Störung des SV Flashcards
St. des Sozialverhaltens – Klassifikation und diagnostische Kriterien
Definition
F91 Störung des Sozialverhaltens
• wiederholtes, persistierendes Verhaltensmuster, das die
• Grundrechte anderer oder
• die wichtigsten altersentsprechenden Normen oder Gesetze verletzt.
→mindestens sechs Monate anhaltend
St. des Sozialverhaltens – Klassifikation und diagnostische Kriterien
F91 Störungen des Sozialverhaltens
F91.0 auf den familiären Rahmen beschränkt
F91.1 bei fehlenden sozialen Bindungen
F91.2 bei vorhandenen sozialen Bindungen
F91.3 mit oppositionellem, aufsässigem Verhalten
F91.8 sonstige
F91.9 nicht näher bezeichnete
F92 kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen
F92.0 mit depressiver Störung
allgemeine Kriterien für St. d. Sozv. + Kriterien für affektive Störung (F30-39)
F 92.8 sonstige
allgemeine Kriterien für St. d. Sozv. + Kriterien für eine neurotische, Belastungs- oder somatoforme Störung (F40-F49)
F92.9 kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen, n. n. b.
90.1 hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
allgemeine Kriterien für St. d. Sozv . + allgemeine Kriterien für hyper- kinetische Störung (F91)
Störungen des Sozialverhaltens code
F91
auf den familiären Rahmen beschränkt code
F91.0
bei fehlenden sozialen Bindungen code
F91.1
bei vorhandenen sozialen Bindungen code
F91.2
mit oppositionellem, aufsässigem Verhalten code
F91.3
sonstigeb code
F91.8
nicht näher bezeichnete code
F91.9
St. des Sozialverhaltens – Klassifikation und diagnostische Kriterien
Diagnosekriterien nach ICD-10
Für alle zuvorgenannten Gruppen gilt, dass
- die allgemeinen Kriterien für eine Störung des Sozialverhaltens erfüllt sein müssen
- drei oder mehr der unter F91 genannten Symptome vorliegen müssen, davon mindestens drei von 9.-23.
- mindestens ein Symptom von 9.-23. mindestens sechs Monate vorgelegen haben muss
kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen code
F92
mit depressiver Störung code
F92.0
allgemeine Kriterien für St. d. Sozv. + Kriterien für affektive Störung (F30-39)
sonstige code
F 92.8
allgemeine Kriterien für St. d. Sozv. + Kriterien für eine neurotische, Belastungs- oder somatoforme Störung (F40-F49)
kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen, n. n. b. code
F92.9
hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
90.1
allgemeine Kriterien für St. d. Sozv . + allgemeine Kriterien für hyper- kinetische Störung (F91)
St. des Sozialverhaltens – Klassifikation und diagnostische Kriterien Symptomatik I
- Bei erheblicher Ausprägung genügt jedes einzelne der genannten Symptome für die Diagnosestellung, nicht jedoch einzelne dissoziale Handlungen.
- Die Symptome 11., 13., 15., 16., 20., 21., 23. brauchen nur einmal aufgetreten zu sein, um das Kriterium zu erfüllen
nicht so schwere Symptome Störung SV
1.häufige und schwere Wutausbrüche (für Entwicklungsalter ungewöhnlich) - häufiges Streiten mit Erwachsenen
- häufig aktive Ablehnung und Zurückweisung von Wünschen und Vorschriften Erwachsener
- häufiges, offensichtlich wohlüberlegtes Ärgern anderer
- häufig verantwortlich machen anderer für die eigenen Fehler oder für eigenes Fehlverhalten
- häufige Empfindlichkeit oder Sichbelästigtfühlen durch andere
- häufiger Ärger oder Groll
- häufige Gehässigkeit oder Rachsucht
- häufiges Lügen oder Brechen von Versprechen, um materielle Vorteile und Begünstigungen zu erhalten oder um Verpflichtungen zu vermeiden
- häufiges Beginnen von körperlichen Auseinandersetzungen (außer Geschwisterauseinandersetzungen)
- häufiges Draußen bleiben in der Dunkelheit, entgegen dem Verbot der Eltern (beginnend vor dem 13. Lebensjahr)
- Tierquälerei
- Stehlen von Wertgegenständen ohne Konfrontation mit dem Opfer, entweder zu Hause oder außerhalb (z.B. Ladendiebstahl, Einbruch, Unterschriftenfälschung)
- häufiges Schuleschwänzen, beginnend vor dem 13. Lebensjahr
- Weglaufen von den Eltern oder elterlichen Ersatzpersonen, mindestens zweimal oder einmal länger als eine Nacht (außer dies geschieht zur Vermeidung körperlicher oder sexueller Misshandlung)
- häufiges Tyrannisieren anderer (z.B. absichtliches Zufügen von Schmerzen oder Verletzungen – einschließlich andauernder Einschüchterung, Quälen oder Belästigung)
Schwere Symptome - körperliche Grausamkeit gegenüber anderen Menschen (z.B. Fesseln, ein Opfer mit Messer oder Feuer verletzen)
- absichtliche Destruktivität gegenüber dem Eigentum anderer (außer Brandstiftung)
- absichtliches Feuerlegen mit dem Risiko oder der Absicht, ernsthaft Schaden anzurichten
- jede kriminelle Handlung , bei der ein Opfer direkt angegriffen wird (einschließlich Handtaschenraub, Erpressung, Straßenraub)
- Zwingen einer anderen Person zu sexuellen Aktivitäten
- Einbruch in Häuser, Gebäude oder Autos
St. des Sozialverhaltens – Klassifikation und diagnostische Kriterien
Ausschluss bei Erfüllung der Kriterien für:
- dissoziale Persönlichkeitsstörung (F60.2)
- Schizophrenie (F20)
- manische Episode (F30)
- tiefgreifende Entwicklungsstörung (F84)
- hyperkinetische Störung (F90)
Störung des Sozialverhaltens – Untergruppen
1.Alter I: Beginn Kindheit: Auftreten eines Symptoms der Störung des Sozialverhaltens
vor dem 10. Lebensjahr.
• wesentlich mehr Jungen als Mädchen
• häufig körperliche Aggression
• häufig gestörte Peer-Beziehungen
• eher ungünstiger chronischer Verlauf zur dissozialen Persönlichkeitsstörung
2.Alter II: Beginn Adoleszenz: Keine Symptome einer Störung des Sozialverhaltens vor
dem 10. Lebensjahr.
• mehr Jungen als Mädchen
• seltener aggressives Verhalten
• bessere Beziehungen zu Gleichaltrigen
• seltener chronischer Verlauf zur dissozialen Persönlichkeitsstörung
3.Schweregrad
• leicht: keine oder nur wenige Symptome neben denen, die für die Diagnose gefordert werden; die Verhaltensprobleme verursachen anderen nur geringen Schaden
• mittelgradig: die Zahl der Symptome und der Schaden für andere liegt zwischen leicht und schwer
• schwer: viele Probleme neben den für die Diagnose geforderten Symptomen oder die Verhaltensweisen verursachen anderen nennenswerten Schaden, z.B. bei schwerer körperlicher Gewalt, Vandalismus oder Diebstahl
4.Typen: aggressiv-vielschichtiger Typ (A)
• Beginn der dissozialen Probleme im Vorschulalter
• aggressives und verdecktes Problemverhalten
• mehr Probleme im Sinne hyperaktiver Störungen
• ungenügende Sozialfertigkeiten
• schlechte Beziehungen zu Gleichaltrigen
• Schulschwierigkeiten
• hohe Rate neuer dissozialer Handlungen
• niedrige Remissionsrate
• mehr Jungen als Mädchen
5. nicht-aggressiv Typ (B)
• Beginn in der späten Kindheit oder frühen bis mittleren Adoleszenz
• vornehmlich nicht-aggressive dissoziale Probleme
• keine deutlichen Probleme im Sinne hyperaktiver Störungen
• Sozialfertigkeiten sind verfügbar
• Verbindung mit devianten Gleichaltrigen
• niedrige Rate neuer dissozialer Handlungen
• höherer Anteil Mädchen als bei Typ A
Typen: ausschließlicher Drogenmissbrauchs-Typ (C)
• Beginn in der mittleren bis späten Adoleszenz
• keine deutlichen vorausgehenden dissozialen Probleme
1.Alter I:
Beginn Kindheit: Auftreten eines Symptoms der Störung des Sozialverhaltens
vor dem 10. Lebensjahr.
• wesentlich mehr Jungen als Mädchen
• häufig körperliche Aggression
• häufig gestörte Peer-Beziehungen
• eher ungünstiger chronischer Verlauf zur dissozialen Persönlichkeitsstörung
2.Alter II:
Beginn Adoleszenz: Keine Symptome einer Störung des Sozialverhaltens vor
dem 10. Lebensjahr.
• mehr Jungen als Mädchen
• seltener aggressives Verhalten
• bessere Beziehungen zu Gleichaltrigen
• seltener chronischer Verlauf zur dissozialen Persönlichkeitsstörung