Systematik allgemein Flashcards

1
Q

Was sind die Ziele der Systematik?

A
  • Erfassung und Beschreibung der Lebewesen
  • Untersuchung ihrer Evolution
  • Klassifizierung nach natürlichen Verwandtschaftsverhältnissen
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2
Q

Was ist eine Sippe?

A
  • voneinander abgegrenzte Organismengruppen verschiedenen Ranges
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3
Q

Was sind die Aufgaben der Systematik?

A
  • Taxonomie
    • Beschreiben, Bennenen, Abgrenzen und Gruppieren der Sippen
  • Evolutionsforschung
    • Analyse der Sippendifferenzierung
  • Phylogenie
    • Rekonstruktion der Stammesgeschichte
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4
Q

Was ist Evolution?

A
  • descent with modification
    • Selektion und Abstammung mit Veränderung
  • Evolutionsprozesse laufen in Populationen ab
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5
Q

Was ist eine Art?

A
  • Summe aller Individuen, die
    • in den wesentlichen erblichen Merkmalen übereinstimmen
    • von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen
    • untereinander ohne wesentliche Fertilitätseinschränkungen bei den Nachkommen kreuzbar sind
    • auf ein definiertes Areal beschränkt sind
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6
Q

Was ist eine Population?

A

Populationen sind Fortpflanzungsgemeinschaften (gemeinsamer Genpool und ständige Möglichkeit der Kreuzbefruchtung)

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7
Q

Was ist adaptive Radiation

A

Auffächerung (Radiation) einer wenig spezialisierten Art in mehrere stärker spezialisierte Arten durch Herausbildung spezifischer Anpassungen (Adaptationen) an vorhandene Umweltverhältnisse

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8
Q

Was ist eine Linie (Evolution)

A
  • Sequenz von Vorfahren und Nachkommen
  • DNA durch Raum und Zeit weitergegeben
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9
Q

Welche Evolutionsfaktoren gibt es?

A
  • Mutationen
    • Genmutation - neue Allele
    • Chromosomenmutation
      • Änderung Struktur, dadurch Reihnfolge der Gene
    • Genommutation - Änderung Chromosomenzahl
  • Rekombination
    • Neu- und Umverteilung der Erbanlagen
      • Crossing Over und zufällige Verteilung v Chromosomen
  • Selektion
    • Genotypen besitzen in bestimmter Umwelt unterschiedliche Überlebensraten und damit unterschiedlichen Reproduktionserfolg
    • Selektionsdruck durch wandelnde Umweltbedingungen
    • Auslese (Selektion) vorteilhafter Merkmale durch
      • natürliche Konkurenz
      • künstliche Zuchtwahl
  • (Gendrift)
    • zufällige Änderung der Allelfrequenzen innerhalb eines Genpool einer Population
      • zufallsbestimmt und unabhängig von Überleben / Reproduktion
  • Isolation
    • räumlich
      • geographisch duch Henug / Senkung von Inseln oder Eiszeiten
      • ökologisch durch Anpassung an verschiedene Standortbedingungen
    • reproduktiv
      • präzygotisch - unterschiedliche Blütezeit, unterschiedliche Bestäuber, Hemmung der Pollenschlauchkeimung
      • postzygotisch - Lebensunfähigkeit oder Sterilität der Hybriden
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10
Q

Was sind Kladogenese, Anagenese & Stasigenese

A
  • Begriffe aus Makroevolution
  • Kladogenese
    • eine Stammart spaltet sich in zwei Schwesterarten auf
    • Entstehung 2 oder mehrerer neuer Linien
    • Erhöhung der Artenzahl, Erhöhung Biodiversität
  • Anagenese
    • Artumwandlung und Transformation einer Art ohne Aufspaltung in neue Arten
  • Stasigenese
    • langfristige Konsitenz von Merkmalen im Verlauf der Phylogenie
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11
Q

Was sind Endemiten?

A
  • Sippen mit lokal begrenzter Verbreitung
  • Paläoendemiten: alte verwandschaftlich isolierte Sippen (Ginko)
  • Neoendemiten: junge Sippen mit engem Verwandschaftsanschluss
    • Bsp.: Alpen-Mohn, entstanden durch Isolation während Eiszeit
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12
Q

Was sind Ähnlichkeiten und Merkmale?

A
  • abgestufte Ähnlichkeit der Phänotypen (Erscheinungsbild, Gesamtheit der Merkmale eines Organismus) als Ausprägung des Genotyps (Gesamtheit der Erbanlagen) → organismische Formenfülle
  • systematisch aussagekräftige Merkmale müssen genetisch verankert und homolog (ursprünglich) sein
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13
Q

Was ist Homologie?

Welche Homologiekriterien gibt es?

A
  • Ähnlichkeit durch Abstammung von einem gemeinsamen Vorfahr
  • Gleiche Lagebeziehung von Organen im Gefüge
    • Bsp.: Art & Form von Nebenblättern
  • Spezielle Qualität von Strukturen
    • Übereinstimmung in möglichst vielen und komplizierten Sondermerkmalen
  • Verknüpfung durch Zwischenformen (Stetigkeit)
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14
Q

Rangstufen der taxonomischen Kategorien

A
  • Reich
  • Stamm (-phyta; bei Pilzen -mycota)
  • Klasse (-opsida bei Landpflanzen; bei Pilzen -mycetes)
  • Ordnung (-ales)
  • Familie (-aceae) AH ZEH ÄH
  • Unterfamilie (-oideae)
  • Gattung
  • Art
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15
Q

Was ist die binominale Nomenklatur?

A
  • Einführung durch Carl von Linné
  • Klassifikationsscheme zur Bennenung von Arten
  • besteht aus 2 Namen
  1. Gattungsname
  2. Artname (Epitheton)
  • bei ausführlichem Namen noch Autor und Jahr der Erstbeschreibung
    • LINNAEUS, 1758
  • bei Unterarten dritter Name
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16
Q

Was ist die Prioritätsregel?

A
  • Der älteste verfügbare Name gilt
  • spätere Einteilung in andere Gattungen möglich, Epitheton bleibt jedoch
17
Q

Kennreichnung Bastarde

A
  • x vor Art kennzeichnet Artbastarde
  • x vor Gattung kennzeichnet Gattungsbastarde
18
Q

Was ist Homoplasie?

A
  • Merkmale die Ähnlich sind aber in keinem nahem Verwandschaftsverhältnis stehen
    • durch Parallelismus: unabhängige Ausbildung ähnlicher Strukturen
      • Stammsukkulenz (Sprossachse zur H2O speichern) und Blattreduktion
        • Euphorbia trigona - Cereus hexagonus
    • durch Konvergenz: Ausbildung ähnlicher STrukturen aus anderen Bauelementen
      • Sprossdornen / Nebenblattdornen
      • Colletia paradoxa - Acacia paradoxa
19
Q

Was ist ein Taxon?

A

Gruppierung einer oder mehrerer Populationen eines Organismus, die als biologische Einheit betrachtet wird

20
Q

In der Systematik verwendete Merkmalsklassen

A
  • Morphologie (Äußere Erscheinungsform)
  • Anatomie (Gewebestrukturen)
  • Karyologie (Chromosomenzahl & -struktur)
  • Arealkunde (Chorologie)
  • Paläobotanik
  • Biochemie & Molekularbiologie (mutation der DNA Basen)
21
Q

Was ist der International Code of Nomenclature for algae, fungi and plants?

A
  • Grundsatzwerk zur Bennenung von Pflanze u.a.
  • Bedingungen für offizielle Bennenung und gültige Veröffentlichung:
    • lateinische oder englische Beschreibung des Taxons
    • Hinterlegung und Zitierung eines Typus (Herbarbeleg)
    • Publikation in Zeitung oder Buch
  • es gilt die Prioritätsregel, der älteste verfügbare Name gilt
22
Q

Was ist eine Sorte?

A
  • Bestand von Pflanzen mit Merkmalen von Nutz- & Zierwert
    • Klon: aus einem einzigen Individuum durch vegetative Vermehrung erzeugt
    • reine Linie: von einem einzigen sich selbst befruchteten Individuum abstammend
    • Hybriden: jedes Mal durch Kreuzung neu gewonnen
23
Q

Was sind Phänotyp und Genotyp?

A
  • Phänotyp
    • “Erscheinungsbild” - Merkmale eines Organismus, sowohl morphologisch als auch physiologisch und Verhalten
  • Genotyp
    • “Erbbild” Gesamtheit der Gene eines Organismus
24
Q

Was ist Neotonie?

A
  • Erhalt von Jungendstrukturen im Lauf der Evolution
    • Bsp: verholzte Pflanzen evolieren zu Kräutern
25
Q

Was ist ein Kladogramm?

A

Diagramm zur Darstellung von Verwandschaftsverhältnissen mit dichtomer Verzweigung

26
Q

Was sind Plesimorphie und Apomorphie?

Was ist Heterobathmie?

A
  • plesimorph: ursprüngliche Merkmalsausbildung die vor betrachteter Stammlinie entsanden ist und erhalten blieb
  • apomorph: abgeleitete Merkmalasausbildung die bei betrachteter Stammlinie neu entstanden ist
  • heterobath: ursprüngliche und abgeleitete Merkmale am selben Organismus
27
Q

Was sind mono- , para- und polyphyletische Gruppen?

A
  • monophyletisch
    • Taxon hat eine jüngste gemeinsame Stammform und umfasst auch alle Untergruppen
    • apmorph entstanden
  • paraphyletisch
    • Taxon hat zwar jüngsten gemeinsame Stammform aber umfasst nicht alle Untergruppen
  • polyphyletisch
    • Taxa haben weit entfernt gemeinsame Stammform
28
Q

In welche 3 Reiche wird die Organismenwelt unterteilt?

A
  1. Eukarya
  2. Bateria
  3. Archaea
29
Q

Anpassungen der Embryophyten an Landleben

Herkunft der Landpflanzen?

A
  • Embyophyten:
    • Moose, Farne & Samenpflanzen
  • Bildung Gewebe mit unterschiedl. Aufgaben
  • Verdunstungsschutz durch Epidermis, Cuticula und Stoma
  • Transport von Wasser und Nährstoffen in Leitbündeln
  • Stabilisierung durch Festigungsgewebe
  • Ausbildung Keimzellen
    • männl. Gametangien: Antheridien
    • weibl. Gametangien: Archegonien
  • Herausbildung arbeitsteiliger Organe
    • Wurzel, Sprossachse, Blatt
  • Herkunft:
    • Wasserpflanzen / Algen (Thallophyten) deren Thallus o.g. Anpasung durchlaufen ist
30
Q

Telom - Theorie

A
  • beschreibt Entstehen des komplexen morphologischen Aufbaus der Landpflanzen aus einfach gebauten Urlandpflanzen (frühe Landpflanzen)
  • Telome:
    • geringfügig differenzierte unverzweigter Abschnitt
    • beginnt basal an Verzweigung eines anderen Teloms und endet apikal an Sprossspitze oder anderer Verzweigung
    • einfach: gabelig verzweigte, unbeblätterte Achse
  • für Gefäßpflanzen typische Organe sind durch einige Elementarprozesse entstanden
    • Übergipfelung (Haupt- / Nebenspross)
    • Planation (Achsen in eine Ebene (Blätter))
    • Verwachsung (flache blattartige Anhangsorgane)
    • Reduktion
    • Einkrümmung