Teamentwicklung Flashcards
Was sind Teams? (Kauffeld, 2001)
▪ Teams bestehen aus mehreren Personen,
▪ die interagieren,
▪ voneinander abhängig sind,
▪ ein gemeinsames Ziel verfolgen
▪ und ein (mehr oder weniger starkes) Wir-Gefühl haben.
▪ Sie werden durch andere und durch sich selbst als Gruppe wahrgenommen.
Team – Was bedeutet das Wort? (Comelli, 2018)
▪ Mittelhochdeutsch „Zoum“→„Zaumzeug“
▪ Altenglischen: Gespann von Zugtieren (meist
Ochsen) = Team of oxen
▪ „Team leader“ lenkt das Gespann mit Zaumzeug und Lenkriemen
▪ Später Verwendung in Mannschaftssport
▪ Dann auch Eingang in Arbeitswelt
▪ Dort nicht mehr wegzudenken
Was ist Teamentwicklung? (Schiersmann & Thiel, 2018)
▪ Systematische Interventionen, in deren Rahmen neugebildete oder bestehende Arbeitsgruppen (zumeist mithilfe von Moderatoren) daran arbeiten, ihre Leistungsfähigkeit sowie die Qualität des Arbeitens und Zusammenwirkens in der Gruppe zu optimieren
▪ Geplante Veränderungen oder Eigenleistung des Systems unter Irritation durch Moderator (systemische Sicht)
Teamentwicklung als „natürlicher“ Prozess (Tuckman, 1965
forming
storming
norming
performing
Auslöser und Anlässe für Teamentwicklung
▪ Starthilfe für neu formierte Teams (= „Teambuilding“)
▪ Wunsch, Potenzial des Teams besser auszuschöpfen
▪ Störungen und Probleme (z.B. Konflikte) in der Zusammenarbeit beheben
▪ Kommunikative Fähigkeiten verbessern (z.B. Meetings)
▪ Methoden und Arbeitstechniken erlernen
▪ Identifikation mit Teamzielen erhalten/erhöhen
Allgemeine Ziele der Teamentwicklung (Comelli, 2003)
▪ Erarbeiten von Grundlagen/Regeln der Zusammenarbeit
▪ Entwicklung der Beziehungen im Team
▪ Erlernen von Vorgehensweisen und Techniken
für effiziente Teamarbeit
▪ Ausbau sozialer und teambezogener Fähigkeiten der Teammitglieder
▪ Verständnis für Rolle des eigenen Teams und anderer Teams im Kontext der Organisation
Prinzipien von Teamentwicklung(strainings)
▪ Durchführung mit Leuten, die auch in der betrieblichen Realität zusammenarbeiten
▪ Bearbeitung „echter“ Begebenheiten statt Rollenspiele, Übungen, Fallstudien etc.
▪ Folge: Kein Verstecken hinter Schutzbehauptungen wie „Bei uns ist das ganz anders“ möglich
▪ Kann für Beteiligte unangenehm werden und eine nicht vorhersehbare Eigendynamik entwickeln
▪ Erfahrungen empfohlen!!!
Teamentwicklung – Generelles Vorgehen
Erstkontakt
• Wer ruft da an? Auftraggeber oder andere Person?
• Worum geht es? Hypothesen?
Auftragsklärung
• Was genau soll erreicht werden? Wer gibt den Auftrag?
• Evtl. Vorgespräche mit Teammitgliedern, Leitung etc.
Maßnahme der Teamentwicklung
• Generelle Einleitung: Vorstellung, Allparteilichkeit
• Eigentliche Maßnahme, Workshop etc.
Nachbereitung
• Rückmeldung einholen
• Was hat die Maßnahme bewirkt?
Survey-Feedback als generelles Prinzip der Teamentwicklung (TE) (Comelli, 2018)
Forschung und Aktion abwechselnd Kontakt + Vorgespräche Vereinbarung/Kontankt Datensammlung/ Situationsanalyse 1. TE-Workshop (+ Daten-Feedback) Datensammlung/ Evaluation 2. TE-Workshop Datensammlung/ Evaluation 3. TE-Workshop
Konzepte der Teamentwicklung (Schiersmann & Thiel, 2018)
▪ Interpersonal-beziehungsorientierter Ansatz
▪ Ziel- und aufgabenorientierter Ansatz
▪ Rollenklärungsansatz
▪ Prozess- und problemlösungsorientierter Ansatz ▪ Erlebnisorientierter Ansatz
▪ Systemischer Ansatz
Interpersonal-beziehungsorientierte Teamentwicklung
▪ Ansatzpunkt sind die Beziehungen im Team
▪ Förderung sozialer Kompetenzen als Soft-Skills
▪ Offene Kommunikation und Vertrauen
▪ Erleben durch gruppendynamische Selbsterfahrung
▪ Aufstellen gemeinsamer Spielregeln
▪ Ziel dabei: Teammitglieder sollen gut miteinander zurechtkommen, sodass einer guten Zusammenarbeit nichts „Menschliches“ im Weg steht
beispiel für Interpersonal-beziehungsorientierte Teamentwicklung
Einsatz und Reflexion von Fragebögen
Einsatz und Reflexion von Fragebögen
▪ Jedes Teammitglied füllt Fragebogen individuell aus
▪ Diskussion des Gruppenprofils
▪ Priorisieren, dann reflektieren: Wie ist es? Wie möchten wir es haben? Was können wir ändern?
▪ Ergebnis: Spielregeln für Teamarbeit, bei denen einzelne Punkte berücksichtigt sind
Arbeitsatmosphäre im Team
Ziel- und aufgabenorientierte Teamentwicklung
▪ Ansatzpunkt hier: Aufgabe des Teams
▪ Klärung von Zweck/Mission/Auftrag des Teams ▪ Individuelle vs. gemeinsame Interessen
▪ Aufgaben- und Anforderungsanalyse (im Team)
▪ Zielvereinbarungen
▪ Klarheit arbeitsbezogener Regeln
beispiel für Ziel- und aufgabenorientierte Teamentwicklung
Workshop zur Zieldefinition
Zukunftskonferenz und Leitbild
Workshop zur Zieldefinition
▪ Phase 1: Kernziele (= Zweck/Mission/Auftrag )
▪ Jedes Mitglied formuliert 1-2 Sätze zu Kernzielen (20 min) ▪ Nach Übereinstimmung/Unterschieden ordnen (15 min)
▪ Einigung auf gemeinsame Kernziele (30 min)
▪ Formulierung und Prüfung (30 min)
▪ Phase 2: Operative Ziele
▪ Ausgehend von Kernzielen: Jeder 3-4 operative Ziele (10 min) ▪ Notieren und diskutieren (35 min)
▪ Die 4 wichtigsten Ziele festlegen (30 min)
Zukunftskonferenz und Leitbild
Vormittag
▪ Einführung, Vorstellungsrunde
▪ Geschichte der Teammitglieder und des Teams
▪ Leitbild: Wo steht das Team im Jahre 2025?
▪ Präsentation und anschließende Integration
Nachmittag
▪ Synergien, Hindernisse, Schwierigkeiten, Lösungen (kleine Gruppen) ▪ Präsentation
▪ Umsetzung: Projekte definieren; Abschluss
Rollenklärungsbezogene Teamentwicklung
▪ Verständnis für unterschiedliche Teamrollen
▪ Eigene Rolle in Selbst- und Fremdwahrnehmung
▪ Klärung von Zuständigkeiten, Rechten, Pflichten
▪ Reflexion des eigenen Beitrags inkl. Stärken und Schwächen im Team
▪ Rollenverhandeln und organisatorische Rollenanalyse
beispiel rollenklärungsbezogene Teamentwicklung
Teamrollen
Rollenverhandeln im Team
Teamrollen
1.Wissensorientierte Rollen Neuerer \+beobachter Spezialist 2.Handlungsorintierte Rollen macher Umsetzer perfektionist 3.Kommunikationsorientierte Rollen Wegbereiter Teamarbeiter Koordinator
Rollenverhandeln im Team
▪ Jeder gibt jedem Rückmeldung: ▪ Das solltest du beibehalten... ▪ Das bitte ändern (mehr/weniger von...) ▪ Auswertung: ▪ Wird gemacht √ ▪ Gern, aber wie? (Problemlösung) ? ▪ Sehe ich anders (Klärung) ≈ ▪ Will ich nicht (Verhandlung) ≠
Prozess- und problemlöseorientierte Teamentwicklung
▪ Lösung auftretender Probleme je nach Entwicklungsphase
▪ Forming: Zeit nehmen zum Kennenlernen, Druck rausnehmen ▪ Storming: Konflikte transparent machen, Konfliktlösung
▪ Norming: Strukturen schaffen, Lernen ermöglichen
▪ Performing: Monitoring, ggf. Abschlussreflexion
▪ Reflexion und Neuorganisation von Strukturen und Abläufen nach Bedarf
Beispiele für Prozess- und problemlöseorientierte Teamentwicklung
Kick-Off-Meeting als Startschuss für Projekte
After Action Review
Kick-Off-Meeting als Startschuss für Projekte
▪ Einsatz bei Projekten (zeitlich begrenzte Teamarbeit)
▪ Klärung der übergeordneten Zielstellung des Projektes
▪ Geteiltes mentales Modell aufbauen
▪ Information über Nutzen und konkretes Vorgehen
▪ Information über Zusammensetzung des Teams, eigene Rolle und Kennenlernen der Anderen
▪ Organisatorisches, Zeitpläne
▪ Motivation der Beteiligten