Schutz- und Risikofaktoren Flashcards
Schutz- und Risikofaktoren
Im Unterschied zum Erwachsenenalter hängt…
▪ die Erfüllung kindlicher Entwicklungsbedürfnisse wesentlich von den Fähigkeiten der Eltern ab, die Grundversorgung und die Sicherheit des Kindes zu gewährleisten sowie emotionale Wärme, Anregung, Anleitung und Stabilität zu vermitteln.
▪ Die Möglichkeit der Eltern, dies anzubieten, hängt wiederum von den Kontextfaktoren und der Lebenswelt der Familie ab. Insbesondere zählen dazu Ressourcen der Gemeinschaft, die soziale Integration der Familie, ökonomische Möglichkeiten und Erwerbstätigkeit, Wohnraum und Zusammenleben sowie Gestaltung verwandschaftlicher und freundschaftlicher Beziehungen.
▪ Doch auch das Kind selber bringt bereits einiges an individuellen Risiko- und Resilienzfaktoren wie Temperamentseigenschaften oder psychische und körperliche Robustheit mit sich.
▪ In diesem Zusammenhang wird vielfach von Resilienz gesprochen, einem Konzept das der Vulnerabilität, also der Verletzlichkeit gegenüber negativen Umweltbedingungen, diametral gegenübersteht.
▪ Rutter (2006) hebt hervor, dass Resilienz ein interaktives Konzept ist und das Ausmaß bestimmt, in dem ein Individuum im Spannungsfeld von Risikofaktoren und protektiven Faktoren eine optimale Anpassung erreicht. Resilienz bezeichnet dabei keine grundsätzliche globale Eigenschaft eines Menschen, sondern kann in unterschiedlichen Lebensbereichen (Arbeit, Familie, etc.) oder Lebensabschnitten (Jugendalter, Erwachsenenalter, etc.) divergieren.
▪ Dabei wird Resilienz nicht durch die Vermeidung von Risiken, sondern gerade durch die Exposition gegenüber negativen Entwicklungseinflüssen entwickelt und sichtbar gemacht (die Analogie zum Prinzip der Impfung und der Immunität bietet sich hier an).
▪ Die Möglichkeit der Eltern, dies anzubieten, hängt wiederum von den Kontextfaktoren und der Lebenswelt der Familie ab. Insbesondere zählen dazu
- Ressourcen der Gemeinschaft,
2.die soziale Integration der Familie,
3.ökonomische Möglichkeiten und
4.Erwerbstätigkeit,
5.Wohnraum und
6Zusammenleben sowie
7Gestaltung verwandschaftlicher und freundschaftlicher Beziehungen.
▪ Doch auch das Kind selber bringt bereits einiges an individuellen Risiko- und Resilienzfaktoren wie
- Temperamentseigenschaften oder
- psychische und
- körperliche Robustheit mit sich.
Risikofaktoren
▪ Risikofaktoren beeinträchtigen die körperliche, psychische und soziale Entwicklung des Individuums, sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Leid, Anpassungsproblemen, Symptomen und erschweren die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben durch das Individuum.
▪ Familiensituation (niedriger SES, Alleinerziehung, Stieffamilie, Anzahl Geschwister, Arbeitslosigkeit)
▪ Frühe belastende Faktoren (Unerwünschte Schwangerschaft, Frühgeburt, Frühe Elternschaft,
Rauchen & Trinken während der Schwangerschaft, Unterstützung des Partners im 1 Lj.)
▪ Familienkonflikte (Gewalterfahrungen, Konflikte zwischen den Eltern, Familienkonflikte während der Kindheit der Eltern, Alkoholkonsum, Alltagsbelastung)
▪ Gesundheit (Chron. Erkrankung oder frühe Gesundheitsprobleme Kind und Eltern, psych. Belastung oder Erkrankung der Eltern, niedrige Lebensqualität)
▪ Familiensituation
(niedriger SES, Alleinerziehung, Stieffamilie, Anzahl Geschwister, Arbeitslosigkeit)
▪ Frühe belastende Faktoren
(Unerwünschte Schwangerschaft, Frühgeburt, Frühe Elternschaft,
Rauchen & Trinken während der Schwangerschaft, Unterstützung des Partners im 1 Lj.)
▪ Familienkonflikte
(Gewalterfahrungen, Konflikte zwischen den Eltern, Familienkonflikte während der Kindheit der Eltern, Alkoholkonsum, Alltagsbelastung)
▪ Gesundheit
(Chron. Erkrankung oder frühe Gesundheitsprobleme Kind und Eltern, psych. Belastung oder Erkrankung der Eltern, niedrige Lebensqualität)
Risikofaktoren
Mit einer größeren Rate an Risikofaktoren,
gehen auch höhere Raten psychischer Auffälligkeiten einher:
In der BELLA Studie zeigte sich, dass insbesondere
ein niedriger sozioökonomischer Status und chronische Erkrankungen eines Elternteils relevante Risikofaktoren darstellen:
Um verschiedene Risikolagen zu identifizieren und vor allem Ihre Überschneidungen zu betrachten, wurde eine Transformation der Kapitalbegriffe Bordieus
(wirtschaftliches, soziales und kulturelles Kapital) in statistisch fassbare Größen vorgenommen (Bildung in Deutschland, 2008):
▪ Hierbei liegt ein finanzielles Risiko vor, wenn
die Familie unterhalb der Schwelle der Armutsgefährdung lebt, also der Familie das ökonomische Kapital fehlt.
▪ Einem kulturellen Risikofaktor sind
Kinder bildungsferne Elternhäuser ausgesetzt, wenn Eltern beispielsweise weder über eine abgeschlossene Berufsausbildung noch über eine Hochschulzugangsberechtigung verfügen.
Der Anteil der Kinder, die mit mindestens einer der drei Risikolagen aufwachsen, ist
in den letzten Jahren zurückgegangen. Waren es 2005 noch 32,4 Prozent, ist der Anteil 2012 auf 29,1 Prozent gesunken. Der Anteil der Kinder, die von allen drei Risikolagen betroffen sind, liegt 2012 bei 3,4 Prozent.
▪ Ein soziales Risiko liegt dann vor, wenn
Menschen das Eingebundensein in ein tragfähiges Netzwerk (zum Beispiel in Arbeitszusammenhänge oder auch Vereinsbindungen), aus dem vielfältiger Nutzen gezogen werden kann, fehlt.