Tierphysiologie - Jurek Flashcards

1
Q

Harnsystem

A
  • Niere, Nierenkapsel, Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre
  • Anomalien: Beckenniere, Hufeisenniere, Wasnderniere
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2
Q

Aufbau der Niere

A
  • Nierenmark aus kugelförmigen Pyramiden
  • Spitzen der Markpyramide ragen in Nierenbecken, durch zahlreiche Öffnungen tropft hier Harn über Kelch ins Nierenbecken u. wird über Harnleiter zur Harnblase geführt
  • Mensch: pro Seite ca. 14 „Einzelnieren“, die miteinander verwachsen (multipapiläre Niere)
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3
Q

Nephron

A
  • Malphagische Körperchen (glomerulus + Bowman Kapsel + juxtoglomerulärer Apparat)
  • Tubulus (proximaler Tubus, Henlesche Schleife, diastaler Tubus)
  • 1,5 Nephrone pro Niere
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4
Q

Aufbau Malphagische Körperchen

A
  • Glomerulus aus Kapillar-Endothelzelle (50-100 nm)
  • Basalmembran (5-8nm) u. Epithel der Bowman Kapsel mit Podocyten
  • Juxtaglomerulärer Apparat aus Macula-densa-Zellen (bei Überschuss od. Mangel an K, Na od. Cl Ionen im diastelen Tubulus: Signal an Juxtaglomeruläre Zellen)
  • Juxtaglomeruläre Zellen (glatte Muskelzellen - Konstruktion in afferenter Arteiole durch Adenosinausschüttung, bilden Enzym Renin - Konstruktion in efferenter Arteiole)
  • Mesangiumzellen (Befestigung der Kapillaren des Glomerulus am Gefäßpol, Wiederstandsregulation in Kapillaren - Blutdruck, Sekretion von Prostaglandinen u. Zytokininen, Phagozytose von Ablagerungen zur Reinigung)
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5
Q

arterielle Versorgung

A
  • Gefäßanordnung: afferente u. efferente Arteiole (verzweigen erneut als peritubuläre Kapillaren)
  • Funktion: Versorgung der Niere mit Sauerstoff, Sekretion u. Reabsorption entlang der Tubuli
  • renaler Blutfluss = 1,2l/min
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6
Q

Aufgaben der Säugerniere

A
  • Entsorgungsfunktion (Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen)
    —> Primärharn: proteinfreies Ultrafiltrat, das bei Durchblutung der Nieren von Glomeruli gebildet wird)
    —> Sekundärharn (Endharn): Endprodukt der Filterfunktion der Glomeruli u. Resorption/Sekretion der Tubuli (ca. 1,5l/d)
  • Bilanzierungsfunktion (Sicherung Säure/Base-GGW, Regulierung der Größe des Extrazellularvolumens, Konstanz der Osmolarität im Plasma)
  • Einstellung des arteriellen Blutdrucks (Renin-Angiotensin-System)
  • Hormonbildung (Erythropoietin für Erythrozytenbildung)
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7
Q

Blut-Harn-Schranke

A
  • aus 3 Schichten
  • fenestrisches Endothel der Kapillaren, Glomuläre Basalmembran, Podozyten
  • Zweck: Porengröße u. neg, Ladung machen Membran impermeabel für Blutzellen, Makromoleküle u. anionische Mikromoleküle
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8
Q

Ultrafiltration

A
  • es werden Plasma Moleküle (<40kDA), Hernstoff, Gluce, Elektrolyte, Wasser, Kreatinin, Purine u. Pyrimidine herausgefiltert
  • Plasmamoleküle (>50kDA), Erythrozyten, Thrombozyten u. Leukozyten werden nicht herausgefiltert
  • glomeruläres Feedback: hypersomaler Primärharn im diastelen Tubulus (viele Ionen, wenig Wasser)
    —> Adenosin wird ausgeschüttet, glatte Muskelzellen des „vas afferens“ kontrahieren, dadurch weniger Plasmafluss durch Glomerulus (GFR nimmt ab), weniger Wasser wird ausgeschieden
  • hypersomaler Primärharn im diastelen Tubulus (wenig Ionen, viel Wasser)
    —>Renin wird ausgeschüttet, glatte Muskelzellen des „vas efferens“ kontrahieren, erhöter Druck im Glomerulus (GFR steigt), mehr Wasser wird ausgeschieden
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9
Q

effektive glomuläre Filtrationsrate

A
  • GFR (pro Zeitheinheit von Glomeruli der Nieren filtrierte Volumen) (ml/min)
  • effektiver glomulärer Filtrationsdruck bestehend aus Blutdruck in Kapillaren des Glomerulus, dem Druck der Bowman Kapsel, kolloidosmotischer Druck im Blutplasma
  • gemessen wird die GFR per Clearance-Verfahren (Substanz Insulin aus Pflanzenextrakten wird verabreicht - wird im Tubulus weder sezerniert, noch resorbiert)
    —> „Clearance einer Substanz gibt Plasma-Volumen an, welches pro Zeit von verabreichten Substanz vollständig befreit wurde“
    —> Clearance = GFR(eff) = 120ml/min - keine Sekretion, keine Resorption
    —> Cearance > GFR - Sekretion
    —> Clearance
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10
Q

Faktoren die GFR beeinflussen

A
  • Molekülgröße (herausgefiltert werden bis 1,8 nm u. max. 40-70kDa)
  • elektrische Ladung (bei Größe zw. 1,8-4,4nm wichtig: neg. geladene Teilchen belieben aufgrund neg. geladenen Basalmembran im Blut
  • Proteinbindung (schlechte Filterung, wenn kleinmolekulare Stoffe an Plamaproteine gebunden sind)
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11
Q

Energiegewinnung in der Niere

A
  • Energieverbrauch der Niere durch GFR bestimmt, welche von tubulären Na-Resorption abhängig ist
  • Na-Resorption wird aufrecht erhalten durch Na-K-ATPasen
  • ATP wird von Mitochondrien der basalen Tubulusmembran bereitgestellt, wobei Acetyl-CoA benötigt u. verbraucht wird
    —> proximaler Tubulus: Fettsäuren u. Kernkörper als Energieträger, da kein Glycolysestoffwechselweg vorhanden - unbedingte Abhängigkeit von Sauerstoffversorgung
    —> distaler Tubulus: Glucose als Energieträger, da Glycolysestoffwechselweg vorhanden - auch anerobe aVerstoffwechselung mögl. für Acetyl CoA
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12
Q

Harnkonzentrierung

A
  • Voraussetzung für Konzentrierung des Urins: unterschiedliche Permeabilität für Wasser, Salz u. Harnstoff entlang der Tubuli, Gefäßversorgung der Nephrone für aktiven Transport (Energie) u. Gegenstromkonzentrierung
  • Resorption im proximalen Tubulus: Na (aktiv), Cl (passiv), Wasser (passiv), Glucose (aktiv)
  • Resorption in Henlesche Schleife:
    —> dünner absteigender Schenkel: Wasser über AQP1 mit Natriumgradient als Treibkraft
    —> dicker aufsteigender Schenkel: wasserundurchlässig, aktive Na-Resorption, um Gradient aufrecht zu erhalten
    -Resorption im diastelen Tubulus: Vasopressin-kontrollierter Einbau von AQP2 für Wasser-Resorption über Na-/K- -ATPasen
  • Resorption im Sammelrohr: Vasopressin kontrollierter Einbau von AQP2 für Wasser-Resorption
  • Aufbau der Tubuluswand: Bürstenstamm (Oberflächenvergrößerung, transzellulärer Transport), Mitochondiren (ATP-Versorgung), Vakuolen (Substanztransport), Basalmembran
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13
Q

synergetisch wirkende Faktoren zu Bewahrung des Blutdruckes

A
  • juxtaglomulärer Apperat exprimiert Renin (Renin-Angiotensin-System) u. Hypothalamus exprimiert Vasopressin (Aquaporin-Einbau) - Wasser-Rückresorption
  • sympathische Innervation der glatten Muskulatur um glomuläre Ateriole - Vasokonstruktion
  • Ziel: Aufrechterhaltung des für die Ultrafiltration notwendigen Blutdrucks
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14
Q

Verantwortlich für Konzentrierung des Harns

A
  • aktiver Na-/Cl-Transport im proximalen Tubus - Wasser folgt passiv nach
  • Gegenstommultiplikatoren durch unterschiedliche Permeabilität für Wasser, Salz u. Harnstoff in den versch. Tubulus-Abschnitten u. Sammelrohr
  • passive Resorption von Harnstoff aus dem Sammelrohr ins innere Mark (zusätzliche Konzentrationszunahme im inneren Mark)
  • Vasopressin-regulierte Wasser-permeabilität durch Einbau von Aquaporinen
  • Aldosteron-regulierte Na-Rückresorption mit passiver Wasserresorption
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15
Q

Hormonelle Kontrolle: AVP

A
  • Ariginin-Vasopressin (AVP) = antidiurestisches Hormon (ADH)
  • Bildung im Paraventrikulären u. Supraoptischen Nukleus des Hyothalamus, gesammelt in Vesikeln u. ausgeschüttet von Neurohypophyse
    -Funktion: Einbau von AQP2 in luminale Seite der Zellwans der Hauptzellen des diastelen Tubulus u. vermehrte Transkription des AQP2-Gens
    —> Resorption von Wasser aus Harn, Erhöhung des Blutvolumens, Steigerung des Blutdrucks, Konzentrierung des Harns
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16
Q

hormonelle Kontrolle: ANP

A

atriales natriurestrisches Peptid (ANP)

  • Bildung v.A. im Atrium des Herzen, ein bisschen im Gehirn, Nebenniere u. Niere
  • stimuliert durch Dehnungsreize der Myozyten des Atriums
  • Funktion: vermehrte Sektretion von Na, Sekung des Blutdrucks, Senkung der Renin u. AVP-Ausschüttung, Hemmung des Durstgefühls im Hypothalamus
17
Q

hormonelle Kontrolle: EPO

A

Erythropoetin (EPO)

  • Bildung zu 90% in Fibroblasten der Nierenrinde, 10% in Leber
  • steuert Differentierung von Erythrozyten-Vorläuferzellen im Knochenmark, Erhöhung der Sauerstoff-Kapazität des Blutes
18
Q

hormonelle Kontrolle: PGE2

A

Prosaglandin

  • Bildung im Nierenmark oder marknahen Rindenschichten
  • Vasokontraktion- u. Dilatation, Resorption von Na, stimuliert Reninsekretion
19
Q

hormonelle Kontrolle: Antiotensin II

A
  • Bildung durch Spaltung von Angiotensinogen zu Angiotensin I durch Peptidase Renin u. ACE zum aktivieren
  • zentrale Auslösung von Durstgefühl u. Salzappetit im Hypothalamus, Steigerung der ADH Freisetzung aus der Neurohypophyse (Wasserresorption), proximalen Tubulus, Stimulation der Bildung von Aldosteron (Na-Resorption am diastelen Tubulus)
20
Q

hormonelle Kontrolle: Aldosteron

A
  • Bildung in „zona glumerulosa“ der Nebennierenrinde aus Chloesterin
  • Resorption von Na aus Harn durch Expression u. Einbau von na-kanälen, Erhöhung der Salzkonz. im Körper, Steigerung des Blutdrucks, Konzentrierung des Harns
21
Q

hormonelle Kontrolle: Calcitriol

A
  • Bildung in Niere aus Cholesterin, in Haus durch UV-Strahlung zu VitD umgebaut
  • wichtig für Ca-Aufnahme im Darm u. proximalen/diastelen Tubulus, mineralisierung der Knochen
22
Q

Nebenniere

A
  • endokrine Drüse auf den oberen Nierenpol aus Rinde (Cortex) u. inneren Mark (Medulla)
  • M. u. C. unterscheiden sich in Herkunft, Aufbau u. Finktion
    —>C:mesodermaler Ursprung
    —>M: neurodermaler Ursprungm Teil des sympatischen Nervensystems, Produktion von Adrenalin u. Noradrenalin
  • Bildung von Steroidhormone (z.B. Aldosteron in „zona glumerulosa“, Cortisol in „zona fasciculata“, Testostern in „zona reticularis“
23
Q

Exkretstoffe

A
  • prim. Exkretstoffe: Wasser, Kohlenstoffdioxide, Ammoniak, Bilirubin, Pyrimidine, Purine
  • sek. Exkretstoffe:
    —> Ammoniak: Zellgift, 1 N pro Molekül, fpr 1g N mehr als 500ml Wasser benötigt, bei wasserlebenden Organismen (ammoniotelische Tiere)
    —> Harnstoff: wenig toxisch, wasserlöslich, 2N pro Molekül, für 1g N mehr als 50ml Wasser benötigt, Synthese in Leber (ureotelische Tiere)
    —> Harnsäure: nicht giftig, schwer löslich, 4 N pro Molekül, für 1g N nur 1ml Wasser (Uricotelische Tiere)
24
Q

exkretorische Organe

A
  • renale Exkretion: Ausscheidung über Organ, welches gleichzeitig Ionen- u. Osmoregulation dient
    —> kontraktile Vakuole der Protozoen oder Schwämme
    —> Protonephridien der Platheminthen, Nemathelminthen, Anneliden- u. Molluscen-Larven
  • externale Exkretion: Ausscheidung z.B. über Kiemen, Haut od. Darmepithel
    —> Metanephridien der Anneliden u. Nemertini
    —> malphagische Gefäße der Indekten u. landlebenden Arthropoden
25
Q

Anpassung an Lebensräume

A
  • Wüstenbewohner: Wassersparer, lange Helensche Schleife (Harnkonzentrierung), trockener Kot, nutzung des Oxidationswasser aus Stoffwechsel
  • Kamel: kein Schwitzen, Erhöhung der Körpertemperatur bis 41°C mögl., Harnstoff-Speicherung im Gewebe, lange Helensche Schleife, trockener Kot, kein Wasser in den Höckern
  • Meeressäuger: kein trinkbares Wasser (Wassersparer), Wasserdampf bei Ausatmen durch schnelles Ausstoßen der Atemluft reduziert, hypertoner Urin, nutzen Oxidationswasser aus Fettverbrennung