Strain / Counterstrain Flashcards
Beschreibe die theoretisch physiologischen Grundlagen von Counterstrain.
Propriozeptive Theorie ( unangemessener propriozeptiver Reflex): - plötzliche Verlängerung eines verkürzten Muskels oder Überdehnung oder Überlastung eines Muskels, führt zum Selbstschutz ausgelöster Kontraktion des Muskels, als Versuch eine Verletzung zu verhindern
Theorie von der Aufrechterhaltung eines abnormalen Stoffwechsels:
- lokale Mikrozirkulation
- Gewebestoffwechsel
Theorie des eingeschränkten Ligament-Muskel- Reflexes
- ähnlich der propriozeptiven Theorie
- Dysfunktion durch einen Schutzreflex, wenn Ligamente & myofasziales Gewebe überlastet wird
- Ligamentäre Überbelastung > Kontraktion > Strain/Überbelastung
Wie unterscheiden sich die Jones Counterstrain-Punkte von den Travell Triggerpunkten?
Counterstrain- Punkte:
- sind Patienten nicht bewusst
- variable Schmerzpräsentation
- bei Druck nur lokale Schmerzempfindlichkeit, keine Ausstrahlung
- keine Mikrokontraktion beim Zupfen der Haut
- Reaktion durch Positionierung
Triggerpunkte:
- Patient stellt sich mit charakteristischen Schmerzmuster vor
- Druck führt zu lokaler Schmerzempfindlichkeit mit Ausstrahlungen
- Mikrokontraktion durch zupfen der Haut
- Reagiert durch Behandlung durch Neddling, spray & stretch und Positionieren
Welche Indikationen für Counterstrain gibt es?
- akute somatische Dysfunktion
- chronische somatische Dysfunktion
- somatische Dysfunktion mit neuronaler Komponente
- Hypertoner Muskel
- als Vorbereitung auf eine andere Behandlung
- als Erstbehandlung oder in Verbindung mit anderen Ansätzen
- zur Behandlung somatischer Dysfunktionen in jeder Körperregion
Welche Kontraindikationen für Counterstrain gibt es?
Relativ:
- Patient kann sich nicht entspannen
- schwer kranker Patient
- Erkrankung der Vertebralarterien
- schwere Osteoporose
- Metastasen
- Schwangerschaft
In welcher Reihenfolge erfolgen die Behandlungsschritte beim Counterstrain?
- Identifizieren eines signifikanten Tenderpoints, bei mehren Punkten, signifikantesten zuerst
- Besprechen einer Empfindlichkeitsskala
- Überwachung der Schmerzempfindlichkeit und Gewebeveränderung des Tenderpoints während der Behandlung, Finger bleibt durchgehend auf Tenderpoint
- Positionieren des Patienten um die Empfindlichkeit zu eliminieren ( > 3)
- Halten der Position für ca. 90 Sekunden, alle 30 Sekunden Punkt testen
- Langsam PASSIV in die Ausgangsstellung zurückführen
- Re-Test Tenderpoint, TART- Befunde, andere regionale Tenderpoints
Welche Gründe gibt es dafür, dass ein Counterstrain- Punkt nicht Null wird?
- ein anderer Tenderpoint muss zuerst behandelt werden
- der Patient kontrahiert einen Muskel und hilft mit
- eine artikuläre Verbindung am Gelenk muss behandelt werden
- es besteht eine viszerale Verbindung/ Problematik
- es ist kein Tenderpoint
Welche Grundregeln zur Behandlung mit Counterstrain kennst du?
- Behandle den schmerzhaftesten Tenderpoint zuerst
- wenn 3 Punkte nacheinander gleich schmerzhaft sind, behandle den Mittleren
- Anteriore Punkte benötigen typischerweise Flexion
- Posteriore Punkte benötigen typischerweise Extension
- Tenderpoints auf der Mittellinie benötigen typischerweise nur Flexion oder Extension
- je weiter lateral von der Mittellinie, desto mehr Rotation oder Lateralflexion wird benötigt
- wenn die klassische Position nicht funktioniert, sollte zuerst die Rotation, danach die Lateralflexion und dann die Sagittalebene verändert werden.
Nenne die häufigsten Gründe, warum mit Counterstrain keine guten Ergebnisse erzielt werden?
- es wird nicht tief genug im Weichteilgewebe palpiert, um die Punkte aufzufinden
- es wird nicht kräftig genug gedrückt
- es wird nicht der optimale Vektor verwendet um die Schmerzempfindlichkeit aufzuspüren
- Unfähigkeit den signifikantesten Punkt aufzuspüren
- Fehlende Evaluation von anterioren und posterioren CP‘s in einer Region, bevor entschieden wird welcher Punkt zuerst behandelt werden muss
- Patient hilft mit, wird vom TH nicht erkannt
- keine Aufmerksamkeit auf die Veränderung im Gewebe während des Positionieren und der Behandlung
- ungenaue Verwendung der Landmarken bei der Lokalisation der CP‘s
- Unfähigkeit die Veränderung der Gewebsbeschaffenheit des CP’s zu palpieren
- Unfähigkeit einen CP auf Null zu bringen
- Verlust des Kontaktes mit dem CP während des Positionieren
- Fehlende Prüfung der Schmerzempfindlichkeit des CP‘s während der Behandlung
- zu schnelles Zurückführen in die Neutralposition
- Verwendung einer Behandlungsposition die biomechanisch ungünstig für Behandler ist
- Behandlungsposition für Patient ungemütlich
- Unfähigkeit den therapeutischen Puls zu erkennen und zu nutzen wenn er auftritt
- Behandlungsposition liegt hinter der optimalen Komfortposition
Welche klinischen Anwendungsgebiete von Counterstrain für die Zervikalregion kennst du?
- Kopfschmerzen
- Schleudertrauma
- Ohrenschmerzen
- Tinnitus
- Schwindel
- Sinus Maxillaris
- Eingeschränkte HWS- Beweglichkeit, Zerrung
Nenne die anterior-zervikalen Triggerpunkte mit Lokalisation, Testvektor und Tx Position.
AC1 Mandibula:
Am posterioren Aspekt des aufsteigenden Ramus der Mandibula
P —> A, f Sa RA
AC2-6:
Am anterioren Aspekt der rudimentären Proc. Transversi oder posterior lateral an der Wirbelsäule
AL—> PM, F SA RA
AC7:
Am superioren Aspekt der Clavicula an der Anheftung des M. Sternocleidomastoideus
PS—> AI, F St RA
AC8:
Am medialen Ende der Clavicula
M—>L, F Sa RA
Nenne die posterior-zervikalen Tenderpoints mit Lokalisation, Testvektor und Tx Position.
PC1 Inion:
1 cm inferior und 1 cm lateral nach rechts und links von Inion
P—>A, ( F ) Sa Ra
PC1-2 Occiput:
1 cm und 2 cm lateral von PC1 Inion
P—>A, E Sa Ra
PC2:
Am superioren Aspekt des Proc. Spinosus von C2, leicht rechts oder links neben der Mittellinie
P—>A, danach PL—>AM, E Sa RA
PC3:
Am inferioren Aspekt vom Proc. Spinosus von C2, leicht rechts oder links neben der Mittellinie
P—>A, danach PL—> AM, (F) Sa RA
PC4-8:
Auf dem Proc. Spinosus, leicht rechts oder links der Mittellinie
P—>A danach PL—>AM, E Sa RA
Welche klinischen Anwendungsbereiche von Counterstrain kennst du für die Thorakalregion?
- oberer Rückenschmerz
- Schleudertrauma
- Präkordialer Schmerz
- Sodbrennen
- Fatigue
- Epigastrischer Schmerz
- Schmerz im Nabelbereich
- Durchfall/ Verstopfung
- ( abakterielle ) Zystitis
- Schulterschmerzen, dauerhaft, bewegungsabhängig, mit Schmerz und Taubheit in Fingern und Arm
- Ellenbogenschmerz ohne Steifheit
- Lumbago
- Restriktion der BWS- Beweglichkeit oder Zerrung
Nenne die anterioren thoraklen Tenderpoints mit Lokalisation, Testvektor und Tx Position.
AT1:
Am superioren Aspekt des Manubrium Sterni in der Incisura jugolaris
S—>I, F
AT2-6:
Auf der Mittellinie des Manubrium und Corpus sterni
A—>P, F
AT7-9:
Im M. Rectus abdominis von der Mittellinie zum medialen Rand
A—>P, F St RA
AT10-11:
Im M. Rectus abdominis von der Mittellinie zum medialen Rand
A—>P, F St RA
AT12:
Am superioren Aspekt der Crista iliaca in der Medioaxillarlinie
S—>I, F St RA
Nenne die anterioren und posterioren Tenderpoints der Rippen mit Lokalisation, Testvektor und Tx Position.
AR1:
An der ersten Rippe an der Verbindungsstelle mit dem Manubrium
A —> P, f-F St RT
AR2:
Am superioren Aspekt der zweiten Rippe in der Medioclavicularlinie
S —> I, f-F St RT
AR3-5:
An der dritten bis fünften Rippe in der anterioren Axillarlinie
AL —> PM, f ST Ra/t
AR6-10:
An der sechsten bis zehnten Rippe in der anterioren Axillarlinie
AL —> PM, f ST Ra/t
PR1:
Am superioren Aspekt der ersten Rippe am Costotransversalgelenk
S —> I, e Sa Rt
PR2-6:
An der zweiten bis zehnten Rippe am Rippenwinkel
P —> A, f SA Rt
Welche klinischen Anwendungsgebiete für Counterstrain in der Lumbalregion sind dir bekannt?
- ( abakterielle ) Zystitis
- Schmerzen im unteren Rücken, Hüfte und Oberschenkel
- Zerrung im Lumbalbereich
- eingeschränkte LWS- Beweglichkeit