coaching 2 Flashcards
Vereinfachtes systemtheoretisches Rahmenmodell des Coachings
Coach
Interaktion imCoaching
Klient
Organisation
Systemtheoretische Grundlagen des Coachings
▪ Coach und Klient sind jeweils geschlossene psychische Systeme, die für sich selbst reflexionsfähig sind; ein direkter Einfluss des Coaches auf das psychische System des Klienten ist nicht möglich
▪ Das Coaching selbst ist ein operativ geschlossenes soziales System, das durch Kommunikation aufrechterhalten wird
▪ Im Coaching muss Reflexion kommunizierbar gemacht werden, das schließt die Reflexion der Einbindung des Klienten in andere soziale Systeme ein
▪ Kommunikation soll Reflexion (und Veränderung) beim Klienten anregen (= Irritation des Klientensystems); Coaching-Tools können dabei unterstützen
Systemisches Fragen (Patrzek, 2017)
Systematisches Fragen bezeichnet eine spezielle Fragetechnik, die dazu dient
- vor dem Hintergrund eines systematischen Verständnisses von zwischenmenschlichem Miteinander
- die Reflexion und das Verständnis von Einzelpersonen & oder Teams
- Bezüglich ihres eigenen und fremden Denkens, Wollens und Fühlens anzuregen
- damit sich ihnen neue Perspektiven Eröffnen
- und sich letztendlich ihr Handlungsbedarf & Entscheidungsspielraum vergrößert
Vermeidung von Warum-Fragen (Patrzek, 2017)
Fokus auf auslösende Momente Was war ausschlaggebend...? Wodurch wurde es ausgelöst...? • Worin sehen Sie die Ursachen...? Fokus auf innere Beweggründe • Was veranlasste Sie...? • Was ging in Ihnen vor, als Sie...? • Wodurch gelangten Sie zu...? Fokus auf zeitliche Entwicklung • Was ging dem voraus...? • Wie entwickelte sich dies...? • Wie kam es dazu...? Fokus auf Rahmenbedingungen • Welche Umstände trugen bei...? • Welche Faktoren spielen eine Rolle...? • Welche Gegebenheiten sind wichtig?
Bausteine hypothetischer Fragen (Patrzek, 2017)
1.Einleitung Stellen Sie sich vor... Gesetzt den Fall... Angenommen... 2.Fiktionsbeschreibung ...morgen fragt Sie Ihr Chef, ob Sie sei Nachfolger werden wollen... ...der Projektendtermin verzögert sich um zwei Monate... ...Sie müssten in ein Großraumbüro umziehen... 3.Konsequenzen ... wie würden Sie reagieren? ...welche Folgen hätte dies für Sie? ...was würde sich dadurch ändern?
Bezug zu Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft möglich
Grundstruktur zirkulären Fragens (Patrzek, 2017)
▪ Coach fragt Klienten (Pfeil a)
▪ nach seiner Einschätzung (Pfeil b), ▪ wie eine andere Person (A)
▪ eine Sache/einen Prozess/einen Gedanken/eine weitere Person/eine Beziehung beurteilt (Pfeil c)
Bausteine zirkulären Fragens (Patrzek, 2017)
Einleitung Stellen Sie sich vor... Gesetzt den Fall... Nehmen wir an... Perspektive Selbst ...Sie fragen mich... Fremd ...Sie fragen Ihre Kollegin... Fremd ...ich frage den Chef Ihres Chefs... Bezug ...was Ihre Rolle in dieser Situation ist... ...nach der Meinung Ihres Chefs zu diesem Problem... ...nach Ihrem Verhältnis zu Ihrem Chef... Reaktion ...was würde ich/ er/sie antworten? ...wie würde ich/ er/sie die Situation beurteilen? ...was würde ich/ er/sie wohl sagen?
Vorteile zirkuläres fragen
▪ Einbeziehung und Reflexion verschiedener Perspektiven
▪ Offenlegen der sozialen Einbindung des Klienten und des Problems ▪ Neue Lösungen durch Fragen möglich
Fallstricke des zirkulären Fragens (Patrzek, 2017)
Aber:
▪ Nicht unreflektiert einsetzen, sonst nur „Spielerei“
▪ Hypothesengestützt, sonst mehr Verwirrung
▪ Nicht zu lange, sonst monoton
▪ Klienten langsam heranführen (ungewohnt)
Skalierungsfragen (Patrzek, 2017)
Wie zufrieden sind Sie im Moment mit Ihrer Beziehung zu Ihrer Vorgesetzten auf einer Skala von 0 (gar nicht) bis 10 (komplett)?
▪ Woran machen Sie das fest?
▪ Wie war es in den vergangenen 6 Monaten?→7
▪ Wenn ich Sie in 6 Monaten nochmal fragen würde, was glauben Sie, wie es dann sein wird?→5
▪ Was müsste passieren, damit der Trend sich umkehrt?
▪ Was könnten Sie tun, um die Beziehung noch schneller zu verschlimmern?
Ablauf eines Coaching (COACH-Modell, Rauen, 2008)
Come Together Erster Kontakt, Kennenlernen • Vorgespräche • Auftragsklärung (inkl. Tabuzonen) Orientation Inhaltliche Orientierung • Vertragsarbeit • Gesprächstechniken • Zirkuläres Fragen Analysis Untersuchung von Anliegen/Umfeld • Testverfahren • Selbstreflexion • Zusammenhänge analysieren Change Herbeiführung von Veränderungen • Feedback geben • Rollenspiele • Konfrontationen wagen Harbour Zielerreichung und Abschluss • Abschlussgespräch • Weiteren Umgang klären
Zum Einstieg – Auftragsklärung (Wehrle, 2010)
▪ Erwartung klären: „Was müsste hier passieren, damit Sie sagen, es handelt sich dabei um Coaching? Was dürfte auf keinen Fall passieren?“
▪ Evtl. Vorstellen der eigenen Arbeitsweise
▪ Einstiegsfrage in den Coaching-Prozess: „Wie möchten Sie vom heutigen Coaching profitieren?“ oder „Was möchten Sie hier für sich erreichen?“
▪ Hier genau überlegen; Fragen wie „Was kann ich für Sie tun?“ oder „Wie kann ich Ihnen helfen?“ implizieren Passivität des Klienten.
Auftragsklärung – „Sortieren geht über Probieren“ (Wehrle, 2010)
Phase 1:
▪ Klient schildert sein Anliegen
▪ Coach sortiert die Aussagen und fasst das Gesagte in Themenspeicher zusammen
▪ Rückfrage: Alles erfasst?
Phase 2:
▪ Klient verteilt 100 Punkte auf die gespeicherten Themen
▪ Soll Prioritäten zum Ausdruck bringen
Modell des Selbstmanagement nach Kanfer (Reinecker, 2018)
Selbstbeobachtung
Selbstbewertung
Selbstverstärkung
& Rückkopplungen
Überblick über einige Selbstmanagement-Tools
Strategie: Abgleich zwischen Werten und tatsächlichem Verhalten bzw. Verhaltens- rückständen,
• Ziel: Reflexion und Entwicklung zu selbstkongruentem
tagesprotokoll
Werte
Shadowing
Spurensicherung