Soziolinguistik Flashcards

1
Q

Grundannahmen Soz

A

Sprache wird stets in einem gewissen sozialen Kontext verwendet.
- Der Kontext und die Rollen, die wir darin einnehmen, haben einen Einfluss darauf, wie wir Sprache verwenden.
- Sprachverwendung verweist stets auf den aussersprachlichen sozialen Kontext
- Sprachverwendung dient zur Konstruktion unserer sozialen Rollen und Identitäten

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2
Q

Varietät, Variante, Variable, Variation

A

Varietät: „Gesamtheit aller einem Parameterwert zuordnenden Varianten“ (Bremer & Müller 2021, S.
261) à bestimmte Sprachform, z. B. unterschiedliche Dialekte
Variation: Tatsache, dass Varietäten sich unterscheiden
Variable: sprachliches Merkmal, in dem sich Varietäten unterscheiden (Bsp. Bezeichnung für Süssigkeit)
sozialer Aspekt, der auf den Sprachgebrauch Einfluss haben kann
Variante: bestimmte Ausprägung einer Variable (Bsp. Täfeli vs. Bonbon)
Sozialer Stil/Code: „systematische kommunikative Verhaltensweisen, die sich in sozialen Gruppen
ausprägen“ (Bremer & Müller 2021, S: 261) à Rückschlüsse auf die soziale Gruppe
(z.B. Jugendsprache)

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3
Q

Defizit vs. Differenzhypothese

A

Defizithypothese:
In gewissen Gesellschaftsschichten, der sog. „unteren
Arbeiterklasse“, wir ein restringenter Code, das heisst
eine weniger elaborierte Sprache verwendet, als in
anderen Gesellschaftsschichten, namentlich der
„Mittelklasse

Problematik:
Normierende Perspektive, eigene Sprache wird als
korrekt, andere Sprachformen als defizitär bezeichnet.
Sprachliche Komplexität anderer Codes wird nicht
wahrgenommen.

Differenzhypothese:
In unterschiedlichen sozialen Gruppen werden
unterschiedliche Codes verwendet. Diese sind different,
aber nicht mehr oder weniger komplex oder korrekt.

Problematik
In der Gesellschaft gibt es normative Vorstellung von
korrekter Sprache, die in gewissen Kontexten erwartet
werden. Personen, die diese Codes (Register) nicht
beherrschen, sind benachteiligt

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4
Q

Offenes und verdecktes Prestige (overt / covert prestige)

A

Offenes Prestige
- Oft Standardsprache
- Gesellschaftlich als „korrekt“ angesehene Formen
- Mit gesellschaftlich höherem Status verbunden

Verdecktes Prestige
- Meist Dialekt / nicht standardisierte Varietät
- Gesellschaftlich als „falsch“ angesehene Form
- Mit gesellschaftlich niedrigerem Status verbunden

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5
Q

Innere vs. äussere Mehrsprachigkeit

A

Äussere Mehrsprachigkeit
- Kompetenzen in mehreren Einzelsprachen (Bremer
& Müller 2021, S. 265)
- Erlangt über simultanen oder sukzessiven
Spracherwerb

Innere Mehrsprachigkeit
- Kompetenzen in verschiedenen sozialen
Sprachstilen
- Fähigkeit, diese der Situation angepasst zu
verwenden
- Bsp. Jugendsprachen, Fachsprachen

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6
Q

Code-Switching: Definition nach Thomason 2001

A

«Code-switching is the use of material from two (or more) languages by a single speaker in the same
conversation.»

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7
Q

Soziale Rollen

A

Rollen, die wir in gewissen Kontexten einnehmen, und die in einem direkten Verhältnis zu den Rollen der
Personen stehen, die um uns sind

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8
Q

Kontextualisierung

A
  • Bezug auf Kontext (geteiltes Wissen, soziale Situation etc.)
  • Bezug auf soziale Rollen
  • Kontextualisierungsfragen nach Auer (1986):
    Reden wir gerade miteinander?
    Wer spricht mit wem?
    Was tun wir gerade?
    Wie stehen wir zueinander?
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9
Q

Sex & gender

A
  • Sex: biologische Geschlechtsmerkmale (Weibchen/Männchen/inter, determiniert durch verschiedene
    biologische Faktoren)
  • Gender: spezifisch menschliche, sozial konstruierte Geschlechterrollen, Geschlechtsidentität,
    Weiblichkeit/Männlichkeit (z. B. Rosa als „feminine“ Farbe ist nicht biologisch angelegt sondern kulturell
    bedingt)
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10
Q

Sprachgebrauch & Sprachsystem

A

1) Sprachgebrauch: wie verhalten sich männlich sozialisierte / weiblich sozialisierte Personen sprachlich
(typisch)? à Inszenierung von Geschlecht in der Interaktion
2) Sprachsystem: Was sagt unser Sprachsystem aus über unsere Auffassung von Weiblichkeit und Männlichkeit
und wie prägt es diese mit? à Generisches Maskulinum
( 3) Sprachwahrnehmung: Wie wird die Sprachverwendung durch verschiedene Geschlechter wahrgenommen?
Welche Stereotypen gibt es und wie gehen Sprecherinnen und Rezipientinnen damit um?)

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11
Q

Doing, undoing & indexing gender

A

Doing gender = Anzeigen der Zugehörigkeit zu einem Geschlecht mithilfe von Rückgriffen auf kulturell
festgelegte Gendernormen
Enge Definition: Gender wird explizit relevant gesetzt
Weite Definition: Gender als master identity ist praktisch immer relevant und wird deshalb immer praktiziert
(=indexing gender, s. u.)

Undoing gender: keine Relevantsetzung von Gender (wo Gender eigentlich relevant ist), Bsp. Stimmrecht

Indexing gender: Geschlecht wird indiziert, aber nicht relevantgesetzt (à weite Definition von doing gender)

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12
Q

generisches Maskulinum

A

Verwendung maskuliner Personenbezeichnungen um auf Personen mit unbekanntem, männlichem oder nichtmännlichem Geschlecht zu referieren

Ambiguität: weil spezifisches und generisches Maskulinum formgleich sind, ist nicht klar, wer mitgemeint ist.

Genus-Sexus-nexus: Theorie, dass das Genus mental mit dem Sexus verknüpft ist

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