Coaching 3 Flashcards
Hintergrund zu Metaphern (Groeben & Christmann, 2006)
▪ Eigentlich gemeintes Wort durch anderes ersetzt
▪ Bedeutung aus anderem Bereich wird übertragen
▪ Beruht auf Assoziation, Ähnlichkeit, Vergleich
▪ Wechselwirkung zwischen Topic („bildempfangender Bereich“) und Vehikel („bildspendendem Bereich“)
▪ Beispiel: Organisationen (Topic) sind Maschinen (Vehikel)
▪ Metaphern fokussieren bestimmte Aspekte, machen jedoch „blind“ für andere Aspekte des Topic
Arbeit mit Metaphern im Coaching (Bachmann, 2016)
▪ Spontanes, situatives Anbieten sprachlicher Bilder durch den Coach
▪ Aufgreifen, Weiterentwickeln, Umdeuten der vom Klienten (explizit/implizit)
angebotenen sprachlichen Bilder
▪ Nutzung erprobter, anliegensbezogener sprachlicher Bilder (Methodik des
situativen Anbietens)→z.B. „Metaphern-Schatzkiste“ (Lindemann, 2016)
▪ Aber Vorsicht:
▪ Metaphern müssen verständlich sein, sonst verwirren sie eher
▪ Mit Metaphern des Klienten arbeiten, Vorsicht beim Anbieten
Coaching-Tools – allgemeine Bemerkungen
▪ Coaching-Tools gibt es viele, auch verschiedene Bücher dazu
▪ https://www.coaching-tools.de/freie-tools.html
▪ Aber: Coaching-Tools sind nur so gut, wie derjenige, der sie einsetzt
▪ Wenn man nur vom Tool her denkt, arbeitet man möglicherweise am Kern vorbei→Aufforderungscharakter des Werkzeugs
▪ „Ich glaube, es ist verlockend, wenn das einzige Werkzeug, das man hat, ein Hammer ist, alles zu behandeln, als ob es ein Nagel wäre“
(Abraham Maslow)
Coaching als Kunst? (Barthelmess, 2016)
▪ Fokussierung der Aufmerksamkeit des Klienten
▪ Weiterspinnen und Erfinden von Erzählungen
▪ Gestaltung eines anregenden Kontextes
▪ Coaching-Tools können dabei helfen
▪ Aber: nicht sklavisch befolgen, sondern
kreativ nutzen und dabei vom Ziel her denken
▪ Und: Flexibel sein, zuhören, Intuition folgen
Einbettung des Coachings in die Organisation (Rauen, 2008)
Coaching 1. Organisations externer coach - selbstständiger Coach, oft über Coaching-Pool oder Selbstzahler 2.Organisations interner Coach a. Stabscoach Coach ist Teil der Organisation, aber unabhängig von der „Linie“ b. Liniencoach Direkte Führungskraft übernimmt Coaching
- Organisations externer coach
- selbstständiger Coach, oft über Coaching-Pool oder Selbstzahler
a. Stabscoach
Coach ist Teil der Organisation, aber unabhängig von der „Linie“
b. Liniencoach
Direkte Führungskraft übernimmt Coaching
Exkurs: Einbindung in die Organisationsstruktur
Geschäftsführung
Coach Assistenz
Verwaltung Personal Produktion Vertrieb
Das Coaching-Verständnis in Organisationen (Bachmann, 2016)
Autonomie
Steuerung
Personenorientiert
organisationsorientiert
Autonomie
Personenorientiert
Therapie Heilung
Steuerung
Personenorientiert
Pädagogik Erziehung
Autonomie
organisationsorientiert
Selbstorganisation
Steuerung
organisationsorientiert
Optimierung Expertenberatung
Coaching mit „Geschickten“ (Barthelmess, 2016)
▪ Manchmal kommen Klienten nicht freiwillig, sondern bekommen ein Coaching von der Organisation „verordnet“
▪ Oftmals haben die Klienten in diesen Fällen kein eigenes Anliegen, über das sie bereit sind, mit dem Coach zu sprechen
▪ Entsprechend geringe Motivation
▪ Erfordert sensibles Vorgehen des Coaches unter Beachtung der „Dreieckskonstellation“
Auftragsklärung mit „Geschickten“ (Barthelmess, 2016)
▪ Grundsätzliche Haltung: Klient konnte Auftraggeber noch nicht überzeugen, kein Coaching zu brauchen
▪ Entsprechende Würdigung und Neugier
▪ Idealerweise: Erstgespräch zu dritt,
danach nur Klient und vertraulich
▪ Falls nicht möglich, Gespräch ohne Schickenden; kann durch zirkuläre Fragen einbezogen werden
Fragen zur Auftragsklärung
- Überweisungskontext
- Fragen zum Schickenden und den Beweggründen
- Fragen zur Sicht des Klienten
- Fragen zur rolle des Coaches
- Vorerfahrungen
- Problemdefinition des Klienten
- Zieldefinition
Wie wird man Coach?
eINAFCH SO
Kompetenzprofil von Coaches (Michel et al., 2014)
1.Fachkompetenz • Psychologisches Wissen • Sozialwissenschaftliches Wissen • Feldkompetenz • Coaching-Wissen 2. Methodenkompetenz • Kognitive Fähigkeiten • Adäquater und flexibler Einsatz von Methoden • Gesprächsführung 3.Sozialkompetenz • Interaktionsgestaltung • Beziehungsgestaltung • Emotionale Intelligenz • Kommunikative Fähigkeiten 4.Personale Kompetenz • Beziehungsgestaltung • Emotionale Intelligenz • Kommunikative Fähigkeiten • Selbstkenntnis und Selbstreflexion • Umgang mit eigenen Emotionen • Authentizität, Integrität, Werte
Kompetenzerwerb eines Coaches
▪ Coaching-Ausbildung (umfassende Ausbildungsreihe)
▪ Weiterbildungsseminare zu einzelnen Techniken oder Konzepten (z.B.
Motivational Interviewing)
▪ Selbstständige Lektüre, Reflexion und Übung
▪ Supervision oder Intervision
Woran erkennt man eine gute Coaching-Ausbildung?
▪ Stimmiges Theorie-Praxis-Konzept
▪ Identität als Coach durch Selbsterfahrung
und Reflexion, nicht nur Tools und Methoden
▪ Sinnvolle Lernarchitektur: Integration von Theorie, Praxis und Transfer
▪ Klare Bezüge zu anderen Beratungsformen (insbesondere in Arbeitswelt)
▪ Definierte Aufnahmekriterien; Reflexion der Motivation zum Coaching
▪ Von erfahrenen Ausbildern (nicht nur erfahrene Coaches) geleitet
Marburger Coaching-Studie: Wie arbeiten Coaches?
Freiberufler 40% Eigene Firma 21% Coaching-Pool 17% Beratungsunternehmen 11% Sonstige 11%
Coaching als Dienstleistung (Nerdinger, 2011, 2018)
▪ Prinzip der Dienstleistung: Tausch von Leistung gegen Geld ▪ Dienstleistungen sind gekennzeichnet durch... ▪ Intangibilität ▪ Simultane Produktion und Konsum (= Uno-Actu-Prinzip) ▪ Ko-Kreation ▪ Heterogenität ▪ Nichtlagerbarkeit
Herstellung von Reputation (Stephan & Gross, 2010)
- Referenzkunden
- Formale Qualifikation
- Flankierende Maßnahmen (Expertenruf)
- Informelle Kommunikation unter Kunden
- Markenname
- Eigene nachhaltige Erfahrungen der Kunden