Teil 1: Umweltpolitik Flashcards
2 Kriterien zur Abgrenzung von Gütern
- Rivalität
- Ausschlussprinzip
Rivalität
Die Nutzung des Gutes durch einen weiteren Konsumenten ist nicht möglich bzw. verursacht zusätzliche Kosten
Ausschlussprinzip
Nicht-Zahler können von der Nutzung des Gutes (relativ einfach) ausgeschlossen werden
Beispiel:
Fehlende Ausschließbarkeit:
Straßenbeleuchtung, Atemluft
2x2 Matrix zur Abgrenzung von öffentlichen Gütern

Öffentliche Güter im Umweltbereich
Allmendegüter: Strände, Nationalparks, Fischbestände
- keine Ausschlißbarkeit gegeben
- Rivalität im Konsum gegeben
“Trittbrettfahrer-Problem”
bei martkwirtschaftlichem Angebot reiner öffentlicher Güter
- Ausschluss von Nicht-Zahlern nicht möglich (Nichtanwendbarkeit des Ausschlussprinzips)
- Auschluss von Nicht-Zahlern nicht effizient (fehlende Rivalität)
Optimale Angebotsmenge für öffentliche Güter
Fehlende Nutzungsrivaliät: Angebotene Menge steht allen Nutzern gleichermaßen zur Verfügung
- Preis-Absatz-Funktion pi(q): individuelle marginale Zahlungsbereitschaft für das öffentliche Gut
- Maximieren der Wohlfahrt (Summe der Integrale über den individuellen ZB)
- Grenznutzen = Grenzkosten

Samuelson-Regel
Summe der marginalen Zahlungsbereitschaften (Grenznutzen) für ein öffentliches Gut muss im Optimum dessen Grenzkosten entsprechen
Samuelson-Regel gibt an, in welcher Menge ein öffentliches Gut angeboten werden soll, lässt aber offen, wie das Angebot erbracht wertden soll
Nicht-marktliche Organisation zum Angebot öffentlicher Güter
- Freiwilliges Angebot: Problem, dass angebotene Menge in der Regel ineffizient gering ist
- Staatliches Angebot: Staat bietet öffentl. Gut an und erhebt Steuern zur Finanzierung oder verpflichtet seine Bürger öffentliches Gut anzubieten (Bsp.:Schneeräumpflicht)
Beispielmodell: Freiwilliges Angebot öffentlicher Güter
- Zwei Bewohner eines Miethauses nutzen gemeinsamen Garten
- Beide Bewohner entscheiden simultan wie häufig der Rasen gemäht wird
- Grenznutzen bei einmaligem Mähen: 5
- Grenznutzen bei zweitem (drittem, viertem) Mähen : 2, (1,0)
- Individuelle Grenzkosten des Rasenmähens:
- 3 beim ersten mal
- 4 beim zweiten mal
- Laut Samuelson-Regel sollten beide Bewohner den Rasen einmal pro Monat mähen (4>3)

Lindahl-Preise
Mittel zur Organisation des Angebots von öffentlichen Gütern
- Kosten für das öffentliche Gut werden aufgeteilt (50/50)
- Problem: Wenn Individuen unterschiedlich starl von öffentlichen Gütern profitieren , müssten sie auch unterschiedlich hohe Anteile der Kosten tragen
Externe Effekte
In die Zielfunktion von Individuum j geht die Variable qi ein, die von Individuum i kontrolliert wird. Dabei besteht ziwschen i und j keine marktliche oder sonstige Vertragsbeziehung.
Beispiel: Deutschland emittiert bei inländischer Produktion CO2 und dadurch tragen international alle Länder die Kosten, in Form von verschmutzter Umwelt.
Arten von externen Effekten
- positive und negative Externalitäten
- Unilaterale und bilaterale Erxternalitäten
- Produktions- und Konsumexternalitäten
Internalisierung von externen Effekten
Instrumente:
- Verhandlungen (Coase-Theorem)
- Auflagen
- Steuern
- Handelbare Zertifikate
Beispiel: Produktion eines Unternehmen verursacht Emissionen E, welche jemandem anderen (bzw. der Allgemeinheit) schädigen. S(E)
Optimales Emissionsniveau aus Sicht des Unternehmens: U’(E) = 0
Optimales Emmisionsniveau aus Sicht der Allgemeinheit: U’(E*) = S’(E*)
Coase-Theorem
- Schädiger und Geschädigter verhandel über die Emissionshöhe
- Ansatz von Coase:
- Zuweisung von Eigentumsrechten am Gut “Umwelt”
- Eigentumsrechte können Schädiger oder Geschädigtem zugewiesen werden
- Verhandlung über E und Ausgleichszahlung A an Eigentümer
- Ergebnis von Coase:
- Geschädigter als Eigentümer: Ausgangspunkt E=0. Schädiger kann Geschädigten für Nutzung der Umwelt kompensieren, bis E = E*.
- Schädiger als Eigentümer: Ausgangspunkt E=E*. Geschädigter kann Schädiger für Emissionsminderung kompensieren.

Praktrische Probleme bei der Verhandlungslösung durch Coase
- Transaktionskosten bspw. für Überwachung der Emissionshöhe
- Bei Vielzahl von Schädigern und Geschädigten kaum durchführbar
- Identifikation potentieller Verhandlungspartner und deren Rolle sehr schwer (Welcher Schaden wird von wem verursacht? Wer wird geschädigt?)
Internalisierung von externen Effekten:
Staatliche Auflagen
- Vorschrift E = E*
- Damit die Vorschrift eingehalten wird muss , sie anreizkompatibel sein
- Erwartete Strafe für Abweichen von E* muss mindestens so hoch sein, wie der mögliche Nutzengewinn daraus für den Emittenten
- U(E*) - Z(E*) >= U(E) - p(E) * Z(E)
- => p(E) * Z(E) -Z(E*) >= U(E) - U(E*)
- Erwartete Strafe für Abweichen von E* muss mindestens so hoch sein, wie der mögliche Nutzengewinn daraus für den Emittenten
- Z(E): Strafzahlung des Unternehmens, wenn E* überschritten wird
- p(E): Entdeckungswahrscheinlichkeit
Internalisierung von externen Effekten:
Steuern
- Proportionale Steuer auf die Emission E mit Steuersatz t
- Nettonutzen des Emittenten: N = U(E) -t*E
- Emissionsniveau bestimmt durch: U’(E) = t
- Optimlaer Steuersatz (Pigou-Steuer): t = S’(E*)
- optimaler Steuersatz muss dem Grenzschaden der Emission entsprechen

Internalisierung von externen Effekten:
Handelbare Zertifikate
- Ausgegebene Menge an Zertifikaten: E*
- Marginale Zahlungsbereitschaft für ein Zertifikat: U’(E*)
- Gelcihgewichtspreis der Zertifikate: pE* = U’(E*) = S’(E*)
- Zertifikate sind kosteneffizient: U’X(Ex) = U’Y(EY) = pE
Inernationale Umweltexternalitäten
Modell
- Annahme: Emissionen in einem Land verursachen Schäden im Ausland
- Beispiel: 2 Länder (A und B)
- Emissionsschäden:
- SA= SA(EA, EB)
- SB= SB(EB, EA)
- Länder entscheiden unabhängig von einander über die Emision
- Emission im Nash-GG:
- U’i(Ei) = dSi / dEi
- Optimale Emissionshöhe die aggr. Wohlfahrt maximiert:
- U’i(Ei) = dSi / dEi + dSj / dEj

Globale Umweltprobleme
- Beispiel: Klimawandel durch Treibhausgase
- Schäden hängen von der gesamten Höhe der Emissionen weltweit ab, aber nicht davon wo die Emissionen ausgestoßen werden
- Optimum bei zwei Ländern A und B:
- U’A(EA) =U’B(EB) = S’A(EA+ EB) + S’B(EA +EB)
- Globale Emissionssteuer oder global handelbare Zertifikate um Optimum zu erreichen
Internationale Umweltabkommen
- Länder können Abkommen abschließen und sich freiwillig auf gemeinsame Umweltschutzmaßnahmen verständigen
- Beispiel: Klimaabkommen von Paris 2015
- Emissionsminderung kann also als “globales” öffentlichens Gut interpretiert werden , das von Ländern angeboten werden kann
Internationale Umweltabkommen
Modell: Barret 1994
- n symmetrische Länder (i = 1,…,n)
- Emissionsmiderung von Land I: mi
- Gesamte Emissionsmiderung: M = Σi=1mi
- Nutzen aus der Emissionsminderung für jedes Land:
- U(M) = (a*M - 0,5M2) / n
- Kosten für Emissionsmiderung für Land i
- C(mi) = 0,5c * mi2
- Nash-GG: Jedes land wählt mi und maximiert Wi= U(M) - C(mi)
- Optimale Emissionsmiderung: m = a/(n+c) und M = (a*n)/(n+c)
Internationale Umweltabkommen
Freiwillige Teilnahme
- Problem: souveräne Länder können nicht zur Teilnahme gezwungen an internationalem Umweltabkommen gezwungen werden
- Was passiert, wenn nur ein Teil der Länder teilnimmt?
- Anteil der teilnehmenden Länder: @
- Anteil der nicht-teilnehmenden Länder: 1-@
- Emissionsminderung der am Abkommen teilnehmenden Länder beeinflusst Emissionsmiderung der nicht-teilnehmenden Länder