Sprachwissenschaft Flashcards
1
Q
Pragmatik
A
Sprache als (soziale) Handlung
- Welche Wirkung/Funktion haben sprachliche Handlungen in einem bestimmten Kontext?
- Implikaturen, Konversationsmaximen, Höflichkeit
2
Q
Soziolinguistik
A
Sprache als identitätsstiftendes Merkmal
- Sprache als Hinweis auf zwischenmenschliche Beziehungen
- Sprache als Hinweis auf soziale Kategorien (Geschlecht, SES, Alter, etc.)
3
Q
Gesprächslinguistik
A
- Wie funktionieren sprachliche Interaktionen?
- Wer spricht wann und wie viel? Welche
Regelmässigkeiten gibt es? Wie sind Gespräche
organisiert? - Wie wird in der Interaktion gemeinsam Bedeutung
hergestellt?
4
Q
Textlinguistik
A
- Was macht einen Text zum Text?
- Wie sind Texte aufgebaut?
- Welche Bedeutung hat das Layout?
- Wie können wir Texte verstehen? Wie
funktioniert lesen?
5
Q
Medienlinguistik
A
- Diskurslinguistik: wie werden in Medien Diskurse geführt?
- Welchen Einfluss hat das Medium auf die dargestellten Inhalte (Affordanzen)?
- Wie spielen technische, soziale und kontextuelle Faktoren zusammen?
6
Q
Psycholinguistik
A
- Wie ist sprachliches Wissen in unserem Gehirn repräsentiert?
- Wie wird Sprache gelernt?
- Wie kann sprachliches Wissen abgerufen werden?
- Wie hängen sprachliche Fähigkeiten mit anderen kognitiven Fähigkeiten zusammen?
7
Q
Antike und mittelalterliche Sprachforschung
A
- Römische und Griechische Grammatiken (4. Jh. v. Chr. - 4. Jh. n. Chr.):
Versuche, die Regelhaftigkeit der Grammatik zu erfassen;
Sprachphilosophie (ist ein Wort ein natürliches Phänomen?) - Ab dem Mittelalter auch in Italien, Frankreich, England, Deutschland:
Normative/Präskriptive Phase, Suche nach Regeln und “richtigem“
Sprachgebrauch, Vermittlung im Sprachunterricht - Heutige Forschung fokussiert auf Deskription statt Präskription
8
Q
Sprachforschung 18./19. Jahrhundert
A
- Ab dem 16. Jh. sprachvergleichende Linguistik (Typologie):
Wie unterscheiden/gleichen sich verschiedene Sprachen? - Als „Ursprache“ aller Sprachen wurde lange biblisches
Hebräisch angenommen - Die Indogermanismusthese: Ähnlichkeiten zwischen
verschiedenen europäischen und asiatischen Sprachen à
eine Sprachfamilie (Schlegel) - Sprache als Organismus: Geburt, Blüte, Tod;
Verwandtschaftsbeziehungen (Analogie Evolution à Darwin) - Prinzipien des Sprachwandels (Grimm: Lautverschiebungen)
- Sprachanthropologie: Verknüpfung von Sprache und Denken
9
Q
Sprachwissenschaft Strukturalismus
A
- Ziel des Strukturalismus: „Beschreibung der Sprache als geordnetes
Zeichensystem“ (Graefen & Lindke 2012, S. 45) - Abkehr von sprachvergleichender, diachroner zu synchroner Forschung
- Basiert auf sprachtheoretischen Überlegungen von Ferdinand de Saussure,
die aber erst nach seinem Tod 1916 publiziert wurden - Zentrale Unterscheidung zwischen langue (Sprachsystem, Gegenstand der
Forschung) und parole (Sprachgebrauch, nicht Gegenstand der Forschung) - In den USA Verbindung mit Ethnologie: Interesse an nicht-europäischen
Sprachen, Dokumentation und Deskription von Sprachen basierend auf
Feldforschung (Franz Boas) - Bloomfield: Beschreibung und Aufzeichnung von sprachlichen Strukturen
(à Stemmata)
10
Q
Kognitive Wende: Generative Grammatik und Nativismus
A
- USA, 1950er-Jahre, Noam Chomsky: Kognitive Wende
- Interesse weiterhin an der Struktur der Sprache, aber unter Einbezug der kognitiven Mechanismen der
Sprachverarbeitung - Neuer Fokus auf Spracherwerb: Da Sprache nicht lernbar à angeborene Universalgrammatik (UB),
Language Acquisition Device (LAD), Nativismus - Durch den Input werden gewisse Parameter in der UG festgelegt
- „Generative“ Grammatik: Tiefenstruktur, aufgrund derer neue,
grammatisch korrekte Sätze generiert werden
11
Q
The linguistic wars
A
- Abkehr von der Generativen Grammatik in den 1960/70er Jahren
- Verschiedene Theorien mit dem Überbegriff „Kognitive Linguistik“ (z.B. Konstruktionsgrammatik, Goldberg)
- Zentrale Debatten:
- Lernbarkeit von Sprache
- Nativismus (LAD vs. LASS à andere menschliche kognitive Fähigkeiten)
- Bedeutung von Interaktion für den Spracherwerb
- Modularität von Sprache
- Universalgrammatik