klausur themen, antwortet roys nacharbeit Flashcards
(38 cards)
Aufgaben der botanischen Systematik
- Erfassung und Ordnung der Lebewesen nach ihren natürlichen Verwandschaftsverhältnissen
- Phytographie: Beschreibung der Sippen
- Taxonomie: Abgrenzung und Gruppierung der Sippen
- Nomenklatur: Benennung der Sippen
- Evolutionsforschung: Analyse der Sippendifferenzierung
- Phylogenie: Rekonstruktion der Stammgeschichte
Evolutionsfaktoren (Mikroevolution)
- Mutation
- Rekombination
- Selektion
- Isolation
- Gendrift
Phasen der Makroevolution (ab Gattung aufwärts)
- Anagenese: Höherentwicklung, neue, komplexere Konstruktionstypen (Progression)
- Kladogenese: große Formenvielfalt mit verschiedenen Varianten des neuen Konstruktionstypen ensteht (Verzweigung des Stammbaum)
- Stasigenese: Stabilisierung, Auslese besonders günstiger Typen
Homologie, Homoplasie, Konvergenz und Beispiele
Analogie
- Lagebeziehungen von Organe im Gefüge
→ Sprossdornen und Seitensprosse - spezielle Qualität der Strukturen: Übereinstimmung in vielen komplizierten Sondermerkmalen erlaubt Homologisierung auch ohne Lagebeziehung
→ Unterwasser- und Schwimmblätter
- Stetigkeit : fossilgeschichtlicher Nachweis, morphologische Serien von Merkmalsausprägungen
→ Übergang von doppelt gefiederten Blättern zu Phyllodien
Homoplasie/Analogie: ähnliche Merkmale, aber nicht durch Verwandtschaftsbeziehung (durch Konvergenz oder Parallelismus)
→ Blatt- und Sproßranke, Dornen und Stacheln
Nennen sie die wichtigsten taxonomische Kategorien mit zugehörigen Endungen.
- Reich [R]
- Stamm [S]: -phyta, -mycota (Pilze)
- Klasse [K]: -opsida (Landpflanzen), - mycetes (Pilze), -phyceae (Algen)
- Ordnung [O]: -ales
- Familie [F]: -aceae
- Unterfamilien: -oideae
- Gattung [G]
- Art [A]
Binäre Nomenklatur nach Linné.
- Gattungsname, Artepitheton, erstbeschreibender Autor
Citrus sinensis Linné, 1872
Neotenie, Heterobathmie
- Heterobathmie: Auftreten plesio- und apomorpher Merkmale am selben Organismus (oder innerhalb derselben Sippe)
- Neotenie: Strukturen aus Jugendstadium bleiben erhalten (Karnivoren)
Generationswechsel der iso- und heterosporen Farnpflanzen; Progressionen
Generationswechsel der isosporen Farne:
– Haplophase: (Meiose) → Spore → Prothallium (Gametophyt) → Antheridium mit vielen Spermatozoiden / Archegonium mit einer Eizelle → (Befruchtung)
– Diplophase: (Befruchtung) → Zygote → Embryo → grüne Farnpflanz (Sporophyt) → mehrere Sporophylle → viele Sporangien → viele Sporenmutterzellen → (Meiose) → viele Sporen
Progression im Generationswechsel der heterosporen Farngewächse:
– reduzierte Gametophyten → bei der Entwicklung Einsparung von Material, Energie und Zeit
– eingeschlechtige Gametophyten → keine Selbstbefruchtung auf dem selben Prothallium mehr möglich → größere Wahrscheinlichkeit der Fremdbefruchtung → schnellere Evolution
–
Generationswechsel der heterosporen Farngewächse:
– Haplophase: (Meiose) → Mikrospore / Megaspore → Mikroprothallium (männlicher Gametophyt, reduziert, bleibt in der Mikrospore) / Megaprothallium (weiblicher Gametophyt, reduziert, bleibt weitgehend in der Megaspore) → Antheridium / Archegonium → viele Spematozoide / eine Eizelle → (Befruchtung)
– Diplophase: (Befruchtung) → Zygote → Embryo → grüne Farnpflanze (Sporophyt) → viele Mikrosporophylle / viele Megasporophylle → 1-viele Mikrosporangien / 1-mehrere Megasporangien → viele Mikrosporenmutterzellen / eine Megasporenmutterzelle → (Meiose) → viele Mikrosporen / 4 Megasporen
Gliederung der Unterabteilung Samenpflanzen
Gliederung rezenter Samenpflanzen in 4 Klassen: Cycadopsida (Palmfarne → Nacktsamer), Ginkgopsida (Ginkgo → Nacktsamer), Coniferopsida & Gnetales (Nadelbäume & Gnetumgewächse → Nacktsamer), Magnoliopsida (Blütenpflanzen → Bedecktsamer)–
alle Sippen sind heterospor
– Ausbreitungseinheit ist nicht mehr die Spore sondern der Same –
Homologien der Fortpflanzungsorgane von heterosporen Farnpflanzen und Samenpflanzen
Wesentliche Merkmale der Nacktsamer, Generationswechsel, Progressionen
merkmale:
Wuchsform: Nur Holzpflanzen (Bäume und Sträucher)
Stoffleitungssystem; Xylem (Wasser): nur Tracheiden
Pollenübertragung: Wind (→ Blüten eingeschlechtig, keine auffällige Blütenhülle, kein Nektar), selten tierbestäubt (Cycadeen, Welwitschia)
Samenanlagen: Frei (nicht in Megasporophylle eingeschlossen)
Gametophyten: Mikrogametophyt wenigzellig, Megagametophyt vielzellig → Megaprothallium mit reduzierten Archegonien
Endosperm: Primär (=haploides Megaprothallium)
Progerssion des Gymnospermen-Generationswechsels:
– weitere Reduktion der männlichen und weiblichen Gametophyten (Material- und Zeitökonomie)
– Verlagerung der Befruchtung auf die sporophytische Mutterpflanze
– Befruchtung unabhängig von atmosphärischem Wasser → trockene Standorte besiedelbar
– Ausbreitungseinheit Same (bessere Ausstattung, optimierte Ausbreitung):
– Megasporangium (Nucellus) mit 1-2 Integumenten (bilden Samenschale)– diploid
– darin Megaspore (Embryosack) – haploid
– darin weiblicher Gametophyt (Gymnospermen: Megaprothallium = primäres Endosperm) – haploid
– darin Embryo (junger Sporophyt) – diploid
– bei Angiospermen: sekundäres Endosperm – triploid
Generationswechsel der Gymnospermen:
– Haplophase: männlicher Gametophyt:
– aus Pollenzelle = Mikrospore → 2-40 Mikroprothalliumzellen & Antheridiummutterzelle
– aus Antheridiumzelle → vegetative Pollenschlauchzelle & generative Antheridiumzelle
– aus generativer Antheridiumzelle → Stielzelle (sterile Wandzelle) & spermatogene Zelle
– aus spermatogener Zelle → 2 Spermatozoiden (ursprünglich) oder 2 Spermazellen (eine geht dann zu Grunde)
– weibliche Haplophase: aus Embryosackzelle (Megaspore, bleibt im Megasporangium) → Megaprothallium (primäres Endosprem) = weilblicher Gametophyt (im Embryosack) → mehrere Archegonien → eine Eizelle
– Diplophase: Spermazelle & Eizelle → (Befruchtung) → Zygote → Embryo (im Samen) → grüne Pflanze (Sporophyt) → viele Staubblätter in Blüten (Mikrosporophyll) / viele Megasporophylle in Blüten → 2-viele Pollensäcke (Mikrosporangien) / 1-mehrere Nucelli (Megasporangien) + Integumente =Samenanlage → viele Pollenmutterzellen (Mikrosporenmutterzellen) / 1 Embryosackmutterzelle (Megasporenmutterzelle) → (Meiose) → viele Pollenzellen (Mikrosporen) / eine Embryosackzelle (Megaspore, die übrigen 3 gehen zu Grunde)
Struktur der Ausbreitungseinheit „Same
???
Kurzcharakteristik der Klassen Palmfarne, Ginkgo und Nadelbäume
Klasse Cycadopsida (Palmfarne, Cycadeen)
urtümlich, reiche Entfaltung im Jura vor 150mio Jahren, tropisch-subtropisch
– Palmenartig mit scheinbar unverzweigtem, sympodialem Stamm (Holz locker, weich) und großen gefiederten Blättern
– noch mit Spermatozoidbefruchtung
Klasse Ginkgopsida (Ginkgo)
– 1 rezente Art Ginkgo biloba, lebendes Fossil, Reliktendemit aus China
– 30m hoher Baum, zweihäusig
– Blätter mit dichotomer Nervatur (gegabelt, urtümlich), sommergrün
– noch Spermatozoidbefruchtung (Vollzieht sich erst Monate nach der Bestäubung, Samenanlage dann evtl. bereits abgefallen)
– Samenschale außen fleischig (nach Buttersäure riechend), inne holzig (Anpassung an Tierausbreitung) → ist keine Frucht!
Klasse Coniferopsida (Nadelbäume)
– meist hohe Bäume mit monopodialem Stamm, Seitenzweige etagenartig angeordnet
– Blätter nadel- oder Schuppenförmig, überwiegend immergrün
– weibliche Blüten meist zu Zapfen (Blütenstände) zusammengefasst
– keine Spermatozoiden mehr, Befruchtung durch unbegeißelte Spermazellen
– Familie Pinaceae
– Unterfamilie Pinoideae → wichtige Gattungen: Pinus (Kiefer), Picea (Fichte), Larix (Lärche), Pseudotsuga (Douglasie)
– Unterfamilie Abietoideae → wichtige Gattungen: Abies (Tanne), Cedrus (Zeder)
– Familie Cupressaceae (Zypressengewächse)
– Unterfamilie Sequoioideae (Mammutbäume)
– Unterfamilie Cupressoideae → Juniper Communis (gemeiner Wacholder) → Schuppen der Zapfen fleischig verwachsen (Beerenzapfen, Tierausbreitung)
– Familie Taxaceae (Eibengewächse) → Taxus baccata (Eibe)
Kurzcharakteristik der Angiospermen, Generationswechsel, Progressionen (doppelte Befruchtung).
Abteilung Bedecktsamer = Magnoliopsida (früher Angiospermen oder Magnoliophyta)
– Samenanlagen (Ovula) stets in ein von den Fruchtblättern (Karpelle) gebildetes Gehäuse eingeschlossen → die Pollenkörner haben keine direkten Zugang zu den Samenanlagen mehr wie bei den Nacktsamern, sie landen auf den Fruchtblattspitzen, die die Narbe (Empfängnisorgan für den Pollen) ausbilden
– Progression des Angiospermen-Generationswechsels
– weitere Material- und Zeitökonomie:
– männlicher Gametophyt extrem reduziert (nur noch 3-Zellig) – keine Mikroprothalliumzellen, generative Zelle ist Rest des Antheridiums
– weiblicher Gametophyt 7-zellig
– keine Archegonien, kein Megaprothallium → Neotenie (Vorverlegung der Geschlechtsreife in immer frühere und weniger differenzierte Entwicklungsstadien)
– doppelte Befruchtung: Endosperm wird erst gebildet, wenn Eizelle befruchtet und Zygote entstanden ist
– Generatiosnwechsel der Angiospermen:
– Haplophase männlicher Gametophyt (im Pollenkorn):
– aus Pollenzelle (Mikrospore) → vegetative Pollenschlauchzelle & Generative Zelle
– aus generativer Zelle → zwei Spermazellen (davon eine mit Eizelle zur Zygote und eine mit Embyosackkern der Zentralzelle zum Endosperm)
– Haplophase weiblicher Gametophyt (im Embryosack):
– aus Embryosackzelle (Megaspore, bleibt im Megasporangium) → 3 Antipoden, 2 Synergiden, eine Eizelle und eine Zentralzelle mit 2 Polkernen
– aus Zentralzelle mit 2 Polkernen → sekundärer Embryosackkern (diploid) (danach → Endospermkern in der Zentralzelle (triploid, durch zweite Spermazelle befruchtet))
– Eizelle → nach Befruchtung zur Zygote
– Diplophase: Spermazelle und Eizelle → Befruchtung → Zygote → Embryo (im Samen) → grüne Pflanze (Sporophyt) → viele Staubblätter in Blüten (Stamina/Mikrosporophylle) / viele Fruchtblätter in Blüten (Karpelle, Megasporophylle) → 4 Pollensäcke (Mikrosporangien / 1- mehrere Nucellus (Megasporangium) + 2 Integumente (= Samenanlage, Ovulum) → viele Pollenmutterzellen (Mikrosporenmutterzellen) / eine Embryosackmutterzelle (Megasporenmutterzelle) → Meiose → viele Pollenzellen (Mikrosporen) / eine Embryosackzelle (Megaspore, übrige 3 gehen zu Grunde)
– Triplophase: aus zweiter haploider Spermazelle und diploidem sekundärem Embryosackkern → triploider Endospermkern in der Zentralzelle → sekundäres Endosperm
Konstruktion der Angiospermenblüte, ursprüngliche und abgeleitete Merkmalsausprägungen; Fruchttypen
Bau der Angiospermen-Blüte:
– Blüte = Kurzspross, dessen modifizierte Blattorgane der geschlechtlichen Fortpflanzung dienen
– ursprünglich: spiralig angeordnete Blütenorgane an gestreckter Blütenachse
– abgeleitet: gestauchter Blütenboden mit Organen in Kreisen (wirtelig, quirlig) → Blüte zyklisch
– Perigon ist ursprünglicher als Perianth (in Kelch und Krone gegliedert)
– freie Blütenblätter ursprünglicher als verwachsene
– Staubblätter → Gesamtheit aller Staubblätter einer Blüte = Androeceum
– ursprünglich: primäre Polyandrie, Staubblätter in großer Zahl vorhanden, spiralig, frei
– abgeleitet: Staubblattzahl gering, fixiert (dikotyl 4 oder 5, monokotyl 3), in 1-2 Kreisen, verwachsene; Sekundäre Polyandrie: wenige Primäranlagen gliedern sich in zahlreiche Staubblätter auf (Ausgliederungsrichtung zentrifugal oder zentripetal)
– Fruchtblätter: Gesamtheit aller Fruchtblätter einer Blüte = Gynoeceum
– ursprünglich: Fruchtblätter meist zahlreich, spiralig angelegt, frei = chorikarpes (apokarpes) Gynoeceum; jedes Fruchtblatt mit 3 Hauptleitbündeln (Dorsalnerv im Karpellrücken, Placentarnerv in den meist fusionierten Rändern); Placenten (Entstehungsort der Samenanlagen) beidseits der Bauchnaht (= Ventralnaht)
– abgeleitet: Fruchtblätter in geringer, fixierter Zahl, wirtelig angelegt, miteinander Verwachsen = coenokarpes Gynoeceum (Pistill, Stempel)
– coenokarpes Gynoeceum: Ovar (Fruchtknoten) umgibt Ovula (Samenanlagen), oben Stylus (Griffel) und Stigma (Narbe) ausgebildet
– synkarpes Gynoeceum: Ovar vollständig durch Septen gefächert (=septiert), Placentation zentralwinkelständig
– parakarpes Gynoeceum: Ovar weitgehend unseptiert, Placentation parietal (wandständig), massive Placentarnerven sind Verwachsungsprodukte der Placentarnerven benachbarter Karpelle
– lysikarpes Gynoeceum: freie Zentralplacenta in Verlängerung der Blütenachse ohne Kontakt zur Ovarwand (Lysis = Auflösen der Septen des synkarpen Gynoeceums), relativ selten (typisch für Caryophyllaceae & Primulaceae)
– Position des Gynoeceums: oberständig (ursprünglich), bei becherförmiger Blütenachse und Verwachsung bis auf deren Höhe: halbunterständig oder unterständig, bei Becherform ohne Verwachsung: mittelständig (häufig bei Rosaceae)
– Frucht = Blüte im Zustand der Samenreife (neben dem Gynoeceum oft auch andere Blütenteile beteiligt (Achse, Perianth)
– Sammelfrüchte → chorikarpe Früchte aus chorikarpem Gynoeceum – Balg (vielsamig, Öffnung entlang der Bauchnaht)
– Hülse (Öffnung entlang der Bauch- und Rückenseite, einkarpellig z.B. Hülsenfrüchtler oder Sammelhülse)
– Nüsschen (einsamig, bleibt geschlossen, Perikarp holziges Perikarp, z.B. Erdbeere oder Rose mit fleischigem Achsengewebe)
– Beerchen (wenigsamig, bleibt geschlossen, Perikarp fleischig)
– Steinfrüchtchen (Karpelle einsamig, öffnen sich nicht, Perikarp fleischig, innen verholzt, Einblattsteinfrucht: Pflaume, Sammelsteinfrucht, Himbeere)
– Einzelfrüchte → coenokarpe Früchte auch verwachsenen Karpellen
– Kapsel (sich öffnende Früchte)
– Spaltkapseln: septicid (scheidewandseitig) oder dorsicid (am Rücken öffnend, häufig bei Monokotylen)
– Porenkapsel: kleine Öffnungen (z.B. Mohn)
– Deckkapsel (Oberteil trennt sich ab)
– Zähnchenkapsel (bei lysikarpem Gynoeceum)
– Schote (zweikarpellige oberständige parakarpe Frucht, Schötchen relativ weniger lang als Schote, Valven lösen sich vom Placentarrahmen ab, bei Brassicaceae falsche Scheidewand)
– Schließfrüchte saftig:
– Beere (gesamtes Perikarp fleischig, Tomate, Johannisbeere)
– Steinfrucht (ursprünglich ein Steinkern pro Karpell, abgeleitet bilden Karpelle gemeinsamen Steinkern, z.B. Olive, Walnuss)
– Schließfrüchte trocken:
– Spaltfrucht (Karpelle lösen sich von einander, Same bleibt eingeschlossen, z.B. Ahorn)
– Bruchfrucht (Karpelle werden fragmentiert, Same bleibt in Teilstücken eingeschlossen)
– Nussfrucht (fällt als ganzes ab, einsamig, holzige Fruchtwand, Karyopse = Nuss der Poaceae, Achäne = Nuss der Korbblütler, z.B. Hasel, Sonnenblume)
Charakteristik der ‚Basalen Ordnungen‘, einige wichtige Familien namentlich kennen
„Basale Ordnungen“ (früher „einfurchenpollen-Zweikeimblättrige“)
– dikotyle Basisgruppe, aus der sowohl Monokotyledonen als auch höhere Dikotyledonen hervorgegangen sind, nicht monophyletisch (keine taxonomische Kategorie)
– Ordnung Nymphaeales, Familie Nympheaeceae (Seerosengewächse)
– Ordnung Austrobaileyales, Familie Sternanisgewächse → Illicum verum (Sternanis)
weitere familien: Familie Lauraceae, Piperaceae; Asparagaceae; Bromeliaceae
Merkmalsvergleich der Di- und Monokotyledonen
Beziehungen der Monokotyledonen zu den dikotylen ‚Basalen Ordnungen‘ (gemeinsame Merkmale)
???
Kurzcharakteristik der Araceae (Zier- und Nutzpflanzen zuordnen
Ordnung Alsimatales → Kräuter, meist an fechten oder aquatischen Standorten, Familie Araceae (Aronstabgewächse)
– weiltweit verbreitet, überwiegend tropisch (Regenwälder)
– Blüten klein, zwittrig oder eingeschlechtig, in Kolbigen Blütenständen (Spadix), an der Kolbenbasis auffälliges Hochblatt (Spatha) → z.B. Anthurium (Flamingoblume)
– viele Giftpflanzen
– Aurum maculatum (gefleckter Aronstab) in feuchten Laubwäldern, Blütenstand: Kesselfallenblume
– bekannte Zierpflanzen: „Calla“, Epipremum aureum (Efeutute), Dieffenbachia seguine, Philodendron-Arten
– Nutzpflanzen: Monstera deliciosa (Fensterblatt), Colocasia esculenta (Taro) und sein amerikanisches Gegenstück Xanthosoma sagittifolium (Tannia)
– außerdem auch „Wasserlinsen“ in dieser Familie (freischwimmende Pflänzchen, darunter kleinste bekannte Blütenpflanze)
Charakteristik der Schwerpunktfamilie Orchidaceae (Orchideen):
Erdorchideen / Epiphyten, vegetative Morphologie, Blütenbau, Bestäubung, Samenbildung, Keimungsbedingungen
(Schwerpunkt-)Familie Orchidaceae (Orchideen, Knabenkrautgewächse, Microspermae)
– neben Korbblütlern größte Familie der Angiospermen
– gemäßigte Breiten terrestrisch, in Tropen epiphytisch
– höchstentwicklete Monokotyledonen
– 5 Unterfamilien: Apostasiodeae (2-3 Staubblätter), Cypripediodeae (2 Staubblätter), Vanilloideae, Orchidoideae, Epidendroideae (je nur 1 Staubblatt)
– Wurzeln: terrestrisch oft Wurzelknollen als Speicherorgane, epiphytisch Haftwurzeln, Assimilationsorgane, Luftwurzeln (Velamen)
– bei allen Mykorrhiza
– Sporss sympodial, terrestrisch basal rhizomatisch oder knollig, epiphytisch verdickte Abschnitte (Pseudobulben)
– Blütenhülle zygomorph, dreizählige Perigonkreise meist unterschiedlich, Mittelblatt des inneren Perigonkreises = Lippe (Labellum, Landeplatz für Bestäuber) → gelangt durch Drehung des Blütenstiels oder des unterständigen Fruchtknotens nach unten (Resupination), Lippe oft gespornt (Nektarium)
– Androeceum mit Griffel zu Säulchen verwachsen, Pollen jedes Pollensacks zu Pollinium verklebt und gestielt; Rostellum (mittlerer Narbenlappen) bildet Klebkörper aus, Pollinien+Stielchen+Klebkörper= Pollinarium
– Bestäubung: z.T. Sexualtäuschblumen
– Kapselfrüchte mit Millionen winziger Samen (0,005g), mit Wind verbreitet
– Samen ohne Nährgewebe, muss Endomykorrhiza eingehen, einige Sippen parasitieren den Pilz lebenslang (ergrünen nicht)
– Nutzpflanze: Vanilla planifolia
Kurzcharakteristik der Arecaceae, einige Nutzpflanzen kennen
nur Familie Arecaceae/Palmae (Palmen)
– immergrüne Schopfbäume (nur primäres Dickenwachstum)
– Blätter ungeteilt angelegt, durch Aufreißen gefiedert (Fiederpalmen) oder gefingert (Fächerpalmen)
– Früchte sind Beeren oder Steinfrüchte
– Nutzpflanze Cocos nucifera (Kokospalme) → Steinfrüchte mit verholztem Steinkern, Endosperm fast (Kopra) und flüssig (Kokosmilch)
– weitere Nutzpflanzen: Phoenix dactylifera (Dattelpalme), Elaeis guineesis (Ölpalme), Clamus rotang (Rotangpalme)
Kurzcharakteristik der Bromeliaceae
Familie Bromeliaceae (Ananasgewächse)
– meist neotropisch, viele Zisternen-Epiphyten
– Anpassungen an epiphytische Lebensweise: Wurzeln fehlend oder reduziert (Haftorgane), Blätter bilden mit breiten, eng anliegenden Blattscheiden einen wassergefüllten Trichter (Zisterne) → Lebensraum (Phytotelma) für viele Tiere, Wasseraufnahme durch Schuppenhaare (Blattoberfläche dadurch graugrün)
– Hochblätter bzw Basis der obersten Laubblätter oft leuchtend gefärbt
– Nutzpflanzen: Ananas comosus (Ananas) → terrestrisch wachsend, Früchte verwachsen zu Gesamtfruchtstand
Charakteristik der Schwerpunktfamilie Poaceae (Süßgräser)
: vegetative Morphologie, Gesamtblütenstands-Typen, Bau des Ährchens und der Einzelblüte, Nutzpflanzen den ausgewählten Unterfamilien zuordnen können.
(Schwerpunkt-)Familie Poaceae (Gramineae, Süßgräser)
– große Bedeutung für menschliche Ernährung!
– Blatt mit Blattgelenk, Spreite, Scheide, Öhrchen, Häutchen (Ligula), setzen an an Knoten
– Einzelblüte: Blütenhülle reduziert zu Schwellkörperchen (Lodiculae), 3 Staubblätter, jede Blüte mit Vorspelze und Deckspelze
– Teilblütenstände: ein- bis vielblütige Ährchen mit Hüllspelzen an Basis
– Gesamtblütenstände: Ähre, Rispe oder Ährenrispe (Scheinähre)
– Karyopse ist die Oberständige Nussfrucht der Süßgräser
– Unterfamilie Bambusoideae → Bambus, abgeleiteter holziger Wuchs bis 40m Höhe
– Unterfamilie Erhartoideae → Oryza sativa (Reis)
– Unterfamilie Pooideae → Ährengräser Triticum aestivum (Weizen), Secale cereale (Roggen) & Hordeum vulgare (Gerste) und Rispengras Avena sativa (Hafer) → Unterscheidung durch Öhrchen: „Gerste geht ganz rum, Roggen reicht nicht, Hafer hat nicht, Weizen bewimpert.“
– Unterfamilie Panicoideae: Hirsegräser, Saccharum officinarum (Zuckerrohr), Zea mays (Mais)
Vegetative Unterschiede zwischen „Sauergräsern“ und „Süßgräsern