Traditionelle Zubereitungen von Arzneipflanzen Flashcards

1
Q

Aufguss (Infus)

A

Aufguss (Infus)
• geeignet für Drogen mit hydrophilen Inhaltsstoffen (Flavonoide, Bitterstoffe, Gerbstoffe)
• Blatt-, Blüten-, Frucht- und Krautdrogen oder zerkleinerte Wurzel- und Rindendrogen
• 2-5 g Droge mit 150 ml kochendem Wasser übergießen
• 5-10 Minuten stehenlassen (Wurzeldrogen: länger!), abseihen
• Drogen mit ätherischem Öl erst unmittelbar vor der Verwendung zerkleinern
• Bei Drogen mit ätherischen Ölen Gefäß zudecken, Kondenswasser mit in den Aufguss geben (enthält das ätherische Öl)
• Haltbarkeit: 24 Std.

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2
Q

Abkochung (Dekokt)

A
Abkochung (Dekokt)
• Droge mit kaltem Wasser ansetzen 
• bis zum Sieden erhitzen 
• 5 -10 Minuten köcheln 
• kurz stehenlassen, dann abseihen 
• für Holz -, Wurzel - und Rindendrogen mit hohem Gerbstoffanteil und weiteren thermostabilen Inhaltsstoffen 
• Haltbarkeit: 24 Std.
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3
Q

Kaltauszug (Mazerat)

A

Kaltauszug (Mazerat)
• vorgeschriebene Drogenmenge zerkleinern
• mit nötigem Volumen des kalten Auszugsmittels übergießen
• mehrere Stunden bzw über Nacht (Wassermazerat) oder Tage (Ölmazerat, Alkoholmazerat) bei Raumtemperatur abgedeckt stehen lassen, dann abseihen
• Wässriges Mazerat: z.B. Eibischwurzel, Sennesblätter
• Ölmazerat: z.B. Ringelblume, Johanniskraut (> Rotöl)
• Haltbarkeit variiert je nach Extraktionsmittel (Wasser: 24 Std; Öl: mehrere Wochen bis Monate; Alkohol: mehrere Monate bis Jahre)

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4
Q

Wässriges Mazerat

A

Wässriges Mazerat
• Für schleimstoffhaltige Drogen
• Gutes Spreitverhalten der Schleimstoffe bleibt beim Kaltauszug erhalten
• Heißes Wasser würde Stärke zerstören bzw Verkleistern, dann nicht mehr extrahierbar
• Nach Abseihen kalt applizieren, oder erwärmen
• Wässrige Mazerate helfen, bestimmte unerwünschte, in heißem Wasser gut lösliche Stoffe fernzuhalten (z.B. Gerbstoffe)
• Haltbarkeit: 24 Std.
• Möglichst sauber arbeiten (keine Keimreduzierung durch heißes Auszugsmittel!)

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5
Q

Alkoholisches Mazerat

A

Alkoholisches Mazerat
• Stabil lagerungsfähig, enthalten großes Spektrum an Inhaltsstoffen.
• Werden meist verdünnt vor Anwendung
• Tinktur: lipophile und hydrophile Stoffe sollen extrahiert werden. 70% Ethanol.
• Perkolation: dem Pflanzenansatz wird so lange frisches Extraktionsmittel zugesetzt, bis die gewünschten Inhaltsstoffe zu 98% gelöst sind (erschöpfende Extraktion).
Droge : Extraktionsmittel: 1:10 oder 1:5
• Arzneibuchtinkturen: z.B. für Arnika, Myrrhe, Salbei, Baldrian > in Apotheken erhältlich
• Urtinkturen: meist aus Frischpflanzen. Für Homöopathie. Alkoholgehalt geringer als bei klassischen Tinkturen. Werden meist sehr stark verdünnt

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6
Q

Wasserdampfdestillation

A

Wasserdampfdestillation
• Thermisches Trennverfahren
• Gewinnung ätherischer Öle und v. Lauch - und Senfölen
• Pflanzenmaterial wird zerkleinert und heißer Wasserdampf steigt durch das Material auf
• flüchtige Komponenten entweichen a.d. Pflanze (z.B. ätherische Öle) und werden mit dem Wasserdampf mitgerissen
• Kondensator (Kühlung): Wasserdampf kondensiert und wird aufgefangen. Ätherisches Öl schwimmt oben, kann abgezogen werden
• z.T. entstehen wegen der Wärmeeinwirkung durch chemische Reaktionen unter den flüchtigen Komponenten neue Verbindungen, z.B. blaues Chamazulen aus farblosem Matricin

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7
Q

Hydrolat (= Destillationswasser)

A

Hydrolat (= Destillationswasser)
• wässriges Kondensat, das nach Abkühlung des Destillationsdampfes und Abtrennung der ätherischen Öle verbleibt
• enthält wasserlösliche Pflanzeninhaltsstoffe u. suspendierte ätherische Öle, wasserlösl. ätherisch-Öl- Komponenten, durch Oxidation der Terpene entstandene Alkohole, z.B. Monoterpen-Alkohole (Citronellol, Linalool, Geraniol, 1-Menthol)
• Verbindungen aus Esterhydrolyse
• pH-Wert 4-5 (aus Estern freigesetzte Säuren)
• therapeutisch interessantes Wirkungsspektrum, idealer pH für Anwendung auf der Haut

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8
Q

CO2 Extraktion

A

CO2 Extraktion
• Extraktion mit CO2 unter hohem Druck (>75 bar) bei ca. 30°C
• CO2 ist dann flüssig, wirkt als Lösungsmittel
• Produkt lösungsmittelfrei (CO2 verdampft)
• Schonung temperaturempfindlicher Inhaltsstoffe
• hohe Ausbeute

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9
Q

Frischpflanzensaft

A

Frischpflanzensaft
• frisch geerntete Pflanzen(teile), mit wenig Wasser stark zerkleinert, ausgepresst
• wasserlösliche + wasserunlösliche Inhaltsstoffe
• sofortiger Gebrauch
• werden mind. 1:5 mit Wasser verdünnt
• optimale Zusammensetzung für Phytotherapie
• Pflanzenfressern kann der gesamte pürierte Ansatz verabreicht werden

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10
Q

Sirup

A

Sirup
• flüssige Zubereitung mit hohem Zuckeranteil, mit Pflanzenauszügen
• DAB: „Sirupus simplex“, 64% Zucker, 36% Wasser, keine Konservierungsmittel nötig
• Zucker wird mit Wasser versetzt und bis zum Kochen erhitzt, 120 Sekunden lang durchgekocht. In das tarierte Kochgefäß wird mit heißem Wasser bis zur berechneten Menge ergänzt und gleich abgefüllt
• Durch Zucker wird Akzeptanz von unangenehm schmeckenden Zubereitungen verbessert
• Ähnlich: Pflanzenauszüge in Honig (werden nicht erhitzt), brauchen nicht konserviert zu werden

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11
Q

Schleime (Mucilagines)

A

Schleime (Mucilagines)
• dickflüssige, wässrige Lösungen (Hydrogele) von Quell- und Schleimstoffen
• Herstellung durch Kaltmazeration schleimstoffhaltiger Drogen
• wirken lokal, keine Resorption
• können orale Aufnahme von lokal reizenden oder unangenehm schmeckenden Naturstoffen erleichtern

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