Coaching 1 Flashcards
coaching als Metapher
Coach („Wagen“) Coach („Sport“) als als Reisebegleiter externer Trainer
Coaching – Definition des deutscher Bundesverband Coaching e.V. Der Business coaching Verband
▪ Professionelle Beratung, Begleitung und Unterstützung von Personen mit Führungs- und Steuerungsfunktion und von Experten in Unternehmen und Organisationen.
▪ Die Zielsetzung von Coaching ist die Weiterentwicklung von individuellen oder kollektiven Lern- und Leistungsprozessen bezüglich primär beruflicher Anliegen.
Coaching – Definition von Greif (2008)
▪ Intensive und systematische Förderung
▪ ergebnisorientierter Problem- und Selbstreflexionen
▪ sowie Beratung von Personen oder Gruppen
▪ zur Verbesserung der Erreichung selbstkongruenter Ziele
▪ oder zur bewussten Selbstveränderung und Selbstentwicklung
Coaching – Definition nach Schulte (2013)
▪ Coaching ist im Kern eine professionelle Partnerschaft zur Zielerreichung
▪ Klient definiert Ziele und Coach begleitet Klienten dabei, diese Ziele zu erreichen
▪ Meistens mithilfe eines kreativen und selbsterkenntnisreichen Vorgehens
▪ Ergebnis: individualisierte Lösungen für Ziele des Klienten, die unter Begleitung des Coaches, aber mit relativ hohem Anteil an Eigenleistung des Klienten entwickelt werden (≙ Co-Kreation)
Was Coaching nicht ist…
▪ Psychotherapie (für Gesunde) ▪ Supervision, Intervision ▪ Mediation ▪ (Einzel-)Training ▪ Expertenberatung ▪ Mentoring ▪ Beratung durch Freunde und Kollegen
Coaching-Anlässe
- kriesen
a. individuell
b. kollektiv - suche nach Verbesserung
a. individuell
b. kollektiv
Die Top-5-Anlässe für Coaching
Sicht: Personalmanager
• Veränderungsprozesse • Neue Aufgaben/ Funktionen • Führungskompetenz • Konfliktlösung • Persönlichkeits- entwicklung
Die Top-5-Anlässe für Coaching
Sicht: Coaches
- Persönliche/berufliche Probleme
- Karriereplanung/ Neuorientierung
- Persönlichkeits- entwicklung
- Neue Aufgaben/ Funktionen
- Führungskompetenz
Die Top-5-Anlässe für Coaching
Sicht: Klienten
• Persönliche Entwicklung/Probleme • Führungsverhalten • Kommunikations- prozesse • Veränderungs- oder Umbruchsituationen • Führungskompetenz
Wirkungen von Coaching
Selbstregulation 0,73 Leistung 0,60 Einstellungen 0,52 Wohlbefinden 0,46 Coping 0,41 - hedges g Individuelle Ergebnisse 1,15 Affektive Outcomes 0,46 Gesamt-Effektivität 0,33 Fähigkeiten 0,26 - cohens d
Wirkmodell nach Greif (2013)
1.Voraussetzungen Merkmale des Coaches Merkmale des Klienten Merkmale der Organisation 2.Coaching-Prozess Coaching-Beziehung Verhalten des Coaches Erleben und Verhalten des Klienten 3.Ergebnisse (kurz- vs. langfristig) Wertschätzung • Unterstützung • Affektkalibrierung • Ergebnisorientierte Problem- und Selbstreflexion
risiken und Nebenwirkungen…
Anstoßen tiefergehender Probleme 23% Klient 26% c
Abwandlung ursprünglicher Ziele 23% k 17% c
Arbeit weniger bedeutsam 29% 17%
Schlechtere Beziehung zur FK 18% 14%
Schlechtere Arbeitszufriedenheit 32% 13%
Schwankungen der Leistung 20% 13%
Abhängigkeitsverhältnis 10% 12%
Coaching-Beziehung: Das Konzept der Working Alliance
▪ Konzept basiert auf der Idee von Bordin (1979) aus der Psychotherapie
▪ Drei Elemente einer gelungenen Arbeitsbeziehung
▪ Emotionale Bindung („bond“): auf Vertrauen, Akzeptanz und gegenseitiger Verpflichtung beruhende Zusammenarbeit
▪ Aufgaben-Komponente („task“): Abstimmung bezüglich des gemeinsamen Vorgehens
▪ Ziel-Dimensionen („goal“): Abstimmung bezüglich der anzustrebenden Ziele
Wirkungen der Working Alliance
Zufriedenheit 64 Effektivität 58 Selbstwirksamkeit 32 Kognitive Outcomes 49 Ergebnisse 32 Vermeidung von Nebenwirkungen 29 Gesamt-Effekt 41
Interpersonelles Verhalten – Circumplexmodell nach Kiesler
1.dominance dominant submassiv 2.affiliation hostil friendly
Affiliation
Freundlich
- Hält Blickkontakt, lächelt den Klienten an
* Ist zugewandt, nickt immer wieder
Feindselig
- Schaut ungeduldig auf die Uhr
* Wendet sich vom Klienten ab
Dominanz
Bestimmt
- Unterbricht den Klienten, um Frage zu stellen
* Spricht laut und betont
Unterwürfig
- Spielt mit einem Stift
- Blickt den Klienten von unten an
- Stellt zögerlich eine Frage
Wie schafft man eine Working Alliance im Coaching?
▪ Ähnlichkeit der Persönlichkeit (De Haan et al., 2016) und im nonverbalen Verhalten (Ianiro et al., 2012)
▪ Freundlich, aber bestimmtes Verhalten („dominant- friendly“) des Coaches im Kontakt (Ianiro & Kauffeld, 2014; Ianiro et al., 2015)
▪ Positiver Affekt und Gelassenheit beim Coach vor Kontakt hilfreich für freundlich-bestimmtes Verhalten (Ianiro & Kauffeld, 2014)
Weitere Faktoren der Coaching-Beziehung (Schermuly, 2019)
▪ Matching zum bzw. Feldkompetenz in Bezug auf Kontext des Klienten
▪ Persönliche Passung, Sympathie (Vorsicht!!!)
▪ Besser: Professionelle Identität: Prinzipielle
Offenheit und Wertschätzung
▪ Vermittlung von psychologischer Sicherheit
▪ Provokationen des Klienten überstehen
▪ Übertragung und Gegenübertragung
Voraussetzungen für Coaching
▪ Beratungswürdiges Anliegen ▪ Freiwilligkeit ▪ Intakte Selbstmanagementfähigkeiten ▪ Gegenseitige Akzeptanz ▪ Diskretion ▪ Offenheit und Transparenz ▪ Veränderungsbereitschaft
Grundhaltung im Coaching (Lahninger, 2013)
▪ Neue Lösungen enthaltsam begleiten ▪ Annehmend und wertschätzend ▪ Einfühlend verstehen: Empathie ▪ Echtheit: Kongruenz ▪ Zutrauen von Kompetenz ▪ Vertrauen in Eigenverantwortung
Systemische Grundhaltungen
Haltung des Nicht-Wissens
Haltung des Eingebundenseins
Haltung des Nicht-Verstehens
Haltung des Vertrauens
Coaching und die Einbindung des Klienten in soziale Systeme
Heimat-Systeme des Klienten
Organisationssystem
Coaching-System
Der Berater und das Glas Wasser…
▪ Der Berater würde eine Powerpoint erstellen,
▪ die die dramatischen Konsequenzen aufzeigt, die
das halbvolle Glas zukünftig nach sich ziehen könnte
▪ um zu demonstrieren, dass das Glas unbedingt gefüllt werden muss
▪ und würde anhand von Best-Practices zeigen, was andere getan haben, um das Glas erfolgreich zu füllen
Und der Coach?
▪ Der (systemische) Coach würde darüber staunen, dass das Glas schon halb voll ist und
▪ würde sich fragen, wie der Klient das bereits geschafft hat,
▪ denn, wenn man das weiß, kann der Klient diese Strategien nutzen, um die zweite Hälfte auch noch zu füllen,
▪ sofern das sein Ziel ist…