von denen der Prinzipal keine Kenntnis hat → AdverseSelektion = Entschluss einer Partei, eine TA durchzuführen, beeinflusst durch private Informationen und andere Partei kommt dadurch zu Schaden
- systematisch zu Ergebnissen kommt, die nicht pareto-optimal sind.
•Gründung von Organisationen, um Effizienzverluste zu verringern und Informationsdefizite abzubauen
Neoklassische Annahme: Keine Beeinflussung durch externe Effekte
-> Neue Institutionenökonomik: externe Effekte
- Produktions-und Nutzenfunktion eines Akteurs wird durch Aktivitäten eines Anderen beeinflusst
- Beeinflussung wird nicht über den Preismechanismus bzw. Märkte entgolten
- Institutionen und Organisationen zur Kompensation negativer externer Effekte (z.B. Bundesamt für Umweltschutz)
- Verhinderung einer Überbeanspruchung von Gemeinschaftsressourcen
- Erzeuger negativer externer Effekte kann mit Kosten seines Verhaltens belastet werden
- Ausnutzung positiver externer Effekte = private Unternehmen zur Sicherung sozialer Erträge
Neoklassische Annahme: abnehmender Grenznutzen
-> Neue Institutionenökonomik: steigende Skalenerträge
- Technologie, die Produktion bei steigenden Skalenerträgen erlaubt
- Stückkosten fallen mit zunehmender Ausbringungsmenge
- Definition: Bei einer Vervielfältigung aller Inputmengen um den Faktor X steigt der Output um mehr als das X-fache
- Steigende Skalenerträge werden vor allem dann genutzt, wenn sich verschiedene Einzelakteure zu einem Mehr-Personen-Unternehmen zusammenschließen
- Verbundvorteile durch die Kombination individueller Ressourcen (Massenproduktion)
- Gesamtoutput ist größer, als die Summe der Einzeloutputs
- Organisationen als soziale Gebilde zur Ausnutzung von Marktschwächen
- Versicherungsvorteile bei Unsicherheit
Hold Up Problem (Unterinvestition)
- F und G sind durch unvollständigen Vertrag aneinander gebunden
- F befürchtet, dass der G sich ex-post opportunistisch verhält
- F steht in der Gefahr, in Höhe der Quasi-Rente von G ausgebeutet zu werden.
- Sofern F das opportunistische Verhalten des G antizipiert, werden seine Investitionsausgaben geringer ausfallen als die Investitionen, die Gewinn optimierend wären.
Quasi Rente
Differenz zwischen Wert einer Investition in der aktuellen Verwendung und dem Wert der Investition in der nächstbesten Verwendung
Typen von Risikoneigungen
- Risikoneutralität r=0
- Risikoaversion r>0
- Risikofreude r<0
Sicherheitsäquivalent
Sicherer Geldbetrag, bei dem der Akteur zwischen einer mit Risiko behafteten
Einkommensgröße x und dem SÄ indifferent ist.
Arbeitseinsatz (Managementproblem)
- Arbeitseinsatz des TM fällt geringer aus, als von den Anteilseignern gewünscht
- TM erzielt unmittelbaren Nutzenzuwachs in Form reduzierten Arbeitsleids oder eingesparter Zeit
- Negative Konsequenzen werden nur im Ausmaß der von ihnen gehaltenen Anteile getragen