Theoretische Ansätze der BWL Flashcards

1
Q

Warum gibt es mehr als eine wirtschaftliche Theorie

A

Unternehmen sind viel zu komplex, als dass man sie mit einem Ansatz fassen könnte. Jeder theoretische Ansatz muss einen spezifischen Fokus auf das Untersuchungsobjekt Betrieb legen. Unterschiedliche Forschungsfragen und Herangehensweisen führen zu unterschiedlichen Theorien und Paradigmen. Außerdem müssen auch Wissenschaftler/Theorien sich in ihrer Welt pofilieren.

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2
Q

Was sind die bedeutensten Paradigmen der BWL

A

der fakrortheoretische Ansatz, der entscheidungsorientierte Ansatz, der systemtheoretische Ansatz, der verhaltenstheoretische Ansatz

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3
Q

Welche drei Themen stehen bei den verschiedenen Theorien zur BWL im MIttelpunkt

A

Erkenntnisgegestand und Erkenntnisinteresse (Welche Sicht nimmt der Ansatz auf das Unternehmen? Welcher Ausschnitt der betrieblichen Wirklichkeit ist von Interesse?)
Kernaussagen und Weiterentwicklung der BWL (Welche inhaltlichen Aussagen werden zu diesem Ausschnitt der Wirklichkeit getroffen?)
Kritik und Limitationen (Was sind die Vorzüge und Nachteile des Ansatzes? Wo verstellt die jeweils spezifische Sicht auf die Wirklichkeit weiterführende Erkenntnisse?)

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4
Q

Welche Sicht nimmt der faktortheoretische Ansatz auf das Unternehmen

A

Der faktortheoretische Ansatz versteht den Betrieb als System der Produktionsfaktoren und den betrieblichen Leistungsprozess als Kombination dieser Produktionsfaktoren.

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5
Q

Welchen Abschnitt der betrieblichen Wirklichkeit behandelt der faktortheoreische Ansatz

A

Im Mittelpunkt steht die Produktivitätsbeziehung zwischen Faktoreinsatz und Faktorertrag und die Optimierung der technisch-funktionalen Fakorkombination. Somit liegt der Fokus auf den Elementarfaktoren.

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6
Q

Gliedere die betrieblichen Produktionsfaktoren nach Gutenberg

A

Elementarfaktoren:
-Werksstoffe (Roh-,Hilfs-, und Betriebsstoffe; Grundmaterialen zur Herstellung des Outputs)
-Betriebsmittel (alle Einrichtungen und Anlagen, z.B. Gebäude, Fahrzeuge, Maschinen)
-Objektbezogene Arbeitsleistungen (alle Tätigkeiten, die direkt mit der Produktion zu tun haben)
Dispositive Faktoren:
-Geschäftsführung (dispositive Aufgabe, mit dem Ziel die drei Elementarfaktoren zu einer produktiven Kombination zu vereinigen)
-Planung
-Organisation

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7
Q

Was sind dispositive Faktoren

A

Geschäfts- bzw. Betriebsleitung mit dem Ziel, die Elementarfaktoren optimal zu kombinieren (Management)

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8
Q

Wie hat Erich Gutenberg das betriebswirtschaftlichen Denken weitergebracht?

A

Zum einen durch seine Einteilung der Produktionsfaktoren in Elementarfaktoren und dispositive Faktoren. Zum anderen gelang es ihm, die Faktorkombination in ein formal-matematisches System zu fassen, das eine Optimierung technischer Zusammenhänge ermöglicht -> Entwicklung von Prodktions- und Kostenfunktionen

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9
Q

Was sind die Stärken des Faktortheoretischen Ansatzes

A

-hohe theoretische Konsistenz des Gutenbergśchen Denkens (Gesamtmodell)
-wertvolle neue Erkenntnisse zu Produktions- und Kostentheorie
-exakte Aussagen aufgrund der mathematischen Modellierung

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10
Q

Auf welchen Ökonomen geht der faktortheoretische Ansatz zurück

A

Erich Gutenberg

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11
Q

Auf welchen Ökonomen geht der entscheidungstheoretische Ansatz zurück

A

Edmund Heinen

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12
Q

Welche Sicht nimmt der entscheidungstheoretische Ansatz auf Unternehmen

A

Der entscheidungstheoretische Ansatz versteht den Betrieb als System von Entscheidungen

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13
Q

Welchen Ausschnitt der betrieblichen Wirklichkeit fokussiert der entscheidungstheoretische Ansatz

A

Er fokussiert die dispositiven Produktionsfaktoren, also Geschäftsführung, Planung und Organisation

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14
Q

In welche zwei Theorien lässt sich der entscheidungsorientierte Ansatz aufeilen

A

In die deskriptive und die normative Entscheidungstheorie

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15
Q

Was ist die deskriptive/normative Entscheidungstheorie und wie lassen sie sich unterscheiden

A

Deskriptiv: will Entscheidungen in all ihren Facetten erklären (Öffnung der BWL zu den Sozialwissenschaften)
Normativ: entwickelt Entscheidungsmodelle um Empfehlungen für rationale Entscheidungen zu geben

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16
Q

Wie können Entscheidungen nach dem entscheidungstheoretischen Ansatz modelliert werden

A

-Ziele
-Alternativen
-Umweltzustände

17
Q

Was sind die 4 wesentlichen Inhalte des entscheidungstheoretischen Ansatzes

A

-Indentifikation der Ziele als Bewertungsmaßstab bei der Auswahl von Alternativen
-typische betriebswirtschaftliche Entscheidungssituationen
-betriebswirtschaftliche Erklärungsmodelle
-betriebswirtschaftliche Entscheidungsmodelle

18
Q

Welchen Blickwinkel nimmt der entscheidungstheoretische Ansatz auf den Prozess der Willensbildung in Unternehmen

A

-neben Gewinnmaximierung/Kostenminimierung auch Sicherheitsstreben, Prestige und Macht von Bedeutung
-Individuen (Miterbeiter, Manager, …) formulierung auch Ziele und Erwartungen
-Unternehmen können mehrere Ziele verfolgen, die komplementär, konkurrierend und indifferent sein können -> Analyse der Zielbeziehungen

19
Q

Was sind entscheidungstheoretische Erklärungsmodelle

A

Mathematische Modelle, um Hinweise für rationale Entscheidungen zu geben

20
Q

Was sind entscheidungstheoretische Entscheidungsmodelle

A

Sicherheit, Risiko, Unsicherheit

21
Q

Was sind Stärken des entscheidungstheoretischen Ansatzes

A

-zum 1. Mal Integration der Erkentnisse aus Sozial-und Verhaltenswissenschaften
-Wirtschaften wird nicht allein als Input-Output-Schema gesehen sondern als Wirtschaften durch Menschen
-ergänzung bezüglich des Einflusses der Interessengruppen auf die Zielbildung der Organisation

22
Q

Was sind Schwächen des entscheidungstheoretischen Ansatzes

A

-nur sehr begrenzte Integration der Sozialwissenschaften
-Arbeitnehmer bleibt im Prinzip ein Produktionsfaktor, dessen eigentliche Ziele nicht analysiert werden
-Gruppeneinflüsse werden nur unter Heranziehung formal-mathematischer Abstimmungs-und Aggregationsregeln miteinbezogen

23
Q

Auf welchen Ökonomen geht der systemtheoretische Ansatz zurück

A

Hans Ulrich

24
Q

Welche Sicht nimmt der Systemtheoretische Ansatz auf das Unternehmen

A

Unternehmen sind Systeme und damit geordnete Gesamtheiten einzelner Elemente, zwischen denen Beziehungen bestehen und die ihrerseits aus Systemen niederer Ordnung (Subsysteme) bestehen. -> Geschäftsbereiche-Abteilungen-Arbeitsgruppen

Zugleich sind Unternehmen als Ganzes in Subrasysteme eingebettet
->Kooperation mit anderen Unternehmen, Konzerne und Verbände und PEST -> politisch/rechtliche-, ökonomische-, sozio-kulturelle-, technologische- Umwelt

Außerdem sind Unternehmen soziale Regelkreissysteme, deren Steuerung ganzheitlich, d.h. unter Berücksichtigung der Interessen aller Stakeholder, zu geschehen hat

25
Q

Welches sind die beiden wesentlichen Inhalte des systemtheoretischen Ansatzes

A

-Abhängigkeit von Unternehmen von ihrer Umwelt (PEST -> politisch/rechtliche-, ökonomische-, sozio-kulturelle-, technologische- Faktoren) sowie diversen Stakeholdern
-Wie können sich Unternehmen als Regelkreissysteme an diese Einflüsse anpassen -> Untersuchung des betrieblichen Steuerungsprozesses

26
Q

Wie funktioniert der Anpassungsprozess im systemtheoretischen Ansatz

A

Prozess der kontinuierlichen Zielsetzung, Planung und Kontrolle mit Blick auf unternehmensspezifische Zielsetzung
1. Ist-Werte erfassen und mit Soll-Werten vergleichen
2. Im Fall von Abweichungen einschreiten
3. Bei besonders starken/anhaltenden Abweichungen: Anpassung der Ziele bzw. Soll-Vorgaben

27
Q

Was ist die Black Box im systemtheoretischen Ansatz

A

Der Zusammenhang von Ursache-Wirkungs-Beziehungen, also warum eine Maßnahme genau geholfen hat. Es reicht, Input-Output Beziehungen zu beobachten und den Input zu manipulieren und dann zu beobachten, was als Output herauskommt.

28
Q

Was sind die Vorteile des systemtheoretischen Ansatzes

A

-Fokus auf Steuerungs- Lenkungs. un Führungsproblematik in Unternehmen, statt Produktion und Entscheidungen als nicht zusammenhängende Subsysteme zu behandeln
-Unternehmen als offene Systeme (PEST) wird Unternehmenswirklichkeit eher gerecht
-Keine inhaltlichen Vorurteile oder Annahmen über die Wirklichkeit
-Ansatz ermöglicht eine gesamthafte Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln

29
Q

Was sind die Nachteile des systemtheoretischen Ansatzes

A

-abstrakte Herangehensweise: Beitrag des systemtheoretischen Ansatzes zur Lösung praktischer Probleme bleibt offen
-fraglich, ob soziale Systeme als selbst gesteuerte Regelkreise zu interpretieren sind: Übertragung des Begriffsapparates technischer Systeme auf soziale Systeme?
-Betrachtung des Unternehmens als Black Box setzt der Erklärungskraft des systemtheoretischen Ansatzes enge Grenzen

30
Q

Von welchem Ökonomen wurde der verhaltenstheoretische Ansatz in Deutschland vertreten

A

Werner Kirsch

31
Q

Welche Sicht nimmt der verhaltensorientierte Ansatz auf Organisationen

A

Formale Organisationen werden nicht als Vereinigung von Mitgliedern verstanden sondern vielmehr als unpersönliche Systeme, d.h. Organisationsmitglieder sind nicht Bestandteil der Organisation, sondern Teil ihrer Unwelt

32
Q

Was macht laut dem verhaltensorientierten Ansatz Menschen als Teilnehmer einer Organisation aus

A

Teilnehmer einer Organisation
-formulieren Ansprüche an die Organisation
-leisten koordinierte Beiträge (Mitarbeit, Einlagen, etc.)
-erwarten im Gegenzug Anreize und Gegenleistungen

33
Q

Was versteht man unter der Anreiz-Beitrags-Theorie

A

Jede Organisation muss sich bemühen, Anreize so zu setzen, dass Menschen bereit sind, erfolgskritische Beiträge einzubringen
->Fokus auf Stakeholder

34
Q

Inwiefern integriert der verhaltensorientierte Ansatz Sozial- und Verhaltenswissenschaftliche Aspekte

A

Es wird nach Erklärungen für den Zusammenhang zwischen Input und Output gesucht (Black Box beim systemtheoretischen Ansatz) welche gemäß der Verhaltenstheorie allein im Verhalten der Individuen gefunden werden. -> Verhalten einerseits durch psychologische und persönliche, andererseits durch soziokulturelle und situative Bedingungen geprägt.

35
Q

Welche 3 Schritte werden im verhaltensorientierten Ansatz gemacht, um das Verhalten wirtschaftlich handelnder Individuen zu erklären

A
  1. Annahmen über Bestimmungsfaktoren individueller Entscheidungen treffen (z.B. Organisationsstruktur, Führungsstil, Gehaltssystem)
  2. Gesetzmäßigkeiten indentifizieren, nach denen individuelles Verhalten abläuft (z.B. Nutzenorientierung, Bedürfnisbefriedigung)
  3. Ausgehend von diesen Gesetzmäßigkeiten werden dann Aussagen über das Verhalten in Organisationen abgeleitet und aggregiert
36
Q

Wie wendet sich der verhaltensorientierte Ansatz vom Menschenbild des homo oeconomicus ab

A

Mensch als begrenzt rational augrund verschiedener Faktoren:
-unvollständige Informationen und begrenzte Informationsverarbeitungskapazitäten
-Mensch begnügt sich damit, gewisse Anspruchsniveaus zu erreichen (Satisficing)
-Suche der Alternativen auf ein vertretbares Maß beschränkt
-legt Entscheidungen vereinfachte Deutungen zugrunde
-Routineentscheidungen durch habituelles Verhalten

37
Q

Welche organisatorischen Maßnahmen können getroffen werden, um die Komplexität von Entscheidungssituationen zu vereinfachen

A

-Arbeitsteilung
-standartisierte Verfahren
-Herrschaft und Hierarchie
-Kommunikation
-Indoktrination

38
Q

Was sind die Stärken des verhaltenstheoretischen Ansatzes

A

-Betonung begrenzter Rationalität und komplexer Entscheidungen liefert ein realistisches Modell der Wirklichkeit
-generiert Erkenntnisse aus einer Vielzahl empirisches Studien
-> ermöglicht fundierte Erklärungsmodelle und Prognosen im wissenschaftlichen Sinn
-Öffnung der BWL den Sozial-und Verhaltenswissenschaften

39
Q

Was sind die Limitationen des verhaltensorientierten Ansatzes

A

-Generalisierungsproblem: Wie übetragbar sind Ergebnisse aus Studien auf andere Situationen?
-Reliabilitätsproblem: Lassen sich angesichts der Komplexität von Entscheidungen überhaupt die “wahren” Einflussfaktoren und Ursachen aufdecken?
-generelles Problem: Können komplexe Sachverhalte wie die meschliche Psyche und das menschliche Handeln in all ihren Facetten überhaupt in Form von Gesetzen beschrieben und erklärt werden?